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Chronische Lymphatische Leukämie (CLL)

Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL), bei denen andere Therapieformen wie z.B. mit Purin-Analoga erfolglos waren, können dennoch auf eine Antikörper-Therapie ansprechen, so eine Studie aus Grossbritannien.

In den Studienergebnisse der Studiengruppe um Dr. Ben Kennedy aus Leeds (UK) wurde eine Remission klinisch, radiologisch sowie durch das Fehlen der Leukämiezellen festgestellt.

Auf einer Hämatologen-Tagung in Orlando (USA) stellte die Forschungsgruppe Ergebnisse vor, nach denen fast jeder zweite CLL-Patient auf eine Behandlung mit dem Antikörper Alemtuzumab (MabCampath®) ansprach: Bei 34 von 77 Patienten ließ sich eine komplette oder partielle Remission erreichen. Bei 25 Prozent kam es zur kompletten Remission.

Der Antikörper bindet an den Oberflächenmarker CD52, der vor allem auf T- und B-Zellneoplasien vorkommt, aber nicht auf anderen Blutzellen. Es wurden auch Ergebnisse vorgestellt, nach denen Patienten mit B-Zellen-CLL auf die Therapie mit Alemtuzumab mit kompletter Remission ansprachen, bei denen eine genetische Mutation die Prognose drastisch verschlechtert.

Quelle: Ärztezeitung vom 22.04.2002.
Gemäß einer internationalen Phase-II-Studie (CAM211) verdoppelt sich die Überlebenszeit für mehrfach vorbehandelte Patienten mit fortgeschrittener chronisch-lymphatischer Leukämie der B-Zellen (B-CLL), die anschließend mit dem Schering-Medikament MabCampath behandelt wurden, von 8 auf 16 Monate, schreibt das Deutsche Ärzteblatt.

Darüber hinaus zeige die Studie eine durchschnittliche Überlebenszeit von 32 Monaten für die Patienten, die auf die MabCampath-Therapie ansprechen.

MabCampath ist der einzige humanisierte monoklonale Antikörper, der für die Behandlung von B-CLL zugelassen ist. Mit dem gezielten Angriff auf ein spezielles Antigen (CDS2) von bösartigen Lymphozyten aktiviert der Wirkstoff Prozesse, die zur Entfernung der Zellen aus dem Blut, dem Knochenmark und anderen betroffenen Organen führen.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt 99, Heft 27 vom 05.07.2002, Seite A-1916
Die subkutane Verabreichung des für die Behandlung von Fludarabin-Patienten mit therapieresistenter B-CLL zugelassenen Medikaments MabCampath/Campath (Alemtuzumab), rief bei bislang nicht therapierten CLL-Patienten eine Gesamt-Ansprechrate von 87% hervor, so eine am 1. August im US-Journal "Blood" vorgestellte Phase-II-Studie.

"Diese Phase-2-Studie zeigt, dass die subkutane Therapie mit MabCampath(R)/Campath(R) eine hochwirksame Primärtherapie für B-CLL-Patienten zu sein scheint", so Dr. Osterborg. "Des Weiteren zeigte die subkutane Verabreichung von MabCampath(R)/Campath(R) Verträglichkeitsvorteile für Patienten; sie rief nur wenige der grippeähnlichen Symptome hervor, die mit der intravenösen Therapie mit monoklonalen Antikörpern assoziiert sind. Hautreaktionen im Injektionsbereich waren vorübergehender Natur und Infektionen selten. Der Großteil der "Erstdosis"-Reaktionen, die häufig nach intravenöser Verabreichung von Alemtuzumab zu beobachten sind, traten bei dieser Studie selten oder gar nicht auf. Darüber hinaus erschien das Infektionssicherheitsprofil von MabCampath(R)/Campath(R) im Rahmen dieser Studie bei Anwendung einer Antibiotikum- Prophylaxe und eingehender Patientenüberwachung angemessen."

In seinen Kommentaren hinsichtlich der Bedeutung der Resultate bemerkte Dr. Osterborg: "Die Gesamt-Ansprechrate (overall response) von 87 Prozent wurde durch eindrucksvolle, in individuellen Behandlungsbereichen zu beobachtende, Resultate unterstützt. Die komplette Blut-Ansprechrate (complete response) belief sich auf 95 Prozent. Außerdem wurde bei 87 Prozent der Patienten eine Ansprechung im Lymphknoten-Bereich erzielt. Im Knochenmark, dem primären Krankheitsherd, lag die Gesamt-Ansprechrate (overall response) bei 79 Prozent und die komplette Ansprechrate (complete response) bei 45 Prozent. Grundlage für diese drastische Wirksamkeit im Knochenmark ist vermutlich die ausgedehnte Behandlungsdauer im Rahmen der Studie von bis zu 18 Wochen."

Die offene Phase-II-Erprobung wurde in vier Kliniken im Karolinska Institute in Stockholm (Schweden) durchgeführt. Es wurde eine Prophylaxe in Form von Aciclovir, Cotrimoxazol und Fluconazol verabreicht. Zum Studienende war die Medianfrist für Behandlungsfehlschlag noch nicht erreicht, jedoch waren 18 Monate gegeben (Bereich: sieben bis 44).

Chronische lymphatische B-Zell-Leukämie (B-CLL)

B-CLL ist die häufigste Leukämieform bei Erwachsenen, von der jährlich ca. 60.000 Menschen in den USA und 60.000 in Europa betroffen sind. Diese Erkrankung wird am häufigsten bei Personen im Alter ab 50 Jahren diagnostiziert. Charakteristisch für CLL ist das vermehrte Vorliegen funktionell unreifer weißer Blutkörperchen (Lymphozyten) in Knochenmark, Blut, Lymphgewebe und anderen Organen. Im Blut liegen zwei Arten von Lymphozyten vor: B-Zellen und T-Zellen. Bei etwa 95 Prozent aller CLL-Fälle liegen kanzeröse B-Zellen vor. Da diese B-Zellen eine verlängerte Lebensdauer besitzen, beginnt deren Anhäufung und die "Verdrängung" normaler, gesunder Blutzellen. Die Anhäufung funktionell unreifer Zellen im Knochenmark verhindert die Bildung gesunder Zellen und kann zu einem tödlichen Ausgang führen. Zu den Symptomen zählen Müdigkeit, Knochenschmerzen, Nachtschweiß sowie Appetitminderung und Gewichtsverlust, wobei die Knochenmarksbeteiligung jedoch auch zu einer Schwächung des Immunsystems führt, so dass der Patienten infektanfälliger wird.

MabCampath(R)/Campath(R) (Alemtuzumab)

MabCampath(R)/Campath(R) ist der erste und einzige humanisierte monoklonale Antikörper für CLL und das erste Medikament mit erwiesener Wirksamkeit für CLL-Patienten, die weder auf eine Behandlung mit Alkylantien noch auf eine Behandlung mit Fludara ansprachen. Keine andere Therapie zeigte bei dieser Patientengruppe eine vergleichbare Wirksamkeit. Im Vergleich zur herkömmlichen Therapie ist die Wirkungsweise von MabCampath(R)/Campath(R) völlig anders, da sie selektiv auf das CD52-Antigen der malignen Lymphozyten abzielt. Dabei werden Prozesse aktiviert, die zur Lyse, d.h. zum Absterben der malignen Zellen führen. Diese Prozesse führen zur Beseitigung der malignen Lymphozyten aus dem Knochenmark und anderen betroffenen Organen, was wiederum eine höhere Lebenserwartung zur Folge haben kann.

MabCampath(R)/Campath(R) zeigt ein Nebenwirkungsprofil, das bei entsprechender Prophylaxe gegen und Überwachung im Hinblick auf opportunistische Infekte unter Kontrolle gehalten werden kann. Die Patienten können wieder eigene gesunde Blutzellen bilden, da MabCampath(R)/Campath(R) nicht die Stammzellen des Knochenmarks angreift.

Quelle:: Artikel vom 1.8.2002 von PRNewswire
Der Verein LebensMut – Leben mit Krebs e.V., München, hat unter dem Titel "Ein Kapitel im Leben" ein 28-minütiges Video zum Thema "Maligne Lymphome" veröffentlicht.

Drei Patienten berichten über ihre ersten Symptome, die Diagnose und Behandlung ihrer Erkrankung und schildern ihren Weg, mit diesem Kapitel in ihrem Leben umzugehen. Neben persönlichen Erfahrungen aller Beteiligten werden die Erkrankung und aktuelle Forschungsergebnisse in der Therapie dargestellt.

Der Film richtet sich vor allem an neu erkrankte Patienten sowie ihre Angehörigen mit dem Ziel, den Dialog zwischen Patienten, Angehörigen und professionellen Betreuenden zu fördern und eine Hilfe im Umgang mit der Erkrankung zu sein.

Der Begriff "Maligne Lymphome" steht für eine Vielzahl von bösartigen Erkrankungen, die ihren Ursprung in Zellen des Lymphsystems haben. Großzelligen B-Zell-Lymphome sowie follikuläre Lymphome stellen machen mehr als 50 Prozent aller bösartigen Lymphome aus: Sie bilden einen Schwerpunkt im Film.

Der LebensMut e.V. konnte das Filmprojekt mit Hilfe von engagierten Patienten und Mitarbeitern der Universität München Großhadern in Kooperation mit der Deutschen Leukämie- und Lymphomhilfe e.V. in Bonn verwirklichen.

Der Film kann beim LebensMut e.V. für einen Unkostenbeitrag von 10 Euro bestellt werden.

Quelle: Lebensmut e.V.
Kontakt: Frau Serap Tari, Telefon 0 89/69 95 83 15, .
Auf einer von der deutschen CLL-Studiengruppe veranstalteten internationalen Tagung im Kloster Irsee (Bayern) wurde kürzlich der aktuelle Stand der Behandlung von chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) vorgestellt. Mit einer neuen Immun-Chemotherapie sei es danach heute oftmals möglich, die Krankheit komplett zurückzubilden.

Auf der Konferenz in Irsee wurde der aktuelle Stand der Immun-Chemotherapie vorgestellt. Michael Hallek vom Klinikum der Universität München verwies hierbei auf Untersuchungen von Michael Keating vom M.D. Anderson Cancer Center in Houston, einem der größten Krebsforschungszentren in den USA. In diesen Studien gelang es durch die kombinierte Gabe von Fludarabin, dem Präparat Cyclophosphamid und dem Antikörper Rituximab, bei 60% der Patienten eine komplette Rückbildung der CLL zu erreichen. "Bei vielen der so behandelten Patienten lassen sich zwei bis drei Monate nach der Therapie keine Leukämiezellen mehr nachweisen", sagt Hallek.

Auch die Kombination von Fludarabin mit dem Antikörper Alemtuzumab hätte sich bei Patienten, bei denen die bisher üblichen Therapien versagt hätten, ausgesprochen erfolgreich gezeigt. Selbst mit empfindlichen molekularbiologischen Methoden waren bei einigen dieser Patienten nach der Behandlung keine Krankheitsanzeichen mehr nachweisbar. Damit könnte die Immun-Chemotherapie ähnlich wirksam sein wie die Knochenmarktransplantation, die laut Hallek nachweislich die bisher einzige Methode mit Aussicht auf eine dauerhafte Heilung sei, aber auch wegen ihrer gravierenden Nebenwirkungen nur bei belastbaren Menschen unter 60 Jahren sei.

Neben der Knochenmarktransplantation wurde zur Behandlung der CLL bisher jahrzehntelang das Medikament Chlorambucil eingesetzt. Das Medikament konnte die Erkrankung zwar meist für ein paar Monate oder Jahre unter Kontrolle halten, aber nicht beseitigen. Nach Einführung von Fludarabin Mitte der 90er Jahre konnten häufiger länger andauernde Behandlungserfolge erzielt werden.

Bisher sei jedoch unklar, welche der neuen Immun-Chemotherapien für welchen Patienten geignet ist und ob damit langfristig Chancen auf Heilung bestehen. Zwar gebe eine Untersuchung aus England, die zeige, dass von sieben immun-chemotherapeutisch behandelten Patienten lediglich einer nach zwei Jahren rückfällig wurde, so Hallek. "Dennoch müssen wir untersuchen, ob die Behandlung die Leukämiezellen auf molekularer Ebene vollständig ausmerzt und damit die Überlebenszeit der Patienten verlängert werden kann". Hallek appelliert daher an alle Ärzte, CLL-Patienten entsprechend der neuen Erkenntnisse auch im Hinblick auf die Risikoabschätzung zu therapieren - nur so könne rasch geklärt werden, welche Behandlung für wen optimal sei.

Mit der Risikoabschätzung bei CLL-Patienten beschäftigt sich Professor Hartmut Döhner, Ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Ulm. Nach seinen Angaben haben sich die Methoden zur Errechnung eines Prognose-Scores deutlich verbessert, mit dem diejenigen Patienten identifiziert werden können, bei denen das Risiko hoch ist, dass sie ohne Behandlung an den Folgen der CLL mit Beeinträchtigungen leben müssen oder gar sterben. Der Risikoeinschätzung basiert hierbei auf der Feststellung bestimmter genetischer Veränderungen in den Leukämiezellen und der Erhöhung spezifischer Serumwerte.

Diese Erkenntnisse könnten für die Wahl einer "risikogesteuerte Therapie" wichtig sein. Noch vor fünf Jahren habe man Patienten in einem frühen Krankheitsstadium überhaupt nicht behandelt. Würde man heute bei einem 45-jährigen Patienten nach der Diagnose CLL erhöhte Risikoparameter feststellen, könne man sofort beispielsweise mit einer Immun-Chemotherapie beginnen, um die Erkrankung von Anfang an zurückzudrängen. Bei einem körperlich fitten 65-Jährigen hingegen, bei dem man sehr niedrige Risikoparameter ermitteln würde, könnte man davon ausgehen, dass dessen Lebensqualität durch die Krankheit nicht wesentlich eingeschränkt werde. Bei ihm könne man auf eine Behandlung gegebenenfalls sogar verzichten.

Quelle: Yahoo-Newsticker vom 4.10.2002.
Vom 13. bis 15. September 2002 fand im bayerischen Kloster Irsee ein internationaler Ärzte-Workshop statt, der die Chronisch Lymphatische Leukämie (CLL) zum Thema hatte. Der CLL-Patient Martin Bergmann war dort und hat daraus den folgenden Bericht über den aktuellen Stand der CLL-Therapie in Deutschland zusammengefaßt.

Der Bericht

Vom 13. bis 15. September 2002 fand im bayerischen Kloster Irsee ein internationaler Ärzte-Workshop statt, der die Chronisch Lymphatische Leukämie zum Thema hatte. Diese Erkrankung kann die sogenannten T-Lymphozyten (T-CLL) betreffen oder die B-Lymphozyten (B-CLL) . Da 95 % der Patienten unter B-CLL leiden, beschäftigt sich die Forschung in erster Linie mit dieser Form. So hatten auch die meisten Vorträge im Kloster Irsee die B-CLL zum Thema. Veranstalter war die Deutsche CLL Studiengruppe (DCLLSG), ein Verbund von Ärzten und Praxen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der erste Tag war der Besprechung von laufenden und zukünftigen Studien dieser Gruppe gewidmet, am zweiten Tag berichteten führende CLL-Spezialisten aus Amerika und verschiedenen europäischen Ländern über den neuesten Stand der Forschung.

Die Beiträge über Entstehung und Entwicklung der B-CLL machten deutlich, dass es erste Fortschritte im Verständnis über die Ursachen der Erkrankung gibt. Dennoch stellte sich heraus, dass es immer noch viele Unklarheiten darüber gibt, wie CLL aus molekularbiologischer Sicht zu definieren ist und welche Gendefekte und andere Auslöser diese Krankheit eigentlich verursachen. Im Gegensatz zur früheren Ansicht scheint Vererbung doch eine gewisse Rolle bei der Entstehung der Erkrankung zu spielen. Dr. Houlston, ein Wissenschaftler aus Großbritannien sprach von schätzungsweise 10% der Patienten, bei denen vermutlich eine ererbte Disposition eine Rolle spielt.

Der Verlauf ist bei den betroffenen Patienten sehr unterschiedlich. Nach der Diagnose kann mit einem Überleben zwischen zwei und zwanzig Jahren gerechnet werden. Es ist auch aus diesem Grund sehr wichtig, Parameter zu finden, die Prognose beim einzelnen Patienten treffsicherer machen. Bis vor einiger Zeit konnte man sich dabei fast ausschließlich auf das aktuelle Krankheitsstadium des Patienten nach Binet oder Rai stützen. Dieses Vorgehen erwies sich als unzuverlässig. Eines der wichtigsten Themen der Tagung waren deswegen neue Methoden, mit denen der Verlauf der Erkrankung beim einzelnen Patienten besser voraussehbar ist.

Neuere Methoden, die der Vorhersage des Verlaufs der Erkrankung dienen, sind Werte des Blutserums wie Beta-2 Mikroglobulin, Thymidinkinase und Menge an löslichem CD 23, einem Tumormarker. Ferner kann durch eine zytogenetische Untersuchung herausgefunden werden, ob Chromosomen verändert sind. Es gibt Chromosomenveränderungen, die für einen langsamen Verlauf sprechen, aber auch solche, die auf eine aggressive Erkrankung schließen lassen. Hohen Stellenwert scheint die Frage zu haben, ob ein IgVh genanntes Gen mutiert ist, oder nicht. Sowohl die Vorträge von Dr. Rosenwald (Bethesda/USA) und Dr. Dighiero (Paris), als auch der von Dr. Chiorazzi (New York) setzten sich mit diesem Thema auseinander. Es scheint einiges dafür zu sprechen, dass zukünftig auf Grund der extrem unterschiedlichen Verläufe von Patienten mit mutiertem Gen (gute Prognose) und solchen mit unmutiertem Gen (schlechte Prognose) von zwei unterschiedlichen Erkrankungen gesprochen werden kann. Problematisch ist, dass die diesbezügliche Blutuntersuchung sehr zeitaufwändig und teuer ist, und von vielen Laboratorien nicht durchgeführt werden kann. Es hat sich herausgestellt, dass weniger aufwändige Untersuchungen betreffend des Gens ZAP70 und des Tumormarkers CD 38 auch dazu dienen können, Hinweise darauf zu finden, ob IgVh mutiert ist oder nicht. So könne auch dadurch relativ treffsicher der Verlauf der Erkrankung vorhergesagt werden. Unter dem Stichwort Telomerase-Aktivität wird daran gearbeitet, noch zuverlässigere Prognosemöglichkeiten zu finden.

Die CLL 1-Studie der DCLLSG hat ergeben, dass der Mutationsstatus der Immunglobulingene, die Zytogenetik sowie die Serum-Thymidinkinase und die Lymphozytenverdoppelungszeit wertvolle Parameter zur individuellen Risikoabschätzung darstellen. Für ein hohes Risiko zur Krankheitsprogression sprechen also:
  1. ein unmutierter Status der Immunglobulingene
  2. das Vorhandensein von Deletionen im Chromosom 11 und 17
  3. eine Serum-Thymidinkinase > 10 U/l
  4. eine Lymphozytenverdoppelungszeit < 12 Monaten


Der abzusehenden Aggressivität der Krankheit wird auch entscheidende Bedeutung in Hinsicht auf Therapiebeginn und Art der Therapie beigemessen.

Dazu ist es wichtig zu wissen, dass bis jetzt außer der allogenen Knochenmark- oder eventuell der autologen Stammzellentransplantation keine Therapie zur Heilung zu führen scheint. Nachteil der allogenen Transplantationen, das heißt von Transplantationen, bei denen Zellen eines Spenders verwendet werden, war bis vor kurzem, dass ca. 40% der Patienten während der Behandlung verstarben. Durch neue Methoden (z.B.: Minitransplantationen) konnte diese inakzeptable Zahl in letzter Zeit deutlich gesenkt werden.

Die gängigen Methoden der Chemotherapie bewirkten zwar eine Verlängerung der Rezidivfreiheit und eine zeitlich begrenzte Verbesserung der Lebensqualität , aber ob daraus eine wirkliche Lebensverlängerung resultiert, können die derzeit noch zu kurzen Laufzeiten der Studien bis jetzt nicht nachweisen.

Die entscheidende Frage, welcher Patient wann therapiert werden sollte, scheint immer noch etwas umstritten zu sein. Es gibt durchaus Patienten, die nie eine Therapie benötigen. Allerdings könnte es auch sein, dass Patienten, bei denen eine aggressive Form in einem sehr frühen Stadium festgestellt wird, von einer frühzeitig eingeleiteten Therapie profitieren. Normalerweise sprechen folgende Tatsachen für den Beginn einer Therapie:
  1. Es liegen Symptome vor, die beim Patienten die Lebensqualität beeinträchtigen (Müdigkeit, Gewichtsverlust, Nachtschweiß oder Fieber).
  2. Die vorhandenen Vergrößerungen der Lymphknoten oder von Milz und Leber führen zur Beeinträchtigung von Körperfunktionen oder zu Schmerzen.
  3. Die Werte der roten Blutkörperchen und der Blutplättchen sind stark gesunken.
  4. Es tritt AIHA auf (ein Mangel an roten Blutkörperchen auf Grund eines Autoimmundefekts)
  5. Es treten schwere Infekte auf, da zu wenig Gammaglobuline vorhanden sind.
  6. Die Anzahl der Lymphozyten verdoppelt sich in weniger als einem halben Jahr.


Wie bereits erwähnt, wird gerade durch Studien geklärt, inwieweit Veränderungen der biochemischen Werte für einen frühen Therapiebeginn sprechen. Von ihnen könnte zukünftig auch abhängen, welche Form der Therapie gewählt wird.

Viele der Vorträge hatten neu entwickelte Therapieformen und Medikamente zum Thema.

Große Hoffnung wird auf die Entwicklung von monoklonalen Antikörpern gesetzt. Inzwischen hat man immer mehr Antigene entdeckt. Antigene sind spezielle Eiweiße, anhand derer zum Beispiel CLL-Zellen vom Immunsystem identifiziert und von Antikörpern gezielt angegriffen werden können.

Momentan gibt es größere Erfahrungen nur mit den beiden Antikörpern Rituximab und Campath-1H. Neuere Entwicklungen auf diesem Gebiet heißen Hu 1 D 10, IDEC 152, IDEC 114, Zevalin und Bexxar. Die letztgenannten transportieren radioaktive Stoffe zu den Leukämiezellen und sind so nicht nur in der Lage, einzelne Zellen abzutöten, sondern sie können ganze Kolonien von Zellen vernichten.

Es besteht die Hoffnung, dass mit Hilfe von Therapien, durch die eine möglichst große Zahl an vollständigen Remissionen erreicht werden kann, für viele Patienten eine Verlängerung der krankheitsfreien Phasen zu erreichen ist. Und das könnte bedeuten, dass sich auch das Gesamtüberleben verlängert. Unter einer vollständigen Remission versteht man einen Zustand, bei dem im Körper keine Manifestationen der Krankheit mehr feststellbar sind.

Die alleinige Therapie mit dem Antikörper Rituximab brachte keine besonders guten Ergebnisse. Erfolgversprechender sehen die Ergebnisse aber aus, wenn herkömmliche Chemotherapien durch Rituximab ergänzt werden, da sich beide Formen in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken. Der Antikörper Campath-1H alleine ist wirksam, führt aber auch zu erhöhter Infektionsgefahr, da er neben den Leukämiezellen auch normale T-Lymphozyten zerstört. Bei allen Kombinationstherapien sind auch die unerwünschten Nebenwirkungen wie zum Beispiel Infektionen etwas häufiger. Bei allen Antikörpertherapien müssen die Medikamente zu Beginn in langsam aufsteigender Dosierung gegeben werden, da sie sonst zu vermehrten Nebenwirkungen durch allergische Reaktionen oder zu raschem Tumorzellzerfall führen können.

Die Erfolge der letzten Jahre brachte der New Yorker Speziallist Dr. Kanti Rai auf folgenden kurzen Nenner: Anfangs konnte mit dem Chemotherapeutikum Fludarabin erreicht werden, dass es unter den behandelten Patienten 20% Vollremissionen gab. Dann wurde Fludarabin mit einem weiteren Chemotherapeutikum, nämlich Cyclophosphamid kombiniert. Damit gelang es, dass 40% der Patienten eine Vollremission erreichten. In neuester Zeit konnte Dr. Keating aus Houston/Texas die Zahl noch auf 67% steigern, indem er die beiden Chemotherapeutika mit dem Antikörper Rituximab kombinierte. Dr. Rai sieht Möglichkeiten, den Prozentsatz an Vollremissionen noch zu erhöhen, indem man nach dem Abschluß dieser sogenannten “FCR-Therapie” versucht, die übriggeblieben Krebszellen im Knochenmark mit Campath– 1H zu beseitigen. Während der kommenden drei Jahre sieht er ein zunehmendes Ausprobieren und Testen von Kombinationstherapien mit der sich ständig steigernden Anzahl an monoklonalen Antikörpern und Chemotherapeutika auf die Patienten zukommen. In diesem Zusammenhang fiel das Wort “Heilung” allerdings bei keinem der Referenten.

Dr. Hillmen aus Großbritannien berichtete über Erfahrungen mit Campath. Ursprünglich erfolgreich angewendet bei bereits vorbehandelten Patienten, die auf andere Therapien nicht mehr ansprachen, wurden in letzter Zeit auch größere Erfolge bei Patienten beobachtet, die vorher noch nicht therapiert worden waren.

Im Gegensatz zu den Methoden passiver Immunisierung (den erwähnten Antikörper-Therapien) scheint die theoretisch äußerst vielversprechende Idee der aktiven Immunisierung für die Wissenschaft erhebliche Schwierigkeiten zu bereiten. Es geht dabei beispielsweise darum, aus dem Blut des Patienten einen “Impfstoff” herzustellen, der das Immunsystem veranlasst, selbständig die Krebszellen anzugreifen. Dr. Wendtner berichtete über Versuche seiner Forschergruppe der Münchner Klinik Großhadern, aus Viren sogenannte “Fähren“ herzustellen, die in der Lage sind, bestimmte Gene in die Leukämiezellen zu transportieren. Eine andere Methode der aktiven Immunisierung ist die bereits oben erwähnte allogene Knochenmark- bzw. Stammzellentransplantation, bei der man den Effekt benützt, dass Spenderzellen die Leukämiezellen des Patienten angreifen.

Zusammenfassend läßt sich sagen, das die Zeit lange noch nicht gekommen zu sein scheint, in der diese Krankheit so einfach wie ein Schnupfen zu heilen sein wird. Aber die beiden aussichtsreichsten Wege, nämlich auf der einen Seite Methoden zu finden, die CLL in mehrere Untergruppen zu unterteilen, um in der Prognostik und damit auch in der Auswahl der Therapien treffsicherer zu werden, und andererseits die Anzahl der möglichen Therapien zu steigern, um noch genügend “Waffen” in der Hand zu haben, wenn eine Therapie nicht (mehr) anschlägt, werden konsequent weiterentwickelt. So hat man jetzt schon erreicht, dass viele Patienten damit rechnen können, länger und relativ beschwerdefrei zu leben.

Für den deutschsprachigen Raum gilt, dass der Veranstalter, die Deutsche CLLStudiengruppe einige neue Studien gestartet hat, beziehungsweise gerade startet. Mindestens vier dieser Studien schließen den Gebrauch monoklonaler Antikörper mit ein. Es scheint sich auch eine Tendenz abzuzeichnen, dass sich an solchen Studien auch andere europäische Länder beteiligen, und es bleibt zu hoffen, dass die internationale Zusammenarbeit bezüglich der Behandlung der Chronisch Lymphatischen Leukämie noch weiter fortschreitet.

Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle noch bei dem Leiter der DCLLSG, Herrn Prof. Dr. Hallek, der es mir als Patienten und Mitglied der Deutschen Leukämie- und Lymphom Hilfe (DLH) ermöglicht hat, an dem Workshop teilzunehmen. Ferner möchte ich mich bei Herrn Dr. Fingerle-Rowson (DCLLSG) und Frau Dr. Holtkamp (DLH) dafür bedanken, dass Sie diesen Artikel in fachlicher Hinsicht durchgesehen und erweitert haben.

Autor: Martin Bergmann, 01.10.2002 - vielen Dank!
Neue Studienergebnisse zu Fludarabinphosphat als First-Line-Medikament bei nicht-vorbehandelter B-CLL weisen darauf hin, dass das Präparat in Tablettenform ebenso wirksam und sicher ist wie bei intravenöser Verabreichung, so die Ergebnisse einer auf der ASH-Jahrestagung (USA) vorgestellten Studie.

Die Ergebnisse der multizentrischen Studie wurden am 9.12.2002 auf der ASH-Jahrestagung in Philadelphia vorgestellt. In der Studie wurde auch erstmals der Index der Lebensqualität der Patienten durch die Therapie nicht verschlechtert, in einigen Kriterien sogar möglicherweise therapiebedingt verbessert. Gemessen an den Kriterien des International Workshop on Chronic Lymphocytic Leukaemia (IWCLL) betrug die Gesamtansprechrate 71,6%; bei 37% der Patienten wurde eine Vollremission erreicht, bei 34,6% eine Teilremission. Nach den Kriterien des National Cancer Institute (NCI) beträgt die Gesamtansprechrate 80,2%, Vollremission 12,3% und Teilremission 67,9%.

An der Studie nahmen 81 Patienten mit nicht-vorbehandelter, symptomatischer B-CLL teil. Den Patienten wurde Fludarabinphosphat in einer Dosierung von 40 mg/m2/Tag alle vier Wochen verabreicht, dieser Zyklus wurde sechs- bis achtmal wiederholt. Das Ansprechen auf die Behandlung wurde 3-5 Wochen nach dem letzten Therapiezyklus anhand der IWCLL- und NCI-Kriterien bewertet. Die Lebensqualität wurde anhand des EORTC-QLQ-30 (Fragebogen der European Organization for Research and Treatment of Cancer zur Lebensqualität) und des Spitzer-Index für Lebensqualität ermittelt. Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen waren im Allgemeinen von leichter bis mäßiger Ausprägung und wurden als beherrschbar und reversibel eingestuft. Hierzu gehörten Myelosuppression, Infektionen, Übelkeit/Erbrechen und Durchfall. Bei 14 Patienten musste die Dosis reduziert werden, meist aufgrund von Myelosuppression.

"Fludara Oral stellt einen wichtigen Fortschritt in der Behandlung dieser Krankheit dar, da die Probleme der intravenösen Infusionen entfallen", so der Studienleiter Dr. Jean-François Rossi, Chefarzt der Hämatologie und Inneren Onkologie am Centre Hospitalier Universitaire, Montpellier. "Für die Patienten bedeutete es auch eine Einschränkung der Lebensqualität, zur Einnahme des Medikaments ins Krankenhaus gehen zu müssen. Fludara zuhause oder an jedem beliebigen Ort oral einnehmen zu können, ist ein großer Vorteil."

Fludarabinphosphat wird bisher als Second-Line-Medikament für B-CLL-Patienten verwendet, bei denen eine vorausgehende Behandlung mit alkylierenden Chemotherapeutika nicht erfolgreich war. Fludarabinphosphat wird derzeit als First-Line-Therapeutikum zur Behandlung von B-CLL geprüft, die bisherigen Ergebnisse sind ermutigend. Das Präparat wird auch als Medikament für verschiedene andere Krebserkrankungen geprüft und wurde 2001 von Health Canada für die Behandlung von niedrig-malignen Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) zugelassen.

Fludarabinphosphat ist ein Zytostatikum, das in der Chemotherapie sowohl bösartige als auch gutartige weiße Blutkörperchen abtötet. Im Gegensatz zu alkylierenden Zytostatika, die ein toxisches Milieu im Blut schaffen und dadurch die Krebszellen abtöten, verkürzt Fludarabinphosphat, ein Purinnukleosid-Analogon, die Lebensdauer vorhandener Leukämiezellen. Außerdem hemmt es die Neubildung von DNA-Material und somit das Wachstum neuer Leukämiezellen.

Quelle: Yahoo! und PR-Newswire vom 9.12.2002.
Der Berliner Pharma-Konzern Schering hat für sein Medikament Fludara, das zur Behandlung chronisch-lymphatischer Leukämie (B-CLL) eingesetzt wird, nun auch die EU-Zulassung zur Erstbehandlung von B-CLL-Patienten erhalten. Bisher war Fludara nur für die Patienten zugelassen, die auf eine vorangegangene Behandlung mit alkylierenden Substanzen nicht angesprochen haben.

Das Präparat, das bisher in 70 Ländern zur so genannten Zweitlinientherapie zugelassen ist, könne nun auch in der Erstbehandlung eingesetzt werden, teilte Schering am Donnerstag mit. Die formelle Genehmigung der einzelnen Länder, etwa zum Inhalt des Beipackzettels, werde demnächst erwartet.

Basis für die Zulassungsempfehlung war der Nachweis, dass unter Fludara mehr Patienten auf die Therapie ansprachen als bei der herkömmlichen Ersttherapie mit Chlorambucil oder einer Kombinationstherapie. Darüber hinaus sprachen die behandelten Patienten länger auf die Therapie mit Fludara an. "Fludara i.v. ist seit mehr als zehn Jahren eine wichtige Waffe im Kampf gegen die chronisch-lymphatische Leukämie und ist inzwischen die Standardtherapie für Patienten mit B-CLL, bei denen eine vorausgegangene Therapie mit einer alkylierenden Substanz versagt hat," sagte Dr. Joachim-Friedrich Kapp, Leiter des Geschäftsbereichs Spezial-Therapeutika bei Schering. "Mit der heutigen Zulassung rückt Fludara® an die vorderste Front im Kampf gegen diese tödliche Krankheit. Dies bedeutet, dass bei einer größeren Zahl von Patienten nun ein länger anhaltender Behandlungserfolg eher erreicht werden kann."

Im Gegensatz zu zytotoxischen Chemotherapien mit alkylierenden Substanzen, die im Blut ein toxisches Milieu herstellen, um maligne Zellen abzutöten, verkürzt Fludara, ein Purin- Nukleotidanalogon, die Lebensdauer vorhandener Leukämiezellen und hemmt die Bildung neuer DNA, so dass auf diese Weise das Wachstum von Leukämiezellen verhindert wird.

Die der europäischen Zulassungsbehörde eingereichten Daten bestätigten, dass die Ansprechrate bei Patienten mit B-CLL, die Fludara als Ersttherapie erhalten, signifikant höher ist als bei Patienten, die mit Chlorambucil behandelt werden (Gesamtansprechrate: 61,1% gegenüber 37,6%). Außerdem kommt es nach einer Behandlung mit Fludara bei mehr Patienten zu einer vollständigen Remission, die zu einer verbesserten Prognose beiträgt (vollständige Remission: 14,9% gegenüber 3,4%). Neben den signifikant höheren Ansprechraten zeigten die Daten außerdem, dass auch die mittlere Ansprechdauer auf die Therapie länger war: Sie stieg von 12,2 Monaten bei den mit Chlorambucil behandelten Patienten auf 19 Monate bei den mit Fludara® behandelten Patienten an.

Die B-CLL ist die häufigste Blutkrebserkrankung bei Erwachsenen. Sie tritt häufig im sechsten Lebensjahrzehnt auf und betrifft doppelt so häufig Männer. Pro Jahr erkranken in Europa ca. 60.000 Menschen an B-CLL. Bei der B-CLL kommt es zu einer Ansammlung nicht funktionsfähiger unreifer weißer Blutkörperchen (Lymphozyten) im Knochenmark, Lymphgewebe und in anderen Organen. Im Blut gibt es zwei Typen von Lymphozyten, B- Zellen und T-Zellen. Bei ungefähr 95% der Fälle von B-CLL sind bösartige B-Zellen beteiligt. Weil die Lebensdauer dieser B-Zellen länger ist als normal, sammeln sie sich mit der Zeit an und "überwuchern" die normalen, gesunden Blutkörperchen. Die Ansammlung nicht funktionsfähiger unreifer Zellen im Knochenmark verhindert die Bildung gesunder Zellen und kann zum Tode führen. Die Symptome sind Müdigkeit, Knochenschmerzen, Nachtschweiß, Appetitverlust und Gewichtsabnahme. Da die Beteiligung des Knochenmarks auch zur Schwächung des Immunsystems führt, sind die betroffenen Patienten zudem einem erhöhten Infektionsrisiko ausoesetzt.

Quellen:
Wie man zwei Jahre als CLL-Patient überlebt, ohne therapiert zu werden. Ein Erfahrungsbericht von Martin Bergmann.

Vor nunmehr zwei Jahren bekam ich von meinem Hausarzt mitgeteilt, dass ich an einem Lymphom erkrankt sei. Nach mehreren Untersuchungen durch Spezialisten stellte sich heraus, dass es sich bei mir um die Unterform "Chronisch Lymphatische Leukämie" (CLL) handelt. Gängige Kommentare der Mediziner waren: "Damit päpple ich Sie jahrzehntelang durch", "Wenn schon Krebs, dann diesen.", "Warten Sie ab, viele Patienten brauchen nie eine Behandlung". Allerdings riet man mir auch, sofort mit einer Chemotherapie zu beginnen, da die Gefahr bestünde, dass mir die geschwollenen Lymphknoten die Halsschlagader abdrücken würden.

Vor allem durch Internetrecherchen wurden mir bald mehrere Dinge klar:
  1. Es handelt sich um ein Erkrankung, die in manchen Fällen innerhalb von wenigen Jahren zum Tod führen kann. Andere Patienten überleben Jahrzehnte damit, teilweise ohne sich jemals einer Chemotherapie aussetzen zu müssen.
  2. Es ist für einen Arzt in der Regel nicht sofort festzustellen, wie die persönliche Prognose aussieht. Deswegen ist es normalerweise auch nicht erforderlich, sofort mit einer Behandlung zu beginnen.
  3. Es bleibt fast immer Zeit, sich von einem Spezialisten, der sich möglichst fast ausschließlich mit dieser Erkrankung beschäftigen sollte, eine sogenannte "Zweitmeinung" einzuholen, darüber, wann mit einer Therapie begonnen werden sollte und wenn, mit welcher. Dieses Vorgehen ist durchaus üblich und sollte von dem "ersten" Arzt nicht als übermäßiges Misstrauen aufgefasst werden.
  4. Schließlich haben die Therapien, die bei dieser Erkrankung angewandt werden, massive Nebenwirkungen. Sie können Körperfunktionen für das weitere Leben unwiederbringlich schädigen. Es ist zwar ein Kennzeichen der Erkrankung, dass die Infektionsanfälligkeit gesteigert sein kann, es kann aber auch passieren, dass das nach einer Chemotherapie noch schlimmer wird. Nicht zu vergessen ist, dass die Gefahr, an einem "zweiten Krebs" zu erkranken, oft nach einer Chemotherapie wesentlich größer wird. Leider kommt das in den von der Pharmaindustrie veröffentlichten Patientenbroschüren meist nicht klar heraus.
  5. Die bis jetzt verwendeten Therapien führen in der Regel nicht zur Heilung. Es kann aber sein, dass die Krebszellen dagegen immun werden, und diese Therapie zukünftig keinen Erfolg mehr bringt. Ich habe das immer so gesehen, dass mit dem Beginn der ersten Therapie die Uhr zu laufen anfängt.

Man könnte also eigentlich ganz zufrieden sein, wenn es einem so wie mir geht, dass man mit dem Beginn der Chemotherapie noch abwarten kann. Das bedeutet, dass man ca. alle drei Monate zum Arzt muss, der dann feststellt, inwieweit sich die Blutwerte und andere körperliche Symptome verändert haben. Vor der Untersuchung sitzt man tagelang buchstäblich auf glühenden Kohlen und, wenn man dann von seinem Arzt erfährt, dass es noch nicht soweit ist, hört man die Steine plumpsen, die einem vom Herzen fallen.

Natürlich möchte man alles versuchen, die Zeit bis zum Beginn der ersten Chemotherapie möglichst weit hinauszuzögern. Und genau da sitzt der Hase im Pfeffer. Ich möchte jetzt nicht in die allgemeinen Tiraden gegen die Schulmedizin einfallen, aber es scheint Tatsache zu sein, dass aus den unterschiedlichsten Gründen Ärzte, die mit bösartigen Erkrankungen zu tun haben, auf dem "sanften" Auge blind sind. Wenn mir ein befreundeter Internist, der einen sehr stressigen Job in einer Klinik hat, sagt, dass er seine Kinder, wenn sie an einer Erkältung leiden, grundsätzlich erst einmal homöopathisch behandeln lässt, finde ich das bezeichnend. Besonders bemerkenswert erscheint mir allerdings, dass er sagt, er habe keine Ahnung, warum homöopathische Behandlungen so gut anschlagen und, vor allem, er habe keine Zeit dazu, sich näher damit zu beschäftigen.

Die gängigen Behandlungen bei Leukämien und Lymphomen wie bei den vielen anderen Krebserkrankungen haben massive Nebenwirkungen. Deswegen ist es meiner Meinung nach absolut klar, dass diese Medikamente und Behandlungsmethoden durch Studien getestet werden müssen. Dadurch kann schlicht und einfach langfristig verhindert werden, dass sich Patienten den Rest ihrer Gesundheit ruinieren, ohne dass ein positiver Effekt auf ihre Krankheit hervorgerufen wird.

Leider ist bei der Behandlung von Krebserkrankungen das liebe Geld ein ausschlaggebender Faktor. Wenn die Chemotherapie mit einem Medikament ca. 20.000 € kostet, kann man sich leicht vorstellen, dass es der Pharmaindustrie leicht fällt, eine Menge Gelder in Studien zu investieren. Man hat Glück, wenn man an einer Krankheit wie der CLL leidet. Da sie etwas häufiger vorkommt, lohnen sich Investitionen eher als bei Krankheiten, die sehr selten sind. Da kann es passieren, dass ein Pharmakonzern nicht einmal einen Antrag auf die Zulassung eines Medikamentes stellt, einfach weil befürchtet wird, dass die Kosten für diese Zulassung wegen geringer Patientenanzahl nicht mehr hereinkommen.

Wenn es aber darum geht, herauszufinden, ob der oder jene Saft, der oder jene Tee, die oder jene Meditation eventuell dazu beitragen könnte, das Fortschreiten der Krankheit zu bremsen, braucht man doch eigentlich keine Studien. Im Gegenteil, wenn man überhaupt keinen Tee trinkt, weil es keine Studien darüber gibt, ob jetzt vielleicht Pfefferminztee oder Hagebuttentee ein Fortschreiten der Krankheit besser verhindern können, behindert man sich doch eigentlich nur selbst. Es gibt zwar eine Studie, die besagt, dass bei manchen Leukämie-Patienten die Gabe von hochdosiertem Vitamin C schädlich ist, aber die Studie besagt auch, dass bei anderen Patienten diese Therapie hilfreich ist. Und wenn ich einfach Vitamin C in Tablettenform zu mir nehme in einer Dosis, die lediglich gewährleistet, dass der Grundbedarf gedeckt ist, auch wenn ich mal an einem Tag keine Obst oder Gemüse zu mir nehme? Brauche ich da zum Austesten eine Studie, die sowieso niemand bezahlen würde, oder probiere ich einfach aus, ob es mir gut tut? Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass ich (dadurch ?) im ersten Jahr nach der Diagnose keinerlei Infekte hatte und dass sich meine Blutwerte auch nicht zu dramatisch verändert haben. Extrem formuliert, kann mir meine Facharzt nicht einmal sagen, ob Mineralwasser mit Kohlensäure für meine Gesundheit zuträglicher ist als Mineralwasser ohne Kohlensäure, weil es darüber keine Studien gibt. Verständlicherweise hat die „Mineralwasserindustrie auch kein Interesse daran, dafür Geld zu investieren. Dass der reichliche Konsum von Wasser überhaupt der Gesundheit von Krebskranken zuträglich sein könnte, sagte mir meine Psychologin.

Sie sagte auch, dass inzwischen allgemein ziemlich anerkannt sei, dass beruflicher Stress für Krebskranke ein wunderbares Mittel sei, die Krankheit rapide fortschreiten zu lassen. Nach meiner Diagnose habe ich das Arbeiten aufgehört, weil ich einerseits einen Beruf habe, der mit extrem viel Stress verbunden ist, andererseits bin ich Beamter (das ist kein Widerspruch!!) und dadurch konnte ich mir das für gewisse Zeit finanziell erlauben.

Nachdem bei mir Leukämie diagnostiziert worden war, wurde ich von allen möglichen Leuten mit Ratschlägen bestürmt, die mir helfen sollten, mit der Erkrankung umzugehen. Krebs bedeutet nach allgemeiner Auffassung sofortiger Kampf mit dem Tod und da hat kaum einer noch nichts gehört von irgend Etwas, das einen sofort wieder gesund macht. Die Ratschläge waren sicher gut gemeint, aber für mich entstand das Problem, die Spreu vom Weizen zu trennen. Und das fiel schwer. Angefangen damit, dass durch eine positive Lebenseinstellung alles zu bewältigen sei (Man verstand allerdings überhaupt nicht, dass ich eigentlich sowieso schon positiv gepolt war, weil ich für unbestimmte Zeit meinen nervenden Job los war), riet man mir zu allen möglichen, zumindest anfangs total dubios wirkenden Heilmethoden - alle mit scheinbar riesigen Erfolgsprognosen. Ich persönlich bin nicht der Typ, der nur auf die Schulmedizin vertraut, aber wenn mir jemand mit total unheilschwangerer, absichtlich unverständlich gehaltener Esoterik kommt, blocke ich ab. Vielleicht habe ich mir dadurch selbst Heilungschancen vergeigt, vielleicht hat mir das aber auch das Leben (vorübergehend) gerettet. Auf jeden Fall ging ich in der Auswahl der Methoden, von denen ich mir etwas erhoffte, total subjektiv vor. Und scheinbar gibt es in diesem Dschungel für den Patienten letztendlich kein andere Möglichkeit, als Dinge willkürlich auszuprobieren, von denen man sich etwas verspricht..

Ich fühlte mich ziemlich erschlagen, versteifte mich auf die solide Naturwissenschaft, über deren Methoden ich im Internet genug Informationen fand, Informationen, die für mich als naturwissenschaftlich geschulten Menschen auch einleuchtend waren. Allerdings war das Endergebnis nur das, dass ich einfach abwarten sollte. Abwarten und Tee trinken! Kann aber durchaus auch Schnaps oder Bier oder Wein oder Saft sein. Alles wurscht, wie man in Bayern sagt. Ich fand das ziemlich unbefriedigend.

Ich vertraute den Ratschlägen meines Hausarztes, nahm regelmäßig normale Mengen an Vitamin C und dem Mineral Selen in Tablettenform ein. Ob mein relativ stabiler Zustand, der 2 Jahre anhielt, etwas damit zu tun hat, kann ich natürlich nicht wissen - aber geschadet hat es wohl nicht.

Ich wurde auf das Werk von O. Carl Simonton aufmerksam. Seine Methode, der Krankheit mit Visualisierung zu begegnen, war für mich persönlich zu passiv, obwohl ich mir vorstellen kann, dass anderen Patienten damit geholfen werden kann.

Langsam stellte sich heraus, dass meine Form der CLL wohl nicht zu den absolut aggressiven Formen gehört, da sich körperliche Symptome in Grenzen hielten und sich auch beispielsweise die Blutwerte nicht dramatisch veränderten. Trotzdem mag man sich nicht damit abfinden (und dieses Phänomen kenne ich inzwischen von vielen anderen Patienten auch), dass gegen die Erkrankung außer brutaler Chemotherapie nichts zu machen sei, gerade, wenn man eventuell noch Jahre des Abwartens vor sich hat. Einerseits denkt man sich, je länger ich einfach abwarten kann, desto weiter ist die Wissenschaft und irgendwann ist auch meine Krankheit heilbar und zwar mit Methoden, die mein Körper auch tolerieren kann. Andererseits sitzt einem ständig die Angst vor einer massiven Verschlechterung im Nacken, und diese Gefahr möchte man doch wirklich vermeiden. Kurz gesagt, man sucht Methoden, die helfen, das weitere Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten, und seien diese Methoden noch so dubios.

Meine Internetrecherchen bezüglich Homöopathie verliefen recht unglücklich. Ich muss zugeben, ich habe die Homöopathen einfach nicht verstanden. Letztendlich habe ich mich nicht weiter darum gekümmert. Natürlich kann es sein, dass das vielleicht ein Fehler war. Es gibt ja immer wieder Spontanheilungen von Krebserkrankungen, aber niemand prüft nach, ob diese dubiosen Heilungen vielleicht etwas mit ganz realen aber unüblichen und ungeprüften Behandlungen zu tun haben.

Dann habe ich mich kurz mit der Misteltherapie beschäftigt. Mein Facharzt hat mir davon abgeraten, da ich an einer systemischen Erkrankung leide, das heißt, die Misteltherapie könnte dazu führen, dass sich die Vermehrung der Krebszellen eben durch eine Stimulierung des Immunsystems beschleunigt. Inzwischen kenne ich Veröffentlichungen und auch Patienten, die von überaus positiven Erfahrungen mit der Misteltherapie berichten. Besonders die Lebensqualität scheint damit zu steigern zu sein. Ich persönlich habe ziemliche Probleme mit einer fast ständigen Müdigkeit (Fatigue), die doch meine Aktivitäten massiv einschränkt.. Vielleicht habe ich auch hier einen Fehler gemacht, indem ich die Misteltherapie für mich ziemlich schnell abgelehnt habe. Aber es muss jedem CLL-Patienten klar sein, dass eine Stärkung des Immunsystems eben auch bedeuten kann, dass man das Wachstum der Krebszellen stärkt.

Vor Jahren, als ich nachweislich noch nicht an CLL erkrankt war, habe ich während einer Kur autogenes Training probiert. Es hat damals bezüglich Stressabbau wunderbar angeschlagen. Allerdings habe ich nach der Kur nicht mehr die Zeit gefunden, diese Entspannungsübung zu praktizieren. Nach der Krebs-Diagnose habe ich progressive Muskelentspannung gelernt. Alles schön und gut, aber ich persönlich habe es nicht geschafft, mir tagtäglich eine Auszeit zu nehmen, um grob gesagt, zu meditieren. Wie bereits beschrieben, konnte ich ja auch deswegen die Visualisierung nach Simanton nicht richtig ausüben. Eigentlich ist das auch kein Wunder, wenn man ständig mit drei Kindern konfrontiert ist. Was ich damit sagen will, ist folgendes: Diese Methoden sind sicherlich wunderbar, um sich selbst zu beruhigen, um das Lebensgefühl zu verbessern, um mit dem Alltagsstress besser zurecht zu kommen, aber für mich persönlich sind sie leider aus rein praktischen Lebensumständen heraus nichts! Halt! Heute habe ich mich mit meiner Psychologin darüber unterhalten. Nachdem ich ihr sagte, dass ich zwar die Progressive Muskelentspannung in meinem Falle für erfolglos gehalten habe, da ich weder Chance noch Lust habe, mich regelmäßig für eine halbe Stunde in den Keller zu verziehen, sagte sie mir, wenn mir inzwischen möglich sei, unter Stress wie beispielsweise beim Zahnarzt, zu spüren, wenn ich total angespannt bin und etwas dagegen zu tun, sei die Behandlung erfolgreich gewesen. Und das kann ich, also scheint diesbezüglich ja alles in Ordnung zu sein.

Ich habe oft von Patienten gehört, die auf makrobiotische Diät schwören. Keiner hat je behauptet, dass dadurch die Krankheit beseitigt werden kann, aber viele fühlen sich gut damit. Aber wenn die Lebensumstände nicht passen, hat man, wenn man sich nicht total darauf versteift, nicht einmal die Möglichkeit, das auszuprobieren. Seinen Verbrauch an tierischen Nahrungsmitteln zu reduzieren, ist da schon leichter durchzuführen und wenn man erst einmal seine deutsche „Schweinebraten-Ernährungs-Mentalität" überwunden hat, ist es vielleicht sogar möglich, am Tag fünf vegetarische Mahlzeiten einzunehmen. Wenn die Finanzen stimmen, können die sogar aus dem Bio-Laden stammen. Dass das allgemein der Gesundheit zuträglich ist, dürfte sich ja inzwischen herumgesprochen haben.

Meiner Erfahrung nach passiert es eher zufällig, dass man von einer Chance erfährt, die eine Verbesserung der gesundheitlichen Situation verspricht und die auch ansonsten mit der persönlichen Lebensplanung übereinstimmt. Aus Gründen, die letztendlich ich Dunklen liegen bleiben, kann es dann passieren, dass man auf diesen Zug aufspringt. Und eigentlich glaube ich, dass Entscheidungen, die so getroffen werden, im Allgemeinen richtig sind.

Genau so kam ich zu zwei Dingen, die sich für mich letztendlich als Wesentlich herausgestellt haben:

Per Zufall wurde ich letzten Sommer auf Aloe Vera aufmerksam, eine Pflanze, die wie ein Kaktus aussieht, aber eine Lilie ist. Ihr Saft ist äußerst hilfreich, wenn es um das Heilen von Verbrennungen und anderen Wunden der Haut geht. Man sagt ihr aber auch nach, dass sie bei vielen anderen Erkrankung positive Auswirkungen zeigt. Natürlich bekam ich wieder einmal Literatur in die Hand, die das medizinische Potential der Pflanze in einer Art beschrieb, die mich äußerst skeptisch werden ließ. Es fehlte nur noch, dass behauptet wurde, dass man mit ihr Löcher in den Schuhsohlen flicken kann. Trotzdem besorgte ich mir den Saft (in sehr reiner Form) und nahm jeden Morgen einen Löffel davon, vermischt mit Saft zu mir. Es dauerte ungefähr drei Wochen, bis ich das erste Mal von Bekannten hörte, dass meine Lymphknoten wohl abgeschwollen seien. Das hörte ich noch öfter. Leider trat diese Wirkung scheinbar nur im Halsbereich auf. Ob sich die Vergrößerung der anderen Lymphknoten dadurch verlangsamt hat, kann ich nur vermuten. Jedenfalls fühlte ich mich darauf zumindest aus kosmetischen Gründen wohler. Als ich für wenige Wochen aufhörte, Aloe Vera zu nehmen, hatte ich den Eindruck, dass die Lymphknoten wieder größer wurden. Ich habe allerdings weltweit von keinem anderen CLL-Patienten etwas über positive Erfahrungen mit Aloe Vera gehört. Ein russische Ärztin, die mir einige sehr interessante Dinge darüber erzählte, wie Mediziner in Ländern arbeiten, die keine Gelder haben, um die Aktionäre der Pharmaindustrie zu unterstützen, sagte mir noch, dass die beste Methode sei, die Aloe Vera Pflanze eine Woche im Kühlschrank zu lagern und dann auszupressen. Auf diese Weise würde die Pflanze "im Todeskampf" noch besondere Energien entwickeln.

Eine Patientin aus Österreich hatte mir eine Mail geschickt, die besagte, dass sie bezüglich ihrer Erkrankung inzwischen alles etwas gelassener sehen würde, da sie im Krankenhaus bei der regelmäßigen Kontrolle ihrer Werte von zwei anderen CLL-Patienten gehört hatte, denen ein Heiler in den Südtiroler Dolomiten dazu verholfen hätte, dass sich die Symptome der Erkrankung massiv zurückgebildet hätten. Sie fuhr dann selbst zu einer Behandlung zu diesem Mann. Er stellte beispielsweise eine alte Knieverletzung bei ihr fest, die er sofort heilte. Der Erfolg davon war für sie gleich zu spüren. Es machte ihr keine Probleme mehr, in der wunderschönen Landschaft 1 1/2 Stunden zu wandern, ohne, dass sie irgendwelche Schmerzen bekam.

Nach einiger Zeit bekam ich von Ihr die Nachricht, dass ihre Blutwerte sich zwar bei der ersten Untersuchung nach der Behandlung in Südtirol wie gewohnt verschlechtert hätten, bei der letzten Untersuchung vor ein paar Tagen hätten sie sich aber verbessert, was vorher noch nie passiert sei. In welchen Bereichen sich die Veränderung der Werte abgespielt hat, weiß ich nicht.

Mich hat die Sache aus mehreren Gründen von Anfang an interessiert. Ich gebe zu, dass einer davon der war, dass ein Besuch bei diesem Heiler für mich die Möglichkeit beinhaltete, eine mehrtägige Tour mit dem Motorroller in den Dolomiten zu unternehmen.

Ich wartete also ab, bis der Zeitpunkt zu einem Besuch gekommen war. Im Spätsommer dieses Jahres standen die Sterne nicht schlecht, das heißt, meine Familie war kurzzeitig nicht auf mein Vorhandensein angewiesen, der Wetterbericht prophezeite halbwegs akzeptable Temperaturen ohne große Niederschlagsgefahr und meine Bronchitis, die mich seit Wochen piesackte, war halbwegs ausgeheilt. Außerdem war es möglich, kurzfristig einen Termin bei dem Heiler zu bekommen.

Ich fuhr also von München bis nach Brixen, bog dann bei herrlichem Wetter in Richtung Dolomiten ab und kam dann nachmittags um 5 Uhr an. Die Tochter des Mannes hat eine Pension, und so war die Frage des Übernachtens kein Problem.

Die Behandlung begann ziemlich schnell. Wir betraten ein Zimmer, auf einem Tisch lag so etwas wie Miniturpatronengurte, die Glasbehälter enthielten. Diese Behälter kannte ich als Glubolibehälter von Homöopathen. Sie enthielten die unterschiedlichsten Substanzen. Es waren auf jeden Fall nicht nur weiße Kugeln, sondern Pulver, Flüssigkeiten, und beispielsweise auch metallische Proben. Der Heiler setzte sich davor hin, hatte vor sich ein Marmeladenglas stehen, das mit Papieren gefüllt war und neben sich einen Koffer, in dem sich unter anderem mehrere in Kunststoff eingeschweißte Papiere befanden. Er nahm meine Hand in seine linke Hand, in die rechte nahm er ein Pendel und fragte, was mir denn fehle. An diesem Punkt bin ich mir nicht mehr ganz sicher, es könnte auch sein, dass ich von mir aus sagte, dass ich Leukämie habe. Ihm entfuhr auf jeden Fall das Wort "Scheiße", was in mir den Eindruck verstärkte, es nicht mit einem esoterisch geprägtem Schöngeist zu tun zu haben. Er legte ein eingeschweißtes Papier mit der Zeichnung eines menschlichen Körpers vor sich hin und fragte laut: "Wo ist die Störung?" Dabei bewegte er das Pendel über die Zeichnung und verharrte dann auf einer kleinen Zeichnung, die die Bestandteile des Blutes zeigte. Das Pendel bewegte sich grundsätzlich auf zwei unterschiedliche Arten. Entweder es pendelte von links nach rechts, oder es verfiel in ein Kreisen. Eine dieser Bewegungen bedeutete "OK", die andere "Störung", Bei mir stellte sich sofort heraus, dass etwas mit den roten Blutkörperchen und den Blutplättchen nicht stimmte. Meine Erkrankung, die Chronische Lymphatische Leukämie ist ja eine Erkrankung bestimmter weißer Blutkörperchen und deswegen war mir das nicht so ganz einsichtig. Nachdem er festgestellt hatte, wo die Störung lag, fragte er über das Pendel seine Patronengurte, welche der Substanzen mir helfen könne. Den Glasbehälter, der die jeweilige Substanz enthielt, steckte er mir zwischen meine Finger der linken Hand. Eine Substanz davon war ein Stück Holz, das die Form einer Knoblauchzehe hatte. Daraus schließe ich, dass er zumindest teilweise auch Symbole verwendet.

Er untersuchte auf die beschriebene Weise meinen Körper mehrmals, wobei eigentlich immer herauskam, dass mit meinem Blut etwas nicht stimmte. Er fand dann immer wieder andere Mittel, dagegen vorzugehen, doch davon später. Irgendwann stellte er fest, dass an meinem Herz etwas nicht stimmte, dass beispielsweise ein Herzklappe ihre Funktion nicht richtig erfüllte. Was das genau war, habe ich vergessen, es hat mir aber gezeigt, das der Mann ein gewisses medizinisches Wissen hat.

Daraufhin sagte er mir, dass ich mich auf ein Sofa legen solle, da er mich jetzt "operieren" müsse. Er sagte das wirklich sozusagen in Anführungszeichen. Er legte seine Uhr auf meine Brust, schaltete sein Telefon ab, setzte sich, legte seine Finger in meine Herzgegend und konzentrierte sich. Nach einer gewissen Zeit, ich vermute cirka 10 Minuten, beendete er die Sache und wir setzten uns wieder an seinen Tisch. Er fuhr mit der Untersuchung fort, ich hatte den Eindruck, er "betrachtete" meinen Körper gewissenhaft von allen möglichen Seiten und versuchte alle möglichen Krankheitsherde auszuschließen.

Ich hab anfangs das Erscheinungsbild des Heilers nicht erwähnt. Er hatte eine Südtiroler Weinbauernschürze um und wirkte auch sonst absolut bodenständig auf mich. Nicht im üblen Sinne, sondern irgendwie wie ein guter Handwerker, der weiß, was er tut. Bei der Untersuchung wirkte er total konzentriert. Irgendwie wie ein Automechaniker, dem ich schildere, was an meinem Auto kaputt ist und der sich dann wortkarg auf seine, sich in vielen Jahren erarbeitete Lösungsstrategien konzentriert. Zwischendurch sagte er auch immer, man müsse nach dem "Warum" der Störung fragen. Inzwischen bin ich mir sicher, dass er unter "Fragen" "Pendeln" versteht, da er sich vollkommen sicher zu sein scheint, dass das Pendel ihm Antworten auf seine Fragen gibt, ähnlich wie sich ein Arzt beispielsweise auf sein EKG-Gerät verlässt, oder unsereiner auf seine Sinnesorgane.

Da er noch einen anderen Patienten erwartete, brach er für diesen Tag seine Untersuchung mit mir ab. Ich gab mich noch der guten ladinischen Küche und einer Flasche enttäuschenden Südtiroler Weines hin.

Eines erscheint mir in diesem Zusammenhang noch erwähnenswert: Während der Untersuchung läutete zweimal das Telefon. Es waren Patienten (Kunden?) am Apparat, die von ihm Ratschläge forderten. Bei dem ersten Telefonat ging es darum, dass eine Frau wissen wollte, ob ihr Sohn seine Arbeitsstelle behalten würde oder nicht, das zweite Telefonat war in italienischer Sprache, es ging scheinbar um Gesundheitsprobleme. Der Heiler nahm in beiden Fällen "locker" sein Pendel zur Hand und gab Auskunft und zwar in einer so sicheren Art und Weise, als ob er für irgend jemand etwas in einem Lexikon nachgeschlagen hätte.

Am nächsten Vormittag setzten wir die Sitzung fort. Ich machte den Heiler darauf aufmerksam, das ich von meinem medizinischen Wissen her der Meinung sei, dass bei mir in erster Linie die Lymphozyten gestört seien. Daraufhin untersuchte er mich auf die beschriebene Methode noch einmal und entdeckte ein gutartiges Geschwür in meiner Brust, was er dann auch durch Handauflegen heilte. Er meinte, dieses Geschwür hätte etwas mit der CLL zu tun. Außerdem stellte er noch fest, dass ich unter Eisenmangel leide. Später sagte mir mein Hausarzt, dass das an meinem Blutbild nicht festzustellen sei, aber dass es im Körper Eisendepots gäbe, die durchaus leer sein könnten.

An Medikamenten gab er mir mit: Zwei Flaschen mit einer Flüssigkeit, die der Blutreinigung dient. Ich muss sie eine halbe Stunde vor dem Frühstück einnehmen. Es ist Wein mit Kräutern. Um der Bronchitis noch total den Garaus zu machen, muss ich meine Brust mit einem Schnaps einreiben, der "knoblauchgetränkt" ist. Für meine Füße (vermutlich CLL-verursacht, leide "wirklich" ich auch noch an einer "Polyneuritis"), gibt es eine entsetzlich nach Petroleum riechende Flüssigkeit. Außerdem riet er mir dringend, alle Schuhe in meiner Familie mit Dieselöl auszureiben, um die Schadstoffe wirkungslos zu machen, die bei der Lederbearbeitung verwendet werden.

Am ersten Abend hatte mir der Heiler auch noch vorgeschlagen, in drei Ecken meines Schlafzimmers für eine gewisse unterschiedliche Zeit Eier zu deponieren und ein Gemisch aus Bohnen und Milch anzusetzen, irgendwo hinzustellen, wo die Geruchsbelästigung erträglich sei und nach 20 Tagen ins WC zu schütten. Am nächsten Tag fragte ich dann doch nach dem Sinn. Ich hätte ja kaum Berührungspunkte mit den Substanzen und was das Ganze denn solle? An diesem Punkt wurde er etwas wortkarg, vermutlich, weil er wusste, dass seine Erklärung für viele Menschen unverständlich ist. Er sagte, dass wohl irgend jemand für meine Erkrankung verantwortlich sei, ein böser Mensch oder ein Toter. Nach meinem wohl sehr rätselhaftem Blick setzte er sein Pendel wieder ein und fand heraus, dass es in meinem Fall jemand sei, der acht Generationen vor mir gelebt hat und zwar jemand aus der väterlichen Linie. Dieser Mensch habe irgendwelche Unanständigkeiten begangen wie Tiere quälen oder Betrügen und, das vermute ich, könne wohl keine Ruhe finden. Daraufhin wendete sich unsere Unterhaltung in eine philosophische Richtung und wir diskutierten, ob Seelen unsterblich seien oder nicht.

Interessant in diesem Zusammenhang scheint mir zu sein, dass momentan eine absolut "modische" Strömung in der Psychotherapie das "Familienstellen" ist, eine Technik mit der man unter anderem versucht, den Einfluss lange verstorbener Familienmitglieder auf jetzt lebende Personen auszuschalten. Meine Psychologin berichtete mir, dass sie Patienten habe, die aus solchen Sitzungen vollkommen verwirrt herauskämen. Beispielsweise sagt eine Patient einem anderen bei so einer Sitzung, er solle sich an einer bestimmten Stelle des Raumes hinstellen und er stelle jetzt seinen Vater dar. Es kommt vor, dass der Mitpatient dann beispielsweise sagt, dass er das Gefühl habe, dass neben ihm noch jemand stehen müsse. Durch Nachforschungen komm dann beispielsweise heraus, dass dieser Vater einen Zwilling hatte, der bei der Geburt verstorben ist. Niemand im Raum (außer vielleicht dem eigentlichen Patienten) konnte davon eine Ahnung haben. Der Einfluss von Verstorbenen auf heute Lebende scheint also nicht unbedingt total aus er Luft gegriffen zu sein, auch wenn es verrückt klingt.

Meine Frau leidet auch an Krebs und ich fragte den Heiler, ob er für sie vielleicht auch etwas tun könne. Seine spontane Reaktion war:" Wie heißt Deine Frau?" "Renate" Er nahm wieder mein Hand und sagte: "Also Du bist jetzt für mich die Renate." Er befragte (bependelte) seine Fläschchen und sagte ziemlich schnell "Da ist etwas mit den Drüsen". Ich wollte gerade sagen, "Ja klar, ihr wurde vor Jahren die Schilddrüse entfernt", als er mir zuvorkam: "Da ist eine Störung an der Bauchspeicheldrüse". Er gab mir meine Medikamente, bewunderte noch meinen Motorroller (ich hatte wirklich den Eindruck, dass er am liebsten mit mir ins Trentino weitergefahren wäre), und dann verließ ich ihn.

Am selben Abend habe ich meine Frau angerufen, und ihr von der "Ferndiagnose" erzählt. Sie kam mir im ersten Moment reichlich verunsichert vor, da ihr Ihre Hausärztin, die sehr fiel mit Akupunktur arbeitet, seit Wochen gesagt hatte, dass an ihrem Bauchspeicheldrüsen-Meridian etwas nicht stimme.

Ach ja, ich habe ihn natürlich noch gefragt, wann ich wiederkommen solle. Er sah mich ziemlich erstaunt an und sagte, dass das wohl nicht nötig sein würde, ich sei ja schließlich geheilt (von einer unheilbaren Krankheit???). Ehrlich gesagt, ich konnte das nicht glauben, ich wäre ja auch mit einem "Herunterfahren" der Symptome und damit einem Herauszögern der Chemotherapie zufrieden gewesen.

Diese Erfahrungen mit dem Heiler habe ich gleich, nachdem ich wieder zu Hause war, geschrieben und inzwischen kaum verändert.. Ich wollte nicht, dass er geprägt davon ist, ob die Behandlung letztendlich erfolgreich war oder nicht.

Bei den nächsten Untersuchungsterminen stellte ich heraus, dass meine Zustand weiterhin stabil ist. Allerdings fand ich anhand einer Computergrafik heraus, dass mein Thrombozytenwert sich im Laufe der vergangenen Jahre kontinuierlich und ohne große Schwankungen verschlechtert hat. Ich kann mir an dieser Stelle die Bemerkung nicht verkneifen, dass ich es war, der das bemerkte und keiner meiner Ärzte. Ich erkundigte mich im Internet, ob irgendein Patient ein Mittel wüsste, dass den Abfall der Thrombozyten auf relativ ungefährliche Art und Weise bremsen kann. Mir wurde eine Mixtur von B-Vitaminen in einer extrem hohen Dosierung empfohlen. Ich fing erst einmal mit der empfohlenen Kombination allerdings in einer relativ normalen Dosierung an, nachdem ich mich der vermuteten Unschädlichkeit versichert hatte.

Nachdem jetzt ein halbes Jahr vergangen ist, muß ich leider feststellen, das der Besuch bei dem Heiler an meinen Blutwerten nicht geändert hat. Die Bronchitis war hinterher verschwunden und ist seitdem nicht mehr aufgetreten. Die Polyneuritis hat sich nicht verschlechtert, die Beschwerden sind eher zurückgegangen. Die folgenden Wochen nach dem Besuch beim Heiler befand ich mich psychisch in einer äußerst guten Verfassung. Natürlich könnte das auch daran liegen, dass der Besuch mit einer sehr schönen Motorradtour verbunden war.

Inzwischen bin ich soweit, dass ich in zwei Tagen meine ursprüngliche Arbeit als Lehrer wieder aufnehmen werde. Finanzielle Gründe sind die Ursache dafür und es kostet mich schon ein großes Maß an Selbstüberredung, dieser Tatsache etwas Positives abzugewinnen.

Leider hat sich bei meiner letzten Untersuchung herausgestellt, dass meine Thrombozyten inzwischen in einen nicht mehr tolerierbaren Bereich abgesunken sind. Vitamin B hat da auch nicht geholfen - dafür ist die Anzahl der weißen Blutkörperchen sehr stark gestiegen. Alles deutet nun darauf hin, dass ich mich wohl in kurzer Zeit eine Chemotherapie aussetzen muss.

Aber immerhin habe ich den Beginn dieser Therapie zwei Jahre herauszögern können. Sicher ist der Hauptgrund dafür, dass ich einen sehr guten Arzt gefunden habe, aber, wer weiß, vielleicht hat auch das eine oder andere alternative Mittelchen oder zumindest die Strategie, Stress zu vermeiden, geholfen.

Auf alle Fälle ist es nach meiner Erfahrung sinnvoll, sich die Steuerung des Widerstandes gegen die Krankheit nicht aus der Hand nehmen zu lassen, sondern auszuprobieren, wohin einen die Nase hinführt. Zumindest das psychische Wohlbefinden betreffend, habe ich damit gute Erfahrungen gemacht.

Inzwischen sind im Internet gute und gutverständliche Informationen über schulmedizinische Therapien zu finden. Informationen zu den Nebenwirkungen der Medikamente werden heruntergespielt. Ob das gut ist oder nicht, darüber kann man sicher streiten. Leider hat es sich für mich als äußerst schwierig, wenn nicht gar als unmöglich herausgestellt, mir umfassende Informationen über naturheilkundliche oder überhaupt alternative Methoden der Behandlung meiner Erkrankung zu verschaffen. Auf die letztendlich politisch-ökonomischen Gründe einzugehen, würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen.

Autor: Martin Bergmann.Registrierte Mitglieder von Leukämie-Online können den Artikel hier direkt kommentieren.
Die Kombination von Fludarabin mit dem monoklonalen CD52-Antikoerper Alemtuzumab (Medikament MabCampath) hat sich als wirksam bei Chronischer Lymphatischer Leukämie des B-Typs (B-CLL) erwiesen.

In einer deutschen Phase-II-Studie, die kürzlich in Philadelphia (USA) vorgestellt wurde, erhielten 14 Patienten mit rezidivierender oder refraktaerer CLL bis zu vier Zyklen der Kombination alle 28 Tage. Es kam zu 9 kompletten und 3 partiellen Remissionen. "Die Kombination von Fludarabin und Alemtuzumab ist ein logischer naechster Schritt zur Bekaempfung der CML, da beide Substanzen eine exzellente Wirksamkeit bei dieser Erkrankung aufweisen", teilte der Studienleiter Professor Andreas Engert aus Koeln mit.

Das Purinanalogon Fludarabin (Medikament Fludara) hat die EU-Zulassung zur Erstbehandlung von Patienten mit chronisch lymphatischer Leukaemie (B-CLL) erhalten. Bisher war die Substanz zugelassen fuer die Behandlung bei Patienten, bei denen eine vorausgegangene Therapie mit einer alkylierenden Substanz versagt hat. Die Zulassung fuer den deutschen Markt wird im zweiten Quartal 2003
erwartet.

Quelle:
Ärzte Zeitung vom 24.03.2003
die Deutsche CLL Studiengruppe (DCLLSG) hat in Bayern mit der Aufnahme von Patienten in die Phase-III-Studie "CLL8" begonnen, in der die Kombination von Fludarabin, Cyclophosphamid und Rituximab ("FCR") mit der alleinigen Kombination von Fludarabin und Cyclophosphamid ("FC") verglichen wird. Andere Bundesländer sollen nach Akzeptanz durch die Ethikkommissionen folgen.

Die CLL8-Studie ist eine Phase III-Studie zur Therapie von nicht vorbehandelten CLL-Patienten im Binet-Stadium A, B und C. Es wird eine Immunchemotherapie mit Fludarabin, Cyclophosphamid und Rituximab (FCR) gegen eine alleinige Chemotherapie mit Fludarabin und Cyclophosphamid (FC) in der Ersttherapie geprüft.

Für diese Studie wird das Medikament Rituximab gestellt. Für nicht vorbehandelte Patienten besteht damit die Möglichkeit einer Behandlung mit dem Antikörper Rituximab, das mangels Zulassung bisher nicht von den Krankenkassen übernommen wird.

Links:
· Studienübersicht der Deutschen CLL Studiengruppe
· Kontaktdaten der Deutschen CLL-Studiengruppe
· Webseite der Deutschen CLL-Studiengruppe
Die chronisch-lymphatische Leukämie vom B-Zell-Typ (B-CLL) zeigt sich klinisch sehr unterschiedlich. Mit einer neuen DNA-Chip-Technologie, die am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg zusammen mit Hämatoonkologen der Heidelberger Universitätsklinik entwickelt wurde, soll es möglich sein, bereits bei der Diagnose aggressivere Formen der Krankheit von solchen, die sich langsamer entwickeln, zu unterscheiden. Somit könne die Behandlungsstrategie ohne Zeitverlust an die Aggressivität der Erkrankung angepasst werden, so ein Artikel im Deutschen Ärzteblatt.

Leukämien weisen, wie andere bösartige Tumore auch, typische Veränderungen ihres Genoms auf. Bei der Chromosomenanalyse zeigt sich, dass entweder Bruchstücke verloren gegangen oder vervielfältigt worden sind. Prof. Peter Lichter, der Leiter der Abteilung Molekulare Genetik am DKFZ, hat zusammen mit dem Hämatoonkologen Prof. Hartmut Döhner von der Universität Ulm herausgefunden, dass bei der chronisch lymphatischen B-Zell-Leukämie DNA-Verluste in den Chromosomen 11 und 17 mit einem ungünstigeren Verlauf der Erkrankung zusammenhängen.

Diese Erkenntnisse haben bereits Eingang in die Klinik gefunden. So wird in neuen Behandlungsstudien unter anderem auch anhand dieser Chromosomendefekte entschieden, ob eine stärkere Chemotherapie beziehungsweise eine zusätzliche Stammzelltransplantation notwendig ist. Die bisherigen molekulardiagnostischen Testverfahren waren äußerst zeitaufwendig und technisch anspruchsvoll.
Die Arbeitsgruppe um Prof. Lichter hat eine schnellere Nachweismethode entwickelt. Damit kann bei Leukämiepatienten bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung das individuelle Muster der DNA-Veränderungen bestimmt und darauf basierend eine maßgeschneiderte Therapie für die Patienten entwickelt werden. Mit der "Comparative Genomic Hybridization" (der Matrix-CGH) - einer Form der vergleichenden genomischen Hybridisierung - sind solche Analysen nun erstmals auch in großem Maßstab möglich. Diese DNA-Chip-Methode ist in der Lage, in einem einzigen Testdurchgang gleichzeitig alle Veränderungen im Genom einer Tumorzelle zu identifizieren. Nach Aussage von Lichter besteht der mit Dr. Carsten Schwänen entwickelte Test aus 650 DNA-Fragmenten und ist damit effizient genug, um ihn für die klinische Routinediagnostik einzusetzen.

Quelle: Auszug aus dem Artikel im Deutschen Ärzteblatt 100, Ausgabe 38 vom 19.09.2003, Seite A-2420 / B-2023 / C-1905
Das Kompetenznetz Maligne Lymphome hat seine Internetseite neu gestaltet. Unter www.lymphome.de sollen aktuelle und verläßliche wissenschaftliche Informationen zur Verfügung gestellt werden. Ausserdem wurden nun die Bereiche für Patienten und Ärzte zusammengefasst.

Die Zusammenfassung der Bereiche für Ärzte und Patienten in der neuen Version soll sicherstellen, dass Patienten auf die gleichen Informationen zugreifen können wie Ärzte, teilt das Kompetenznetz mit.

Link: http://www.lymphome.de
Auch im Bereich der Erforschung neuer Therapieansätze in der Chronisch-Lymphatischen Leukämie (CLL) gibt es hoffnungsvolle Neuigkeiten. So wurden auf der ASH-Jahrestagung in den USA sowie einer Veranstaltung in Basel verschiedene neue Studienergebnisse präsentiert, bei denen neue Wirkstoffkombinationen untersucht wurden.


Erfolgsversprechende Ergebnisse einer Gentherapie-Studie vorgestellt

Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie kann künftig vielleicht durch eine Gentherapie geholfen werden, die eine Immunreaktion des Körpers gegen die Tumorzellen anstößt. Die Ergebnisse einer mehrjährigen Phase-I-Studie jedenfalls sprechen für die Wirksamkeit dieses Ansatzes.

Präsentiert wurden die Daten jetzt von Studienleiter Dr. Januario Castro von der Universität Kalifornien in San Diego. Den Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) wurden seinen Angaben zufolge aus dem eigenen Blut gewonnene Leukämiezellen infundiert, die zuvor mit Hilfe von Adenoviren mit dem CD154-Gen ausgestattet worden waren. Dieses Gen enthält den Bauplan für ein Signaleiweiss, das für die T-Zell-abhängige Immunabwehr wichtig ist. Das Gen ist bei CLL-Patienten nur schwach aktiv - einer der Gründe dafür, dass die Krebszellen dem Immunsystem entgehen und unkontrolliert wachsen koennen.

Die jetzt in San Diego auf dem Kongress der Amerikanischen Gesellschaft für Hämatologie präsentierten Daten wurden bei sieben Patienten ermittelt, die fünfzehn Monate nach einer Gentherapie erneut behandelt werden mussten und wiederum entsprechende Infusionen von CLL-Zellen erhielten, die sie bereits zuvor einmal erhalten hatten. Der Effekt dieser Auffrisch-Gentherapie war ungewöhnlich lang anhaltend: Bei fünf der sieben Patienten kam es zu einer Stabilisierung der CLL, die im Durchschnitt ueber 42 Monate keine weitere Behandlung mehr erforderlich machte. Bei zwei der fünf Patienten ist bis heute, mehr als vier Jahre nach der Zweitbehandlung, keine weitere CLL-Therapie erforderlich gewesen.

(Quelle: Ärzte Zeitung vom 9.12.2003)



CLL-Studie mit Alemtuzumab definiert Eliminierung der minimalen Resterkrankung als Therapieziel

Daten einer andauernden klinischen Studie, die anläßlich der 45. Jahrestagung und Ausstellung der American Society of Haematology (ASH) veröffentlicht wurden, belegen, dass das Fehlen minimaler Resterkrankung (MRD) den besten Prädiktionswert für das längere Überleben von Patienten mit chronisch-lymphatischer Leukämie (CLL) bietet. Die allgemeine Überlebensrate für Patienten, die MRD-negative Remission erzielten, betrug fünf Jahre nach Behandlung mit MabCampath (Alemtuzumab) 84 Prozent.

Laut Peter Hillmen, M.D., Abteilung für Hämatologie am Leeds General Infirmary, West Yorkshire, England, ist "MRD-Remission oder die Eliminierung leukämischer Zellen aus dem Blut und Knochenmark von CLL-Patienten ein realistisches Ziel, das mit verlängerter Überlebensdauer in Verbindung steht und daher bei CLL-Patienten schlechter Risikogruppen als sinnvolles Ziel gerechtfertigt ist".

In der Studie wurde insgesamt 91 Patienten mit rezidivierender oder refraktärer CLL im Mittel ueber 12 Wochen intravenöse MabCampath-Therapie verabreicht. Sie wurden zwischen 1996 und 2003 anhand flusszytometrischer Methoden auf Involvierung des Bluts und Knochenmarks kontrolliert. Die von der Forschergruppe eingesetzte Technik der Flusszytometrie kann bereits eine maligne Zelle in einem Bereich zwischen 10.000 und 100.000 normalen Zellen nachweisen. Von den 91 behandelten Patienten erzielten 28 vollständiges Ansprechen mit MRD, 21 Patienten erreichten teilweises Ansprechen und 42 sprachen nicht an. MabCampath-Therapie führte bei 18 Patienten zu MRD-negativen Resultaten. "Diese Daten zeigen, dass die fehlende Nachweisbarkeit der Erkrankung im Knochenmark als neuer Endpunkt der CLL-Behandlung betrachtet werden sollte", sagte Dr. Hillmen.

(Quelle: PR Newswire Artikel auf Yahoo vom 08.12.2004)


Alemtuzumab - Hoffnung auch zur Ersttherapie von B-CLL

Die Erst-Behandlung bei Patienten mit chronischer B-Zell-Leukämie mit dem monoklonalen Antikörper Alemtuzumab ist nach ersten Daten einer Phase-III-Studie, die auf ASH vorgestellt wurde, ähnlich sicher wie eine Standardchemotherapie.

In der von einer polnischen Ärztegruppe auf dem Kongreß der Amerikanischen Gesellschaft für Hämatologie (ASH) in San Diego als Poster präsentierten Studie wird derzeit bei bisher 153 Patienten die Wirksamkeit einer Ersttherapie mit Alemtuzumab (MabCampath®) mit der des Chemotherapeutikums Chlorambucil verglichen. Bisher wird Alemtuzumab vor allem bei zuvor schon therapierten Patienten verwendet.

Eine erste Auswertung der Studiendaten habe jetzt ergeben, daß die Häufigkeit unerwünschter Wirkungen in beiden Studienarmen ähnlich sei, so die Onkologen. Zu schwereren unerwünschten Wirkungen kam es bei 27 von 76 Patienten in der Alemtuzumab-Gruppe und bei 32 von 76 Patienten in der Chlorambucil-Gruppe.

Durch ein wöchentliches Screening sei es in der Alemtuzumab-Gruppe gelungen, die bei 30 Patienten aufgetretene Reaktivierung einer Zytomegalie-Virusinfektion früh zu erkennen und die Patienten zu behandeln. Dadurch konnte die Antikörper-Behandlung bei fast drei Viertel dieser Patienten wieder aufgenommen werden.

Erste Auswertungen der Studiendaten zur Wirksamkeit der Therapie werden bald erwartet.

(Quelle: Artikel in Ärzte Zeitung vom 15.01.2004)



Studie mit Fludarabin und Cyclophosphamid zeigt verbessere Remissionsraten bei nicht vorbehandelten CLL-Patienten

Vorläufige Ergebnisse einer Phase-II-Studie, die anlässlich der 45. Jahrestagung und Ausstellung der American Society of Haematology vorgestellt wurden, zeigen, dass sich in der Behandlung von CLL-Patienten mit der Erstlinien-Kombinationstherapie mit oralem Fludarabinphosphat (Fludara(R) Oral) und Cyclophosphamid bei 75 Patienten eine Remissionsrate von 80 Prozent erzielen liess und dauerhafte Remissionen mit einer im Mittel fast drei Jahre währenden Dauer zur Progression erreicht werden konnten.

Von der allgemeinen Remissionsrate von 80 Prozent erzielten auf der Grundlage der Kriterien des National Cancer Institute (NCI) 53,3 Prozent der Teilnehmer komplette Remission, 5,3 Prozent noduläre partielle Remission (NPR) und 21,3 Prozent partielle Remission (PR). Die Häufigkeit von Infektionen der Schwere 3-4 war mit 4 Prozent sehr gering. Nach drei Jahren Kontrolle sind 63 Patienten weiterhin am Leben.

Minimale Resterkrankung wurde als Behandlungsende bewertet. Das in der Studie verwendete flusszytometrische Verfahren kann bereits eine maligne Zelle vor einem Hintergrund von 10(4) normalen Zellen nachweisen. Von 30 Patienten mit flusszytometrisch bestimmter kompletter Remission wurden 66 Prozent als MRD-negativ diagnostiziert.

"Da bei CLL-Patienten nach Chemotherapie häufig MRD beobachtet wird, kann eine komplementäre Strategie in der Absicht, diese Erkrankung zu heilen, diesen Patienten nützen", so Dr. Bruno Cazin der französischen Kooperationsgruppe für CLL in Lille (Frankreich), der führende Forscher der Studie.

Diese Daten wurden als Teil einer andauernden multizentrischen, offenen, klinischen Phase-II-Studie zur Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit oralen Fludarabinphosphats und Cyclophosphamids bei vorher unbehandelten CLL-Patienten erarbeitet. Die Daten wurden von 75 unbehandelten Patienten, denen orales Fludarabinphosphat (30 mg/m(2)/Tag) und orales Cyclophosphamid zu 200 mg/m(2)/Tag an Tagen 1-5, alle 28 Tage insgesamt sechs Mal wiederholt, verabreicht wurde, erlangt. Das Alter der Probanden betrug im Mittel 54 Jahre (Spanne von 37-66 Jahren). Im Mittel wurden 5,3 Zyklen verabreicht (Spanne von 1-6). 91 Prozent der Zyklen wurden ohne Verzögerung verabreicht, 97 Prozent zur vollen Dosis. Das Ansprechen wurde bei 75 Patienten beurteilt: komplette Remission (CR) bei 40 Patienten (53,3 Prozent), vier Patienten mit nodulärer partieller Remission (PR) (5,3 Prozent), 16 Patienten mit partieller Remission (PR) (21,3 Prozent), sechs Patienten mit stabiler Erkrankung (SD) (8 Prozent) und neun Patienten mit Therapieversagen (12 Prozent), darunter zwei Progressionen (PD) (2,6 Prozent). Die minimale Resterkrankung (MRD) wurde zum Behandlungsende anhand eines zytometrischen Vierfarbverfahrens mit einer Sensibilität von einer malignen Zelle vor einem Hintergrund von 10(4) normalen Zellen beurteilt. Von 30 Patienten mit flusszytometrisch bestimmter kompletter Remission wurden 66 Prozent als MRD-negativ diagnostiziert.

Die meisten unerwünschten Ereignisse wurden als mild oder mittel und kontrollierbar eingestuft. Die Toxizität war hauptsächlich hämatologischer Natur: Neutropenie der NCI-Stufe 3/4 (52 Prozent), Anämie (3 Prozent) und Thrombozytopenie (6 Prozent). Die gastrointestinale Toxizität war mild und die Compliance mit der Therapie sehr gut. Die Häufigkeit von Infektionen der NCI-Stufe 4 war mit 4 Prozent sehr gering.

Fludarabinphosphat, ein zytotoxisches Chemotherapeutikum, ist in Europa als Erstlinientherapeutikum für CLL zugelassen. Das Medikament ist sowohl als orales als auch als intravenöses Therapeutikum verfügbar.

Fludara i.v. ist in über 70 Ländern für B-Zellen-Patienten zugelassen, die auf Vorbehandlung mit Alkylanzien nicht ansprachen. Das Medikament wird auch als potenzielles Therapeutikum für eine Reihe von Krebsarten untersucht. Es ist in der Schweiz und in Kanada für die Behandlung von Non-Hodkin-Lymphom zugelassen.

(Quellen: PR Newswire Artikel vom 8.12.2003,
Ärzte Zeitung vom 19.12.2003)


Erste Ergebnisse einer Immuntherapie-Studie mit Fludarabin und Alemtuzmab vorgestellt

In einer klinischen Studie mit 14 Lymphom-Patienten war die kombinierte Therapie mit Fludarabin und Alemtuzumab wirksam und verträglich. Die Therapie soll jetzt in einer randomisierten Studie geprüft werden.

Die Ergebnisse der deutschen Phase-II-Studie hat Professor Andreas Engert von der Universität Köln auf einer Veranstaltung der MedacSchering Onkologie GmbH in Basel vorgestellt. Bisher gebe es für Patienten mit rezidivierter chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) keine Standardtherapie, so Engert.

Die wirksamsten Einzelsubstanzen sind das Zytostatikum Fludarabin (Fludara®) und der monoklonale Anti-CD52-Antikörper Alemtuzumab (MabCampath®). Sie haben verschiedene Wirkmechanismen und scheinen in Kombination auch dann noch zu wirken, wenn die Monotherapien erfolglos waren.

In die Kölner Studie wurden zuvor behandelte Patienten mit rezidivierter oder refraktärer CLL aufgenommen. Sie erhielten maximal vier Zyklen mit Fludarabin und Alemtuzumab im Abstand von je vier Wochen. Die Präparate wurden simultan intravenös appliziert. Zwölf Patienten sprachen auf die Therapie an, neun hatten keine komplette Remission. "Mit einer Ansprechrate von 86 Prozent können wir mit der neuen Kombination auch bei zuvor intensiv behandelten Patienten sehr gute Ergebnisse erzielen", so Engert.

Die simultane Immunchemotherapie, als FluCam-Regime bezeichnet, werde gut vertragen. Anfangs traten häufig leichtes Fieber, Schüttelfrost und Hautausschläge auf. Neun Patienten entwickelten vorübergehend eine schwere Leukopenie und drei Patienten eine schwere Thrombozytopenie. In der geplanten Phase-III-Studie werde die Kombination gegen Fludarabin geprüft, so Engert.

Er hoffe, daß sich mit dem neuen Therapieregime auch die Lebenszeit der CLL-Patienten verlängere, so der Onkologe. Offenbar komme es bei der Kombination nur selten zu einer minimalen Resterkrankung, was die Überlebenschancen verbessern dürfte. Die Anwendungsmöglichkeiten für Alemtuzumab seien ohnehin noch nicht ausgeschöpft, so Engert. Das Präparat ist der erste monoklonale Antikörper, der bei therapierefraktärer CLL zugelassen ist.

(Quelle: Ärzte Zeitung vom 5.12.2003)


Bendamustin offenbar auch bei fortgeschrittener CLL wirksam

Das Zytostatikum Bendamustin eignet sich offenbar nicht nur zur Behandlung von Patienten mit malignen Lymphomen oder soliden Tumoren wie Brustkrebs, sondern auch bei fortgeschrittener chronisch lymphatischer Leukämie (CLL). Das bestätigen neue klinischen Daten.

In einer Phase-I/II-Studie erhielten 22 Patienten Bendamustin plus Mitoxantron. 20 von ihnen waren schon mindestens einmal wegen der Krebserkrankung behandelt worden. Bendamustin wurde in gesteigerter Dosierung von 80 mg/m2 Körperoberfläche (KO) bis 240 mg/m2 KO gegeben.

Mitoxantron wurde als Kurzinfusion mit 8 bis 10 mg/m2 KO pro Behandlungszyklus gegeben. Es gab maximal sechs Zyklen. Sechs Patienten hatten eine komplette, 13 eine partielle Remission. Die Ansprechrate betrug 86 Prozent, so Dr. Hubert Köppler aus Koblenz beim Kongreß für hämatologische Onkologie in Basel.

(Quelle: Ärztezeitung vom 18.12.2003)


Andere Erkenntnisse auf ASH-Jahrestagung

Weiterhin wurden auf der ASH-Jahrestagung erfolgsversprechende Ergebnisse verschiedener CLL-Studien vorgestellt, die z.B. die Kombination von R-FC (Rituximab, Fludarabine, Cyclophosphamide), CFAR (Cyclophosphamide, Fludarabine, Alemtuzumab, and Rituximab) und FCR (Fludarabine, Cyclophosphamide, and Rituximab).

Für die Artikel liegen Leukämie-Online keine deutschen Beschreibungen vor; vielleicht findet sich jedoch ein gut informierter CLL-Patient, der uns hierbei unterstützt?

Im folgenden findet sich eine Auflistung einiger der interessantesten CLL-Abstracts von ASH 2003:
  • Sequential Therapy with Fludarabine, High Dose Cyclophosphamide, and Rituximab Induces a High Incidence of Complete Response in Patients with Chronic Lymphocytic Leukemia (CLL). Nicole Lamanna et al, Memorial Sloan-Kettering Cancer Center, New York, NY, USA. ASH-Abstract Nr. 1603

  • Combined Therapy of Rituximab, Fludarabine and Cyclophosphamide (R-FC) as a First-Line Treatment Is Safe and Efficacious for Younger Patients with B-Cell Chronic Lymphocytic Leukemia (B-CLL).
    Oliver P. Ranze et al, Heinz-Gert Hoffkes Krebszentrum (ITZ), Klinikum Fulda, Fulda, Deutschland. ASH-Abstract Nr. 5149.

  • Early Analysis of Combined Cyclophosphamide, Fludarabine, Alemtuzumab, and Rituximab for Relapsed and Refractory Patients with CLL. William Wierda, Susan OBrien et al, M.D.Anderson Cancer Center, Houston, TX, USA. ASH-Abstract Nr. 5167.

  • Phase II Multicenter Trial of Pentostatin and Rituximab in Patients with Previously Treated and Untreated Chronic Lymphocytic Leukemia (CLL). Furhan Yunus et al, University of Tennessee Cancer Institute, Memphis, TN, USA; ASH-Abstract Nr. 5168.

  • Improved Survival in Patients with Relapsed Refractory Chronic Lymphocytic Leukemia (CLL) Treated with Fludarabine, Cyclophosphamide, and Rituximab (FCR) Combination. William Wierda, Susan OBrien, Hagop Kantarjian et al, M.D. Anderson Cancer Center, Houston, TX, USA. ASH-Abstract Nr. 373

Die ASH-Abstracts sind im englischen Originaltext unter http://www.abstracts2view.com nach einer kostenlosen Registrierung einsehbar.


Besonderen Dank an Matej für seinen Hinweis auf einige der CLL-Artikel. Jede Unterstützung von gut informierten CLL-Patienten, die mir dabei helfen, Leukämie-Online auch in Richtung CLL noch informativer zu machen, ist herzlich willkommen. Wer gerne mithelfen möchte: Ich bin für jede e-Mail sehr dankbar. Jan.
Hämatologen beurteilen die Wirksamkeit neuer Krebstherapeutika bisher hauptsächlich anhand der Kriterien Sterblichkeit sowie Häufigkeit der Remissionen. Bei CLL galt bisher das Erreichen einer kompletten Remission als Therapieziel. Mit neuen Therapien konnte jedoch ein bedeutender Anteil der Patienten ein komplettes Verschwinden der Resterkrankung nachgewiesen werden. Studienergebnisse zeigen, dass diese Patienten bessere Überlebenschancen haben.

Nachweis von Remission und Resterkrankung

Eine Remission ist der teilweise oder komplette Rückgang einer Krebserkrankung, wobei zur Definition von Rückgang, zumindest bei hämatologischen Tumoren, heute meist die Kriterien des US-amerikanischen National Cancer Institute von 1996 herangezogen werden. Ein Patient mit chronisch lymphatischer Leukämie (CLL) etwa ist demnach nach einer Chemotherapie in einer kompletten Remission, wenn er symptomfrei ist, keine tastbaren Lymphknoten hat, und wenn die Zellzahlen in Blutbild und Knochenmarkspunktat - an Krebskranke angepaßte - Grenzwerte nicht über- oder unterschreiten.

Nachweisbar freilich darf der Tumor auch bei einer kompletten Remission noch sein, etwa mit empfindlichen molekularbiologischen Tests. Dieser Resttumor wird auch als minimale Resterkrankung (minimal residual disease, MRD) bezeichnet.

Bisher Remission als Kriterium für Therapieerfolg

Bisher war das Kriterium der Remission bei der CLL völlig ausreichend, um den Erfolg der Chemotherapie zu bewerten, "denn mit keiner der verwendeten Chemotherapien erreichten wir eine vollständige Eliminierung der Erkrankung", sagte Dr. Peter Hillmen, klinischer Hämatologe aus Leeds in England, auf dem Kongreß der US-Amerikanischen Gesellschaft für Hämatologie in San Diego in Kalifornien.

Bei der Behandlung mit Fludarabin (Fludara®) etwa, einem der Standardpräparate bei CLL, komme es zwar bei 20 bis 40 Prozent der Patienten zu kompletten Remissionen, jedoch bei praktisch niemandem zur vollständigen Beseitigung der MRD.

Mit neuen Therapien scheint das jetzt anders zu werden: Hillmen präsentierte bei einer von Schering unterstützten Veranstaltung eine neue Studie, in der 91 Patienten mit therapierefraktärer CLL mit dem humanisierten, monoklonalen Antikörper Alemtuzumab (MabCampath®) behandelt wurden. Er richtet sich gegen das Oberflächenmolekül CD52, das auf CLL-Zellen sitzt. Im Einklang mit den Daten anderer Studien hatte etwa ein Drittel der Patienten eine vollständige Remission.

Suche nach Resterkrankung mit Flußzytometrie

Mit Hilfe der Flußzytometrie, die mit fluoreszierenden Antikörpern arbeitet, ging Hillmen nun auf die Suche nach einer minimalen Resterkrankung. Bei immerhin 18 Patienten konnte er auch mit diesem hochempfindlichen Verfahren keine Tumorzelle mehr entdecken. Die Patienten waren also MRD-frei.

Beträgt die mittlere Überlebenszeit bei den Patienten in kompletter Remission, aber mit nachweisbarer Resterkrankung etwa 60 Monate, so liegt sie bei den MRD-negativen Patienten im Moment bei 70 Monaten und wird noch weiter steigen, da fünf Jahre nach Therapiebeginn von den 18 MRD-negativen Patienten jetzt noch 15 leben.

"Die Beseitigung der minimalen Resterkrankung ist ein neuer Endpunkt für klinische Studien, der bei CLL-Patienten anders als die komplette Remission tatsächlich auch mit dem Überleben der Patienten korreliert", so Hillmen.

Noch eine weitere in San Diego präsentierte Studie beleuchtet den sich anbahnenden Paradigmenwechsel: Professor Susan O?Brien von der Universität Texas untersuchte, ob CLL-Patienten, die bereits eine Chemotherapie hinter sich haben, von einer Anschlußbehandlung mit Alemtuzumab profitieren.

58 Patienten in partieller oder vollständiger Remission nahmen an der Studie teil. Die Patienten erhielten vier Wochen lang Alemtuzumab und wurden nach weiteren vier Wochen flußzytometrisch untersucht. Fand sich noch eine minimale Resterkrankung, wurde noch einmal vier Wochen lang mit Alemtuzumab therapiert.

Durch diese Therapie konnte bei der Hälfte aller Patienten die minimale Resterkrankung beseitigt werden. "Wir hoffen, daß sich das für die Patienten auch in einem längeren Überleben niederschlägt", so O?Brien. Die Nachbehandlung von Patienten nach einer Chemotherapie mit dem Ziel, die minimale Resterkrankung zu eliminieren, ist für O?Brien ein völlig neues Konzept, das sie für weiter ausbaufähig hält.

Es passiere bei einer Therapie mit herkömmlichen Antikörpern öfter, daß zwar das Knochenmark, nicht aber alle Lymphknoten vollständig tumorfrei werden. Hier könnte durch Antikörper, die mit Radioisotopen markiert sind und eine stärkere Wirksamkeit in Lymphknoten haben, noch der MRD-negative Zustand erreicht werden.

Fazit

Die molekularbiologisch nachweisbare Beseitigung einer minimalen Resterkrankung ist ein neuer Endpunkt für hämatologische Studien. Bei einer chronisch lymphatischen Leukämie (CLL) haben MRD-freie Patienten nach neuen Studienergebnissen bessere Überlebenschancen als Patienten, die sich "nur" in kompletter Remission befinden. Durch die Anwendung von monoklonalen Antikörpern im Anschluß an eine klassische Chemotherapie kann ein CLL-Patient frei von minimaler Resterkrankung werden.


Quelle: Artikel in Ärzte Zeitung vom 22.01.2004
Ärzte debattieren, ob sie Patienten mit Lymphomen und Leukämien wieder gesund machen können. Wie ist jedoch der von Pharmaunternehmen bezeichnete Durchbruch in der Leukämietherapie zu bewerten? Ein Artikel der Süddeutschen Zeitung beleuchtet einige Aspekte der aktuellen Diskussion der NHL- und CLL-Therapie in Fachkreisen.

Originaltext "An der Grenze zur Heilung" der Süddeutschen Zeitung vom 27.01.2004:

Vorsicht ist geboten, wenn Pharmafirmen und Mediziner das D-Wort benutzen. D wie Durchbruch. Was ist ein "Durchbruch" bei der Therapie einer bislang unheilbaren Krankheit? Reicht es, dass "signifikant mehr" Patienten auf eine neue Kombinationsbehandlung "ansprechen", dass das "krankheitsfreie Intervall" messbar zunimmt oder die Zahl entarteter Zellen sich halbiert?

Solche Fragen bewegen derzeit vermehrt die Hämatologen, jene Spezialisten also, die sich mit Krebserkrankungen des Lymphsystems und des Bluts befassen. Auf Fachkongressen wie in der vergangenen Woche auf Schloss Elmau oder kürzlich bei der American Society of Hematology (ASH) im kalifornischen San Diego scheint die Angst der Zuversicht zu weichen. Das Bedürfnis, die eigenen Erfolge zu verkünden, gewinnt ? besonders in der Pharmaindustrie ? die Oberhand gegenüber der Sorge, unberechtigte Hoffnungen zu wecken.

"Lymphome sind heilbar - Neue Therapie kann jährlich 1000 Menschenleben retten", verkündete beispielsweise das Unternehmen Hoffman-La Roche und meldete schon im Juni vergangenen Jahres den "Durchbruch" bei der Behandlung des aggressiven Non-Hodgkin-Lymphoms (NHL). Mit nur acht Infusionen des monoklonalen Antikörpers Rituximab könne der Anteil der "geheilten" Patienten bei dieser häufigen Form des Lymphdrüsenkrebs um rund die Hälfte gesteigert werden. Heilung wird hier allerdings gleichgesetzt damit, drei Jahre nach der Behandlung noch am Leben zu sein. In der Tat stagnierte die Wahrscheinlichkeit dafür ein Vierteljahrhundert lang bei etwa 33 Prozent. Erst als man zusätzlich zur Chemotherapie den Antikörper Rituximab gab, stieg der Anteil der Überlebenden nach drei Jahren auf 53 Prozent. Dies bestätigte auf der ASH-Tagung erneut der Leiter einer französischen Studie, Félix Reyes.

Fast ebenso häufig wie die "aggressive" Form des NHL sind so genannte indolente Lymphome mit langsamer Zellteilung und Verbreitung im Körper. "Beim indolenten Non-Hodgkin-Lymphom gibt es bisher kein etabliertes Verfahren, das eine Heilung verspricht", sagt Wolfgang Hiddemann, Direktor der medizinischen Klinik III am Klinikum der Universität München. Dennoch hätten deutsche Hämatologen hier ebenfalls einen "Meilenstein" gesetzt: In einer viel beachteten Studie mit 800 Patienten verbesserte wiederum Rituximab das krankheitsfreie Überleben nach drei Jahren auf 70 Prozent, gegenüber 40 Prozent bei Versuchsteilnehmern, die lediglich eine Chemotherapie erhalten hatten. Zum gleichen Zeitpunkt waren 95 Prozent derjenigen Probanden am Leben, die eine Kombinationsbehandlung bekommen hatten, aber "nur" 85 Prozent mit alleiniger Chemotherapie; viele hatten jedoch Symptome.

Noch ist offen, ob diese Zahlen eine "Heilung" bedeuten. "Dazu müssten die Lebenserwartung dieser Patienten ebenso groß sein wie die von nicht erkrankten Altersgenossen", versucht sich Hiddemann an einer Definition. Dies werde man allerdings erst in acht bis zehn Jahren beantworten können.

Neben der seit 18 Jahren von Hiddemann geleiteten German Low Grade Lymphoma Study Group haben sich hierzulande weitere Forschungsverbände zum aggressiven NHL sowie zum Hodgkin-Lymphom etabliert. Gemeinsam behandeln diese Netzwerke etwa ein Fünftel der deutschen Lymphompatienten im Rahmen klinischer Studien - ein Anteil, der viermal so groß ist wie bei anderen Krebserkrankungen.

"Das Wort Heilung überlasse ich den Ärzten", sagt Anita Waldmann, Vorsitzende der "Deutschen Leukämie- & Lymphom-Hilfe" und Mutter eines mit 27 Jahren an Blutkrebs verstorbenen Sohnes. Auf jeden Fall seien die Antikörper ein "Meilenstein" der Therapie, weil sie vergleichsweise wenig Nebenwirkungen verursachten. Jedoch müsse man bedenken, dass das indolente NHL eine Fülle unterschiedlicher Erkrankungen umfasst, darunter auch solche, bei denen sich Antikörper noch bewähren müssen.

Wo genau die Grenzlinie zwischen Fortschritt und Heilung verläuft, ist unter Experten umstritten, wie die Diskussion dieser Konzepte bei der Chronisch Lymphatischen Leukämie (CLL) verdeutlicht, dem häufigsten Blutkrebs in westlichen Ländern. Hier konnte man mit der bislang üblichen Chemotherapie ? etwa mit der Substanz Fludarabin ? bei einem Drittel der Betroffenen eine "vollständige Remission" erzielen. Dieses Kriterium galt als erfüllt, wenn die Patienten nach der Therapie keine Krankheitszeichen mehr aufwiesen, die Lymphknoten nicht tastbar waren und die Zahl der Blutzellen im Knochenmark sich innerhalb "normaler" Grenzwerte bewegte.

Mit den weitaus empfindlicheren Methoden der Molekularbiologie finden Ärzte fast immer entartete Zellen in Blut oder Rückenmark. Diese Patienten sind streng genommen nicht geheilt, auch wenn viele von ihnen fünf Jahre und länger keinerlei Beschwerden haben. Einige der neuesten Studien, die auf dem US-Hämatologenkongress präsentiert wurden, zielten deshalb nicht auf die Remission, sondern auf die vollständige Beseitigung der verbliebenen Krebszellen. Dies lässt sich im Gegensatz zur einfachen Chemotherapie offenbar mit dem Antikörper Alemtuzumab erreichen, betonten Experten auf einer Veranstaltung der Firma Schering, die diesen Antikörper in Deutschland vertreibt. Bei etwa der Hälfte von 58 Patienten, die bereits eine Chemotherapie hinter sich hatten, beseitigte Alemtuzumab nach spätestens acht Wochen die "minimale Resterkrankung", berichtete auf der ASH-Tagung Susan O?Brien von der Universität Texas.

"Wir hoffen, dass das einer Heilung gleichkommt", sagte die Hämatologin vorsichtig. Für Patienten, die an dieser Grenze stehen, könnten so genannte Radioantikörper einen noch größeren Anteil der Resterkrankung beseitigen. Mehr noch als von "nackten" Antikörpern wie Rituximab erhoffen sich viele Mediziner von diesen Präparaten, die als Anhängsel radioaktive Moleküle tragen. Als erster Radioantikörper in Europa wurde vergangene Woche Ibritumomab zugelassen, dessen Fracht aus Yttrium besteht. Statt den ganzen Körper zu bestrahlen, verbindet Ibritumomab sich mit den Blutzellen und setzt 90 Prozent seiner Strahlungsenergie in einem Umkreis von fünf Millimetern frei.

Das Mittel darf zwar erst eingesetzt werden, wenn andere Präparate nicht mehr wirken. Dennoch erwartet man binnen drei Jahren einen Spitzenumsatz von rund 50 Millionen Euro, verbreitete die Firma Schering gestern in einem Webcast aus London. Unterdessen hat Roche beantragt, Rituximab beim indolenten Lymphom nicht erst nach Rückfällen einsetzen zu dürfen, sondern in Kombination mit einer Chemotherapie schon für die Erstbehandlung der Patienten. Über 300 000 Kranken haben dieses Mittel bislang erhalten; mit einem Umsatz von jährlich rund zwei Milliarden Dollar hält Roche damit den Löwenanteil an diesem ständig wachsenden Markt.

Hans-Jochem Kolb, glaubt, dass ihm die Arbeit dennoch nicht ausgehen wird. Der Spezialist für Knochenmarkstransplantationen an Hiddemanns Klinik in München muss oftmals eingreifen, wenn alle anderen Therapien versagt haben. Auch Kolb hätte eine "Heilungschance von 80 bis 90 Prozent" zu bieten, wenn die Methode schon sehr früh zum Einsatz käme. Die restlichen zehn bis 20 Prozent allerdings würden für diesen radikalen Eingriff mit ihrem Leben bezahlen.

Quelle: Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 27.01.2004

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