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Forschung

Trotz eines bei einer Gentherapie aufgetretenen Leukämiefalls in Frankreich haben das zuständige Bundesamt und die Bundesärztekammer die Fortsetzung von Gentherapie-Studien unter Verwendung lebender, retroviral modifizierter Zellen in Deutschland empfohlen. Patienten müssten nun jedoch ausreichend über die Vermutung informiert werden, dass ein Zusammenhang zwischen dem beobachteten Auftreten einer Leukämie in Frankreich und dem Verwenden von Retroviren für das Einbringen von Erbgutstückchen bestehen kann.

Das betonten das Paul-Ehrlich-Institut in Langen und die Kommission Somatische Gentherapie der Bundesärztekammer in Berlin am Freitag in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Diese Entscheidung war möglich, nachdem die Studienprotokolle aufgrund einer ethischen Neubewertung geändert worden waren. 

Zuvor war im Rahmen einer französischen Gentherapie-Studie in Frankreich ein Kind mit einem schweren Immundefekt an Leukämie erkrankt. Die sogenannten "Blasen-Babys", die wie dieses Kind an der angeborenen Immunschwäche SCID-X1 leiden, müssen in einer sterilen Hülle leben. Durch die Gentherapie wurde dieser Immundefekt unter Verwendung von retroviral modifizierten Blutstammzellen korrigiert und das Kind damit von dieser Krankheit geheilt.

"Ein Risiko wie das der Leukämieentstehung einzugehen, ist nur bei lebensbedrohlichen Krankheiten und in Erwartung eines zukünftigen Behandlungserfolgs vertretbar", sagte der Vizepräsident des Paul- Ehrlich-Instituts, Prof. Klaus Cichutek, der auch Vorsitzender der Kommission Somatische Gentherapie ist. 
Über die Teilnahme an klinischen Prüfungen müsse jeder Patient selbst entscheiden, weshalb er umfassend insbesondere über Nutzen und Risiken aufzuklären sei. Andere Methoden, welche die Anwendung lebender, retroviral modifizierter Zellen im Rahmen der betroffenen klinischen Prüfungen ersetzen könnten, stehen derzeit nicht zur Verfügung.

Von der Entscheidung können zunächst drei deutsche Studien profitieren, die sich mit einer angeborenen Immunmangelkrankheit und lebensbedrohlichen Immunreaktionen nach Organtransplantationen beschäftigen.

Quellen:
Unter dem Link http://www.asheducationbook.org ist nun die Online-Version der englischsprachigen Publikation "Hematology 2002" verfügbar, in der namhafte Mediziner den aktuellen Stand der Leukämietherapie und Leukämieforschung beschreiben.

In den Artikeln wird der neueste Stand von Therapie und Forschung in den Leukämiearten ALL, CLL, AML und CML, myelodysplastische Syndrome und Multiples Myelom ausführlich behandelt. Die Themen reichen von aktuellen Chemotherapeutika und Stand der Transplantationsmethodik über Prognosefaktoren, Risikoklassifikationen und neue Behandlungsmethoden wie Tyrosinkinaseinhibitoren und monoklonale Antikörper.

Sämtliche Artikel sind in englischer Sprache sowohl in einer Zusammenfassung (Abstract) als auch als Volltext online kostenfrei verfügbar. 

Link: http://www.asheducationbook.org, siehe auch "Links im Internet", Kategorie "Englischsprachige Seiten"
Ein Impfstoff kann bei Leukämie eine spezifische Immunreaktion gegen entarteten Blutzellen hervorrufen, so dass die Krankheit mit körpereigenen Mitteln zurückgedrängt wird. Dies sind die Ergebnisse einer Pilotstudie, die kürzlich auf der ASH-Jahrestagung in den USA vorgestellt wurde.

US-Forscher um Dr. Jeffrey Molldrem vom M.D. Anderson Krebszentrum in Houston, Texas, hatten in der Studie Patienten mit Leukämie (AML, CML, myelodysplastisches Syndrom) verschiedene Dosen der "PR1-Vakzine" verabreicht. PR1 besteht aus neun Aminosäuren und ist Teil eines Gewebeverträglichkeits-Antigens auf Leukämie-Zellen. Der Impfstoff aktiviert spezifisch T-Zellen gegen Krebszellen. 

Ziel der Phase I Studie war, die Toxizität und immunologische Aktivität des Impfstoffs zu bestimmen und eine mögliche klinische Wirksamkeit bei Hochrisikopatienten zu untersuchen. Bei vier der neun geimpften Patienten, bei denen zuvor bereits mehrere Therapien erfolglos waren, wurde eine Komplettremission erreicht. Dabei handelte es sich um die drei Patienten mit der höchsten Impfstoff-Dosis und um einen Patienten mit mittlerer Impfstoff-Dosis. Bei einem der AML-Patienten seien bereits seit fast zwei Jahren keine Leukämie-Zellen mehr nachweisbar, so Molldrem und seine Mitarbeiter. Zwei Patienten verstarben am Fortschritt der Krankheit.

Experten bewerten diese Resultate in der noch jungen Vakzinetherapie-Forschung als ermutigend. ASH-Präsident Professor Robert I. Handin sprach von einem "bedeutenden Schritt nach vorn". 

Dr. Molldrem haben schon mit einer Phase II Studie begonnen, die für weitere sechs bis 12 Monate laufen wird, abhängig davon, wie schnell die angezielten 60 Patienten für die US-Studie rekrutiert werden können.

Quellen:
Bei der Gentherapie von sogenannten "Blasen-Kindern" mit einer seltenen Immunschwäche in Frankreich gab es einen zweiten Leukämiefall. In der Studie war unter Zuhilfenahme von Retroviren der schwere Immundefekt SCID-X1 korrigiert worden. Die Studie wurde nun abgebrochen.

Kinder mit dem angeboren Immundefekt müssen in einer sterilen Umgebung leben und sind deshalb auch als "Bubble Babies" bekannt. Nach dem ersten Auftreten einer leukämieähnlichen Erkrankung (siehe Artikel vom 2.12.2002 auf Leukämie-Online) Ende November wurde unter Auflagen zunächst die Fortsetzung der CGD- und zweier weiterer deutscher Gentherapie-Studien empfohlen, während die französische Studie abgebrochen wurde.

Der zweite Leukämiefall markiere einen ernsthaften Rückschlag für diese Form der Gentherapie, urteilte der Vizepräsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Prof. Klaus Cichutek, der auch Vorsitzender der Kommission Somatische Gentherapie der Bundesärztekammer ist. Über die Häufigkeit des Auftretens einer Leukämie bei retroviraler Modifizierung von Blutstammzellen könne derzeit nicht abschließend geurteilt werden. Allerdings würden mit Ausnahme der zwei Leukämiefälle in Frankreich bisher keine weiteren Krebsfälle gemeldet oder bekannt, die auf die Verwendung bestimmter Vektoren oder Zellen zurückgeführt werden können. Nach einem der möglichen, derzeit allerdings unbewiesenen Erklärungsansätze könnten Leukämien bei der SCID- X1-Studie durch die Verwendung des retroviralen Gentransfers an Blutstammzellen und weitere, das Zellwachstum fördernde Konditionen verursacht werden. Zu den weiteren Konditionen gehöre als wichtiger kritischer Faktor das therapeutische Gen, das eingesetzt werde. Insofern müßten diese Fälle sehr eingehend untersucht werden , um Gewissheit darüber zu gewinnen, ob eine Stammzellgentherapie bei anderen lebensbedrohlichen Krankheiten ebenso risikobehaftet ist.

Der Fall hat auch Konsequenzen für eine deutsche Studie zur Gentherapie der erblichen Immunschwäche Chronische Granulomatose. Die Weiterführung der so genannten CGD-Studie müsse nun neu verhandelt werden, teilte Cichutek mit. Sie setzt wie das französische Verfahren auf Blutstammzellen, die mit Hilfe spezieller manipulierter lebender Viren (sog. Retroviren) gezielt gentechnisch verändert werden.

Quellen:
Ein amerikanischer Forscher vermutet, dass das Schwermetall Wolfram für die Entstehung von Leukämie mitverantwortlich sein könnte. Der Wissenschaftler hat sich mit dem Thema beschäftigt, weil in einer Ortschaft in Nevada seit 1997 16 Kinder an Leukämie erkrankt sind. Dort wurden hohe Konzentrationen von Wolfram im Trinkwasser festgestellt, berichtet die Tageszeitung Reno-Gazette.

Mark Witten, Spezialist für Toxikologie und Pädiatrie von der Universität in Tucson, hat festgestellt, dass die Bewohner von Fallon/Nevada in ihrem Körper einen hohen Anteil von Wolfram tragen. Auch das Trinkwasser von Fallon weise eine hohe Konzentration von Wolfram auf. Seit 1997 sind in Fallon 16 Kinder an Leukämie erkrankt und drei sind gestorben. Witten hat die Gesundheitsstatistik von Fallon mit der in Sierra Vista/Arizona verglichen. Dort sind neun Kinder erkrankt und eines ist an Leukämie gestorben. Beide Städte sind bekannt für das Vorkommen von Wolfram-Erzen. "Es wird höchste Zeit nicht nur die Arsen-Werte, sondern auch die Wolfram-Werte im Trinkwasser genauer zu untersuchen", so Witten. Wolfram verändert das Zellwachstum von akut-lymphatischen Leukämie (ALL)-Zellen. 

In der Zwischenzeit sind die rund 9.000 Bewohner der kleinen Stadt in der High-Desert Nevadas zunehmend beunruhigt von den Ergebnissen der Untersuchungen und fordern von staatlicher Seite genaue Aufklärung über das Gesundheitsrisiko. "Wir sind sehr verunsichert", so Jeff Braccini, einer der Bewohner Fallons, dessen vierjähriger Sohn an Leukämie erkrankt ist. Braccini bezieht sein Wasser aus einer Umkehr-Osmoseanlage, die die meisten Metalle aus dem Trinkwasser filtert. Bei seinem Sohn, der häufig auswärts ißt, wurde im Körper 40 Mal mehr Wolfram gefunden als bei ihm selbst. Ein Sprecher des Center of Disease Control (CDC) erklärte, dass sich die Öffentlichkeit dem Problem annehmen werde. Wittens Behauptungen müssten aber erst wissenschaftlich überprüft werden. 

Wittens Untersuchungen hatten gezeigt, dass in einer künstlich angelegten Zellkultur unter der Beimengung von Wolfram gewisse Zellen rasch und in großer Zahl wachsen. Der Forscher meinte aber, dass weitere Ergebnisse seiner Untersuchungen in einer wissenschaftlichen Publikation erfolgen werden. Inzwischen will der Bürgermeister von Fallon auf Ergebnisse von Bundesbehörden warten. Dann erst könne entschieden werden, ob Wolfram tatsächlich für die hohe Zahl an Leukämie-Fällen verantwortlich gemacht werden können.

Witten erklärte in der Reno-Gazette, dass er die Tests mehrere Mal mit demselben Ergebnis wiederholt habe. "Wir wollen nicht herausfinden, ob das Metall den Krebs verursacht, sondern ob es die Zellen verändert", so Witten in einem Interview im Dezember 2002. In der Zwischenzeit ist der Wissenschaftler der Meinung, dass dem so ist. In weiteren Versuchen will Witten feststellen, welche genetischen Veränderungen das Metall in der DNA verursacht. Dazu muss der Forscher aber erst die finanziellen Mittel aufbringen, denn auch die anderen Untersuchungen hat er aus seiner eigenen Tasche bezahlt.

Quelle/Originaltext: pte-Meldung vom 4.2.2003
Informationen zum chemischen Element Wolfram auf periodensystem.net
Der Normalbetrieb der norddeutschen Kernkraftwerke um Hamburg herum führt nicht zu einem erhöhten Risiko von Blut- und Lymphdrüsenkrebs, so das Ergebnis einer aktuellen Studie. Allerdings führe die Verwendung von Insektiziden und Holzschutzmitteln in privaten Haushalten sowie die Nähe der Wohnung zu Baumschulen oder Hochspannungsleitungen zu einem erhöhten Lymphom- oder Leukämierisiko.

Die wissenschaftlichen Studie von Eberhard Greiser vom Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin wurde am Mittwoch von Schleswig-Holsteins Umweltminister Klaus Müller in Kiel vorgestellt. Sie stellt den vorläufigen Schlusspunkt einer Debatte dar, die seit den 80er Jahren andauert und von erhöhten Zahlen von Blutkrebsfällen in der so genannten Elbmarsch ausgelöst worden war, wo sich mehrere Atomkraftwerke und eine Atom-Versuchsanlage befinden. "Das Kernkraftwerk Krümmel scheidet als Verursacher der Leukämie-Häufung in der Elbmarsch aus", so Eberhard Greiser. Die Organisation Ärzte gegen den Atomkrieg (IPPNW) kritisierte jedoch, das Bremer Gutachten habe wesentliche neue Erkenntnisse nicht einbezogen. Nach Ansicht des IPPNW könnte ein Unfall mit radioaktivem Material in der Nähe des Atomkraftwerks die Blutkrebsfälle verursacht haben.

Nach der Inbetriebnahme des AKW Krümmel in der Elbmarsch waren auffällig viele Kinder in der Umgebung an Blutkrebs erkrankt. Deshalb beauftragten die Landesregierungen Niedersachsens und Schleswig-Holsteins 1996 das Bremer Forschungsinstitut mit dem Gutachten. Seither sind bereits eine Reihe anderer Studien zu den möglichen Ursachen der Krebsfälle erschienen, deren Inhalt unter Fachleuten zum Teil umstritten ist. 

Die Untersuchung von mehr als 4.000 Personen ergab, dass Erwachsene, die Insektizide und Holzschutzmittel in privaten Haushalten anwenden, ein erhöhtes Risiko haben, an Leukämie oder Lymphdrüsenkrebs zu erkranken. Weiterhin gab die Studie auch Hinweise darauf, dass Männer, die in der Nähe von Baumschulen leben, ein leicht erhöhtes Risiko haben, an einem speziellen Lymphdrüsenkrebs zu erkranken. Für Frauen hingegen konnte dieses Risiko nicht nachgewiesen werden. Männer, die bis zu hundert Metern von Hochspannungsleitungen entfernt leben, haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko, an einem Lymphom zu erkranken. Aus Sicht des Landesumweltminister Klaus Müller (Grüne) ergibt sich Klärungsbedarf zu den Komplexen Insektizide und Holzschutzmittel. Er forderte deshalb, Holzschutzmittel und Insektizide schneller als bisher vorgesehen auf ihre krebserregende Wirkung zu testen. Gesundheitsgefährdende Stoffe "müssten vom Markt genommen werden".

In der Studie wurden 1.430 Leukämie- oder Lymphdrüsenkranke und 3.041 Vergleichspersonen befragt. In etwa zweistündigen Interviews gaben die Studienteilnehmer Auskunft über ihren Wohnort und Arbeitsplatz, ihre Lebens- und Ernährungsgewohnheiten sowie mögliche Kontakte mit Insektenbekämpfungs- und Pflanzenschutzmitteln. Die Studie kostete rund 3,25 Millionen Euro. Der Untersuchungszeitraum umfasste die Jahre 1986 bis 1998. Zum Studiengebiet gehörten die Kreise Lüneburg, Harburg, Herzogtum-Lauenburg, Pinneberg sowie die südlichen Teile der Kreise Stormarn und Steinburg. 

Quelle:
Im März wurde an der Klinik für Innere Medizin des Uniklinikums Jena eine onkologische Ambulanz für Naturheilkunde geöffnet, schreibt die Ärzte Zeitung.

"Das ist ein Novum in Deutschland, aber ein seit langem nötiger Schritt", sagte Professor Dr. Klaus Höffken, Ärztlicher Direktor des Klinikums und Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft.

Das Projekt entstand in Kooperation mit der sächsischen Sanitas-Fachklinik für Naturheilverfahren in Bad Elster und mit finanzieller Unterstützung der Karl und Veronica Carstens-Stiftung. "Wir reagieren damit auf ein wachsendes Bedürfnis der Patienten nach stärkerer Verankerung ganzheitlicher Methoden innerhalb der Schulmedizin. Besonders bei Krebs besteht hoher Handlungsbedarf. Unsere Patienten wünschen ein ganzheitliches Versorgungskonzept", zeigt sich Höffken überzeugt.

Mit Hilfe der Carstens-Stiftung kann vorerst für fünf Jahre eine Arztstelle für die Einrichtung finanziert werden. Geleitet wird die Ambulanz von Katja Zulkowski, die eine Zusatzausbildung in Naturheilverfahren hat und gerade zu einem naturheilkundlichen Thema promoviert. Zunächst werden die Krebspatienten einmal in der Woche zur Wahl eines Naturheilverfahrens beraten und Verfahren wie Akupunktur, Therapien auf pflanzlicher Basis und Kneippsche Anwendungen einsetzen. Außerdem bietet die Ambulanz Gruppentraining, das Ernährungsberatung, Entspannungsmethoden und Bewegungstherapie umfaßt. Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität für die Tumorpatienten.

Zusätzlich wird in Jena nach Belegen für den Nutzen alternativer Methoden geforscht, denn häufig fehlen wissenschaftlich gesicherte Aussagen zu Naturheilverfahren. Das war für die Carstens-Stiftung ein wesentlicher Grund für die Förderung des Projektes. In den USA gebe es eine solche Einrichtung schon seit Jahren am nationalen Krebsinstitut.

Weitere Informationen an der Uniklinik Jena unter der Telefonnummer 0 36 41 / 93 93 52

Quelle/Links:
Das kalifornische Pharmaunternehmen SuperGen gibt bekannt, dass nach der Vorstellung der Ergebnisse von Phase II- und III-Studien bei der amerikanischen Food and Drugs Administration (FDA) ihr Produkt Dacogen (Wirkstoff Decitabine) von der FDA zur beschleunigten Prüfung ('fast track approval') für die Behandlung von Patienten mit MDS (Myelodysplastisches Syndrom) in fortgeschrittener Phase angenommen wurde.

Nach den FDA-Bestimmungen von 1997 bedeutet die Kennzeichnung als 'Fast Track' Produkt, dass die FDA die Ausarbeitung und Prüfung der Bewerbung um die Zulassung eines Arzneimittels dann erleichtert und beschleunigt, wenn es für die Behandlung einer ernsten oder lebensgefährlichen Erkrankung bestimmt ist und das Potential zeigt, einen bisher unerfüllten medizinischen Zweck zu erfüllen.

"Wir sind sehr erfreut, dass die FDA Dacogen als ein 'Fast Track' Produkt anerkannt hat," sagte Dr. Joseph Rubinfeld, Chairman und CEO von SuperGen. Gemäß der Aplastic Anemia & MDS International Foundation (www.aamds.org) gibt es etwa 10.000-20.000 jährlich diagnostizierte neue Fälle von MDS. "Wir machen ständige Fortschritte bei einigen unserer Dacogen-Programme," sagte Craigs Rosenfeld, M.D., Vizepräsident und Forschungsleiter von SuperGen. "Unsere klinischen Versuche bei chronischer myeloischer Leukämie (CML), Sichelzellenanämie und akuter myeloischer Leukämie (AML) schreiten voran. Zusätzliche explorative Erforschungen in anderen malignen Erkrankungen werden durch eine kooperative Forschungs- und Entwicklungsvereinbarung (CRADA) mit dem National Cancer Institute durchgeführt."

Quelle: PR Newswire Meldung vom 12.5.2003.
Europäische Leukämieexperten wollen künftig im Rahmen eines europäischen Netzwerkes noch enger zusammenarbeiten, um die Erforschung und Therapie von Leukämie (Blutkrebs) weiter zu verbessern. Zum Startsymposium des "European LeukemiaNet" am 27. und 28. Januar 2004 trafen sich mehr als 300 internationale Leukämiespezialisten in den Räumen des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg.

Professor Dr. Rüdiger Hehlmann, Direktor der III. Medizinischen Klinik des Universitätsklinikums Mannheim, der auch der Koordinator des deutschen Kompetenznetzes "Akute und chronische Leukämien" ist, hat den Zusammenschluss im European LeukemiaNet initiiert: "In diesem 'Network of Excellence' werden mehr als 240 führende europäische Experten aus 24 Ländern auf dem Gebiet der Leukämieforschung noch enger als bisher kooperieren. Unser Ziel ist es, die Entwicklung und die Anwendung von neuartigen Therapieansätzen und Wirksubstanzen durch die Integration aller großen europäischen Studiengruppen zu beschleunigen. Die damit verbundene Hoffnung ist, auf diese Weise die Heilungschancen und Therapiebedingungen für Leukämiepatienten in ganz Europa weiter zu verbessern. Dies ist notwendig, denn trotz der großen Fortschritte in den letzten zwei Jahrzehnten können immer noch lediglich ein Drittel der erkrankten Erwachsenen geheilt werden".

Das European LeukemiaNet wird in den nächsten fünf Jahren von der Europäischen Union im Rahmen des 6. Forschungsrahmenprogramms gefördert. Im Bereich "Biowissenschaften" sind aus mehr als 500 Anträgen aus ganz Europa weniger als ein Viertel für eine Förderung ausgewählt worden, darunter lediglich 3 sogenannte 'Networks of Excellence' unter deutscher Koordination. Schirmherr des European LeukemiaNet ist der Friedensnobelpreisträger und ehemalige Präsident der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, dessen Frau Raissa vor vier Jahren selbst an Leukämie verstarb.

Professor Hehlmann erläutert weiter: "Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen, zum Teil sehr selten vorkommenden Leukämieformen, die völlig unterschiedliche Therapien erfordern. Wir arbeiten gemeinsam daran, wirksamere, individuell auf den Patienten und seine Erkrankung zugeschnittene Therapien und Medikamente zu entwickeln. Ein Ziel ist, verschiedene Leukämietypen zu erkennen, in der Behandlung europaweit möglichst viele vergleichbare Daten zu sammeln, rasch auszuwerten, und diese in den Studien gewonnenen Ergebnisse dann allen Ärzten schnell und einfach zugänglich zur Verfügung zu stellen, damit alle Patienten nach den modernsten Verfahren behandelt werden können. In dem 1999 gegründeten Kompetenznetz 'Akute und chronische Leukämien' haben wir die Grundlage dafür bereits geschaffen, beispielsweise durch Angleichung in der Datenerhebung und -auswertung bestimmter Studien, Informationsaustausch und -angebot mittels Internet und engerer Zusammenarbeit zwischen Forschung und Therapie. Nun gilt es, dies auch auf ganz Europa auszuweiten." 

Die moderne Leukämieforschung und -therapie hat einen sehr hohen Standard erreicht. In verschiedenen europäischen Ländern besitzt sie darüber hinaus eine führende Position im Hinblick auf die Durchführung klinischer Studien, die Standardisierung der Diagnostik und die Initiierung molekularer Studien zu Signal-Transduktion und Gen-Expression.
Eine echte, weltweite Führungsposition europäischer Forschungsgruppen konnte bisher aber aus verschiedenen Gründen nicht erreicht werden. Dazu gehören die nationale Zersplitterung der Leukämiestudiengruppen, national unterschiedliche Vorgehensweisen im Bereich der Diagnostik, der Forschungs- und Behandlungsstrategien und das Fehlen zentraler Informations- bzw. Kommunikationsstrukturen.

Ziel des geplanten Europäischen Leukämie-Netzwerks ist es daher, die führenden europäischen Leukämiestudiengruppen (CML, AML, ALL, CLL, MDS, CMPD), Forscher aus assoziierten interdisziplinären Themenbereichen (Diagnostik, Therapieforschung, Patientenregister, Richtlinienentwicklung) und industrielle Partner aus ganz Europa zu einem kooperierenden europäischen Verbund zusammenzuschließen. Er soll der Förderung der Leukämie-Forschung, sowie der medizinischen Versorgung von Leukämiepatienten dienen. Die Vernetzung wird unterstützt durch zentrale Informations-, Kommunikations-, Fortbildungs-, und Managementstrukturen. Zu den wichtigsten Zielen gehört die Identifikation neuer Zielstrukturen und Ansatzpunkte für Therapiestrategien, neuer Medikamente, die Verkürzung der Zeitspanne bis zur praktischen Umsetzung sowie die Anwendung fortgeschrittener Genomforschung, der Telematik und Biotechnologie um die Umsetzung klinischer Forschung in großen Studien zu fördern. 

Die innerhalb des European LeukemiaNet gewonnenen Erkenntnisse hinsichtlich der genetischen und molekularen Mechanismen und der daraus entwickelten Therapien für Leukämieerkrankungen haben Modellcharakter und können somit auch zu Fortschritten in der Behandlung anderer Krebserkrankungen beitragen. 

Weiterführende Informationen:
Webseite des Kompetenznetzes 'Akute und chronische Leukämien'
Webseite des European LeukemiaNet

Kontaktadresse/Ansprechpartner:
Prof. Dr. R. Hehlmann
Dr. Ute Berger
European LeukemiaNet
III. Medizinische Universitätsklinik
Fakultät für Klinische Medizin Mannheim der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Wiesbadener Str. 7 - 11, 68305 Mannheim
Tel.: 0621/383 4234, Fax: 0621/383 4239
E-mail: 
Die meisten Krebserkrankungen treten sporadisch auf. Genetisch bedingte Tumoren machen dagegen nur 5,5% aller Tumorerkrankungen aus. In der Regel fallen sie dadurch auf, dass Verwandte ersten Grades an den gleichen Tumoren erkranken. Bisher ging man davon aus, dass es solche familiären Formen nur bei wenigen Tumorarten gibt. Professor Kari Hemminki, Abteilung Molekulargenetische Epidemiologie am deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, fand jedoch bei fast allen Tumoren familiäre Erkrankungsformen - auch der Leukämie. In den betroffenen Familien besteht sowohl für Nachkommen als auch für Geschwister von Betroffenen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko.

Schweden bietet aufgrund seiner umfassenden Bevölkerungsstatistik einzigartige Möglichkeiten zum Studium genetischer Risiken von Krebserkrankungen. Alle Kinder, die nach 1932 in Schweden geboren wurden, sind mitsamt ihren Eltern in einem "Familienregister" dokumentiert, das mehr als 10 Millionen Individuen enthält. Außerdem erfasst das Schwedische Krebsregister fast 100% der Krebserkrankungen der Bevölkerung. Durch Zusammenführung beider Datenbanken, die auch am Deutschen Krebsforschungszentrum genutzt werden, konnten Hemminki und Mitarbeiter mehr als 3 Millionen Familien analysieren. Er identifizierte fast 5000 Familien, in denen jeweils mehrere gleichartige Tumorerkrankungen aufgetreten waren - ein Hinweis für das Vorliegen einer familiären Krebserkrankung. Aufgrund dieser Daten konnte der Epidemiologe die familiären Risiken für jede einzelne Tumorart mit bisher nicht erreichter Genauigkeit berechnen. Bei 24 von 25 Tumorarten fand Hemminki familiäre Erkrankungsformen. Am häufigsten waren solche familiären Tumoren bei Prostatakrebs mit rund 15% der Erkrankungen, gefolgt von Darmkrebs (10%) und Brustkrebs (8,5%). Am seltensten waren familiäre Krebserkrankungen bei Bindegewebstumoren (0,4%) und Hodentumoren (0,5%). 

Betrachtet man den Grad der Erblichkeit, zeigen sich ebenfalls erhebliche Unterschiede von Krebsart zu Krebsart. Das höchste genetische Risiko wiesen Familien mit Hodenkrebs auf. Söhne von erkrankten Vätern hatten im Vergleich zu Söhnen aus Familien ohne Hodenkrebs ein vierfach erhöhtes Risiko, Brüder von Betroffenen sogar ein neunfach erhöhtes Risiko, selbst an einem Hodenkrebs zu erkranken. Im Gegensatz zu Hodenkrebs waren familiäre Erkrankungen beim Morbus Hodgkin, einer Art von Lymphdrüsenkrebs, bisher nicht bekannt. Auch bei dieser Tumorart wies Hemminki familiäre Erkrankungen nach, die sich ebenfalls durch eine starke Vererblichkeit auszeichneten: Das Risiko bei Kindern von Betroffenen war fast fünffach erhöht, bei Geschwistern sogar sechsfach. Eine starke genetische Komponente zeigte sich auch in Familien mit nicht-medullärem Schilddrüsenkrebs, Speiseröhrenkrebs und einer bestimmten Art von Knochenkrebs (multiples Myelom). 

Auch bei verbreiteten Krebsarten wie Prostata-, Nieren-, Haut-, Magen- und Lungenkrebs, Leukämien und endokrinen Tumoren kommen familiäre Erkrankungen vor, und zwar häufiger als bisher angenommen. Ein besonders hohes Erkrankungsrisiko beobachtete Hemminki in Familien mit mehr als zwei Erkrankungsfällen bei Verwandten ersten Grades und/oder niedrigem Erkrankungsalter. Beides lässt auf eine durchschlagende genetische Disposition für die jeweilige Krebserkrankung schließen und sollte eventuell Anlass für eine genetische Beratung geben. Überhaupt machen Hemminkis Befunde deutlich, dass die bisherige Praxis der genetischen Beratung nur einen Bruchteil der familiären Krebserkrankungen berücksichtigt. Das Argument, die beobachtete familiäre Häufung von Krebserkrankungen könne ebenso durch geteilte Umweltfaktoren bedingt sein, schließt Hemminki aus: In früheren Studien an Ehepaaren hatte er gezeigt, dass die Krebsrisiken nur bei streng umweltbedingten Tumoren (z. B. Lungen- oder Genitalkrebs) parallel anstiegen. Allerdings bleibt das Risiko in der Regel weit unter dem genetisch bedingter Tumoren. 

Quelle: idw-Meldung - Kari Hemminki, Xinjun Li, Kamila Czene: Familial risk of cancer: Data for clinical counselling and cancer genetics; International Journal of Cancer, Volume 108, Issue 1, 109-114
Im Mai 2004 tritt die EU-Richtlinie 2001/20/EC ("Good clinical practice in the conduct of clinical trials") der Europäischen Kommission in Kraft, die der Forschung hohe Verwaltungskosten aufbürden könnte. Dies könnte jegliche nicht-kommerzielle klinische Forschung in Europa erschweren oder verhindern, da klinische Studien nur noch dann durchgeführt werden könnten, wenn sämtliche Kosten von industriellen Unternehmen getragen werden.

Alle diese Regelwerke gehen von der Vorstellung aus, dass Arzneimittelstudien von der pharmazeutischen Industrie veranlasst, finanziert und hauptverantwortlich durchgeführt werden. Der Großteil der Krebsstudien wird jedoch derzeit nicht von der Industrie, sondern auf freiwilliger Basis von Spezialisten der Krebsforschung, von Universitätskliniken, Fachgesellschaften und von Wohltätigkeitsorganisationen durchgeführt, da dort nicht nur wissenschaftliche Ideen zu Studien mit Arzneimitteln entstehen, sondern auch zunehmend die strukturellen Voraussetzungen vorhanden sind, um diese ordnungsgemäß durchführen zu können. 

Diese Organisationen verfügen jedoch nicht über die notwendigen Ressourcen, um die neuen Anforderungen des Gesetzes zu erfüllen. Daher wird zukünftig die Durchführung von Studien, die für die pharmazeutische Industrie nicht von Interesse sind, da sie beispielsweise weit verbreitete Medikamente oder Generika einbeziehen oder (wie im Fall von Chirurgie- oder Strahlentherapie-Studien) ganz auf Medikamente verzichten, nahezu unmöglich. Untersuchungen zu neuen Behandlungsmethoden für jene seltenen tödlichen Krebserkrankungen, die bei Kindern auftreten, könnten sogar vollständig zum Erliegen kommen. 

Die deutsche Regulationsdichte zur Durchführung klinischer Studien wird im Mai 2004 noch einmal erheblich ansteigen, da es die Bundesregierung mit der Umsetzung in nationales Recht laut Fachkreisen wieder im Vergleich zu anderen EU-Staaten besonders genau genommen hat. Die neue EU-Direktive, die nach eigenen Angaben die Durchführung administrativer Schritte und die Koordination klinischer Studien durch "klare, transparente Vorgehensweisen vereinfachen und harmonisieren" soll, wird z.B. nach Angaben aus Fachkreisen bewirken, dass auch die Kosten für jene in Studien verschriebene Medikamente, die bereits zugelassen sind, komplett durch die studiendurchführende Institution und nicht durch die Krankenkasse getragen werden müssen. Damit werden Studien, die keinen industriellen "Sponsor" haben, jedoch kaum mehr finanzierbar. 

Laut der Webseite saveeuropeanresearch.org, auf der sich zur Zeit der Widerstand entsprechender Fachleute formiert und in deren Unterstützerliste die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) und der Bundesverband der niedergelassenen Hämatologen und Onkologen (BNHO) findet, haben die Änderungen fatale Folgen für die Zukunft der europäischen Forschung: "Wenn diese Direktive vor 40 Jahren verabschiedet worden wäre, hätten viele der wichtigsten Fortschritte in der Krebstherapie nie gemacht werden können. Frauen mit Brustkrebs würden immer noch Gefahr laufen ihre Brüste zu verlieren und Patienten mit Kehlkopfkrebs verstärkt um ihre Stimme bangen. Eine Leukämieerkrankung im Kindesalter wäre immer noch ein Todesurteil anstatt eine der größten Erfolgsgeschichten der Krebsforschung. Die Direktive ist die Lösung für ein Problem, das es vorher gar nicht gab." 

Die Webseite sammelt zu Zeit Unterschriften, um den Erlass der Richtlinie rückgängig zu machen oder durch öffentlichen Druck Änderungen zu erzwingen. Auf der Liste der heute bereits 284 deutschen Unterzeichner finden sich einige bekannte Namen der deutschen Leukämie-Forschungslandschaft, z.B. dem Sprecher und Koordinator des Netzwerks des Kompetenznetzes Leukämie, Prof. Dr. Rüdiger Hehlmann.

(jan)

Weiterführende Artikel:
Eine ungewöhnliche Struktur des Erbmoleküls DNA in den Chromosomen von Lymphozyten verursacht brüchige Stellen im Chromosom 18. Die anders strukturierte DNA begünstigt eine verbreitete Form von Lymphdrüsenkrebs, das so genannte follikuläre Lymphom, so eine Entdeckung des Forschers Michael Lieber an der University of Southern California, USA.

"Dies ist die erste Krankheit, die mit einer Abweichung der DNA-Struktur von der Watson-Crick-Doppelhelix verbunden ist", so Lieber. Der genaue Aufbau der Struktur ist noch unbekannt. Der Forscher hatte letztes Jahr als Erster eine weitere stabile DNA-Struktur entdeckt neben jener strickleiterförmigen Doppelhelix nach den beiden Nobelpreisträgern Watson und Crick. Hierbei bildet sich im Genom von B-Lymphozyten eine Hybridstruktur aus einsträngiger DNA und ihrer in RNA übersetzten Variante. 

Diese Struktur spielt eine wesentliche Rolle für die Vielfalt der Antikörper. Sie befindet sich auf Chromosom 18. In diesem Gen, das den den Lebenszyklus der Immunzellen regelt, kann es zu einem Bruch kommen. Dann werden Teile des Gens mit Abschnitten eines Gens auf Chromosom 14 ausgestauscht. Dies führt zu einem unkontrollierten Wachstum von Immunzellen, Leukämie entsteht. 

Lieber geht davon aus, das auch viele andere Krebsarten durch diese Bruchstelle verursacht werden: "Ich schätze vier Prozent aller Krebserkrankungen." 

Quelle: Artikel in der "Welt" vom 04.03.2004
Eine Forscherin der Fakultät für Biowissenschaften an der Universität Witten/Herdecke ist beim Keystone Meeting in Colorado, USA mit einem Forschungspreis des National Institute of Health für ihre bisherigen Ergebnisse auf dem Gebiet der Erforschung von Stammzellen aus Nabelschnurblut ausgezeichnet worden. Der therapeutische Einsatz von Stammzellen aus Nabelschnurblut könnte in Zukunft eine Alternative sein zum umstrittenen Einsatz von embryonalen Stammzellen.

"Die Auszeichnung ist sehr hoch zu bewerten, da wir erst vor rund zwei Jahren mit diesem Forschungsprojekt begonnen haben", sagt Junior-Prof. Dr. Thomas Dittmar vom Institut für Immunologie, der die Arbeiten der jungen Wissenschaftlerin betreut. Corinna Weidt untersucht das Wanderungsverhalten von Stammzellen in Abhängigkeit verschiedener Wachstumsbedingungen. Die Biowissenschaftlerin verwendet blutbildende Stammzellen, die sie, mit dem Einverständnis der Eltern, aus Nabelschnurblut isoliert. Kooperationspartner hierbei ist Prof. Dr. Wolfgang Hatzmann und sein Team der Frauenklinik des Marien-Hospitals Witten. Stammzellen aus Nabelschnurblut eignen sich zur Knochenmarkstransplantation bei Leukämie. Laut neueren Studien können sie sich auch zu Leber-, Nerven- oder Herzmuskelzellen entwickeln.

"In Zukunft könnten daher Stammzellen aus Nabelschnurblut zur Therapie von Herzinfarkten oder der Parkinsonschen Krankheit eingesetzt werden", erläutert Corinna Weidt. Die Verwendung von Stammzellen aus Nabelschnurblut gilt als ethisch unbedenklich, ganz im Gegensatz zum Einsatz embryonaler Stammzellen. Bei der Regeneration z.B. von zerstörtem Gewebe ist die Fähigkeit zur Wanderung essentiell, da die Zellen aus der Blutbahn in das Gewebe einwandern müssen. An dieser Stelle setzt die Wittener Forscherin an. Gemeinsam mit ihrem Institutskollegen Dr. Bernd Niggemann konnte sie zeigen, dass bereits die Zugabe eines Wachstumsfaktors sich auf das Wanderungsverhalten von Stammzellen auswirkt. Die Wittener Forscher sind sich sicher, dass ihre Studien für die weitere Entwicklung von speziellen Wachstumsbedingungen von großer Relevanz sind.

Quelle: idw-Meldung vom 02.03.2004
Eine Momentaufnahme der Aktivität bestimmter Gene ermöglicht zu beurteilen, wie gut Leukämiepatienten auf die Behandlung ansprechen werden. Tests haben gezeigt, dass dieses Verfahren, die Genexpressionsanalyse, anderen diagnostischen Methoden wie dem Zählen der Blutzellen überlegen ist. Dies haben Wissenschaftler des Dana-Faber Cancer Institute und der römischen Universität La Sapienza nachgewiesen und im Fachmagazin Blood veröffentlicht. 

Die Microarray-Analyse zeigte, dass das Gen IL-8 bei behandlungsresistenten Patienten ungewöhnlich aktiv war. Zusätzlich wurde eine Gruppe von 30 Genen entdeckt, die in den Leukämiezellen von Patienten stark exprimiert wurden, die komplette Remissionen ihrer Krankheit erlebt hatten. Durch die Messung der Expressionswerte dreier dieser Gene, AHNAK, TTK und CD2, konnte die Dauer der Remission in 71 Prozent der Fälle korrekt vorhergesagt werden. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass ihre Forschungsergebnisse eine Anpassung der Behandlung an das individuelle Genexpressionsprofil der Patienten ermöglichen kann. Die weitere Erforschung dieser Gene könnte Behandlungsverfahren erlauben, die direkt auf die spezifischen genetischen Abweichungen dieser Leukämiepatienten abzielen. 

Die Forscher untersuchten laut BBC bei 33 Patienten mittels Genexpressionsanalyse das Ausmaß der Aktivität Tausender Gene. Die diagnostizierte T-cell acute lymphocytic leukaemia (T-ALL) wird durch eine Überproduktion der T-Lymphozyten verursacht. Rund sieben von zehn erkrankten Kindern sprechen gut auf eine Chemotherapie an. Die Erfolgsrate bei Erwachsenen ist deutlich geringer. Das Team verglich die Werte der Genaktivität von Patienten, die auf die Behandlung ansprachen, mit jenen, die nicht ansprachen. 

Quelle:
Weiterführende Links:
Eine im Rahmen eines Projektes des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik der Universität Hohenheim und der Technischen Universität München durchgeführte Umfrage untersucht die Bedeutung von Internet-Angeboten für Krebspatienten. Ziel ist es herauszufinden, wie die Vernetzung von Krebskranken, Angehörigen, Freunden und Interessierten gefördert werden kann und wie ein Internet-Angebot aussehen muss, das Ihren Anforderungen optimal entspricht. Wir bitten um rege Teilnahme. 

Im Mittelpunkt dieser Untersuchung stehen die Bedürfnisse und Interessen der Krebspatienten. Die durch die Antworten gewonnenen Erkenntnisse werden eine große Hilfe sein, existierende Internet-Angebote zu verbessern und mehr an den Bedürfnissen von Patienten und Angehörigen auszurichten.

Teilnehmen können alle, die selbst an Krebs erkrankt sind oder waren. Die Beantwortung der Umfrage nimmt etwa 20 Minuten in Anspruch. Wir von Leukämie-Online unterstützen diese Initiative und wären für eine rege Teilnahme sehr dankbar, da die Ergebnisse auch in die Verbesserung unserer Webseite einfliessen können!

Selbstverständlich werden alle Angaben, die im Rahmen dieser Umfrage zur Verfügung gestellt werden, vertraulich behandelt und ohne kommerzielles Interesse ausschließlich im Rahmen dieser Studie genutzt. Die Auswertung Ihrer Angaben erfolgt anonym, personenbezogene Daten werden nicht gespeichert.

-- Hier geht es zur Umfrage --

Falls Sie noch Fragen haben, können Sie sich gerne direkt an die projektkoordinierende Mitarbeiterin Karin Schweizer am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der Universität Hohenheim in Stuttgart wenden.

Vielen Dank für Ihre Teilnahme und alle Gute!
Die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. wird in diesem Jahr rund 8,3 Mio. Euro für Projekte zur Leukämiebekämpfung einsetzen. Das Geld wird hauptsächlich in die Leukämieforschung fließen.

Nach gründlicher Prüfung der Projektanträge durch einen Expertenausschuss wurde in der Mitgliederversammlung am 2. April darüber entschieden, welche Projekte gefördert werden. Ein Großteil der eingegangenen Spendengelder wird in die medizinische Forschung fließen, durch die man die Therapiemöglichkeiten für alle Leukämieerkrankungen verbessern will. Der wissenschaftliche Nachwuchs wird auch in diesem Jahr durch vier Stipendien gefördert. Des Weiteren fördert die deutsche Stiftung des spanischen Tenors im laufenden Jahr kleinere Projekte von Selbsthilfegruppen und Elterninitiativen. In diesem Rahmen werden Aufenthaltsräume, Patientenzimmer, Spielräume für Kinder oder Teeküchen eingerichtet, damit die Patienten möglichst nah und ungezwungen mit ihren Angehörigen zusammen sein können. 

Pressemitteilung vom 05.04.2004

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