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Akute Myeloische Leukämie (AML)

Chemotherapie verbessert das Überleben bei AML-Patienten mit einem Alter von mindestens 75 Jahren in einem ähnlichen Maß, wie dies bei jüngeren Patienten der Fall ist, so ein Bericht im Fachmagazin "Cancer". Der Artikel stellt den bisherigen Ausschluß von älteren Patienten von intensiven Chemotherapien in Frage.

Ältere Patienten werden oftmals von agressiven Therapien ausgeschlossen, da nach vorherrschender Ansicht nur eine niedrige Chance einer dauerhaften Remission bei hohem Sterblichkeitsrisiko aufgrund der toxischen Effekte der Behandlung besteht, so die Autoren.

Um dies näher zu untersuchen, verglich Dr. Norbert Vey des Instituts Paoli-Calmettes, Marseille, Frankreich mit Kollegen die Ergebnisse intensiver Chemotherapie mit den Ergebnissen suboptimaler Chemotherapie bei 310 älteren Patienten. Von diesen waren 110 Patienten mindestens 75 Jahre alt.

>>> Although there were no differences between the treatment groups in disease characteristics, patients in the older group were less likely to receive intensive chemotherapy than were younger patients (between 65-74 years), the authors report.

Auch wenn zwischen den untersuchten Gruppen keine Unterschiede in der Erkrankungscharakteristik vorlagen, erhielten die Patienten in der älteren Gruppe (74+) weniger wahrscheinlich eine intensive Chemotherapie als die jüngeren Patienten (65-74 Jahre).

Vollständige Remissionen erreichten 50 Prozent in beiden Altersgruppen, und die häufigste Ursache für Therapieversagen war die Resistenz der Leukämie gegen die Medikamente.

Allgemeine Überlebensraten in den zwei Jahren der Untersuchung waren in der 65-74 Jahre alten Gruppe bedeutend höher (23%) als in der älteren Gruppe (19%), so die Forscher, aber Überlebensraten unterschieden sich nicht bedeutend, wenn man die Analyse auf die Patienten, die intensive Chemotherapie erhielten, beschränkte.

In weiteren Analysen zeigte sich, dass der einzige Faktor mit signifikanter Auswirkung auf das Überleben die Art der Behandlung war. In einer Regressionsanalyse trug jedoch das steigende Alter zum allgemeinen Risiko des Todes bei.

Diese Ergebnisse "unterstützen den systematischen Ausschluss von Patienten ab 75 Jahre von intensiver Chemotherapie nicht," so die Schlussfolgerung der Autoren.

Quelle: Artikel in "Cancer" vom 7. Juni 2004, Artikel auf CancerPage.com, übersetzt von Jan, keine Gewähr für Übersetzung.
Ein von Wissenschaftlern der Berliner Charité entwickelter Impfstoff gegen Leukämie soll bei einem zweijährigen Projekt an Patienten in Hannover, Dresden, Regensburg, Stuttgart und Wien erprobt werden. Die Deutsche José-Carreras-Leukämie-Stiftung stellt für das Vorhaben 275.000 Euro an Fördermitteln zur Verfügung, wie eine Sprecherin am Mittwoch in München mitteilte.

Der Impfstoff stimuliere das Immunsystem von Patienten mit Akuter Myeloischer Leukämie (AML) so, dass es neu entstehende Krebszellen selbst bekämpfen kann, sagte die Sprecherin. Körpereigene Abwehrzellen würden dazu gebracht, ein bestimmtes Tumoreiweiß anzugreifen, das für das Wachstum von Leukämiezellen mitverantwortlich ist. Das solle Patienten, deren Krebszellen schon erfolgreich zurückgedrängt wurden, vor einem Wiederauftreten des Blutkrebses schützen. Sechs Leukämiekranke seien bereits in einer ersten Studie mit dem Impfstoff behandelt worden.

Der Leitende Oberarzt an der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Transfusionsmedizin am Charité-Campus Benjamin Franklin, Professor Ulrich Keilholz, zeigte sich optimistisch. Bei zwei Patienten sei durch die Behandlung mit dem Impfstoff eine langanhaltende Rückbildung der Leukämie erreicht worden. Dies sei ein großer Schritt nach vorn.

Quelle: Yahoo-Artikel vom 01.09.2004

Weiterführende Links:
Webseite der Medizinischen Klinik III Hämatologie, Onkologie und Transfusionsmedizin am Campus Benjamin Franklin der Charité
Arsen - Eine giftige Substanz, die als berüchtigte Waffe bei Krimiautoren gilt, hat gemäß einer iranischen Studie Erfolge in der Behandlung von akuter Promylozytenleukämie (APL) erzielt. Nach zwei Behandlungszyklen ist bei mehr als 90% der 63 Patienten eine vorübergehende Besserung eingetreten, so die BBC.

Arsenik wird auch im Westen als zusätzliche Behandlung für Leukämie (neben der Chemotherapie) verwendet. Jährlich erkranken 20.000 Menschen weltweit an Leukämie. Die Eingangsbehandlung bezieht Chemotherapie und Atra ein, eine Vitamin A basierte Substanz. Diese Kombination erzielt eine fünfjährige Überlebensrate zwischen 60% und 80%. Im Vergleich dazu erreicht die Arsenik-Methode der Teheraner Forscher ein Überleben von 88,5 Prozent der Patienten nach 34 Monaten.

Laut Studie, die im Rahmen einer Konferenz der Europäischen Organisation für Erforschung und Behandlung von Krebs in Genf veröffentlicht wurde, kann Arsenik auch bei der Behandlung anderer Krebsarten wie Morbus Kahler eingesetzt werden. Arsenik verursacht Veränderungen in den Krebszellen, die die Apoptose, den programmierten Zelltod, auslösen. Die Wissenschaftler glauben auch, dass die Substanz jenes Gen korrigiert, das das fehlerhafte Protein produziert, das APL verursacht.

Eine chinesische Studie war bereits vor einigen Monaten zu dem Ergebnis gekommen, dass Arsenik in Kombination mit Atra erfolgreich wirkt. Forschungsleiter Ardeshir Ghavamzadeh sagte, es handle sich um eine neue Behandlung für APL, die ohne Chemotherapie auskommt. Knochenmarkstransplantationen könnten weitgehend vermieden werden. David Grimwade von der Guys, Kings und St. Thomas School of Medicine glaubt nicht, dass sich die Arsenik-Therapie in Westeuropa durchsetzen kann. Ärzte seien "ein bisschen nervös" bezüglich möglicher Herz- und Leberkomplikationen durch den Gebrauch von Arsenik. Desweiteren hätten westliche Länder ausreichende Ressourcen zur Verwendung der Chemotherapie. Für Entwicklungsländer, wo es weniger Ressourcen gibt, könnte der Ansatz aber interessant sein, weil er die grundlegenden Ursachen der Leukämie direkt bekämpft. Ken Campbell vom Leukaemia Research Fund begrüßt die neue Möglichkeit für Patienten, für die eine Standard-Chemotherapie ungeeignet ist.

APL, eine seltene, lebensbedrohliche Blutkrebsart, ist eine der acht Unterarten der akuten myeloischen Leukämie (AML).

Quelle:
pte-Meldung vom 29. September 2004

Weiterführende Artikel:
Am Universitätsklinikum Homburg/Saar werden seit April 2004 weltweit die ersten Leukämiepatienten mit Histon H1, einem neuartigen Krebswirkstoff, behandelt. Bisher haben sieben ältere Patienten den Wirkstoff im Rahmen einer Phase-I/II-Studie erhalten, zwei davon erreichten eine Remission. Die Behandlung wird insgesamt gut vertragen.

Histone sind eine Gruppe körpereigener Eiweißstoffe (Proteine), die lange Zeit lediglich als Bausteine des Zellkerns galten. Dort ist auf ihnen – wie auf einer Garnspule – das langgestreckte Erbmolekül DNA aufgewickelt. Eine Arbeitsgruppe um Professor Michael Zeppezauer des Instituts für Biochemie der Universität des Saarlandes stellte bereits 1985 seine Erkenntnisse vor, dass Histone ein sehr wichtiger Teil der körpereigenen Immunabwehr sind. Das Histon H1 erkennt Tumorzellen aufgrund spezieller Oberflächenstrukturen. Mehrere Moleküle lagern sich zu einem Tunnelkomplex zusammen, der die Zellmembran durchlöchert und die so attackierten Zellen absterben lässt. Der Eiweißstoff tötet selektiv Krebszellen ab und wird deshalb als erster Vertreter einen neuen Wirkstoffklasse eingeordnet – die "onkolytischen Proteine". Gesunde Körperzellen werden anscheinend von ihnen nicht attackiert.

Seit seiner Emeritierung leitet Professor Zeppezauer als geschäftsführender Gesellschafter die SymbioTec GmbH in Saarbrücken, Forschungsleiter ist Professor Reiner Claß. Dem Team der Symbiotec ist innerhalb von drei Jahren gelungen, das neuartige onkolytische Protein biotechnisch zu erzeugen und der Klinik zugänglich zu machen.

Die erste klinische Studie leiten Professor Michael Pfreundschuh und Professor Christoph Renner von der Medizinischen Klinik I in Homburg/Saar. Es wird überprüft, wie der menschliche Körper auf das Histon H1 reagiert. Dabei wird von einer Patientengruppe zur nächsten die Dosis langsam gesteigert (Dosiseskalation). Behandelt werden in dieser Phase nur Patienten mit einer so genannten akuten myeloischen Leukämie (AML), bei denen die herkömmlichen Therapien nicht angeschlagen haben oder für die eine Chemotherapie zu belastend ist. Die Homburger Mediziner sehen bisher die Erwartungen an den neuen Wirkstoff voll erfüllt: "Es ist zwar noch zu früh, um etwas über die genaue Wirksamkeit der Histone zu sagen", so Professor Renner. "Aber immerhin haben wir schon bei der jetzt untersuchten untersten Dosierungsstufe keinen weiteren Anstieg der Leukämiezellen beobachten können." In zwei Fällen sei die Anzahl der Krebszellen sogar gesunken - bei diesen Patienten haben herkömmliche Behandlungen nicht angeschlagen.

Die Nebenwirkungen des onkolytischen Proteins waren wurden im Vergleich zu einer Chemotherapie als milde beschrieben. "Nachdem wir die Infusionszeit von einer auf drei Stunden heraufgesetzt hatten, sind bei den letzten drei Patienten keine Nebenwirkungen mehr aufgetreten", so Professor Renner. Die vorher behandelten Patienten hätten zum Teil über Fieber und Übelkeit geklagt. Das seien jedoch typische Reaktionen des Körpers auf therapeutisch eingesetzte Proteine.

Pfreundschuh und Renner rechnen damit, daß in spätestens einem Jahr die Dosisfindungsstudie abgeschlossen sein wird. Dann sollen auch die Daten über die optimale Behandlungsdauer feststehen sowie weiterführende klinische Studien mit höheren Patientenzahlen beginnen. Insgesamt können in die aktuelle Studie 54 Patienten aufgenommen werden, so dass aktuell noch freie Kapazitäten existieren. Die Behandlung umfasst neun Infusionen (jeweils drei pro Woche), die auch ambulant verabreicht werden können. Die Homburger Klinik ist auf die Behandlung von Leukämien und Lymphomen nach modernsten Methoden spezialisiert. Derzeit betreuen die Ärzte fast 1.000 Patienten im Rahmen von Therapiestudien. Professor Renner ist überzeugt: "Studien bieten für viele Krebspatienten die derzeit besten Behandlungsmöglichkeiten". Denn hier würden sie regelmäßig von erfahrenen Ärzten untersucht und von speziell geschulten Schwestern betreut. Ihnen stünde jederzeit ein Ansprechpartner zur Verfügung. Und Patienten, bei denen etablierte Therapieverfahren versagt haben, erhielten so Zugang zu den neuesten Wirkstoffen aus den Forschungslabors.

Die engmaschige Überwachung in der Klinik gewährleistet ein Höchstmaß an Sicherheit. Der neue Wirkstoff wird unter maximalen medizinischen Qualitäts-Standards (so genannten GMP-Bedingungen) von dem biopharmazeutischen Partnerunternehmen Eurogentec S.A. in Seraing, Belgien, hergestellt. Das gesamte Studien-Management (Monitoring, Datenmanagement, Statistik, Nebenwirkungserfassung) obliegt der Oncology Services Europe S.A.R.L., einer auf Onkologie spezialisierten unabhängigen Contract Research Organisation aus München/Martinsried, die auch die Kommunikation mit den staatlichen Aufsichtsbehörden koordiniert.

Quellen:
Das bei rezidivierter AML in Erprobung befindliche Medikament Cloretazine/VNP40101M wird nun in den USA in einer Phase-III-Studie untersucht. Vion kündigte an, dass die ersten Patienten mit der Einnahme des Medikaments begonnen haben, die hatten zuvor einen Rückfall von Akuter Myeloischer Leukämie (AML) erlitten.

Susan O'Brien, MD, Professor der Medizin in der Leukämieabteilung und Verantwortliche für die Studie am MD Anderson Krebszentrum in Houston, Texas, kommentierte, "die therapeutischen Optionen für Patienten mit rückfälliger AML sind eingeschränkt und ungenügend. Da nachgewiesen werden konnte, dass Cloretazine/VNP40101M eine Anti-Leukämie-Aktivität aufweist, ist das MD Anderson erfreut, die leitende Institution in dieser weltweiten klinischen Phase-III-Studie zu sein."

"Ermutigende Ergebnisse von Cloretazine/VNP40101M in früheren Studienphasen haben auch wichtige Ableitungen für anderen Malignitäten geliefert," so Dr. Frank Giles, Leiter des Bereichs Therapieentwicklung der Leukämieabteilung am MD Anderson Krebszentrum, Universität von Texas, USA. "Die Einführung einer zentralen Phase-III-Studie ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung jedes neuen Medikaments; es ist besonders erfreulich, einen AML-Forschungswirkstoff so schnell in Phase III eintreten zu sehen", so Giles.

Alan Kessman, CEO von Vion, gab an: "Wir sind stolz auf unseren fortwährenden Fortschritt beim Entwicklungsprogramm für Cloretazine/VNP40101M. Wir betrachten den Anfang dieses zentralen Versuchs als eine größere Meilensteinleistung für Vion. Wir sind hoffnungsvoll, dass die Phase-III-Studie das Potential von Cloretazine/VNP40101M, eine neue Therapie für AML-Patienten nach einem ersten Rückfall darzustellen, beweisen wird. Hierfür existiert gegenwärtig ein unerfüllter medizinischer Bedarf."

Vion erreichte kürzlich eine Einigung mit der US-Zulassungsbehörde FDA (U.S. Food and Drug Administration) zugunsten einer speziellen Protokollprüfung (SPA) für diese Studie. Die Studie ist eine doppelblinde, placebokontrollierte randomisierte Auswertung einer experimentellen Therapie, die aus Ara-C plus Cloretazine/VNP40101M gegen ein Kontrollarmregime von Ara-C und Placebo geprüft wird. In die Studie werden Patienten aufgenommen, die das erste Mal einen Rückfall erlitten, nachdem sie für mindestens drei und maximal 24 Monate eine andauernde Komplettremission (CR) erreicht hatten. Patienten werden stratifiziert entsprechend: (i) Alter, jünger oder älter als 60 Jahre, und (ii) Länge der ersten CR, mehr oder weniger als 12 Monate Dauer.

Der primäre Endpunkt für die Studie ist die definierte objektive Ansprechrate, definiert als CR und CRp (eine vollständige Remission mit inkompletter Erholung der Thrombozytenwerte). Sekundäre Endpunkte schließen Dauer bis zur Progression, Dauer des Ansprechens, allgemeinen Überleben und Toxizität ein. Ein Zwischenbericht ist geplant.

Quelle: Vion Pharmaceuticals Mitteilung vom 28.03.2005, aus dem Englischen übersetzt von Jan (Übersetzung ohne Gewähr auf Richtigkeit oder Vollständigkeit).
Johnson & Johnson (New Brunswick) muss der US-Gesundheitsbehörde FDA weitere Informationen über die Studien mit ihrem Leukämie-Medikament "Tipifarnib" (Zarnestra, R115777) vorlegen. Die Behörde habe die Zulassung ds Produkts zunächst nicht befürwortet und ergänzende Informationen angefordert, teilte das Unternehmen am 30.06.2005 mit.

Johnson & Johnson werde die Entwicklung des Medikaments dennoch fortsetzen. Die bei der FDA eingereichten Daten basierten auf einer einzigen Phase-II-Studie, hieß es vom Unternehmen weiter.

Tipifarnib, Ein Farnesyl-Transferase-Inhibitor (FTI), zielt auf die Behandlung von akuter myeloischer Leukämie (AML) bei älteren Patienten ab, bei denen eine Standard-Chemotherapie nicht in Frage kommt. Da gegenwärtig verfügbare Therapien bei AML-Hochrisikopatienten eine therapiebedingte Sterblichkeitsrate von rund 25% aufweisen, sei das geringe Nebenwirkungsprofil von Tipifarnib attraktiv für den Einsatz bei dieser Patientegruppe.

Johnson & Johnson hatte im Juni 2004 von der FDA die Genehmigung für beschleunigte Zulassung ("Fast Track Status") für Tipifarnib erhalten. Grund waren die Ergebnisse einer Studie mit Patienten mit Hochrisiko-AML im Alter 65-74 Jahren mit vorher diagnostiziertem Myelodysplastischem Syndrom (MDS). Im Oktober 2004 begann Johnson & Johnson mit einer Phase-III-Studie von Tipifarnib/Zarnestra bei AML, die die Wirkung von Tipifarnib mit der Wirkung der Standardtherapie bei über 70jährigen vergleichen wird. Die Studienergebnisse sollen Ende 2006 vorliegen. Im Mai 2005 stellte die FDA Unklarheiten bei den vom Unternehmen eingereichten Daten (15% komplette Responder gegenüber 11%) fest, da Laboruntersuchungen von zwei Patienten nicht verfügbar waren.

Quellen:
Die Heilungschancen bei der akuten myeloischen Leukämie (AML) sind in den letzten Jahren zwar deutlich verbessert worden. Nach wie vor kann jedoch nur knapp die Hälfte der Betroffenen trotz intensiver Chemotherapie geheilt werden. Zudem ist die derzeitige Standardtherapie sehr belastend für die Patienten und mit einem langen Krankenhausaufenthalt verbunden. Besser wirksame und weniger aggressive Behandlungsmöglichkeiten sind somit dringend erforderlich. Die Deutsche Krebshilfe fördert jetzt mit über 2,2 Millionen Euro ein Verbund-Forschungsprojekt, das neue Ansätze für eine gezielte Therapie gegen die AML entwickeln will.

Die AML ist die häufigste akute Leukämieform bei Erwachsenen. Bei dieser Blutkrebsart vermehren sich unreife Vorläuferzellen der weißen Blutkörperchen rasch und unkontrolliert. Dadurch verdrängen die bösartigen Zellen die gesunden Abwehrzellen des Körpers und legen so das Immunsystem des Betroffenen lahm. Unbehandelt ist diese Krebsart daher innerhalb kurzer Zeit tödlich.

Im Rahmen des Projekts "Onkogen-Netzwerke in der AML" unterstützt die Deutsche Krebshilfe jetzt einen Verbund aus acht Forschergruppen an den Universitäten in Dresden, Halle, Hamburg, Jena, Münster, München und Mainz. International anerkannte Wissenschaftler wollen dabei die molekularen Mechanismen der Leukämie-Entstehung aufschlüsseln. Dazu untersuchen sie, welche Gene für die Leukämie-Entwicklung verantwortlich sind und wie diese in Leukämiezellen zusammenwirken. Mit modernsten molekularbiologischen, biochemischen und zellbiologischen Methoden planen die Forscherteams, neue Angriffspunkte für eine wirkungsvollere Therapie gegen diese besonders bösartige Leukämieform zu entwickeln.

"Ganz besonders freut uns, dass wir hier Grundlagenforscher und klinisch tätige Ärzte zusammenbringen konnten, die tagtäglich mit den Problemen von Leukämiepatienten konfrontiert werden. Wir erhoffen uns von dieser Mischung klinisch relevante Forschung auf höchstem Niveau", betont Professor Dr. Hubert Serve, Hämato-Onkologe an der Universität Münster und Sprecher des Verbundes.

Die enge Kooperation und der intensive Informationsaustausch der beteiligten Wissenschaftler und Ärzte im Rahmen dieses multizentrischen Verbundes ist eine wesentliche Voraussetzung, um neue Erkenntnisse über die akute Leukämie zu gewinnen. "Wir hoffen, dass dieses interdisziplinäre Forschungsvorhaben einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung besserer Therapien gegen Blutkrebs leisten wird", erklärt Gerd Nettekoven, Geschäftsführer der Deutschen Krebshilfe.

Quelle: idw-online vom 15.12.2005
Die Heilungschancen bei der akuten myeloischen Leukämie (AML) sind in den letzten Jahren zwar deutlich verbessert worden. Nach wie vor kann jedoch nur knapp die Hälfte der Betroffenen trotz intensiver Chemotherapie geheilt werden. Zudem ist die derzeitige Standardtherapie sehr belastend für die Patienten und mit einem langen Krankenhausaufenthalt verbunden. Besser wirksame und weniger aggressive Behandlungsmöglichkeiten sind somit dringend erforderlich. Die Deutsche Krebshilfe fördert jetzt mit über 2,2 Millionen Euro ein Verbund-Forschungsprojekt, das neue Ansätze für eine gezielte Therapie gegen die AML entwickeln will.

Die AML ist die häufigste akute Leukämieform bei Erwachsenen. Bei dieser Blutkrebsart vermehren sich unreife Vorläuferzellen der weißen Blutkörperchen rasch und unkontrolliert. Dadurch verdrängen die bösartigen Zellen die gesunden Abwehrzellen des Körpers und legen so das Immunsystem des Betroffenen lahm. Unbehandelt ist diese Krebsart daher innerhalb kurzer Zeit tödlich.

Im Rahmen des Projekts "Onkogen-Netzwerke in der AML" unterstützt die Deutsche Krebshilfe jetzt einen Verbund aus acht Forschergruppen an den Universitäten in Dresden, Halle, Hamburg, Jena, Münster, München und Mainz. International anerkannte Wissenschaftler wollen dabei die molekularen Mechanismen der Leukämie-Entstehung aufschlüsseln. Dazu untersuchen sie, welche Gene für die Leukämie-Entwicklung verantwortlich sind und wie diese in Leukämiezellen zusammenwirken. Mit modernsten molekularbiologischen, biochemischen und zellbiologischen Methoden planen die Forscherteams, neue Angriffspunkte für eine wirkungsvollere Therapie gegen diese besonders bösartige Leukämieform zu entwickeln.

"Ganz besonders freut uns, dass wir hier Grundlagenforscher und klinisch tätige Ärzte zusammenbringen konnten, die tagtäglich mit den Problemen von Leukämiepatienten konfrontiert werden. Wir erhoffen uns von dieser Mischung klinisch relevante Forschung auf höchstem Niveau", betont Professor Dr. Hubert Serve, Hämato-Onkologe an der Universität Münster und Sprecher des Verbundes.

Die enge Kooperation und der intensive Informationsaustausch der beteiligten Wissenschaftler und Ärzte im Rahmen dieses multizentrischen Verbundes ist eine wesentliche Voraussetzung, um neue Erkenntnisse über die akute Leukämie zu gewinnen. "Wir hoffen, dass dieses interdisziplinäre Forschungsvorhaben einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung besserer Therapien gegen Blutkrebs leisten wird", erklärt Gerd Nettekoven, Geschäftsführer der Deutschen Krebshilfe.

Quelle: idw-Pressemitteilung der Deutschen Krebshilfe vom 15.12.2005
Ein neuer DNA-Marker soll die Entwicklung von Diagnosetools ermöglichen, die den Typ einer vorhandenen AML deutlich schneller als herkömmliche Verfahren klassifizieren und so effektivere Behandlungspläne ermöglichen soll, wie Xenomics in einer Pressemitteilung bekannt gab.

Xenomics, ein auf die Entwicklung von medizinischer, DNS-basierter Diagnostiktechnologie der nächsten Generation spezialisiertes Unternehmen, gab den Erhalt von exklusiven Rechten bekannt, die den Einsatz des kürzlich entdeckten genetischen Markers für akute myeloische Leukämie (AML) bei der Entwicklung von neuen Diagnosetools ermöglichen.

"Durch die Identifizierung dieses genetischen Markers werden Ärzte in die Lage versetzt, AML früher zu diagnostizieren und effektivere Behandlungspläne zu entwickeln", sagte Dr. Moshe Talpaz, Spezialarzt für Hämatologie und Onkologie an der Abteilung für Interne Medizin des University of Michigan Health System. "Dies ist eine ausserordentliche Entdeckung."

"Dieser neu entdeckte Marker, dessen Einsatz ich in meiner Praxis beabsichtige, ist ein grosser Fortschritt bei der Diagnose von AML", sagte Dr. Hagop Kantarjian, Leiter der Abteilung Leukämie am MS Anderson Cancer Center.

Die Identifizierung dieses Markers für AML ist das Ergebnis der von Dr. Cristina Mecucci und Dr. Brunangelo Falini gemeinsam am Institut für Hämatologie der Universität Perugia in Italien durchgeführten Forschungsarbeiten. "Der PCR-Test für die Erkennung des genetischen Markers kam bereits bei Proben von Knochenmark und peripherem Blut von zahlreichen Patienten mit AML zum Einsatz und hat dabei neben einer erhöhten Diagnosegenauigkeit auch zur besseren Überwachung des Krankheitsverlaufes geführt. Wir sind hoch erfreut, dass unsere Anstrengungen zu solch positiven Auswirkungen auf die Lebensqualität von so vielen Menschen auf der ganzen Welt führen können", sagten sie in einer gemeinsamen Erklärung.

"Das Managementteam von Xenomics plant den Einsatz seiner klinischen Erfahrung und seiner weit reichenden Beziehungen mit weltführenden Hämatologen bei der Voranbringung der kommerziellen Entwicklung dieser wichtigen Entdeckung", sagte Gabriele M. Cerrone, Co-Chairman von Xenomics.

"Die Entdeckung des neuen genetischen Markers wird zweifellos eine grosse Bedeutung für Ärzte erlangen, da sie ihnen ein Diagnosetool zur Verfügung stellt, das den AML-Typ viel schneller als herkömmliche Verfahren klassifiziert", bemerkte Dr. David Tomei, CEO und Mitbegründer von Xenomics.

Quelle: PR Newswire Meldung vom 07.06.2006
Das Pharmaunternehmen SGX gab bekannt, seine Phase II/III-Studie mit Troxatyl (Troxacitabine, BCH 4556, SPD 758) als Drittlinientherapie für AML abzubrechen. Das unabhängige Gremium zur Bewertung der Daten und Sicherheit (DSMB) empfahl die Beendigung der Studie, da die bisher vorliegenden Ansprechraten einen Therapieerfolg unwahrscheinlich werden ließen. Die Empfehlung der Studienbeendigung erfolgte nicht aufgrund von Sicherheitsbedenken.

"Die in der Phase II/III-Studie mit Troxatyl beobachteten Ansprechraten sind nicht auf einem Niveau, das einen Zulassungsantrag für die Drittlinientherapie von AML unterstützen würde; wir glauben daher, dass es angemessen ist, der Empfehlung des DSMB zur Beendigung der Studie zu folgen", so Mike Grey, Präsident und CEO von SGX Pharmaceuticals. "Auch wenn wir von den Ergebnissen mit Troxatyl in dieser sehr schwierig zu behandelnden Gruppe von AML in dritter Behandlungslinie enttäuscht sind, hat Troxatyl interessante klinische Ergebnisse in anderen Indikationen ergeben, so dass wir für diese optimistisch bleiben. Wir werden nun Daten von allen bisher in der Phase II/III-Studie behandelten Patienten analysieren und einen sorgfältigen Blick auf die Möglichkeiten werfen um einen angemessenen Entwicklungspfad für Troxatyl zu bestimmen".

Grey fügte hinzu: "Wir sind weiterhin enthusiastisch über unsere Entwicklungspipeline und unsere proprietäre Medikamenten-Entwicklungsplattform FAST. Wir erwarten, später in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit unserem Partner Novartis einen Entwicklungswirkstoff für die Behandlung von resistenter CML in unserem BCR-ABL-Inhibitor-Programm zu identifizieren. Dieses ist unser am weitesten fortgeschrittene Programm auf Basis unserer FAST-Medikamentenentdeckungsplattform."

Die Phase II/III Studie wurde aufgesetzt, um die Sicherheit und Effektivität von Troxatyl bei Patienten zu untersuchen, die bereits einen zweiten Rückfall mit einem zweiten Ansprechen von weniger als sechs Monaten erlebt hatten, oder die resistent gegen zwei vorhergehende Chemotherapiezyklen gewesen waren. Die beobachteten Ansprechraten auf Troxatyl waren gegenüber historischen Daten des MD Anderson Krebszentrums nicht signifikant erhöht. Es gibt gegenwärtig keine zugelassenen Therapien zur Behandlung von AML in Drittlinientherapie. Auf Basis der historischen Daten ist das durchschnittliche Überleben dieser Patienten ungefähr zwei Monate.

Quelle: SGX-Meldung vom 28.08.2006. Übersetzung durch Jan, ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit.

Weitere Informationen: Novartis entwickelt mit SGX Leukämie-Medikamente gegen Glivec-Resistenz, Leukämie-Online 30.03.2006
Genzyme gab bekannt, dass die ersten Patienten in eine neue Studie mit Clofarabine (zukünftiger Handelsname Clolar) ausgenommen wurden. Die Phase-III Studie dient dazu, die Sicherheit und Wirksamkeit von Clofarabine bei älteren AML zu prüfen. Die Studie, die in den USA und Kanada an rund 100 Kliniken durchgeführt werden soll, nimmt bis zu 376 Patienten im Alter von mindestens 60 Jahren auf, die an redizivierter oder refraktärer AML leiden und die zuvor mindestens eine, aber nicht mehr als zwei Vorbehandlungen erfuhren.

"Es gibt eine signifikante Behandlungslücke bei rezidivierter, refraktärer Erwachsenen-AML, und Clofarabine könnte eine bedeutende Therapieoption für diese älteren Patienten darstellen", so Dr. Stefan Faderl vom M. D. Anderson Krebszentrum und Leiter der Studie.

Zusätzlich zur Sicherheit wird die Studie die Wirksamkeit von einer Dosis von 40mg/m2 Clofarabine pro Tag in Kombination mit 1g/m2 Ara-C pro Tag vergleichen mit 1g/m2 Ara-C pro Tag kombiniert mit Placebo. Das Hauptziel ist Untersuchung der Verbesserung des Gesamtüberlebens. Weiter Ziele sind Remissionsrate, Dauer der Remission, krankheitsfreies Überleben und ereignisfreies Überleben, Sicherheit und Verträglichkeit inklusive Krankenhausaufenthalten. Alle Patienten werden für mindestens zwei Jahre nach Ende der Behandlung beobachtet.

Eine weitere, davon unabhängige Phase-II-Studie mit Clofarabine bei vorher unbehandelten älteren AML-Patienten, bei denen die Standard-Kombinations-Chemotherapie mit geringer Wahrscheinlichkeit zum Erfolg führt, wird vermutlich im vierten Quartal 2006 stattfinden. Weiterhin wird eine weitere Phase-III-Studie wird nächstes Jahr stattfinden, in der vorher unbehandelte AML-Patienten eingeschlossen werden, bei denen die Standard-Chemotherapie wirken könnte.

Clofarabine ist bereits in den USA für die Behandlung von Kindern im Alter 1-21 Jahren mit rezidivierter oder refraktärer ALL nach mindestens zwei vorherigen Behandlungen zugelassen.

Quelle: Genzyme Begins Phase 3 Pivotal Study of Clolar(R) in Adult Acute Myelogenous Leukemia, PR Newswire Meldung vom 06.09.2006, Übersetzung und Zusammenfassung durch Jan ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit
Das Antimykotikum Posaconazol (Handelsname Noxafil) wurde von der Europäischen Kommission zur Prophylaxe und First-Line-Therapie bei oropharyngealer Candidose (OPC) zugelassen, teilt Essex Pharma mit.

Die erweiterte Zulassung der einzunehmenden Fertigsuspension zur Vorbeugung beziehe sich auf Risikopatienten mit Remissions-induzierender Chemotherapie bei AML oder MDS (myodysplastischem Syndrom). Die Erweiterung für die OPC-Prophylaxe gelte für schwer erkrankte oder immunsupprimierte Patienten mit erwartetem schwachem Ansprechen auf eine topische Therapie.

Quelle: Ärztezeitung vom 27.11.2006
Die Therapie mit Gemtuzumab (Ozogamicin), einem Konjugat aus einem Antikörper und dem bakteriellen Toxin Calicheamicin erhöht die Remissionsrate und verlängert das Leben bei Patienten mit primär refraktärer akuter myeloischer Leukämie (AML). Gleiches gilt, wenn eine herkömmliche Zytostatikatherapie durch All-trans-Retinsäure ergänzt wird. Dies sind die Ergebnisse einer retrospektiven Studie der deutschen AML-Studiengruppe an Daten von 264 Patienten.

Patienten mit dieser Form der AML haben eine ungünstige Prognose. Die beste Therapie-Option ist für sie eine allogene Stammzelltransplantation. Voraussetzung: Die Patienten sollten in Remission gekommen sein.

Die AML-Studiengruppe (AMLSG), ein Zusammenschluß deutscher Zentren, hat nun geprüft, ob sich mit Gemtuzumab Ozogamicin plus hochdosierter Chemotherapie diese Patienten besser in Remission bringen lassen, als durch die Behandlung mit herkömmlichen Zytostatika alleine. Dr. Richard Schlenk von der Universitätsklinik Ulm hat bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie in Leipzig Ergebnisse präsentiert, die den Nutzen bestätigen.

Therapiedaten von 1993 bis 2006 ausgewertet


Die AMLSG 05-04-Studie ist eine retrospektive Phase-II-Untersuchung, in der die Wirksamkeit verschiedener Salvage-Therapien aus den Jahren 1993 bis 2006 verglichen wurde. Als primär therapierefraktär galten Patienten, die auf einen ersten Behandlungszyklus mit Idarubicin, Cytarabin und Etoposid nicht angesprochen hatten.

Zwischen 1993 und 1998 erhielten diese Patienten, wenn sie jünger als 55 Jahre waren, hochdosiert Cytarabin und Mitoxantron an jeweils vier Tagen des Therapiezyklus (S-HAM). Patienten mit 55 Jahren oder älter bekamen Cytarabin an jeweils drei, und Mitoxantron an jeweils zwei Tagen eines Therapiezyklus (HAM). Bei den Älteren war die Behandlung mit den beiden Zytostatika also etwas weniger intensiv.

Ab 1998 wurden primär therapierefraktäre AML-Patienten mit hochdosiertem Cytarabin, Mitoxantron und All-trans-Retinol (A-HAM) behandelt, und ab 2004 erhielten sie zusätzlich Gemtuzumab Ozogamicin (GO-A-HAM, Mylotarg®).

In die Auswertung sind Daten von 264 Patienten im Alter von median 48 Jahren eingegangen. Davon waren die meisten (112) nach dem A-HAM-Schema behandelt worden, 62 nach dem GO-A-HAM-Schema und die übrigen mit Cytarabin und Mitoxantron in an das Alter angepaßter Dosierung. Die Rate der kompletten Remissionen - nach Angaben von Schlenk Voraussetzung für das langfristige Überleben nach allogener Transplantation - betrug in der GO-A-HAM-Gruppe 49 Prozent, in der A-HAM-Gruppe 34 Prozent, unter S-HAM bei den unter 55jährigen 23 Prozent und bei den älteren Patienten, die nach dem HAM-Schema behandelt worden waren, 14 Prozent.

Die statistische Auswertung ergab, daß Patienten, die das Antikörperkonjugat und All-trans-Retinol erhielten, doppelt so häufig in eine komplette Remission kamen wie Patienten unter HAM- oder S-HAM. Eine Remission wurde auf der Basis von Differentialblutbild und zytologischer Untersuchung von Knochenmarkaspiraten festgestellt. 151 der 264 Teilnehmer erhielten eine Stammzelltransplantation, davon sieben autolog, die übrigen allogen.

Die mediane Überlebenszeit betrug etwa 16 Monate unter GO-A-HAM, fast 13 Monate unter A-HAM und etwa 7 Monate bei den übrigen Therapieregimes, wie Schlenk bei einem Symposium des Unternehmens Wyeth berichtete. "Obwohl das eine retrospektive Studie ist, legt das Ergebnis nahe, daß das Antikörperkonjugat und die All-trans-Retinsäure die Rate der kompletten Remissionen erhöhen und die Überlebenszeit verlängern können", so Schlenks Fazit.

Quelle: Ärztezeitung vom 29.11.2006
Zur Vorbeugung invasiver Pilzinfektionen (Mykosen) ist seit Anfang November Posaconazol zugelassen. Diese Indikation gilt vorerst für Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) oder myelodysplastischem Syndrom (MDS), wenn während der Chemo eine längerfristige Neutropenie zu erwarten ist. Zur prophylaktischen Wirksamkeit des Medikaments wurden von der Universität Köln die Ergebnisse einer Studie mit mehr als 600 Patienten vorgestellt.

Eine Studie zur Prophylaxe invasiver Mykosen bei Patienten mit AML oder MDS stellte Privatdozent Oliver Cornely von der Uni Köln vor: Mit mehr als 600 Patienten wurde die prophylaktische Wirksamkeit von Posaconazol (Noxafil®) mit den beiden Standard-Azolen Itraconazol oder Fluconazol verglichen. Die Patienten erhielten eines der Medikamente, sobald die Zahl der Neutrophilen während der Chemotherapie unter 500 pro Milliliter Blut sank. Am Ende der Neutropenie-Phase wurde das Medikament wieder abgesetzt.

Schutz gegen Infektionen mit Aspergillus


Bei der Inzidenz schnitt Posaconazol mit zwei Prozent nachgewiesenen oder wahrscheinlichen invasiven Mykosen signifikant besser ab als die Standard-Azole mit acht Prozent. Dies mache sich vor allem anhand des besseren Schutzes gegen Aspergillus-Infektionen bemerkbar, erläuterte Cornely auf dem von Essex Pharma unterstützten Symposium bei der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie. "Für diese Hochrisiko-Patienten ist die prophylaktische antimykotische Behandlung mit Posaconazol eine vielversprechende Option", so Cornely.

Außer den Leukämie-Patienten profitiere eine zweite Gruppe von Posaconazol: Patienten mit Graft-Versus-Host-Reaktion nach einer allogenen Stammzelltransplantation.

Quelle: Ärztezeitung 01.12.2006

Weiterführende Informationen: ASH 2002: Risiko von Pilzinfektionen bei Transplantationen nach nicht myeloablativer Konditionierung (Mykosen-Online.de)
Das Unternehmen Antisoma gab heute gekannt, dass es eine Phase-II-Studie mit AS1411 zur Behandlung von akuter myeloischer Leukämie (AML) durchführen wird. AS1411 wird in Kombination mit Cytarabin (Ara-C), einem anerkannten Medikament zur AML-Behandlung, getestet werden. In die Studie sollen ältere Patienten, die zum ersten Mal behandelt werden, sowie Patienten jeden Alters, die seit der Erstbehandlung einen Rückfall erlitten haben, einbezogen werden. Antisoma plant den Beginn der Studie für 2007. Sie wird parallel zu einer separaten Phase-II-Studie mit AS1411 bei Nierenkrebs stattfinden.

Positive Daten, die eine Entwicklung von AS1411 zur AML-Behandlung unterstützen, wurden gestern auf der Tagung der ASH (American Society of Hematology) in Orlando, Florida, vorgestellt. Die Präsentation umfasste Arbeiten von wissenschaftlichen Mitarbeitern von Antisoma sowie Arbeiten eines Teams der Medical University of South Carolina in Charleston (South Carolina/USA), die Forschungen an Zellen von Leukämiepatienten durchgeführt haben.

Die Hauptthemen der Präsentation waren:

Potenzial zur AML-Behandlung mit AS1411. Die Möglichkeit, Krebszellen mit AS1411 abzutöten, hängt von jenen Zellen ab, die auf ihrer Oberfläche Nucleolin, das Angriffsziel des Arzneimittels, aufweisen.
Es wurde festgestellt, dass AML-Blasten von Krebspatienten hohe Werte an Nucleolin besitzen, und 100% der Zellen in jeder der drei AML-Zelllinien wiesen dieses Protein an ihrer Oberfläche auf. Dies legt nahe, dass AML-Zellen nach einer intravenösen Verabreichung als Zielzellen von AS1411 angegriffen werden.

Potenzial für die Wirksamkeit von AS1411 bei AML. AML-Blasten aus Blut- und Knochenmarksproben von Patienten wurden erfolgreich durch AS1411 abgetötet. Dies gilt ebenfalls für eine ganze Reihe von AML-Zelllinien. Erste Ergebnisse legen nahe, dass AML-Zellen eine ähnliche oder sogar noch höhere Empfindlichkeit aufweisen als Nierenkrebszelllinien. Dies ist sehr viel versprechend, wenn man die in AS1411-Studien bei Nierenkrebspatienten beobachteten Reaktionen berücksichtigt.

Sicherheitsspielraum für AS1411 bei der Behandlung von AML. Normale B-Zellen (weiße Blutzellen) von Freiwilligen wurden auf ihre Empfindlichkeit gegenüber AS1411 getestet. Selbst deutlich höhere Konzentrationen als diejenigen, die für AML-Blasten und -Zelllinien tödlich sind, waren für diese normalen Zellen nicht toxisch. Dies steht im Einklang mit den auffällig seltenen Nebenwirkungen, die bei AS1411 in der Klinik beobachtet wurden.

Weitere Informationen: Vollständige Pressemitteilung als PDF abrufbar

Quelle:Tiscali Finanzen vom 11.12.2006
Die AML ist die häufigste Leukämieform bei Erwachsenen und jährlich erkranken daran ca. 2500 Menschen in Deutschland. Unbehandelt führt diese Erkrankung innerhalb kürzester Zeit zum Tod. Bei etwa 30-40% aller AML-Patienten läßt sich eine bestimmte Mutation (= genetische Veränderung) nachweisen, die dazu führt, daß die weißen Blutkörperchen, die diese Mutation tragen, unkontrolliert Wachstumssignale erhalten und sich explosionsartig vermehren. Die interdisziplinäre Arbeitsgruppe "Onkogene Signaltransduktion", bestehend aus Ärzten, Biologen und Biochemikern unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Fischer an der III. Medizinischen Klinik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, erhält eine zweijährige Forschungsförderung der Wilhelm Sander-Stiftung für die Untersuchung von neuen Therapiemöglichkeiten bei der Behandlung dieser Leukämieform.

Durch die oben erwähnte Mutation wird die Struktur eines Eiweißstoffes - der sogenannte FLT3-Rezeptor - so verändert, daß dieser dauerhaft aktiv ist und damit der Zelle signalisiert, sich ungehemmt zu teilen. Bisherige Standardtherapien der AML, wie die Chemotherapie bzw. die Knochenmarkstransplantation, können aufgrund verschiedener Nebenwirkungen sehr belastend für Patienten sein, und nicht alle Erkrankten sprechen auf diese Therapieformen an.

In den letzten Jahren werden daher neue Medikamente (sogenannte Kinase-Inhibitoren) entwickelt, die eine zielgerichtete Therapie der AML ermöglichen, indem sie speziell den veränderten FLT3-Rezeptor blockieren und somit inaktivieren. Die geschieht, indem die neuen Substanzen eine bestimmte Bindungsstelle im Eiweißstoff des FLT3-Rezeptors erkennen und daran binden. Dadurch kommt es zum Absterben der genetisch veränderten Leukämiezellen. Diese neuen Therapien zeichnen sich unter anderem durch eine bessere Verträglichkeit und deutlich weniger Nebenwirkungen aus und führen nicht zu einer Schädigung gesunder Zellen der Patienten. Die ersten klinischen Erprobungen dieser Medikamente verlaufen zur Zeit sehr vielversprechend. Jedoch zeigte sich, daß nur bestimmte Leuk ämie-Patienten auf die neuen Medikamente ansprechen.

Das Team der Mainzer Krebsforscher um den Mediziner Prof. Dr. Thomas Fischer und den Biologen Dr. Frank Breitenbücher ist nun den Ursachen dieses Phänomens auf der Spur und untersucht, welche Patienten die beste Chance haben auf die neuen zielgerichteten Substanzen anzusprechen. Die Forscher verfolgen hierbei die Hypothese, daß bei Patienten mit Mutationen im FLT3-Rezeptor unterschiedliche Strukturveränderungen des Eiweißstoffes auftreten können, die zum Teil den Zugang der neuen Substanzen an ihre Bindungsstelle verhindern und damit deren Wirksamkeit blockieren. Würde es gelingen, diese Strukturveränderungen zu charakterisieren, könnte eine zweite Generation von zielgerichteten Medikamenten entwickelt werden, die sich durch eine breitere Wirksamkeit auszeichnen. Aktuell werden in der III. Medizinischen Klinik der Universität Mainz verschiedene Therapiestudien mit neuen, zielgerichteten Medikamenten bei der AML durchgeführt. Die Leukämie-Spezialisten untersuchen parallel hierzu mit Hilfe modernster molekularbiologischer Methoden im Labor die Wirkung der Medikamente auf die Leukämiezellen der Patienten. Damit soll es gelingen, zukünftig wirksamere und besser verträglichere Krebstherapien für ihre Patienten zu entwickeln.

Kontakt:

Prof. Dr. T. Fischer
III. med. Klinik, Hämatologie / Onkologie
Universität Mainz
Langenbeckstr. 1
55101 Mainz
Tel. +49 (6131) 176544
Fax +49 (6131) 176678
e-mail:

Wilhelm-Sander-Stiftung
www.wilhelm-sander-stiftung.de

Quelle: idw-Pressemitteilung der Wilhelm Sander-Stiftung, 29.01.2007

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