Die Heilungschancen bei der
akuten myeloischen Leukämie (AML) sind in den letzten Jahren zwar deutlich verbessert worden. Nach wie vor kann jedoch nur knapp die Hälfte der Betroffenen trotz intensiver
Chemotherapie geheilt werden. Zudem ist die derzeitige Standardtherapie sehr belastend für die Patienten und mit einem langen Krankenhausaufenthalt verbunden. Besser wirksame und weniger aggressive Behandlungsmöglichkeiten sind somit dringend erforderlich. Die Deutsche Krebshilfe fördert jetzt mit über 2,2 Millionen Euro ein Verbund-Forschungsprojekt, das neue Ansätze für eine gezielte Therapie gegen die AML entwickeln will.
Die AML ist die häufigste
akute Leukämieform bei Erwachsenen. Bei dieser Blutkrebsart vermehren sich unreife Vorläuferzellen der weißen Blutkörperchen rasch und unkontrolliert. Dadurch verdrängen die bösartigen Zellen die gesunden Abwehrzellen des Körpers und legen so das Immunsystem des Betroffenen lahm. Unbehandelt ist diese Krebsart daher innerhalb kurzer Zeit tödlich.
Im Rahmen des Projekts "
Onkogen-Netzwerke in der AML" unterstützt die Deutsche Krebshilfe jetzt einen Verbund aus acht Forschergruppen an den Universitäten in Dresden, Halle, Hamburg, Jena, Münster, München und Mainz. International anerkannte Wissenschaftler wollen dabei die molekularen Mechanismen der Leukämie-Entstehung aufschlüsseln. Dazu untersuchen sie, welche
Gene für die Leukämie-Entwicklung verantwortlich sind und wie diese in Leukämiezellen zusammenwirken. Mit modernsten molekularbiologischen, biochemischen und zellbiologischen Methoden planen die Forscherteams, neue Angriffspunkte für eine wirkungsvollere Therapie gegen diese besonders bösartige Leukämieform zu entwickeln.
"Ganz besonders freut uns, dass wir hier Grundlagenforscher und klinisch tätige Ärzte zusammenbringen konnten, die tagtäglich mit den Problemen von Leukämiepatienten konfrontiert werden. Wir erhoffen uns von dieser Mischung klinisch relevante Forschung auf höchstem Niveau", betont Professor Dr. Hubert Serve, Hämato-Onkologe an der Universität Münster und Sprecher des Verbundes.
Die enge Kooperation und der intensive Informationsaustausch der beteiligten Wissenschaftler und Ärzte im Rahmen dieses multizentrischen Verbundes ist eine wesentliche Voraussetzung, um neue Erkenntnisse über die
akute Leukämie zu gewinnen. "Wir hoffen, dass dieses interdisziplinäre Forschungsvorhaben einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung besserer Therapien gegen Blutkrebs leisten wird", erklärt Gerd Nettekoven, Geschäftsführer der Deutschen Krebshilfe.
Quelle: idw-online vom 15.12.2005 Chemotherapie
Wird häufig mit Zytostatikabehandlung gleichgesetzt. Unter Chemotherapie versteht man aber auch die Behandlung mit Antibiotika. Zytostatika sind Medikamente, die die Zellvermehrung oder das Zellwachstum hemmen.
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Onkogen
Gen eines Tumorvirus, das für die Transformation einer befallenen Zelle verantwortlich ist. Auch gesunde Zellen besitzen Onkogene. Onkogene kodieren für zelluläre Wachstumsfaktoren und deren Rezeptoren oder Teile der Proliferationsmechanismen von Tumorzellen.
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
Ras
Ras ist ein G-Protein, das nach Aktivierung durch Wachstumsfaktoren mit Tyrosinaseaktivität GTP bindet und damit die Signaltransduktionskaskade weiterleitet.
DLI
Gabe von Spenderlymphozyten nach rezidivierter allogener Stammzelltransplantation (DLI = Donor Lymphocyte Infusion)
ELN
Das Europäische Leukämie Netz ist eine von der EU finanzierte Organisation bestehend aus Medizinern, Wissenschaftlern und Patienten aus dem Leukämie-Bereich, das zum Ziel hat, die Behandlung von Leukämie-Erkrankungen zu verbessern, Wissen zu generieren und dieses Wissen in Europa zu verbreiten.
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
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