Zur Vorbeugung invasiver Pilzinfektionen (Mykosen) ist seit Anfang November Posaconazol zugelassen. Diese
Indikation gilt vorerst für Patienten mit
akuter myeloischer Leukämie (AML) oder myelodysplastischem Syndrom (
MDS), wenn während der Chemo eine längerfristige
Neutropenie zu erwarten ist. Zur prophylaktischen Wirksamkeit des Medikaments wurden von der Universität Köln die Ergebnisse einer Studie mit mehr als 600 Patienten vorgestellt.
Eine Studie zur
Prophylaxe invasiver Mykosen bei Patienten mit AML oder
MDS stellte Privatdozent Oliver Cornely von der Uni Köln vor: Mit mehr als 600 Patienten wurde die prophylaktische Wirksamkeit von Posaconazol (Noxafil®) mit den beiden Standard-Azolen Itraconazol oder Fluconazol verglichen. Die Patienten erhielten eines der Medikamente, sobald die Zahl der Neutrophilen während der
Chemotherapie unter 500 pro Milliliter Blut sank. Am Ende der
Neutropenie-Phase wurde das Medikament wieder abgesetzt.
Schutz gegen Infektionen mit Aspergillus
Bei der
Inzidenz schnitt Posaconazol mit zwei Prozent nachgewiesenen oder wahrscheinlichen invasiven Mykosen signifikant besser ab als die Standard-Azole mit acht Prozent. Dies mache sich vor allem anhand des besseren Schutzes gegen Aspergillus-Infektionen bemerkbar, erläuterte Cornely auf dem von Essex Pharma unterstützten Symposium bei der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie. "Für diese Hochrisiko-Patienten ist die prophylaktische
antimykotische Behandlung mit Posaconazol eine vielversprechende Option", so Cornely.
Außer den Leukämie-Patienten profitiere eine zweite Gruppe von Posaconazol: Patienten mit
Graft-Versus-Host-Reaktion nach einer
allogenen Stammzelltransplantation.
Quelle: Ärztezeitung 01.12.2006Weiterführende Informationen: ASH 2002: Risiko von Pilzinfektionen bei Transplantationen nach nicht myeloablativer Konditionierung (Mykosen-Online.de)
Graft-versus-Host-Reaktion
Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion ist die immunologische Reaktion von transplantierte Immunzellen (z.B. Knochenmark) gegen den Empfängerorganismus. Diese kann in der Folge einer allogenen Knochenmark- oder Stammzelltransplantation auftreten. Am häufigsten äußern sich Symptomean der Haut, Leber, dem Darm oder Auge.
Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
Chemotherapie
Wird häufig mit Zytostatikabehandlung gleichgesetzt. Unter Chemotherapie versteht man aber auch die Behandlung mit Antibiotika. Zytostatika sind Medikamente, die die Zellvermehrung oder das Zellwachstum hemmen.
antimykotisch
Pilze, im weiteren Sinne auch Bakterien (Spaltpilze), bekämpfend
myeloablativ
stammzellzerstörend bzw. das blutbildende System zerstörend
Neutropenie
Verminderung der Anzahl neutrophiler Granulozyten im Blut - bestimmter weißer Blutzellen, die besonders für die Abwehr gegen Bakterien und Pilze wichtig sind
Neutrophile
Untergruppe der Granulozyten mit wichtiger Funktion in der Abwehr von Bakterien- und Pilzinfektionen
Indikation
Begründung der Verordnung eines bestimmten diagnostischen oder therapeutischen Verfahrens in einem bestimmten Krankheitsfall
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Inzidenz
Die Anzahl Personen, die innerhalb eines Jahres neu an einem bestimmten Leiden erkranken (lt. Epidemiologie)
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
MDS
Das Myelodysplastische Syndrom (MDS) bildet eine grosse Gruppe erworbener klonaler Knochenmarkskrankheiten, die durch ein zunehmendes Versagen der Knochenmarksfunktion gekennzeichnet sind. Im Gegensatz zur aplastischen Anämie ist das Knochenmark zellreich. Da jedoch die Blutbildung (Hämatopoese) ineffektiv ist, kommt es zur peripheren Panzytopenie.
ASH
Amerikanische Gesellschaft für Hämatologie (engl. American Society of Hematology). Oftmals wird ASH als Synonym für den jedes Jahr im Dezember stattfindenden Jahreskongress der Gesellschaft verwendet.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
Arm
= Behandlungsgruppe. Eine klinische Studie ist einarmig, wenn es nur eine Behandlungsgruppe und keine Kontrollgruppe gibt. In den meisten Studien gibt es zwei oder mehr Arme.
Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
antimykotisch
Pilze, im weiteren Sinne auch Bakterien (Spaltpilze), bekämpfend
antimykotisch
Pilze, im weiteren Sinne auch Bakterien (Spaltpilze), bekämpfend
myeloablativ
stammzellzerstörend bzw. das blutbildende System zerstörend
myeloablativ
stammzellzerstörend bzw. das blutbildende System zerstörend
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
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