ich war bei Diagnose 27, also nicht mehr ganz Mitte 20 aber fast
Vorher auch immer sportlich aktiv, damals Football gespielt, regelmäßig Kraftsport, jeden Tag mehrere Stunden mit Hund draußen usw.
Die größte mentale Herausforderung war tatsächlich mir die Ruhe einzugestehen die mein Körper braucht, auch wenn irgendwann die Blutwerte wieder passen. Man darf nie vergessen, dass durch das Medikament der Körper trotzdem mehr leisten muss, auch wenn man nach außen vllt nicht so wirkt. Das nicht zu tun (und noch ein paar andere private Sachen) haben mich am Ende mit mittleren Depressionen zur Therapie gehen lassen.
Ich musste erstmal so Dinge lernen, dass es okay ist wenn mal nicht so viel geht, nach einem Trainingstage halt nicht 1 Tag sondern auch mal 3 Tage notwendig sind. Tage an denen random Fatique auftaucht sind halt dann bewusste Ruhetage, an denen mir mein Körper sagt, er braucht heute etwas mehr Zeit. Gibt es da trotzdem manchmal Frust? Klaro. Aber dafür freu ich mich um so mehr über die "guten" Tage.
Vllt hilft dir das Bild: Unser Akku ist halt jetzt nicht mehr der beste und lädt nur noch zu 80/90% auf. Manchmal braucht er dafür auch eine Stunde länger als vorher und wird schneller leer. Das muss man nicht super finden, aber einfach das anzunehmen hilft schon ein bisschen. Ich habe auch wieder gelernt die kleinen, langsamen Dinge mehr zu schätzen (Thema Achtsamkeit), wo vllt viele in unserer Altersklasse einfach vorbei laufen. Auch sowas kann Energie bringen.
Ich hoffe für dich du findest einen Weg für dich damit gut umzugehen und den neuen Teil deines Lebens anzunehmen. Die Medizin entwickelt sich laufend weiter, wer weiß wie es in 5-10 Jahren ausschaut.
Ein schönes Weihnachtsfest
Tobi