Bislang sei unklar, ob und welche Patienten mit einer erworbenen schweren aplastischen
Anämie von einer Stammzelltransplantation eines nichtverwandten Spenders profitieren können, so ein Bericht des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWig). Erneut ist ein Streit um eine Stellungnahme des IQWiGs zur Therapie durch Stammzelltransplantation entbrannt. Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) befürchtet, dass durch den Bericht die Stammzelltransplantation als Standard bei schwerer aplastischer
Anämie "für Kassenpatienten vor dem Aus stehen könnte", wenn keine Stammzellspender aus dem Familienkreis vorhanden sind.
IQWiG zur schweren aplastischen Anämie: Eine verlässliche Bewertung der Transplantation von Stammzellen nichtverwandter Spender sei derzeit nicht möglich
(Originaltext der Pressemitteilung des IQWiGs)
Bislang ist unklar, ob und welche Patienten mit einer erworbenen schweren aplastischen
Anämie von einer Stammzelltransplantation eines nichtverwandten Spenders profitieren können. Es gibt keine hinreichend gesicherten Daten aus Studien, die die
Transplantation mit der Therapiealternative Immunsuppression vergleichen. Aus Gründen der Patientensicherheit und um die Wissenslücken so schnell wie möglich zu schließen, sollte diese Art der Stammzelltransplantation derzeit nur im Rahmen von adäquaten
klinischen Studien eingesetzt werden. Um solche Studien zu realisieren, wäre der Aufbau eines Erkrankungsregisters hilfreich. Zu diesem Ergebnis kommt der Abschlussbericht des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), den die Kölner Wissenschaftler am 23. April 2007 veröffentlicht haben.
Krankheitsursache häufig unklar
Die aplastische
Anämie ist sehr selten: In Europa und in den USA erkranken jährlich etwa zwei von einer Million Menschen. Bei diesen Patienten ist die Zellproduktion im
Knochenmark so gestört, dass keine oder nicht ausreichend viele Blutzellen gebildet werden. Unbehandelt verläuft die schwere aplastische
Anämie in der Regel tödlich. Zwar ist eine ganze Reihe potenziell auslösender Faktoren bekannt (u.a. Arzneimittel, Infektionserreger, Bestrahlung), in der Mehrzahl der Fälle bleibt die Ursache aber ungeklärt. Es wird vermutet, dass ein Autoimmunmechanismus sich gegen veränderte blutbildende
Stammzellen richtet.
Stammzellen sind der Ursprung für eine Reihe von Zellen, die unter anderem lebenswichtige Funktionen wie den Sauerstofftransport, die Infektionsabwehr und die Blutgerinnung gewährleisten. Neben der erworbenen gibt es auch eine "erbliche" Variante der Erkrankung.
Therapiealternativen haben unterschiedliche Risiken
Transfusionen können nur vorübergehend die fehlenden Blutzellen ersetzen (
supportive Therapie). Zur langfristigen Behandlung stehen derzeit zwei Maßnahmen zur Verfügung: Bei der
immunsuppressiven Therapie sollen Medikamente die gegen die blutbildenden
Stammzellen gerichteten Angriffe des eigenen Immunsystems unterdrücken. Mit dieser Methode können die meisten Patienten aber nicht dauerhaft geheilt werden. Manche sprechen nicht darauf an, bei anderen kommt es zu Rückfällen. Die zumeist langjährige, häufig lebenslange Behandlung mit diesen Medikamenten (Immunsuppressiva) kann zu erheblichen unerwünschten Nebenwirkungen führen.
Die Alternative ist eine Stammzelltransplantation. Dabei wird zunächst das kranke
Knochenmark des Patienten zerstört (Konditionierung) und durch gesunde
Stammzellen eines Spenders, die sich im
Knochenmark ansiedeln, ersetzt. Werden
Stammzellen eines verwandten Spenders übertragen, sind die Heilungsaussichten gut. Allerdings findet nur etwa 30 Prozent der Patienten einen Spender aus der eigenen Familie. Die Stammzelltransplantation ist grundsätzlich ein riskanter Eingriff, weil es u.a. in Abhängigkeit vom Spendertyp, ein nicht unerhebliches Risiko gibt, an den Folgen der Konditionierung zu sterben. Es gibt Hinweise, dass die Erfolgsaussichten von der Übereinstimmung der immunologischen Eigenschaften der Spenderzellen mit denen des Empfängers abhängen. Zudem kommt es vor, dass die Spenderzellen die Organe des Empfängers "angreifen" (Transplantat-gegen-Wirt-Krankheit).
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat das IQWiG beauftragt, den Nutzen der
Transplantation von
Stammzellen nichtverwandter Spender mit der
immunsuppressiven Therapie bei Patienten mit einer erworbenen schweren oder sehr schweren aplastischen
Anämie zu vergleichen. Die "Familienspende" war dagegen nicht Gegenstand des Auftrags.
Ergebnisse von vergleichenden Studien fehlen
Wie die IQWiG-Mitarbeiter nach einer sorgfältigen Literaturrecherche feststellen mussten, gibt es keine die beiden Therapievarianten direkt vergleichenden Studien, die vollständig publiziert und mit hinreichender Sicherheit interpretierbar sind. Dabei wollte das IQWiG viele Studientypen einschließen, zum Beispiel auch nicht
randomisierte klinische Vergleiche und Daten aus Registern. Einzige Bedingung war das Vorhandensein einer
Kontrollgruppe. Zwar gibt es eine Studie, die den Vergleich mit knapp 60 Patienten anstellt, bei denen die
immunsuppressive Therapie im ersten Anlauf versagt hatte: 25 von ihnen erhielten anschließend eine Stammzelltransplantation eines Fremdspenders, 29 eine zweite Immunsuppression. Allerdings sind die Ergebnisse erst teilweise veröffentlicht. Sobald die Daten vollständig vorliegen, könnten sie in die Nutzenbewertung einbezogen werden.
"Refraktäre" Situation wird unterschiedlich definiert
Als Reaktion auf die zum Vorbericht eingegangen Stellungnahmen recherchierte und analysierte das IQWiG zusätzlich Studien, in denen Patienten nach erfolgloser
immunsuppressiver Therapie als letzte Option eine
Transplantation von
Stammzellen nichtverwandter Spender erhalten haben, auch wenn es in diesen Studien keine
Kontrollgruppe gab. Die ergänzende Betrachtung dieser Studien ergab zum einen höchst uneinheitliche Ergebnisse - die Studien berichteten Überlebensraten, die innerhalb eines weiten Bereichs schwankten.
Zum anderen gab es in den Studien keine einheitliche Definition, wie lange weitere Versuche mit einer Immunsuppression sinnvoll sind und ab wann von einer "
refraktären" Situation auszugehen ist, in der es zur
Transplantation keine Alternative mehr gibt. Deshalb sind die Daten der Studien nicht verallgemeinerbar.
Das IQWiG hält es aber für gerechtfertigt, Patienten, für die keine
immunsuppressive Therapie mehr infrage kommt und für die auch kein geeigneter Spender aus der Familie zur Verfügung steht, eine
Transplantation von
Stammzellen nichtverwandter Spender als letzte Alternative anzubieten. Voraussetzung für den Einsatz in derartigen verzweifelten Fällen ist eine angemessene Aufklärung der Patienten über die derzeit noch unsichere Datenlage.
IQWiG plädiert für internationales Erkrankungsregister
Angesichts fehlender gesicherter Erkenntnisse weltweit und der erheblichen Risiken der Therapien fordert das IQWiG die Fachleute auf, den Stand des Wissens möglichst schnell durch vergleichende Studien zu verbessern. Aufgrund der geringen Zahl der Fälle müssen diese Studien multinational angelegt sein. Die dazu notwendigen Strukturen ließen sich aber relativ einfach schaffen: Nötig ist dafür ein Erkrankungsregister, in dem im Idealfall alle Patientenverläufe mit dieser Erkrankung erfasst und dokumentiert werden, unabhängig davon, welche Therapie eingesetzt wird.
Dass vergleichende Studien durchaus möglich sind, zeigen auch die Vergleiche zwischen Immunsuppression und
Transplantation von Familienspendern bei der schweren (bzw. sehr schweren) aplastischen
Anämie: Allein in den in den letzten 5 Jahren wurden dazu 7 Arbeiten publiziert, in denen zusammen über mehrere Tausend Patienten berichtet wird.
Zum Ablauf der Berichtserstellung
Den Vorbericht hatte das IQWiG am 24.7.2006 im Internet publiziert und zur Diskussion gestellt. Zu den vorläufigen Ergebnissen waren insgesamt 33 substanzielle Stellungnahmen eingegangen, darunter auch 62 Hinweise auf Publikationen zu Studien. Der größte Teil dieser Publikationen (42) war bereits vom IQWiG selbst recherchiert worden. Die übrigen 20 erfüllten nicht die
Einschlusskriterien. Eine mündliche Erörterung fand nicht statt, da die eingegangenen Stellungnahmen keine wesentlichen Fragen offen ließen. Die schriftlichen Stellungnahmen selbst sind im Anhang des Abschlussberichts dokumentiert, mit den darin vorgetragenen Argumenten setzen sich die IQWiG-Autoren im Kapitel "Diskussion" (S. 41-50) ausführlich auseinander. Mit der Überarbeitung des Vorberichts folgt das IQWiG seinen methodischen Vorgaben. Es hat den Vorbericht nicht zurückgezogen.
Quelle: idw-Mitteilung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) vom 23.04.2007
Onkologen kritisieren IQWiG-Bericht zu Anämie-Therapie
Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) befürchtet, dass die Stammzelltransplantation als Standard bei schwerer aplastischer
Anämie "für Kassenpatienten vor dem Aus stehen könnte", wenn keine Stammzellspender aus dem Familienkreis vorhanden sind. Anlass der Befürchtung ist der Abschlussbericht des IQWiG (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen) zur Stammzelltransplantation bei der
Anämie.
Ganz abgelehnt hat das IQWiG die Stammzelltransplantation nicht, denn "es erscheint dennoch gerechtfertigt, Patienten, für die keine
immunsuppressive Therapie mehr infrage kommt, also keine adäquate Therapie-Alternative besteht, die Fremdspender-Stammzelltransplantation anzubieten", zitierte Professor Gerhard Ehninger aus Dresden aus dem Abschlussbericht bei einer Veranstaltung in Wiesbaden. Die Formulierung lasse aber vermuten, so der Onkologe, dass die Patienten so viel
immunsuppressive Therapie bekommen sollten wie möglich. Doch das sei nicht zu empfehlen: Denn mehrere
immunsuppressive Therapien verschlechterten die Ausgangslage für die
Transplantation.
Der Dresdner Onkologe zitierte weiter aus dem Bericht, der am Mittwoch vergangener Woche kurzzeitig im Internet einzusehen war: "Die Daten aus ergänzend betrachteten Studien, in denen die Fremdspender-Stammzelltransplantation bei Patienten nach Versagen der
immunsuppressiven Therapie oder nach Wiederauftreten der Erkrankung in einem einarmigen Design untersucht wurde, lassen allerdings keinen eindeutigen Schluss dahingehend zu, ab wann von einer solchen
refraktären Situation auszugehen ist."
Ehninger, der Vorsitzender der DGHO ist, betonte bei der Veranstaltung der DGHO und der Deutschen Knochenmarkspenderdatei: "Unsere Stellungnahme dazu lautet ganz klar: Bei Versagen der
immunsuppressiven Therapie oder bei einem Rückfall ist die Fremdspender-
Transplantation ein etabliertes Therapieverfahren. In der Erstlinien-Therapie gibt es dagegen keine ausreichenden Daten." Es werde im Abschlussbericht etwas thematisiert, das Onkologen sowieso nicht praktizierten, nämlich die
Transplantation fremder Zellen als Erstlinien-Therapie. Er kritisierte zudem, dass der Bericht ohne mündliche Anhörung von Experten der Fachgesellschaften vorgelegt wurde. Ehninger: "Mit uns reden die Mitarbeiter des IQWiG nicht mehr."
In einem wichtigen Punkt folgen die Fachgesellschaften der Auffassung des IQWiG uneingeschränkt: den Ausbau von Erkrankungsregistern zu unterstützen.
Der Verband forschender Arzneimittelhersteller (VFA) begrüßt es, "dass das IQWiG jetzt einen realistischen Ansatz wählt und damit für die betroffenen Patienten eine Tür offen hält die schon zugestoßen schien", so Dr. Steffen Wahler, Geschäftsführer Gesundheitsökonomie beim VFA. Im Vergleich zum Vorbericht habe das IQWiG zwar eine Kehrtwendung gemacht, "inhaltlich führt sie aber in die richtige Richtung". Wohl in Reaktion auf die Einwände der Fachgesellschaften auf den Vorbericht ziehe das IQWiG in seinem Abschlussbericht auch Studien heran, die die Wirkung der Stammzelltransplantation bei schwerer aplastischer
Anämie eindrucksvoll dokumentierten.
STICHWORT Aplastische
AnämiePro Jahr erkranken in Deutschland etwa 160 Menschen an aplastischer
Anämie, darunter 20 bis 30 Kinder. Den Patienten fehlen ausreichend
Granulozyten,
Thrombozyten und
Erythrozyten. Mehr als 80 Prozent der Erkrankungen sind idiopathisch. Viren und Chemikalien können Auslöser sein. Für ein Fünftel der Patienten kommt die
Transplantation der Knochenmarkstammzellen eines Geschwisters in Frage. Versagt bei den anderen die
immunsuppressive Therapie, ist eine
Transplantation von
Stammzellen eines Fremdspenders angezeigt. Solche
Transplantationen werden in Deutschland bis zu zehn Mal pro Jahr vorgenommen.
Transplantationen von
Stammzellen verwandter Spender erfolgten 2005 insgesamt 56 Mal.
Quelle: Ärzte Zeitung vom 23.04.2007
Weitere Informationen:
- IQWiG zerstreut Befürchtungen zu Kassen-Kostenübernahme von Transplantationen, Leukämie-Online 09.12.2006
- DGHO befürchtet negative Auswirkungen der Gesundheitsreform, Leukämie-Online 11.11.2006
- Stammzelltransplantation: Maßlos enttäuscht vom IQWiG, Leukämie-Online vom 01. November 2006
- Gesundheitsreform: Wer nicht vorsorgt, muss zahlen, Leukämie-Online vom 16.10.2006
- Fachleute zu Fragen der medizinischen Versorgung immer seltener zur Rate gezo, Leukämie-Online 15.09.2006
- Hickhack und politischer Nahkampf: IQWiG zieht Vorbericht nicht zurück, Leukämie-Online 01.09.2006
IQWiG zieht Bericht zur Stammzellentransplantation zurück, Leukämie-Online 31.08.2006
- Hämatologen widersprechen IQWiG-Bericht zu Stammzellen, Leukämie-Online 29.08.2006
- Klinik Heidelberg äußert Kritik am Vorbericht des Qualitätsinstituts IQWiG, Leukämie-Online 11.08.2006
- Stammzelltherapie: Bundesausschuss stellt etablierte Indikationen nicht in Fr, Leukämie-Online 09.08.2006
- Ärzte und Patienten schockiert über fehlenden Sachverstand des IQWiG zur SZT, Leukämie-Online 07.08.2006
- DGHO übt scharfe Kritik am Vorbericht des IQWiG zur Stammzelltransplantation, Leukämie-Online 26.07.2006
Einschlusskriterien
Einschlusskriterien bestimmen, wer an einer klinischen Studie teilnehmen darf. Teilnehmer müssen diese Kriterien erfüllen (z.B. Geschlecht, Alter, Vorerkrankungen), damit das Risiko verfälschender Einflüsse auf das Studienergebnis gering gehalten wird.
immunsuppressiv
Eine Immunantwort unterdrückend
Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
Kontrollgruppe
In einer klinischen Studie erhalten die Teilnehmer in der „Kontrollgruppe" entweder ein Placebo (ein Scheinmedikament ohne Wirkstoff) oder die Standardtherapie, die mit der neuen Therapie verglichen wird.
Thrombozyten
Blutplättchen, die die Gerinnung unterstützen. Blutplättchen verhindern Blutungen, sind also unentbehrlich.
Erythrozyten
Rote Blutkörperchen, sauerstofftransportierende Zellen im Blutkreislauf
Granulozyten
Klasse von weißen Blutzellen (Leukozyten), die im Knochenmark heranreifen und dann überall im Körper Fremdkörper, Bakterien, Pilze oder abgestorbene Zellen aufnehmen und die Krankheitskeime durch eigene Giftstoffe abtöten.
Nebenwirkung
Unerwünschte Begleiteffekte einer Therapie, besonders bei Chemotherapien begrenzen Nebenwirkungen die maximal verträgliche Dosis.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Knochenmark
Das Innere der großen Knochen - vor allem des Hüftknochens und des Oberschenkels. Dort werden die Blut- und Immunzellen gebildet. Das Knochenmark bildet sich ständig neu.
Hämatologe
Arzt, der sich auf Erkrankungen des Blutes, darunter auch Leukämien, spezialisiert hat (Der Wortstamm „Häm-" kommt aus dem Griechischen und "bedeutet „Blut")
refraktär
Unempfindlich, nicht beeinflussbar, therapieresistent
Indikation
Begründung der Verordnung eines bestimmten diagnostischen oder therapeutischen Verfahrens in einem bestimmten Krankheitsfall
Blutbild
Untersuchung der Zusammensetzung der Blutzellen nach Art und Anzahl, besonders genau im Differentialblutbild
Anämie
Blutarmut, Mangel an roten Blutkörperchen oder Verminderung ihres Gehaltes an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin)
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
Port
Zuführendes System, meist eine unter die Haut eingepflanzte Kunststoffkammer mit Venenkatheter, um eine kontinuierliche Medikamentengabe zu ermöglichen.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
MDS
Das Myelodysplastische Syndrom (MDS) bildet eine grosse Gruppe erworbener klonaler Knochenmarkskrankheiten, die durch ein zunehmendes Versagen der Knochenmarksfunktion gekennzeichnet sind. Im Gegensatz zur aplastischen Anämie ist das Knochenmark zellreich. Da jedoch die Blutbildung (Hämatopoese) ineffektiv ist, kommt es zur peripheren Panzytopenie.
Ras
Ras ist ein G-Protein, das nach Aktivierung durch Wachstumsfaktoren mit Tyrosinaseaktivität GTP bindet und damit die Signaltransduktionskaskade weiterleitet.
DLI
Gabe von Spenderlymphozyten nach rezidivierter allogener Stammzelltransplantation (DLI = Donor Lymphocyte Infusion)
APL
Akute Promyelozytenleukämie
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
SZT
Stammzelltransplantation
ELN
Das Europäische Leukämie Netz ist eine von der EU finanzierte Organisation bestehend aus Medizinern, Wissenschaftlern und Patienten aus dem Leukämie-Bereich, das zum Ziel hat, die Behandlung von Leukämie-Erkrankungen zu verbessern, Wissen zu generieren und dieses Wissen in Europa zu verbreiten.
Arm
= Behandlungsgruppe. Eine klinische Studie ist einarmig, wenn es nur eine Behandlungsgruppe und keine Kontrollgruppe gibt. In den meisten Studien gibt es zwei oder mehr Arme.
Stammzelltherapien
Meist ist der Ersatz der Knochenmarkfunktion im Rahmen von Krebsbehandlungen gemeint. Bei hochdosierten Chemotherapien, mit dem Ziel der Zerstörung aller Krebszellen, wird als Nebenwirkung auch das Knochenmark geschädigt. Störungen der Blutbildung sind die Folge, die eventuell auch zum Tod des Patienten führen können. Durch die rechtzeitige, geplante Transplantation von Blutstammzellen, wird die Funktion ersetzt. Stammzellen für andere Organe, z.B. Leber, Herzmuskel, Nervengewebe, können in speziellen Laboren zu Zellverbänden gezüchtet werden. Diese können dann dem Patienten zum Ersatz der durch Krankheit zerstörten Gewebe transplantiert werden (derzeit noch experimentell).
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
immunsuppressiv
Eine Immunantwort unterdrückend
immunsuppressiv
Eine Immunantwort unterdrückend
immunsuppressiv
Eine Immunantwort unterdrückend
Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
Randomisierung
Patienten mit einem oder mehreren gleichen Charakteristika (z.B. gleiche Erkrankung, Krankheitsstadium, Geschlecht, Alter) werden nach einem Zufallsverfahren in verschiedene Behandlungsgruppen (Arme der Studie) eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine unterschiedliche Behandlung. Das Zufallsverfahren ist erforderlich, um die Ergebnisse bzw. Ansprechraten möglichst objektiv zwischen mehreren gleichartigen Gruppen vergleichen zu können.
Randomisierung
Patienten mit einem oder mehreren gleichen Charakteristika (z.B. gleiche Erkrankung, Krankheitsstadium, Geschlecht, Alter) werden nach einem Zufallsverfahren in verschiedene Behandlungsgruppen (Arme der Studie) eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine unterschiedliche Behandlung. Das Zufallsverfahren ist erforderlich, um die Ergebnisse bzw. Ansprechraten möglichst objektiv zwischen mehreren gleichartigen Gruppen vergleichen zu können.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Hämatologe
Arzt, der sich auf Erkrankungen des Blutes, darunter auch Leukämien, spezialisiert hat (Der Wortstamm „Häm-" kommt aus dem Griechischen und "bedeutet „Blut")
refraktär
Unempfindlich, nicht beeinflussbar, therapieresistent
refraktär
Unempfindlich, nicht beeinflussbar, therapieresistent
Indikation
Begründung der Verordnung eines bestimmten diagnostischen oder therapeutischen Verfahrens in einem bestimmten Krankheitsfall
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.