Chronische Myeloische Leukämie (CML)

Dr. Mustjoki von der University of Finland hielt einen Vortrag über die immunologischen Faktoren für ein erfolgreiches Absetzen der Behandlung der CML.
 
Die aus den Studien zum Absetzen der Behandlung gezogenen Lehren sind, dass beinahe die Hälfte der Patienten, die ein tiefes molekulares Ansprechen während mindestens zweier Jahre erreicht haben, in der Lage sind, die Behandlung mit TKI absetzen zu können. Nach dem Absetzen konnten bei vielen Patienten minimale Reste der CML auf sehr niedrigem fluktuierendem PCR-Level nachgewiesen werden. Ähnliche Erscheinungen wurden auch schon in den 1990er Jahren bei der Behandlung mit Interferon beobachtet, wo bei den meisten Patienten noch ein molekularer Nachweis der Erkrankung trotz erfolgreichen Absetzens der Behandlung vorlag. Patienten, die ein gutes Ansprechen auf Interferon erreichten und die Behandlung absetzen konnten, wiesen erhöhte erhöhte Spiegel von Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen), tiefere Spiegel spezifischer T-Zellen oder ein spezifisch verschiedenes Zytokin-Profil im Vergleich zu Patienten auf, bei denen das Absetzen fehl schlug. Diese Immunmechanismen wurden z.B. auch in einer Studie in Mannheim von 2001 beobachtet, in der Patienten mit einer Kombinationstherapie aus Imatinib und Peg-Interferon behandelt wurden und anschliessend Imatinib oder beide Medikamente absetzten.

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CML-Abstracts und Notizen zum ASH 2015 von Steve O'Brien von der Newcastle University

Ein Bericht über CML aus Sicht eines englischen Arztes vom ASH 2015, gefunden von Cornelia und auf Wunsch übersetzt.

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Brian Huntly vom Cambridge Institute for Medical Research (GB) hielt eim EHA-Kongress einen Vortrag über CML in der Blastenkrise an der CML Education Session des EHA-Kongresses.

CML in der Blastenkrise  ist immer noch mit einer düsteren Prognose verbunden. Die Lebenserwartung ist mit 7-11 Monaten gering, für ein längeres Überleben ist eine Transplantation unabdingbar. Ungefähr 10% der CML-Patienten werden heute noch in akzelerierter Phase oder Blastenkrise diagnostiziert, und 5%-10% erleiden eine Progression während der ersten 10 Jahre der Behandlung mit Imatinib, wegen Persistenz oder Resistenz der CML eine Progression während der ersten 10 Jahre der Behandlung mit Imatinib. Insgesamt etwa 20% der Patienten sind so irgendwann von einer Blastenkrise betroffen.

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Francois-Xavier Mahon hielt einen Vortrag zum Stand der Dinge beim Absetzen der CML- Behandlung am von Novartis gesponsorten EHA CML-Satelliten-Syposium. Hier eine kurze Zusammenfassung von Jan:

Francois-Xavier Mahon zeigte die Daten der ersten STIM-Studie (STop IMatinib) in Frankreich, in der etwa 38% der Patienten die Behandlung erfolgreich absetzen konnten, ohne eine nachweisbare Resterkrankung nach einer mittleren Beobachtungsdauer von 65 Monaten zu zeigen. Ähnliche Erfolgsraten wurden in anderen STIM-Studien wie STIM2 (50% nicht nachweisbar nach 24 Monaten), TWISTER (47% nicht nachweisbar nach 24 Monaten), A-STIM (61% ohne Verlust der MMR nach 36 Monaten), KID (59% Verlust der MMR nach 24 Monaten), STOP2G-TKI (57% ohne Verlust der MMR nach 24 Monaten) und DADI (Dasatinib, 48% ohne Anstieg der PCR über 0.0069%), ENESTop (58% ohne Verlust der MMR)und EUROSKI (51% ohne molekularen Rückfall nach 24 Monaten). Abhängig von den Kriterien zur Wiederaufnahme der Behandlung scheint es über alle Studien eine 50:50-Chance für ein erfolgreiches Absetzen bei tiefer molekularer Remission zu geben.

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Ursachen der Resistenz und Therapiewahl für die Behandlung von Patienten mit chronisch-myeloischer Leukämie in zweiter und dritter Linie

Andreas Hochhaus,Thomas Ernst, Ekkehard Eigendorff,Paul La Rosée

Zusammenfassung

Für Patienten mit CML, bei denen die Erstlinientherapie versagt, sollten mehrere Faktoren für die Auswahl der Folgebehandlung beachtet werden. Die Tyrosinkinasehemmer (TKI, Tyrosinkinaseinhibitoren) der zweiten Generation Dasatinib, Nilotinib und Bosutinib bieten eine verbesserte Wirksamkeit und eine hohe Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Behandlung dieser Patienten. Insgesamt ist die Wirksamkeit dieser Medikamente vergleichbar, deshalb sollten die Ärzte das BCR-ABL1-Mutationsprofil und die Patientengeschichte für die bestmögliche Auswahl in Betracht ziehen. Nur einige wenige BCR-ABL1-Mutationen scheinen weniger auf jedes dieser drei Medikamente anzusprechen, und es ist ratsam, für die zweite Linie den Tyrosinkinasehemmer auszuwählen, der klinische Aktivität gegenüber den spezifischen Mutationen dieser Patienten gezeigt hat. Für die Patienten mit allen anderen Mutationen und für Patienten ohne Mutationen wird empfohlen, den Tyrosinkinasehemmer der zweiten Generation auf der Grundlage der Patientengeschichte auszuwählen. Ponatinib, der Tyrosinkinasehemmer der dritten Generation, ist verfügbar nach dem Versagen von Dasatinib oder Nilotinib sowie für Patienten mit der T315I-Mutation. Allerdings muss die optimale Dosis für Ponatinib erst noch bestimmt werden. Insgesamt wird empfohlen, ein Medikament auszuwählen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Verschlechterung der früheren Nebenwirkungen und Begleiterkrankungen des Patienten minimiert. In jedem Fall sollten die Chancen und Risiken einer allogenen Stammzelltransplantation mit dem langfristigen Ergebnis der Behandlung mit TKI für die dafür geeigneten Patienten abgewogen werden.

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