Hallo an alle Interessierten
Mein Mann (Anfang 30) bekam 01/23 seine CML-Diagnose, nach einer "Hydroxyurea-Kur" nahm er etwa seit 02/2023 Dasatinib, weil bei der Diagnose keine besonderen Mutationen festgestellt wurden, die die Therapiemöglichkeiten eingeschränkt hätten. Das Blubild normalisierte sich schnell und auch die BCR-ABL-Ratio reduzierte sich zuerst (überdurchschnittlich) schnell - aber leider nur zuerst:
01.2023 65,592
04.2023 0,912
07.2023 0,436
10.2023 0,344
01.2024 0,181
04.2024 0,103
05.2024 0,1318
Eigentlich hätte er im Februar die MMR (< 0,1) erreichen sollen. Das hat aber offensichtlich nicht geklappt und er krebst stattdessen in der Nähe dieser magischen Grenze herum. Demnächst sind dann auch die ersten 18 Monate Therapie um und da sollte das Nichterreichen der MMR nach den derzeitigen Remissionskriterien bekanntlich ein deftiges Warnzeichen sein. Zu allem Überfluss ist der BCR-ABL-Wert im letzten Monat sogar minimal gestiegen, wobei ich nicht einschätzen kann, ob sowas auch eine Messungenauigkeit sein kann. Hoffnung macht es jedenfalls nicht.
Mein Mann hatte gerade begonnen, sich mit Dasatinib anzufreuden, weil die Nebenwirkungen mittlerweile weitgehend abgeklungen und erträglich geworden sind. Er blickt auch deshalb mit Begeisterung auf den in Aussicht gestellten Medikamentenwechsel. Aber er sieht natürlich ein, dass es sein muss, wenn sich der Trend bei den Werten nicht ändert. Ich bin diejenige von uns, die sich mit seinen Untersuchungsergebnissen regelmäßig auseinandergesetzt, die medizinische Lektüre zum Thema verschlungen und deshalb den abflauenden Trend schon etwas länger im Blick hat. Ich war und bin jetzt natürlich besonders besorgt.
Die Ärzte der hiesigen Uniklinik haben einen Medikamentenwechsel erwogen, wollen jetzt aber doch erst nochmal weiter monatlich "monitoren", ob es nicht vielleicht doch wieder abwärts geht.
Sie haben uns außerdem gesagt, dass es momentan (noch) keinen wirklichen Grund zur Sorge gäbe, weil es mittlerweile ja diverse Therapiealternativen gibt, sollte sich der Negativ-Trend unter Dasatinib verstetigen. Auch meinten sie, es würde durchaus "öfter" vorkommen, dass Dasatinib nach dieser Einnahmezeit seine Wirkung verliere.
Gerade letzte Aussage hat mich ein wenig irritiert, da ich weder hier noch anderswo von solchen Entwicklungen gelesen habe. Aber vielleicht gab es die ja doch bei jemandem von Euch !?
Falls ja, lasst es mich gerne wissen und berichtet, wie es bei Euch weiterging. Vielleicht kann das zu unserer Beruhigung beitragen....
Danke vorab!