von RachelS » 15.10.2024, 09:54
Hallo liebe Cori,
ich (33) melde mich, weil ich in der gleichen Situation bin/war wie ihr.
Mein Mann hat im Januar 2023 mit 32 die CML-Diagnose bekommen, da hatten wir schon etwa 10 Monate erfolglos versucht, für Nachwuchs zu sorgen. Noch am Abend der Diagnose im Uniklinikum MZ, wo mein Mann stationär aufgenommen wurde, sprach uns ein Oberarzt auf einen möglichen Kinderwunsch an. Als wir den bejahten, sagte er, dass er dann so schnell wie möglich eine Kryokonservierung empfehlen würde, obwohl mein Mann wegen der exorbitant hohen Leukowerte da auch schon die Chemo-Light-Pillen (Hydroxyurea / Litalir) bekam.
Wir sind dann also nach etwa 3 Tagen in die Kinderwunschklinik und haben das mit der Kryokonservierung erledigt, wobei man uns mitteilte, dass seine Zeugungsfähigkeit schon etwas eingeschränkt gewesen sei. Ob das ein generelles Problem bei ihm war, von der CML oder vom Litalir kam, weiß kein Mensch.
Mein Mann bekam dann nach etwa 3 Wochen Litalir-Behandlung den TKI Dasatinib verschrieben, in dessen Packungsbeilage steht, dass während der Einnahme - egal ob bei Mann oder Frau - dringend empfohlen wird, zu verhüten. Das hat mich, zu all dem Stress, den die Diagnose an sich brachte, natürlich ziemlich niedergeschlagen.
Als wir das Ganze dann aber nochmal bei einem Kontrolltermin in der hämatologischen Ambulanz angesprochen haben, meinte die Ärztin, dass wir uns wegen der TKI-Therapie da keine Sorgen machen sollten. Es sehe mittlerweile so aus, als sei die Zeugung von Kindern durch Männer, die TKI nehmen, kein besonderes Problem. Wir könnten es also wieder versuchen. Die Studienlage sei aber eben so mau, dass die TKI-Hersteller aus Haftungsgründen nicht auf die Verhütungsempfehlung verzichten könnten/wollen.
Ich war parallel dann aber auch noch bei der Gynäkologin, um checken zu lassen, dass auch bei mir alles i.O. war und die war regelrecht erschrocken darüber, dass ich ihr sagte, dass wir nicht mehr verhüten. Sie hatte Dasatinib in irgendeinem Ihrer Toxo-Register nachgeschlagen und da eben auch nur die strikte Verhütungsempfehlung gefunden.Mich verwies sie auf Embryotox (Register der Charité), wo sich zu Dasatinib aber nichts fand. Also war ich jetzt wieder total verunsichert und irgendwie am Boden. Unterscgiedliche Infos von allen Seiten zu kriegen, war wenig hilfreich. Und mein Mann würde die Medikamente ja auf absehbare Zeit erstmal nicht absetzen können, während die biologische Uhr ja unaufhaltsam weitertickt...
Naja, als ich das einigermaßen verdaut hatte, habe ich auch das Forum hier durchforstet und zusätzlich Fachliteratur gesucht. Es gibt dazu auch recht aktuelle Veröffentlichungen von Fr. Dr. Saußele aus Mannheim und das hat mich dann wieder positiver gestimmt.
Wie auch immer, wir haben uns dann eben doch getraut und weiter versucht und siehe da, ich sitze hier gerade am PC und bin in der 38. Woche schwanger und das bisher ohne Komplikationen oder Auffälligkeiten beim Kind.
Von unserer Seite können wir Euch also nur Mut machen, es mit gewissem Abstand zur Hydroxyurea-Therapie wieder zu probieren. Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, dass die dadurch eingeschränkte Fertilität sich nach etwa 6-9 Monaten i.d.R. erholt hat. Ich bin etwa ein Jahr nach Absetzen des Litalir aber eben unter Dasatinib-Therapie meines Mannes schwanger geworden.
Viel Glück & liebe Grüße
Rachel
Hallo liebe Cori,
ich (33) melde mich, weil ich in der gleichen Situation bin/war wie ihr.
Mein Mann hat im Januar 2023 mit 32 die CML-Diagnose bekommen, da hatten wir schon etwa 10 Monate erfolglos versucht, für Nachwuchs zu sorgen. Noch am Abend der Diagnose im Uniklinikum MZ, wo mein Mann stationär aufgenommen wurde, sprach uns ein Oberarzt auf einen möglichen Kinderwunsch an. Als wir den bejahten, sagte er, dass er dann so schnell wie möglich eine Kryokonservierung empfehlen würde, obwohl mein Mann wegen der exorbitant hohen Leukowerte da auch schon die Chemo-Light-Pillen (Hydroxyurea / Litalir) bekam.
Wir sind dann also nach etwa 3 Tagen in die Kinderwunschklinik und haben das mit der Kryokonservierung erledigt, wobei man uns mitteilte, dass seine Zeugungsfähigkeit schon etwas eingeschränkt gewesen sei. Ob das ein generelles Problem bei ihm war, von der CML oder vom Litalir kam, weiß kein Mensch.
Mein Mann bekam dann nach etwa 3 Wochen Litalir-Behandlung den TKI Dasatinib verschrieben, in dessen Packungsbeilage steht, dass während der Einnahme - egal ob bei Mann oder Frau - dringend empfohlen wird, zu verhüten. Das hat mich, zu all dem Stress, den die Diagnose an sich brachte, natürlich ziemlich niedergeschlagen.
Als wir das Ganze dann aber nochmal bei einem Kontrolltermin in der hämatologischen Ambulanz angesprochen haben, meinte die Ärztin, dass wir uns wegen der TKI-Therapie da keine Sorgen machen sollten. Es sehe mittlerweile so aus, als sei die Zeugung von Kindern durch Männer, die TKI nehmen, kein besonderes Problem. Wir könnten es also wieder versuchen. Die Studienlage sei aber eben so mau, dass die TKI-Hersteller aus Haftungsgründen nicht auf die Verhütungsempfehlung verzichten könnten/wollen.
Ich war parallel dann aber auch noch bei der Gynäkologin, um checken zu lassen, dass auch bei mir alles i.O. war und die war regelrecht erschrocken darüber, dass ich ihr sagte, dass wir nicht mehr verhüten. Sie hatte Dasatinib in irgendeinem Ihrer Toxo-Register nachgeschlagen und da eben auch nur die strikte Verhütungsempfehlung gefunden.Mich verwies sie auf Embryotox (Register der Charité), wo sich zu Dasatinib aber nichts fand. Also war ich jetzt wieder total verunsichert und irgendwie am Boden. Unterscgiedliche Infos von allen Seiten zu kriegen, war wenig hilfreich. Und mein Mann würde die Medikamente ja auf absehbare Zeit erstmal nicht absetzen können, während die biologische Uhr ja unaufhaltsam weitertickt...
Naja, als ich das einigermaßen verdaut hatte, habe ich auch das Forum hier durchforstet und zusätzlich Fachliteratur gesucht. Es gibt dazu auch recht aktuelle Veröffentlichungen von Fr. Dr. Saußele aus Mannheim und das hat mich dann wieder positiver gestimmt.
Wie auch immer, wir haben uns dann eben doch getraut und weiter versucht und siehe da, ich sitze hier gerade am PC und bin in der 38. Woche schwanger und das bisher ohne Komplikationen oder Auffälligkeiten beim Kind.
Von unserer Seite können wir Euch also nur Mut machen, es mit gewissem Abstand zur Hydroxyurea-Therapie wieder zu probieren. Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, dass die dadurch eingeschränkte Fertilität sich nach etwa 6-9 Monaten i.d.R. erholt hat. Ich bin etwa ein Jahr nach Absetzen des Litalir aber eben unter Dasatinib-Therapie meines Mannes schwanger geworden.
Viel Glück & liebe Grüße
Rachel