CML Studie V TIGER

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nirak
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Re: CML Studie V TIGER

Beitrag von nirak » 05.02.2014, 20:49

Update Tasigna + PegIntron

So, letzten Freitag habe ich mir meine erste PegIntron-Spritze (50 µg) gegeben. Die letzten beiden Wochen vor der ersten Injektion habe ich mich wohl gefühlt. Ich hatte nur ganz selten leichten sonnenbrandähnlichen Hautausschlag, der aber jeweils nach kurzer Zeit wieder verschwunden war, und leichten Haarausfall. Außerdem war mein Blutbild bei der letzten Kontrolle wieder im Normbereich :-)

Die erste PegIntron-Spritze hat ganz schön "reingehauen". Am Tag nach der Spritze hatte ich Muskelschmerzen (fühlte sich an wie "Wachstumsschmerzen" als Kind) - die waren erträglich und nach einem Tag vorbei. Seitdem habe ich wieder verstärkten Juckreiz, vor allem auf der Kopfhaut, und Hautveränderungen. Besonders lästig empfinde ich gerade Entzündungen im Mundraum (Zunge, Gaumen). Kennt das jemand als Nebenwirkung von Interferon? Was habt ihr dagegen unternommen. Bisher spüle ich mit Salbei-Tee und Kamille-Tinktur - das lindert ein wenig.

Ich bin noch am überlegen, ob ich mit meiner Ärztin spreche, ob ich die Dosis für die nächste Spritze reduziere. Ich werde wieder berichten...

Viele Grüße,
nirak
CML | ED 11/2013 | Tasigna 2x300 mg | TIGER-Studie

Gast

Re: CML Studie V TIGER

Beitrag von Gast » 06.01.2014, 22:16

Hallo Jan,

Vielen dank für deine erläuterungen, die gut nachvollziehbar sind.
Ich nehme seit über acht Jahren Glivec und bin seit über zwei Jahren bei mr 5 unter der nachweisgrenze.

Gruß hunter

jan
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Re: CML Studie V TIGER

Beitrag von jan » 05.01.2014, 22:26

Hallo Hunter

Nein. Soweit ich es verstehe, gibt es bisher keine Erkenntnisse zu einem offensichtlichen Unterschied des Rückfallrisikos nach Absetzen, ob man die tiefe molekulare Remission MR4 oder MR4.5 nun unter dem einen oder anderen TKI erreicht hat, sprich, wenn man unter Imatinib eine solche Remission erreicht hat, ist das eine prima Ausgangslage für den Stopp. Ob die Art der Vortherapie einen Unterschied macht, wird erst EUROSKI zeigen, denn dies ist die einzige STOPP-Studie, bei der Patienten mit allen TKIs aufgenommen werden.

Was man aber heute bereits klar aus den Erstlinienstudien weiss, ist, dass Patienten, die nach Diagnosestellung mit Nilotinib oder Dasatinib behandelt werden, mit höherer Wahrscheinlichkeit eine solche tiefe Remission erreichen als unter Imatinib.

Unterschied klar? Die Chancen, einen Stoppversuch machen zu dürfen, sind unter den Zweitgenerationshemmern aufgrund des höheren Anteils tiefer Remissonen höher, aber wenn man unter Imatinib bereits eine tiefe molekulare Remission erreicht hat, sind die Aussichten bei einem Stopp vermutlich ähnlich.

Und damit wir besser verstehen, warum Therapiestopp beim einen Patienten besser funktioniert als beim anderen, oder dies sogar vor Stoppversuch vorhersagen können, sind Studien wie EUROSKI, ENESTop, STIM, TIGER usw so wichtig - und individuelle Absetzversuche ohne Lerneffekt...

Viele Grüsse
Jan

Gast

Re: CML Studie V TIGER

Beitrag von Gast » 05.01.2014, 21:40

Hallo Jan,

Kann man wirklich sagen, dass man unter Glivec schlechtere Chancen hat beim absetzen als bei den anderen Medikamenten?

Gruß Hunter

jan
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Re: CML Studie V TIGER

Beitrag von jan » 05.01.2014, 16:25

Hallo Andreas,

Danke für Dein Update und alles Gute! Melde Dich gerne, wie es Dir geht oder wenn Du weitere Fragen hast!

Liebe Grüße, und ein Frohes Neues,
Jan

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Re: CML Studie V TIGER

Beitrag von wirschaffendas » 03.01.2014, 20:32

Hallo und ein gesundes 2014 !!!

Heute kam der Anruf von meiner Ärztin, alle Ergebnisse sind jetzt da.
Ich fange also heute Abend um 23.00 Uhr mit meinen "Tansis" im Rahmen der Tiger Studie an.
Mein Gesundheitszustand zur Zeit ist als sehr gut zu bezeichnen, keine anderen Krankheiten und keine anderen Medikamente - " nur die Leukos (heute 75000)... Ich fühle mich super und bin jetzt natürlich gespannt wie ich die Tabletten vertrage.

Ich bin in dem Arm wo es nur die "Tansis" gibt.



Viele Grüße
Andreas
CML # ED 12/2013 # Tasigna 2x300 mg # TIGER-Studie, Arm-Tasigna solo #

jan
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Re: CML Studie V TIGER

Beitrag von jan » 28.12.2013, 09:01

Hallo Nirak

herzlich willkommen bei uns und vielen Dank für Deine Vorstellung im Forum. Alles Gute für den Start - und falls Du fragen hast, melde Dich, wie helfen natürlich sehr gerne.

Liebe Grüße
Jan

nirak
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Re: CML Studie V TIGER

Beitrag von nirak » 27.12.2013, 22:07

Hallo,

zunächst möchte ich mich bei Jan und den weiteren Moderatoren bedanken, dass es diese Plattform und das Forum gibt und dass es auch für Nicht-Mitglieder lesbar ist. Die vielen Erfahrungsberichte haben mir sehr geholfen, viel über die Krankheit und mögliche Therapiemethoden zu lernen und haben mir auch sehr viel Zuversicht gegeben, nachdem die Diagnose doch erstmal ein ziemlicher Schock war. Aus diesem Grund möchte ich auch über meine bisherigen Erfahrungen berichten.

Bei mir wurde im November 2013 CML diagnostiziert. Ich hatte dabei eine stark vergrößerte Milz (bis zum Bauchnabel) und Leukozyten von > 200.000. Ich habe die vergrößerte Milz zunächst für eine Muskelverspannung gehalten (hatte keine Schmerzen). Meine Hausärztin hat mich dann umgehend zum CT geschickt und anschließend sofort in die Hämatologie (Chemnitz).

Dort habe ich zunächst Hydroyurea erhalten um die Zahl der Leukozyten zu senken. Nach 10 Tagen in der Klinik durfte ich nach Hause. Eine weitere Woche später war mein Leukozytenwert auf ca. 30.000 gesunken. Da habe ich mit der Einnahme Tasigna (2x300 mg) begonnen. Ich hatte direkt für ca. 3 Tage einen sonnenbrandähnlichen Hautausschlag am Bauch (erhitzte trockene Haut). Dieser ist nach normaler Hautpflege wieder verschwunden. Es ist nicht ganz klar, ob dieser tatsächlich durch Tasigna verursacht wurde (ich habe parallel auch Allopurinol genommen - dies verursacht auch Hautausschläge).

Ca. 2 Wochen nach Tasigna-Start habe ich zunächst einen deutlich geschwollenen Lymphknoten in der Leiste festgestellt und anschließend eine Haarbalgentzündung bekommen, vor allem an Armen und Beinen. Daraufhin habe ich Antibiotikum (Clindamycin), Tavegil-Tabletten gegen Juckreiz und eine kortisonhaltige Creme bekommen. Diese Entzündung ist jetzt gerade am Abheilen, der Juckreiz ist komplett weg. Meine Kopfhaut juckt manchmal ganz leicht und ich habe etwas verstärkten Haarausfall. Ich hoffe, dass die Entzündung nach Absetzen des Antibiotikums nicht wieder auftritt. Ansonsten fühle ich mich gut. Ich bin noch etwas schnell aus der Puste bei körperlicher Belastung, allerdings liegt mein Hb-Wert aktuell auch noch so um die 5,5. Ich hoffe, dass dieser in der nächsten Zeit wieder ansteigt.

Ich werde im Rahmen der TIGER-Studie behandelt und bin in die Gruppe der Kombinationstherapie mit Interferon randomisiert wurden. Nähere Infos dazu erhalte ich bei meinem nächsten Termin bei der Hämatologin und kann dann gern über meine Erfahrungen mit Interferon berichten.

Viele Grüße und einen guten Rutsch!
nirak
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jan
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Re: CML Studie V TIGER

Beitrag von jan » 20.12.2013, 11:43

Hallo Skifahrer

ich denke, keines der TKIs ist nebenwirkungsfrei, alle haben ihre unterschiedlichen Schwerpunkte, Wirkungen und Nebenwirkungen.

Ich kenne viele Patienten, die unter dem jeweiligen Medikament Imatinib, Dasatinib, Nilotinib, Bosutinib, Ponatinib kaum Nebenwirkungen hatten. Ich kenne einige, die es mit einem der fünf sehr schwer hatten, nach einem Wechsel aber die Nebenwirkungsprobleme weitgehend los wurden, ohne dafür die anderen zu bekommen. Imatinib hat seinen Schwierigkeiten mehrheitlich bei Magen/Darm, Muskel/Knochenschmerzen und Haut/Ödemen, Nilotinib bei Hautausschlägen und Herz/Kreislauf, Dasatinib bei Lunge/Pleuraergüssen. Das ist die Statistik - im Einzelfall kann es so oder so sein. Ein bisschen hängt auch von Zweiterkrankungen, die man auch vor der CML schon hatte (z.B. Diabetes, Lungen-, Herzvorerkrankungen) ab - man darf das aber nicht überbetonen, denn wenn man die Studien ansieht, ist der Anteil der Patienten, die schwerwiegende Nebenwirkungen und eine "Cross-Intoleranz", d.h. gleiche Nebenwirkungen unter verschiedenen Medikamenten, recht klein. Man vergisst dabei oft, dass Wirkung und Vermeidung von Progression eigentlich das dominante Entscheidungskriterium sein sollte (finde ich zumindest), denn weiterhin gilt bei der CML: sie ist nur in der chronischen Phase gut behandelbar. Gibt man ihr die Chance auf Fortschritt in die Blastenkrise, hilft ausser der Stammzelltransplantation nichts mehr. Ich würde daher nicht sagen, dass die Toxizität beim einen oder anderen Medikament höher ist und man deswegen das eine oder andere Medikament wählt, sondern die Schwerpunkte liegen unterschiedlich und wirken sich individuell unterschiedlich aus und sind auch je nach Situation des Patienten unterschiedlich zu bewerten. Auf dem ASH sagte mir mein Experte: nicht zu nervös sein wegen den Nebenwirkungen, ich kann fast jeden Patienten mit fast jedem TKI wirksam behandeln - entscheidend ist, wie man im Einzelfall mit Schwierigkeiten umgeht. Und ein anderer sagte: hinter der Betonung von bestimmten Nebenwirkungen liegt manchmal auch die Kommunikationsstrategie des konkurrierenden Herstellers.

Gerade deswegen halte ich es eben für so wichtig, bei einem CML-Experten zu sein, der viele CML-Patienten behandelt, die aktuellen Fachveröffentlichungen (auch zu Nebenwirkungen und Zweiterkrankungen) kennt und dann für den jeweiligen Patienten die passende Therapie auswählen kann. Leider denkt mancher, CML sei heute eine Erkrankung, die man relativ sorglos durch Verschreiben einer Pille behandeln könne. Beim Großteil der Patienten stimmt das auch, aber ob man zu diesem Großteil gehört, weiss man im Vorfeld eben nicht, und wenn nicht, ist es gut, wenn man bei einem Arzt ist, der weiss, wie man mit den Nebenwirkungen am Besten umgeht. Die Erkenntnislage ist mit über 14 Jahren Imatinib, und über 7 Jahren Nilotinib und Dasatinib im Einsatz im Menschen mittlerweile für alle Therapien recht gut, aber Erkenntnis nützt nichts ohne Kenntnis.

Daher: Es gibt in ganz Deutschland viele in CML sehr erfahrene Kliniken, und auch viele niedergelassene Hämatologen, die mit diesen eng zusammenarbeiten und im Zweifelsfall wissen, wen sie fragen und an wen sie überweisen. Und wer heute Studien bei CML durchführt, ist sehr eng an den aktuellen Erkenntnissen dran, egal ob dessen Patienten innerhalb einer Studie oder individuell behandelt werden...

Liebe Grüße
Jan

Skifahrer

Re: CML Studie V TIGER

Beitrag von Skifahrer » 20.12.2013, 09:22

Hallo zusammen,
es sieht ja derzeit so aus,daß es von großer Bedeutung sein könnte,wie schnell und wie tief man eine MMR erreicht.Das geht mit Nilo sicher besser als mit Imatinib.
Allerdings ist die Toxizität von Nilo deutlich höher!Glivec kennt man seit > 10 Jahren.Es ist sicher,.Was also soll man tun???Voerkrankungen und Risikoprofile spielen auch eine Rolle.
Ich habe mich für Nilotinib entschieden.
Viele Grüße

jan
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Re: CML Studie V TIGER

Beitrag von jan » 19.12.2013, 21:34

wirschaffendas hat geschrieben: Ich muss mich auch entscheiden - Tieger Studie, oder z.B.Glivec.
Meine Ärztin sagt sie sieht mich in der Studie, weil ich noch jung bin ( ;-) 50) und man ja auch nicht weis was Glivec so nach 20 Jahren im Körper anstellt. Sie hat das Ziel bei ihren jüngeren Patienten möglichst eine Absetzung der Tabletten zu erreichen... Ist ja auch ein tolles Ziel !
Was ich hier so lese hört sich ja gut an, aber ich habe irgendwie das Gefühl Versuchskarnickel im Bauch...
Was mich auch verunsichert, ist die Aussage von Dr. Hughes auf diesjährigen ASH ( siehe Artikel von Jan...). Dr. Hughes ist der Meinung, bei Neuerkrankungen in leichter Form (bei mir wie es jetzt aussieht der Fall) mit Glivec zu beginnen...Allerdings nur wenn man nicht das Ziel hat, komplett abzusetzen.
Hallo Andreas,

ich denke nicht, dass man die Präsentation von Tim Hughes etwas in den Kontext setzen muss.

Gerade bei den Niedrigrisikopatienten ist die Chance, in eine tiefe molekulare Remission zu kommen, besonders hoch - und zusätzlich mit den Zweitgenerationsmedikamenten Nilotinib und Dasatinib etwa 15% höher als unter Imatinib, wie auch die Fünfjahresdaten der Nilotinib-Erstlinienstudie zeigten, die auf dem ASH präsentiert wurden (Bericht folgt noch).

Tim Hughes empfiehlt nicht, dass bei Neuerkrankungen in leichter Form mit Imatinib zu beginnen sei - sondern er sagt, dass diese Option bei niedrigem Risiko und niedriger Priorität des Absetzens eine gangbare Option ist, die man unter hohem Risiko oder dem starken Wunsch, die Therapie abzusetzen, eher nicht wählen sollte.

Ich bin mir nicht sicher, ob man bei heutzutage neu diagnostizierter CML und dem Wissen aus den ganzen Studien gerade bei niedrigem Risiko die deutlich höhere Chance des Absetzens wirklich verschenken möchte und ggf auch das höhere Risiko der Progression in den ersten Monaten eingehen möchte... abgesehen davon, dass man bei TIGER im Nilo-Interferon-Kombiarm (wenn das Zufallsverfahren es erlaubt) eine zusätzliche Möglichkeit hat, das Immunsystem gegen die CML zu aktivieren.

Nur meine persönliche Meinung...

Viele Grüße
Jan

wirschaffendas
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Re: CML Studie V TIGER

Beitrag von wirschaffendas » 19.12.2013, 17:35

Hallo,

ich bin auch neu hier, zu 99% Prozent CML, Genetisches Laborergebniss inclusive Knochenmark steht noch aus.
Tja dumm gelaufen...

Ich muss mich auch entscheiden - Tieger Studie, oder z.B.Glivec.
Meine Ärztin sagt sie sieht mich in der Studie, weil ich noch jung bin ( ;-) 50) und man ja auch nicht weis was Glivec so nach 20 Jahren im Körper anstellt. Sie hat das Ziel bei ihren jüngeren Patienten möglichst eine Absetzung der Tabletten zu erreichen... Ist ja auch ein tolles Ziel !
Was ich hier so lese hört sich ja gut an, aber ich habe irgendwie das Gefühl Versuchskarnickel im Bauch...
Was mich auch verunsichert, ist die Aussage von Dr. Hughes auf diesjährigen ASH ( siehe Artikel von Jan...). Dr. Hughes ist der Meinung, bei Neuerkrankungen in leichter Form (bei mir wie es jetzt aussieht der Fall) mit Glivec zu beginnen...Allerdings nur wenn man nicht das Ziel hat, komplett abzusetzen.

Tja...über Weihnachten muss ich mir einen Plan machen und würde mich über eure Meinungen sehr freuen!!

Allen einen frohes Fest und maximalen Behandlungserfolg !!
Jan # Schön das es dieses Forum gibt, -Danke !!!

Andreas

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Re: CML Studie V TIGER

Beitrag von jan » 17.10.2013, 10:10

paradoxon hat geschrieben: Ich würde aber schon davon ausgehen, dass diese Folie eher der Veranschauung des Studienablaufs dient, aber die Patienteninformation verbindlich ist.
Genau.

Viele Grüße
Jan

paradoxon
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Re: CML Studie V TIGER

Beitrag von paradoxon » 17.10.2013, 10:07

Hallo Anne, hallo Jan,

genau über diese Folie war ich auch gestolpert, allerdings wegen der Interferon-Dosis, die dort für die Induktionsphase mit 30 µg angegeben ist. Auf Nachfrage hat Prof. Hochhaus mir aber bestätigt, dass die Erhöhung auf 50 µg bei guter Verträglichkeit schon möglich ist, wie ich auch schon weiter unten geschrieben habe. D.h. die Folie ist hier vereinfachend.

Auf der besagten Folie steht aber tatsächlich etwas anderes als in der Patienteninformation.
Die 18 Monate bzw. 12 Monate ließen sich noch als die für das Erreichen der jeweils erforderlichen Remission maßgeblichen Zeitpunkte erklären. Die Angabe, dass die Therapie insgesamt mind. 36 Monate dauert, ist aber auf jeden Fall ein Widerspruch.
So oder so ist die Folie wohl ein wenig verwirrend... Ich würde aber schon davon ausgehen, dass diese Folie eher der Veranschauung des Studienablaufs dient, aber die Patienteninformation verbindlich ist.

Wenn du aber noch einmal in Jena nachfragst, teile uns die Antwort bitte mit :)

Ich bin gespannt auf die Studiendatenbank!

Viele Grüße
Jonathan
Zuletzt geändert von paradoxon am 17.10.2013, 10:12, insgesamt 1-mal geändert.

Anne
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Re: CML Studie V TIGER

Beitrag von Anne » 16.10.2013, 22:32

Lieber Jan, lieber Jonathan,

vielen Dank für Eure Antworten. Ich hatte es eigentlich auch immer so verstanden, dass das Absetzen der Medikamente im Rahmen der TIGER-Studie frühestens nach vier Jahren stattfindet. Jetzt habe ich mir aber noch einmal die Präsentation des Vortrags von Prof. Hochhaus angeschaut. (Jan - Du hattest die Präsentation ja netterweise als PDF an die Teilnehmer des Treffens verschickt.) Und in dem Vortrag gibt es ein Diagramm, demzufolge das Absetzen des TKI nach frühestens 18 Monaten und das spätere Absetzen des Interferons nach frühestens 12 Monaten dargestellt ist. Das wären 30 Monate - wobei in dem Diagramm aber auch steht, dass die Therapie mindestens 36 Monate durchgeführt wird, was mich auch etwas verwirrt.

Ich glaube, mich erinnern zu können, dass mein früherer Arzt in Marburg ebenfalls davon sprach, dass ich Tasigna nach 18 Monaten absetzen könne, wenn die PCR-Werte weiterhin so niedrig bleiben würden.

Persönlich fände ich das ja sehr schön, wenn ich bereits in einem halben Jahr ohne Tasigna leben könnte. Aber merkwürdig finde ich die unterschiedlichen Angaben schon.

Vielleicht frage ich mal direkt in Jena nach?

Viele Grüße
Anne

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