Hallo Jan,
ich freue mich, dass hier jemand auf das Thema Ponatinib einsteigt.
Natürlich stammt die letzte Information aus Veröffentlichungen von Ariad selbst! Das geht doch klar aus den Links hervor. Da ändert m.E. deswegen aber nicht zwangsläufig etwas an der Richtigkeit der übermittelten Informationen, zumindest habe ich da keinen Fehler gefunden oder gesehen. (auf dem Poster findet sich auch ein Andreas Hochhaus in der Autorenliste).
Es sind m.E. die aktuellsten, öffentlich publizierten Auswertungen, die ich hier vorher nicht besser gefunden habe, schon gar nicht in deutscher Sprache.
Deine Zitate von der ASH 2014 (Dez.) sind zum Stand Dez. 2014 vorbildlich und übersichtlich, und verständlich. Die Aktualisierung bei der ESM Konferenz in Wien 2015 sind da naturgemäß nicht mit drin. Daher war ich so frei diese hier zu posten. Wenn ich da was falsch dargestellt habe, bitte ich um Richtigstellung.
Ja, die Nebenwirkungen von Ponatinib sind bei zu hoher Dosierung - zum Leidwesen aller Beteiligten - erheblich, wie alle nun gelernt haben.
Teil des nun belegten Lernprozesse ist m.E. aber auch (Zitat):
Aktuelle Daten zur Sicherheit nach der Empfehlung prospektiver Dosisreduzierungen (Daten von 10. Oktober 2013 bis 2. Februar 2015)
5 der 71 Patienten (7 %), bei denen eine prospektive Dosisreduzierung vorgenommen wurde und bei denen früher keine Arterienverschlussereignisse aufgetreten waren, erlitten in dem Zeitraum von 1,3 Jahren nach der prospektiven Dosisreduzierung ein Verschlussereignis.
9 von 67 Patienten (13 %), bei denen keine prospektive Dosisreduzierung vorgenommen wurde und bei denen kein früheres AOE aufgetreten war, erlitten im selben Zeitraum ein AOE.
http://www.businesswire.com/news/home/2 ... 005073/de/
Ich lese das so, dass
mit Dosisreduktion nur noch jeder 7. Patient die Arterienverschlussprobleme bekommen hat, nachdem die Anfangsdosis 45 mg betragen hat.
Da kann ich natürlich falsch liegen.
Insofern verstehe ich deine Schlussfolgerungen (Zitat):
Auch bei jedem Dreizehnten trat nach der Disisreduktion noch ein Arterienverschluss auf.
nicht.
Es ist klar, dass hier die Kostenübernahme bei der zugelassen Indikation sichergestellt ist. Ich habe nie etwas Gegenteiliges behauptet.
Fakt ist aber auch die Erkenntnis, dass vermutlich 30 mg als Startdosis für diese Indikation reichen wird, die mit der OPTIC Studie nun ordnungsgemäß belegt werden soll. Damit bietet sich nun die Finanzierung (Kostenübernahme) für die Untersuchungen, Dokumentationen und Medikamentierung für Patienten
in dieser Studie mit einer niedriger dosierten Medikation.
Damit wären dann alle Beteiligten in einem soliden haftungsrechtlichen und auch Finanzierungsrahmen aufgehoben. Das ist hier in Deutschland wohl so (jenseits aller "ethischen" und logischen Bewegründe).
Der letzte Absatz hier:
https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/ ... index.html
stellt den Sachverhalt ja klar da. Begleitende Untersuchungen kosten Geld und müsse über Studienfinanzierter sichergestellt werden.
Was ich aus der Beschreibung der OPTIC Studie nicht zu 100% klar rausgelesen habe, das ist die Frage, ob sie auch hier in Deutschland Teilnehmer rekrutiert. Wie seht ihr das?
Zu Deiner Frage:
Welches Interesse hast Du an Ponatinib bzw. Ariad?
- ich bin kein CML-Patient, was mich sehr freut.
- ich bin interessierter Kleinaktionär von Ariad, daher bin ich gut informiert, was die Produkte der Firma betrifft und an jeder weiterführenden Information rund um die Produkte, insbesondere Ponatinib, interessiert.
- Erfahrungen von Patienten hierzu sind m.E. wesentliche Informationen, die ich hier gerne lesen würde.
- ich verfüge über einen wissenschaftlichen (chemischen) Hintergrund
- die Angst und die Sorgen von Patienten kann ich aus eigener (familiärer) Erfahrung gut nachvollziehen. Hier haben
eigene Recherchen und Handlungen (Forderungen und Studienteilnahmen) ein Leben gerettet, ich denke nur deswegen.
- daher lasse ich Informationen (unentgeldlich) fließen, da ich denke, dass bessere Informationen der natürliche Feind von guten Informationen sind, auch für Patienten.
Das habe ich dir bereits am 19.01.2015 in einer Mail dargelegt, insofern wundert mich die Frage. (Die Info gehört m.E. nicht in die Diskussion zu Ponatinib, schadet aber nicht wirklich.)
Zur "hohen Kunst der Ärzte". Bitte nicht falsch verstehen.
- Wissenschaft ist nie 100%ig.
- der Mensch wird m.E. nie die Natur des Menschen komplett verstehen und daher nach bestem Wissen und Gewisse Entscheidungen treffen.
- mit einer breiten Ausbildung, einer Spezialisierung und viel Erfahrung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Arzt die richtig Behandlung nach richtiger Diagnose vornimmt.
Dazu braucht er laufend aktuelle Informationen, die er natürlich vorzugsweise aus wissenschaftlichen Studien entnimmt oder diese selbst erzeugt.
- aber jeder Patient und jeder Arzt ist "individuell", so wie jede eingeleitete Therapie.
Die hohe Kunst besteht m.E. auch darin, auf unvorhergesehene Ereignisse richtig zu reagieren, sowie andere and den richtigen Maßnahmen teilhaben zu lassen.
Welche erfolgreichen Therapiemaßnahmen bei Arterienverschlussevents (wie hier) kennt ihr (aus eigener Erfahrung)?
Grüße
marty44