Hallo, Gast,
auch ich sende dir mein aufrichtiges Beileid.
Ja, es ist erschreckend, mit welcher Geschwindigkeit die Leukämie ihre Opfer sucht.
Allzumal vor 2 Wochen noch alles im Lot erschien.

Akita, dir danke ich für die ausführlichen Informationen zu den Schmerzmitteln.
Eine Freundin hatte auch diese Anzeichen, die uns alle auch verwirrten. Jetzt kenne ich die Ursache.

Gut zu wiseen, daß man durchaus an dieser Schraube was drehen kann.(Ärzte befragen).

Ich möchte in der Sterbebegleitung arbeiten und da wird mir dieses Thema sich noch ab und an unterkommen.

Liebe Grüße

Danke für Deine lieben Zeilen und die vielen Informationen in Deiner ersten Antwort.
Ich finde es einfach sehr schön, wie in der heutigen - eher unpersönlichen Zeit - sich in solchen Foren
wildfremde Menschen mit ihren kleinen und eben auch großen Sorgen und Fragen austauschen können.
Danke für die mitfühlenden Zeilen - meinem Schwiegervater ist in Anbetracht des Alters wohl viel erspart geblieben und er hatte bis zuletzt viele schöne Jahre. Das tröstet ein wenig.
Deshalb gelten meine Segenswünsche vor allen viel jüngeren Betroffenen, die noch eine möglichst lange Zeit in lebenswerter Form vor sich haben sollten.
Nochmals Danke für die Anteilnahme,
liebe Grüße von Cönnchen

Auch von mir mein tiefes Beileid.

Akita
[addsig]

Hallo Gast,
mein aufrichtiges Beileid.
Seht alles positiv und bedenkt das erreichte Lebensalter Deines Schwiegervatrs. Denkt an alle schönen Stunden mit ihm. Er lebt in Euren Gedanken unter Euch. So lnge man über ihn spricht und denkt, wird er auch noch nicht weg sein.

Gruß
Christine

Gott sprach das große Amen !
Schneller als jemals gedacht, ist mein Schwiegervater heute vormittag verstorben.
Allen Betroffenen und Angehörigen meine besten Wünsche, Dank für die Antworten in diesem Forum sowie allerherzlichste Grüße und Gottes Segen !

Woher die aktuellen Symptome (Verwirrung) bei deinem Schwiegervater wirklich kommen, könnte ich natürlich nicht sagen. Vielleicht wäre es am besten, wenn ihr möglichst viel am Spitalsbett beim Kranken präsent sein könntet. Es könnte helfen, wenn damit dein Schwiegervater eine/n oder mehrere Ansprechpartner hätte, die ihm schon von früher bekannt sind, im Gegensatz zu den Schwestern/Ärzten im Krankenhaus, die weder ihn noch die er ausreichend gut kennt. Oft läßt sich mit guter, nachhaltiger persönlicher Ansprache ein Mensch aus seiner Verwirrtheit, zunmindest ein gutes Stück, herausholen. Vielleicht können gemeinsame Erinnerungen hervorgeholt und darüber mit dem Kranken ein sinnvolles, zusammenhängendes Gespräch geführt werden.

Da ich jetzt fünf Monate stationär auf Chemotherapie war und dabei meist mit betagten, teilweise verwirrten Zimmermitbewohnerinnen zusammen war, kann ich aus dieser Erfahrung auch noch nachstehendes beisteuern:

Bei einer Patientin sind aufgrund von Schmerzpflastern Verwirrungszustände/Halluzinationen aufgetreten, und dass das davon kommen kann, wurde mir von einer Verwandten dieser Frau so wie auch einer anderen Patientin bestätigt, die das auch schon hatte. Die Ärzte sind darauf kaum eingegangen, was durchaus auch medizinische Gründe haben mag. In diesem Zusammenhang wäre - auch nach dieser Erfahrung - zu unterscheiden, wie sehr die Person unter den Zuständen leidet, wie sehr er/sie subjektiv damit zurechtkommt.

Es besteht hier wohl ein Unterschied zwischen dem Sehen von Mustern an der Wand (die in "Wirklichkeit" nicht vorhanden sind), und die Person meint, sie nimmt es wahr, aber sie stört das nicht, und dem Halluzinieren von Stimmen, von denen sich der/die PatientIn bedroht fühlt. Im letztgenannten Fall würde ich unbedingt auf eine psychiatrische Abklärung (Konsiliararzt) drängen.

Auch habe ich beobachtet bzw. wurde mir von PatientInnen erzählt, dass sie Probleme damit haben, dass Medikamente (Beruhigungs-, Schmerzmittel), die sie zuhause regulär verschrieben ,aber nach Bedarf unregelmäßig eingenommen hatten, nunmehr in der Klinik nach fixem Zeitplan verabreicht wurden. Das hat dann den persönlichen Rhythmus der Person stark durcheinandergebracht, mit Folgen.

Wenn nur irgendwie möglich, würde ich an eurer Stelle die Auskunft von den Ärzten verlangen, wie es tatsächlich um euren Schwiegervater steht, bzw. Zweitmeinung; trotz augenblicklichem Verwirrtheitszustand versuchen, zu erkunden, was sein Wunsch ist, es aber nicht einem einzelnen Gespräch bleiben lassen; Seelsorger/PsychologInnen... zuziehen, um zu einer menschlichen Lösung zu finden.

Aber auch ein Herzinfarkt braucht nicht das Ende aller Optionen zu bedeuten.

So wie ich mich an Gelesenes erinnere, ohne jetzt Stellen in der Schnelle angeben zu können, dürfte es durchaus auch milde Chemomittel geben, mit denen Remissionen, Krankheitsrückbildungen, gerade bei älteren Leuten, erzielt werden können. Nur sind die Prozentsätze, mit denen Erfolge zu erzielen sind, nicht allzuhoch (Ärzte fragen). Aber auch die "supportive" Therapie etwa mit Blutkonserven, kann die Lebensqualität noch für längere Zeit, entscheidend verbessern, wenn auch die Heilungschancen in diesem Fall bei AML im konkreten kaumj bis nicht mehr gegeben sein sollten: Ich habe zwei Frauen getroffen, die mit supportiver Therapie, AML bei vielen Blasten, noch monatelang eigentlich ganz gut leb/t/en.. Da hätte vielleicht im Einzelfall eine starke Chemo auf Druck mehr geschadet als geholfen (ist wohl eine schwierige ärztliche bzw. persönliche Entscheidung, was in einem solchen Fall zu tun ist.)

Jedenfalls wünsche ich viel Energie und guten Mut in diesen schwierigen Tagen!

Akita
[addsig]

Danke für die Antwort. Aktuell hat sich der Zustand drastisch verschlechtert und oberdrein wurde mein Schwiegervater am Montag wegen ganz schlechtem Zustand in die Klinik gebracht. Dort diagnostizierte man auch noch einen Herzinfarkt. Bis Do. ging es einigermaßen, seitdem ist er nun auch geistig durcheinander und erkennt uns nicht sicher.... Ich kann es gar nicht fassen, daß innerhalb nur einer Woche solch eine Veränderung stattfinden kann. Gehört die "Verwirrung" zu Symptomen der AML ? Die Ärzte sagen, Chemo würde nichts mehr bringen, Herz kann wegen der Erkrankung nicht behandelt werden. Es soooo traurig, das ein bis dato sehr mobiler, aktiver älterer Mensch so etwas noch mitmachen muß. Mein Schwiegervater ist übringens 83 J. und bis jetzt immer viel unterwegs gewesen, hat mit dem Auto weite Reisen unternommen. Ich hoffe, er muss nicht mehr allzuviel mitmachen......
Gerne lese ich noch weitere Erfahrungsberichte, Danke an alle !

Wenn deinem Schwiegervater bewusst ist was die Konsequenzen sind, dann ist das so ok, aber um sich die Chance für eine eventuelle Heilung zu wahren reicht eine milde Chemo in Tablettenform auf keine Fall aus.

NUR Chemotherapien und/oder eine Stammzellentransplantation heilt eine AML!!

Ich wünsche euch und vor allem deinem Schwiegervater alles Gute!!!

Da ich in der Familie einen ganz ähnlichen Fall erlebt habe, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass eine Therapie mit Tabletten ausreichen wird, um eine Genesung zu erzielen. AML ist eine schreckliche Erkrankung, die eine anstrengende und strapaziöse Therapie erfordert. Sollte dein Schwiegervater sich gegen diese Behandlung entschieden haben, sollte das akzeptiert werden. Ich weiß, dass dies für euch besonders schwer sein wird...
Alles Gute!

Schwiegervater wurde Nov. 07 MDS diagnostiziert und er erhielt bereits mehrere Bluttransfusionen.
Jetzt ist daraus wohl einen AML geworden und es geht ihm rapide schlechter. Therapie ist eine milde
Chemo in Tablettenform, er Massivbehandlung lehnt er ab.
Nach Rücksprache mit der Onkologin sind die Prognosen ungünstig.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen, kann Tips geben ?

Freue mich auf schnelle Antwort.