GLIVEC Dosierung

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Edgar
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Beitrag von Edgar » 16.01.2008, 18:37

Hallo Jan,

danke für deinen wie immer fachkundigen Hinweis!

Ich habe die Einnahme - 400mg morgens, 200mg abends - mit meinem Arzt dann abgesprochen.

Hier eine Bestätigung deiner Vermutung (Tagesdosis ist entscheidend):
Nach 3 Monaten habe ich jetzt den handfesten Nachweis, dass diese Einnahmeart nicht negativ ist,
denn die Knochenmarkuntersuchung ergab eine deutliche Verbesserung meiner Werte -
BCR-ABL/ABL = 0,08. Somit habe ich nach der Dosiserhöhung eine komplette
molekularzytogenetische Remission erreicht.

Viele Grüße
Edgar :)
[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 29.09.2007, 03:13

PS:
Hallo Andreas:

Abgesehen davon, daß ich Jan's kritischer Anmerkung nichts hinzuzufügen habe, frage ich mich noch eines:

Glivec ist aus gutem Grund ein verschreibungspflichtiges Medikament - wie kommst Du überhaupt ohne Deinen Arzt an die ergänzende Dosis??

nochmal der alte Gast.

unknown

Beitrag von unknown » 29.09.2007, 03:10

Hallo Edgar,

ehe ich in eine Studie ging, hatte ich auch ca. 2 Jahre 600 mg Glivec zu nehmen.
Allerdings nach Verordnung, und in der Firmenverpackung ...!
Meine Ärzte hatten keinerlei Bedenken gegen 400 morgens und 2 x 100 abends.
Dies auch vor dem Hintergrund, daß Glivec sehr langsam abgebaut wird, und sogar die Abbauprodukte noch eine Weile wirken.
Grund für die Aufteilung war genau die von Dir genannte bessere Verträglichkeit.

ein alter Gast

jan
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Beitrag von jan » 27.09.2007, 18:20

Hallo Andreas,

ich bin sehr verwundert und erschreckt über Deinen Bericht und halte dies für eine sehr gewagte Vorgehensweise. Ist diese denn mit dem Arzt besprochen?

Gewagt halte ich sie aus folgenden Gründen:

- Wenn es bei Dir einen <!-- BBCode Start --><B>medizinischen</B><!-- BBCode End --> Grund für die Gabe von 600mg statt 400mg gäbe, könnte diese auch vom Arzt verschrieben werden. Ich bin daher etwas verwundert, dass Du freiwillig monatlich 1.500 EUR für Glivec aus der privaten Tasche bezahlst.

- Das physikalische Zerstoßen der Tablette und das Einbringen in eine andere Darreichungsform, evtl versetzt mit Spuren anderer Stoffe von Nahrungsergänzungsmitteln, halte ich für sehr gewagt, da nicht klar ist, wie dann die Resorption funktioniert und ob es auf diese Weise Wechselwirkungen gibt. Im guten Fall wäre es "nur" rausgeworfenes Geld eines dadurch unwirksam gewordenen Medikaments, im schlechten Fall riskierst Du eine gegenüber der Filmtablette gesteigerte Aufnahme ins Blut, die zu übermäßiger Leberbelastung und zur dauerhaften Unverträglichkeit führen kann.

Ich kann allen Lesern hier nur <!-- BBCode Start --><B>dringendst</B><!-- BBCode End --> davon abraten, solche Experimente ohne Anweisung eines spezialisierten Arzts einzugehen. CML ist ein agressiver Krebs, der falsch behandelt in kurzer Zeit lebenskritisch werden kann. Man unterschätzt das oft, weil es einem in chronischer Phase oft gut geht. Und Glivec ist ein hochspezialisiertes Medikament, das man ohne pharmakologische Studien nicht beliebig zerstoßen und zerreiben, vermischen und kombinieren kann.

Seid bitte vorsichtig, Glivec ist kein Erkältungsmittel und CML keine Grippe, die behandelt eine Woche und unbehandelt sieben Tage dauert. Die größte Gefährdung der CML-Therapie durch Resistenzen oder Unverträglichkeit ist die unangemessene Anwendung der Medikation.

Grüße
Jan

P.S: Auch die Aussage "Wo weniger Philadelphia-Chromosome sind, da gibts auch seltener weitere Mutationen" ist zwar richtig, die Schlussfolgerung, dass eine höhere Dosis nicht nur schnellere, sondern auch bessere Remissionen erzeigt, dass sie einen langfristigen Vorteil schafft und nicht nur mehr Nebenwirkungen verursacht, ist eine noch unbewiesene Hypothese und wird daher in Studien getestet.

unknown

Beitrag von unknown » 27.09.2007, 09:19

Hallo Edgar,

ich nehme Glivec abends 400mg (verordnete Dosis) und morgens 200mg (selbst beschaffte und bezahlte Dosis). Die 100 - 200 mg stelle ich her, indem ich die Imatinib-Tablette zerteile, und dann zerstoße und danach in Kapseln, aus denen ich ein Nahrungsergänzungsmittel (z.B. Vitamin-C-Kapseln aus einem Discounter eignen sich ganz gut) entfernt habe, "umfülle".
Die Verträglichkeit der Morgendosis insbesondere auf den Magen-Darm-Trakt ist dadurch deutlich besser.

Warum ich das mache? Mein Ansprechen ist auf 500-600 mg ein deutlich besseres (lt. PCR-Werte), als wenn ich "nur" die 400 mg nehme (Ansprechen reicht aber ANGEBLICH auch, damit die CML nicht fortschreitet). Aber: Wo weniger Philadelphia-Chromosome sind, da gibts auch seltener weitere Mutationen. Hier bin ich mir selbst der nächste.

Gruß,
Andreas

jan
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Beitrag von jan » 26.09.2007, 23:18

Hallo Edgar,

ich hoffe, Du hast Änderung in der Einnahme mit Deinem Arzt abgesprochen?

Die Fachinformation sagt folgendes:
<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 CELLPADDING=3 CELLSPACING=1 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font class="pn-sub">Zitat:</font><HR noshade height=1></TD></TR><TR><TD><FONT class="pn-sub"><BLOCKQUOTE>Die verschriebene Dosis soll oral mit einer Mahlzeit und einem großen Glas Wasser eingenommen werden, um das Risiko gastrointestinaler Irritationen zu minimieren. Dosen von 400 mg oder 600 mg sollten einmal täglich verabreicht werden, während Tagesdosen von 800 mg auf zweimal täglich 400 mg (morgens und abends) aufgeteilt werden sollen.</BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR noshade height=1></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End --> Nach Fachinformation wären die 600mg demnach nicht aufzuteilen.

Ich bin wahrlich kein Spezialist für die Aufnahme von Medikamenten und darf auch nichts raten, aber nach allem, was ich gehört habe, sollte es nicht problematisch sein, Dosen über 400mg auf zweimal tägliche Teileinnahme zu verteilen, um die Nebenwirkungen bei "Dosis-Spitzen" z.B. im Magen/Darmtrakt nach der Einnahme zu vermindern. Die Halbwertszeit ist etwa 18 Stunden, die Aufnahme ins Blut erfolgt relativ schnell, linear und bei 25-1.000mg dosisproportional, und es baut sich bei täglicher Anwendung über mehrere Tage ein Gleichgewichtszustand der Konzentration des Medikaments im Blut auf... Ich würde daher frei interpretieren: Die Nebenwirkungen auf Magen/Darm sind durch die schnelle Aufnahme bei Aufteilung unterschiedlich, die "Hauptwirkung" im Blut aber nicht, solange die Tagesdosis insgesamt stimmt.

Aber sprich auf jeden Fall Deinen Arzt darauf an und nimm keine Einnahmeveränderungen vor, denen er nicht zugestimmt hat.

Viele Grüße
Jan


unknown

Beitrag von unknown » 26.09.2007, 13:10

Hallo,
ich nehme seit einem Jahr Glivec.
Anfangs 400mg/Tag und seit einem halben Jahr 600mg/Tag.
Die 600mg/Tag habe ich zunächst so eingenommen:
ein Tag 800mg und ein Tag 400mg im Wechsel .
Weil die Nebenwirkungen bei dieser Einnahme zugenommen haben, habe ich die
Einnahme versuchsweise umgestellt auf:
400mg morgens und 2x100 mg abends (angepasst an die in der Apotheke erhältlichen Stärken).
Die Nebenwirkungen (vorallem Hautausschläge) sind danach etwas zurückgegangen.

Allerdings weiß ich nicht, ob die Hauptwirkung nicht ebenfalls abgenommen hat.
Gibt es jemand, der bzgl. diesem Einnahmeverhalten Erfahrungen hat ?

Gruß
Edgar <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_confused.gif">

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