Vier Monate von Rentenantrag bis Arzttermin

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Finchen
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Beitrag von Finchen » 05.10.2007, 10:21

Hallo Wickie,

ich kann mich den "Vorschreibern" nur anschließen. Ich bin auch noch relativ neu dabei (Diagnose im Februar 07) und auch ich habe mich wie Du anfangs sehr müde, schlapp und antriebslos gefühlt. Doch ich bin weiterhin zur Arbeit gegangen (Vollzeit). Ich glaube, wenn ich es nicht getan hätte, ich wäre wahnsinnig geworden, denn so hatte ich Ablenkung.
Und die Nebenwirkungen unter Glivec werden auch immer weniger.
Mittlerweile haben die Müdigkeit etc. nachgelassen und ich stehe wieder fast wie vorher im Berufsleben.

Ob die EU-Rente wirklich die richtige Entscheidung ist, mußt Du für Dich entscheiden, aber einen Antrag beim Versorgungsamt auf Schwerbehinderung solltest Du auf jeden Fall stellen (geht auch Online). Mein Antrag ist durch und ich habe 60% auf vorerst 4 Jahre befristet bekommen.

Also, Kopf hoch und think positive.
[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 04.10.2007, 13:49

Hallo Wickie,

wenn du den Gang zur Rente gehen möchtest, hat der vorige Beitrag schon viele wichtige Punkte enthalten. Ich möchte deine Gedanken mal in eine andere Richtung bringen und dazu sage ich dir zuerst: ABWARTEN.

Und zwar abwarten wie sich dein Zustand entwickelt. Ich spreche jetzt aus meiner persönlichen Erfahrung und den allgemeinen Kenntnissen über Glivec und seine Nebenwirkungen. Da du erst seit Juni im Club der Unfreiwilligen bist, bist du wie auch selber zitiert ein Neuling. Da kann also noch viel passieren.

Glivec hat ein breites Spektrum an Nebenwirkungen, die bei den Patienten unterschiedlich in Erscheinung treten. Manche haben mehrere Nebenwirkungen ohne starke Ausprägung, manche haben nur ein oder zwei Nebenwirkungen, die sich deutlicher bemerkbar machen. Manche haben überhaupt keine Probleme.

Was aber bei Glivec auffällt, wenn man viele Patientenangaben überblickt, ist die Tatsache, dass viele Nebenwirkungen oft temporärer Natur sind, sich vielfach im späteren Verlauf der Therapie abschwächen und oftmals ganz verschwinden. Was auch auffällt, dass die Nebenwirkungen auch Hochpunkte ihrer Ausprägung haben. Immer betrachtet im zeitlichen Verlauf.

Soll heißen: Nebenwirkungen kommen und gehen, werden stärker und auch wieder schwächer. Ausnahmen in jeder Hinsicht möglich.

Bei mir waren die Nebenwirkungen nach 2-3 Monaten Therapie am schlimmsten. Ich habe mich genauso gefühlt, wie du es beschreibst. Zu meinem Elendsgefühl durch Erschöpfung, Durchfall und Hautjucken kamen auch noch Lidödeme, die mich 3 Wochen lang haben aussehen lassen wie ein Schreckgespenst. Aber das gehört alles der Vergangenheit an, weil sich alles auf ein erträgliches Maß runter reduziert hat.

Da darfst also noch die Hoffnung haben, dass sich dein Zustand verbessert. Zur Bekämpfung von Müdigkeit empfehle ich frische Luft, Ernährung mehr in Richtung Obst und Salat (also weg von den Kalorienbomben), Bewegung (jeden Tag 30 Minuten auf dem Heimtrainer) und falls Übergewicht vorhanden versuchen es ein wenig zu reduzieren. Mir hat’s geholfen. Gerade die Bewegung wirkt Wunder (Vorsicht: Am Anfang kann man sich nicht aufraffen und das Gefühl nicht mal 5 Minuten durchzuhalten ist allgegenwärtig). Aber mit der Zeit geht es. Jetzt fühle ich mich nicht mehr wie ein kranker Mensch. Ich lebe! Auch mit CML.

Also versuche erst mal diese Tipps. Deinen Rentenantrag kannst du immer noch stellen, wenn es denn ein Dauerzustand mit starken Nebenwirkungen bleiben sollte. Auf die 2 anderen Medikamente kann man auch noch ausweichen. Spreche am besten mit deinem Arzt.

Die Rückkehr zum Vollzeit-Banker wäre dir doch sicherlich am liebten, oder?

Viel Glück wünscht dir
Bobl





unknown

Beitrag von unknown » 04.10.2007, 10:46

Hallo Gast vom 03.10.07 (Wicki)

Für Deinen Fall würde ich folgendes vorschlagen.

1. Reiche beim Versorgungsamt einen Schwerbehindertenausweis ein, dieser muss über
50% ev. unbefristet ausgestellt werden. (ist immer von Vorteil)

2. Eine EU-Rente wird nach Krankheit / Kranktagen gemessen, also lasse Dich öfters
Krankschreiben oder wenn möglich lasse Dich 18 Monate Krankschreiben und
beantrag dann EU-Rente.
Bei einer halben EU-Rente musst Du noch 50% Arbeiten, geht nicht bei allen AG.

Bei allen Deinen Unternehmungen solltest Du die Rückendeckung Deiner Ärzt insbesondere
der Kliniken haben. Denn diese werden dann von der RV um Stellungnahme gebeten.

Eine abschließende Beurteilung durch die RV wird ebenfals auf Dich zukommen und die
sind nicht großzügig.

3. Bei der Beurteilung Deiner Einschränkungen sollten messbare Elemente vorliegen
z.B. Krämfe in den Armen, Erbrechen usw. Die Aussage mir ist es Übel usw.wird leider zu
gerne übersehen.

4. Eine EU-Rente wird in Deinem Fall auf Zeit ausgestellt, das heist max. 2Jahre, dann wir eine
erneute Gesundheitsprüfung erfolgen.

5. Lasse Dir einen Termin bei der RV geben und lasse Dich von diesen über Rehamasnahmen/
EU-Rente beraten und auch bezüglich höhe der Rente.

Ich hoffe ich konnte Dir helfen.

Gruss Gast

unknown

Beitrag von unknown » 03.10.2007, 13:51

Hallo Gast, und Hallo an alle Leser,

ich habe seit Juni CML, und nehme Glivec ein. Habe Nebenwirkungen versch. Art, manchmal mehr, manchmal weniger. (Die seelischen "Wirkungen" mit denen ich im Moment noch zu
kämpfen habe, mal ausgenommen.) Was mir aber am meisten zu schaffen macht, ist die extreme Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Schwäche... Ab Mittag ist es extrem.
Ich kämpfe dann mit einer Konzentrationsschwäche, und manchmal habe ich das Gefühl, daß in
meinem Kopf alles viel langsamer funktioniert.
Bisher habe ich 26 J.Vollzeit gearbeitet, und war sozusagen die letzten Jahre im Dauerstreß.
(Bank) Ich kann nicht mehr Vollzeit abeiten, das überfordert mich. Will es kaum zugeben, aber
es IST so. Ich bin jetzt daran einen Rentenantra wg. Erwerbsminderung zu stellen, da ich nach
einem halben Tag fetig bin.
Ich habe keine Ahnung, was alles auf mich zu kommt. Kann mir jemand Tipps geben, oder
sagen was Ihr für Efahrungen gemacht habt.??
Viele Grüße, von (Wickie)

unknown

Beitrag von unknown » 03.09.2007, 19:06

Hallo Angelika,
ich bekomme ab 1. Dez 2007 volle EU-Rente wegen CML befristet auf 1,5 Jahre, deshalb bin ich an Deiner Geschichte sehr interesiert.
Ich würde Dich bitten kanst Du Deine Erfahrungen wieder mitteilen.
Guss von Gast und lasse Dich nicht durch den Papierkrieg entmutigen.

unknown

Beitrag von unknown » 12.07.2007, 12:40

Hallo, Gast!
Arbeitslos melden geht nicht, dazu bin ich zu krank. Arbeitslos kann man sich ja nur melden,
wenn man Arbeitsfähig ist, was bei mir gar nicht zutrifft.
Also heißt es weiter warten.
ABer vielen Dank für die Idee.
Angelika

unknown

Beitrag von unknown » 12.07.2007, 08:08

Hallo Angelika,

ist es bei Dir nicht möglich, dass Du dich Arbeitslos melden kannst, um ev. die Sperrfrist von 6 Monaten zu überbrücken. Ich habe gehört das die RV in sachen EU-Rente da so ihre Spielchen macht.



unknown

Beitrag von unknown » 27.06.2007, 23:36

Hallo Angelika,

ich kann vorausschicken, keine Erfahrung zu haben... Aber ich kann so viel schlechtes nicht erkennen.

Aus Sicht der BfA (ich will jetzt mal neutral urteilen und nicht alles von dort als schlecht einordnen) macht es schon Sinn, den Termin eher ans Ende zu legen. wie lange hattest Du den die Erwerbsunfähigkeitsrente?

Und was passiert, wenn Tag X = Ende der Erwerbsunfähigkeitsrente eintritt? Drohen finanzielle Nachteile? Oder gibt es Fristprobleme?

Der Abendtermin, tja. Versuch doch den Arzt umzustimmen, wenn Du den so nicht wahrnehmen kannst.

Ich glaube, so viele CMLer auf Erwerbsunfähigkeitsrente gibt es gar nicht, dank der medizinischen Fortschritte. Vielleicht siehst Du Dich für dieses Thema auch mal in anderen Foren um, bei denen wegen des Krankheitsbildes häufiger solche vorübergehenden Erwerbsminderungs- oder -unfähigkeitsrenten ausgezahlt werden.

Viel Erfolg (auch wenn es so klingt, als würde ich die BfA hier verteidigen, das waren nur ein paar Gedanken zu dem Problem)

Lise (aus technischen Gründen Gast)



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Beitrag von Angelika » 26.06.2007, 13:10

Hallo, ich nochmal.
Hat hier keiner Erfahrungen mit der BfA????

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Angelika
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Beitrag von Angelika » 23.06.2007, 16:52

Hallo Ihr!
Nachdem meine Erwerbsunfähigkeitsrente auf Zeit im Oktober 2007 endet, habe ich rechtzeitig im April einen Antrag auf Verlängerung gestellt. Dann habe ich bis heute nichts von der BFA gehört. Nun schicken sie mir einen Untersuchungstermin, aber erst ende August.
Ist das Hinhaltungstaktik, oder was würdet Ihr sagen. Der Termin ist auch erst nach Praxisschluss um 18:30 Uhr. Kann man da etwas gegen machen? Ich finde, sie ziehen das extra in die länge und mir geht es dabei ganz besch.....
Laut meinen Doc ist ja keine Besserung eingetreten und sie hätten sofort weiter Bewilligen müssen.
Was habt ihr denn für Erfahrungen gemacht??
Angelika
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