Corona Impfung

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MichaelKe
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Re: Corona Impfung

Beitrag von MichaelKe » 17.06.2021, 18:38

Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum und ich möchte gerne meine aktuellen Erfahrungen zur Corona Impfung mit beitragen.

Seit 2012 weiß ich von meiner ITP und meiner CLL. Seit März 2020 unterziehe ich mich einer Therapie mit Venclyxto, mit einem guten Erfolg. Aktuell nehme ich 400 mg pro Tag. Bei meiner letzten Kontrolle am 14.06.2021 waren meine Thrombos bei 209k und meine Leukos bei 7k. Es entwickelt sich also offensichtlich in die richtige Richtung, wobei die Therapie noch bis März 2022 geplant ist.

Auf Anraten meiner Hämatologin habe ich mich am 02.04. und am 14.05.2021 gegen das Corona Virus impfen lassen. Ich habe das Vakzin von BionTech bekommen. Am 14.06.2021 habe ich einen Antikörpertest machen lassen, mit dem Ergebnis, dass ich keine Antikörper habe. Leider konnte mir meine Hämatologin zum weiteren Vorgehen keinen Rat geben. Allein in Ihrer Praxis betrifft dieses Thema 7 Patienten, zwei davon haben seit längerer Zeit keine Therapie bekommen, so dass es ein CLL-Problem zu sein scheint.

Ich habe nun neben dem zust. Gesundheitsamt und BionTech auch Kontakt zur Deutsche CLL Studiengruppe (DCLLSG) in Köln. Leider kann mir niemand einen Tipp geben, was ich nun zu meinem Schutz tun kann. Der einhellige Rat war, verhalten Sie sich weiterhin wie ein Ungeimpfter.

Ich bin jemand, der sich damit nicht zufriedengibt, zumal ich ja offensichtlich kein Einzelfall bin. Ich habe meinen Kontakt beim zust. Gesundheitsamt darum gebeten, einmal die Ministerien in Düsseldorf und Berlin einzuschalten. Ich habe zwar wenig Hoffnung auf Unterstützung/Erfolg, aber ein Versuch war es mir wert.

Wenn gewünscht, halte ich dieses Forum gerne weiter informiert.

HH20
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Re: Corona Impfung

Beitrag von HH20 » 17.06.2021, 12:53

Moin,

sobald viele geimpfte Leute Blut spenden, könnte man doch die Antikörper gewinnen und cll Patienten verabreichen?

Gruß

ceda
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Re: Corona Impfung

Beitrag von ceda » 17.06.2021, 11:12

An alle.
Ich habe da aufgemacht und ich möchte schreiben wie das bei mir ist.
Mittlerweile bin ich auch schon geimpft.. Pfitzer Impfung. Erste Impfung ohne Reaktion, zweite Impfung alle Nebenwirkungen welche gibt. Fieber bis zum Durchfall .Es war recht heftig.
Trotz so eine Reaktion habe ich nach 4 Wochen keine Antikörper.
Wie Thomas schreibt, es belastet mich sehr im Umgang mit den Enkeln. 2 und 3 Jahre. Meine Kinder und Schwiegerkinder sind geimpft.
Ich hoffe sehr dass ich mit T-Zellen doch Abwehr gebildet habe.
Meine Immunglobulin Werte sind seit 10 Jahre niedrig. A <20, G <243, M<10.Trotzdem bin nie krank. Auch nicht wenn ich noch als Krankenschwester gearbeitet habe. Leukozyten sind 10 Jahre zw. 24 000 und 35 000. Jetzt im Mai 27 000.
Ich muss zugeben, wenig enttäuscht bin ich schon.
LG Dana

kh4u
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Re: Corona Impfung

Beitrag von kh4u » 17.06.2021, 09:19

Link: Neues Medikament reduziert Todesfälle bei Patienten, die keine Covid-Antikörper haben

https://www.leukaemie-online.de/diskuss ... 567#p41396

Gruß
Heinz

Alan
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Re: Corona Impfung

Beitrag von Alan » 15.06.2021, 19:42

Halo Thomas,
über Berichte von geimpften Pat. mit fehlendem Impftiter müsser wir noch warten, wobei hoffentlich eine schwere Krankheit verhindert werden kann, nach Infizierung durch Corona. Es gibt einige neue Erkenntnisse , aber wir müssen Geduld haben. Forscher versuchen die besten Strategien zu formulieren , um Schutz zu gewährleisten für Pat. die nach Impfungen keine Antikörper Antwort haben.
Es gibt zur Zeit viele Studien z. B. AstraZeneca und Mayo- Klinik ,
Antikörper sind nicht der einzige Schutz eines CLL – Pat. vor dem Virus , aber die Forschung hat festgestellt , dass dies die stärkste Korrelation ist.
Bei CLL verhalten sich viele B- Zellen nicht normal , zudem werden sie durch einige Therapien gelöscht.
T- Zellen verhindern eine Virusinfektion nicht wie Antikörper , aber sie funktionieren sobald ein Virus beginnt Zellen zu infizieren und sollten dann in der Lage sein, dass Virus aus diesen Zellen zu eliminieren. T- Zellen können zumindest die Schwere von Covid – 19 begrenzen.
T- Zellen Tests werden jedoch außerhalb klinischer Studien noch nicht empfohlen , weil es an Daten fehlt die sagen was man mit den Ergebnissen machen soll. Forscher wissen über unser erhöhtes Risiko bei CLL und suchen nach Antworten, was von Leukämie und Lymphom Gesellschaft unterstützt wird.
Gruß Alan

Thomas55
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Re: Corona Impfung

Beitrag von Thomas55 » 15.06.2021, 10:57

Ich habe es schon weiter unten geschrieben, mir fehlen Berichte von geimpften Cllern, die trotz fehlendem Impftiter, krank, schwer krank oder gar gestorben sind. Da die Cll ja nicht so ganz selten ist, müssten da eigentlich Berichte inzwischen vorliegen. @Alan, Du bist doch auch immer sehr gut informiert, hast Du was gelesen ?
Gruß
Thomas

rotdorn

Re: Corona Impfung

Beitrag von rotdorn » 14.06.2021, 16:14

Mist, dass bei dir, Rotdorn keine Antikörper nachgewiesen wurden. Waren es denn gar keine, oder nur wenige?
Was hat dein Arzt denn dazu gesagt?
LG Sonnenscheinchen

Bei mir sind gar keine Antikörper nachgewiesen worden. Ich hatte bei der Terminvereinbarung für die Blutbildkontrolle darum gebeten, auch den Titer nach Impfung zu bestimmen. Da war problemlos möglich, soll etwa 18 € kosten.
Das Ergebnis werde ich bei meinem nächsten Termin in der Onkologie besprechen.
Gruß Rotdorn

Thomas55
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Re: Corona Impfung

Beitrag von Thomas55 » 14.06.2021, 08:35

rotdorn hat geschrieben:
13.06.2021, 18:01
Ich habe schon die Erfahrung gemacht, das der Kontakt mit einem fidelen Enkelkind, dem etwas die Nase läuft, mir einen anhaltenden Infekt beschert.
Ich wüßte gerne, wie Ihr mit dieser Frage umgeht.
Thomas wünsche ich sehr, daß das Testergebnis erfreulich ist.
....das Coronaabstrichergebnis ist schon da, leider negativ, (unter 0,4). Hoffe dass ich durch die beiden Impfungen trotzdem eine gewisse Immunität erhalten habe, das ist ja bisher alles recht unklar und unerforscht...

Zum anderen Thema : Bei Infekten von Enkeln, Kindern, Angehörigen und Freunden gehe ich immer auf Abstand. Bis auf das jüngste Enkelkind machen die das inzwischen auch von selbst. Kein Handschlag auch beim Arzt, sondern freundliche japanische Verneigung. Kino usw. ungefährliche hintere Plätze suchen. Bahn nur noch 1. Klasse mit Reservierung. Arztwartezimmer meiden, irgendwo haben die Sprechstundenhilfen wenn man von der Leukämie erzählt immer ein extra Warteplätzchen. Krankenhaus nur Einzelzimmer, auch als Kassenpatient aus medizinischen Gründen. Dann habe ich für den Notfall immer ein Breitbandantibiotika zur Hand - natürlich mit klarer Absprache mit dem Hämatologen. Meine Gruppenaktivitäten habe ich bis auf die SHG reduziert.
Nach wie vor sind Infekte Todesursache Nr. 1 bei der Cll. Aber Achtung, viele Cller haben noch ein gutes funktionierendes Immunsystem, bei mir war von Anfang an die Nebendiagnose "Immunmangelsyndrom" dabei. Deshalb auch regelmäßige Immunglobulinsubstitution seit über 20 Jahren. Man muss das sehr individuell sehen.
Gruß
Thomas

Sonnenscheinchen
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Re: Corona Impfung

Beitrag von Sonnenscheinchen » 13.06.2021, 18:41

Hallo,

Ich wundere mich ja, dass es so unterschiedlich gehandhabt wird mit den Testungen auf Antikörper und dass es in manchen Fällen die Patienten selber bezahlen müssen. Mein Arzt hat mich, ohne, dass ich darum bitten musste darauf getestet. Das macht er mit all seinen Patienten, die immungeschwächt sind. Bei mir sind zum Glück Antikörper vorhanden. Ich bin nun etwas entspannter.
Mist, dass bei dir, Rotdorn keine Antikörper nachgewiesen wurden. Waren es denn gar keine, oder nur wenige?
Was hat dein Arzt denn dazu gesagt?
LG Sonnenscheinchen

rotdorn

Re: Corona Impfung

Beitrag von rotdorn » 13.06.2021, 18:01

Ich habe mich 4 Wochen nach der zweiten Impfung testen lassen. Es wurden keine Antikörper nachgewiesen. Damit habe ich zwar gerechnet, hatte aber insgeheim auf ein anderes Ergebnis gehofft.
Jetzt bin ich ratlos, wie ich mich weiter verhalten soll. Ich nehme seit 8 Monaten Imbruvica und rechne deshalb sowieso mit einer erhöhten Infektanfälligkeit.
Um mich herum sind die Freunde und die erwachsenen eigenen Kinder geimpft. Die Enkelkinder gehen in den Kindergarten. Ich habe schon die Erfahrung gemacht, das der Kontakt mit einem fidelen Enkelkind, dem etwas die Nase läuft, mir einen anhaltenden Infekt beschert.
Ich wüßte gerne, wie Ihr mit dieser Frage umgeht.
Thomas wünsche ich sehr, daß das Testergebnis erfreulich ist.
Gruß Rotdorn

Thomas55
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Re: Corona Impfung

Beitrag von Thomas55 » 13.06.2021, 09:02

Ich habe mich am Freitag nach längerer Diskussion mit meinem Hausarzt testen lassen - muss den Test allerdings selbst zahlen. Ergebnis gibt es in ca. einer Woche. Die Diskussion ging darum, dass ein negativer Test noch lange nicht aussagt dass ich keine Abwehr habe. Mir ist das bewußt. Mein Argument war : falls er doch positiv ausfallen würde, würde mich und meine Kinder psychisch - besonders auch im Umgang mit den Enkeln - sehr entlasten. Bin mal gespannt.
Gruß
Thomas

Alan
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Re: Corona Impfung

Beitrag von Alan » 12.06.2021, 19:27

Hallo HH20,

mein Ergebnis des Antikörpertests ist für mich erfreulich, aber ich habe nicht damit gerechnet. Es wäre schön ,wenn ein solches Ergebnis Normalität wäre, dass ist leider bei vielen Pat. mit CLL nicht so.
Für immungeschwächte Pat. lebt die Covid - 19 Bedrohung weiter, auch wenn für vollständig geimpfte Menschen ohne Immunschwächen die Maskenpflicht aufgehoben wird.
Gruß Alan

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Re: Corona Impfung

Beitrag von HH20 » 10.06.2021, 23:26

Hallo Alan,

die hört sich nach einem normalen Ergebnis an?

Gruß

Alan
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Re: Corona Impfung

Beitrag von Alan » 09.06.2021, 19:32

An Alle,

meine Erstimpfung gegen Corona, mit Biontech Pfizer war am 02.04.2021 . Zweitimpfung am 03.05.2021 .

Antikörpertest auf Sars - Cov2 Spike - Protein bei SYNLAB Mikrobiologie und Labor Medizin war am 02.06.2021 Das Ergebnis war positiv und zeigt das Vorhandensein von IgG - Antikörpern gegen Sars - Cov 2 an sowie generell eine Exposition gegen Sars - Cov2.
Ergebnisse werden in negativ , positiv , sehr niedrig , niedrig , hoch und sehr hoch positiv nachgewiesen.

Mein Ergebnis war hoch mit 369 >. Die Blutprobe habe ich zu Forschungszwecken zur Verfügung gestellt.
Die Umrechnung auf BAU /ml entspricht dem internationalen WHO Standart-
Zur Erinnerung : Mein IgG beträgt 355 mg / dl IgA 129 mg / dl und IgM 10 mg / dl.
Gruß Alan

Alan
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Re: Corona Impfung

Beitrag von Alan » 03.06.2021, 19:14

An alle,

John C. Byrd MD
14. Mai 2021
Dieser Inhalt war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell. In Wissenschaft und Medizin ändern sich Informationen ständig und können durch neue Daten veralten.
Erst kürzlich wurden vom US-amerikanischen Center for Disease Control (CDC) Empfehlungen veröffentlicht, die die Empfehlungen für Geimpfte liberalisieren. Wie gelten diese für CLL-Patienten, die geimpft wurden? Die Wahrheit ist, dass wir es nicht wissen, da nur wenige Daten verfügbar sind, die sich wirklich mit dem CLL-Schutz vor der Impfung im Zusammenhang mit der Prävention eines schweren COVID-19-Syndroms befassen. Dies ist sehr ähnlich wie bei der SARS-CoV-2-Pandemie, bei der wir als Ärzte gezwungen waren, von unserer Meinung, unserem Wissen über andere Impfstoffe und der Integration des Risikos zum Nutzen für unsere Patienten zu extrapolieren.

Vor diesem Hintergrund möchte ich meinen Ansatz zur Diskussion des Impfstoffs mit Patienten in Bezug auf die häufigsten Fragen teilen, die mir in der Klinik gestellt werden. Diese 12 Fragen sind wahrscheinlich die häufigsten. Fast alles hier ist meine eigene Meinung und andere Ärzte können sehr wohl anderer Meinung sein. Aus diesem Grund würde ich sagen, dass praktisch alle Fragen nur wenige Daten haben, um eine Meinung zu stützen. Ehrlich gesagt ist die richtige Antwort nicht bekannt - es ist nur eine Meinung.

1. Sollte ich als CLL-Patient den COVID-19-Impfstoff erhalten?

Ja, man sollte sich gegen COVID-19 impfen lassen. Es sei denn, es liegen mildernde Umstände in Ihrer CLL-Anamnese oder in der Vorgeschichte vor, die dies verbieten, oder wenn Sie eine sehr schwere Reaktion auf die erste Impfdosis (MODERNA oder Pfizer) hatten.

2. Wenn ich mich derzeit wegen CLL in Behandlung befinde, sollte die COVID-19-Impfung verschoben und meine Behandlung für einen bestimmten Zeitraum ausgesetzt werden?

Wir kennen die Antwort darauf nicht. Generell empfehle ich Patienten, die COVID-19-Impfung so schnell wie möglich zu erhalten. Ich breche die Therapie der CLL auch nicht ab, um den Impfstoff zu verabreichen. Dies gilt insbesondere für BTKi, bei dem das Absetzen zu einem Tumorschub (schmerzhafte Vergrößerung der Lymphknoten) führen kann. Es stimmt zwar, dass BTKi wie Ibrutinib und Acalabrutinib die Impfreaktion vermindern können, sie kehren jedoch auch die Immunsuppression um, was die Fähigkeit von CLL-Patienten erhöhen kann, einen gewissen Nutzen aus dem Impfstoff zu ziehen. Bis eine gründliche Studie durchgeführt werden kann, werden wir die Antwort auf diese Frage nicht kennen. Außerdem sollte beachtet werden , dass wir haben beobachteten Patienten auf langfristige Ibrutinib oder acalabrutinib die robuste Antikörperreaktionen auf die COVID-19 Impfstoffe gehabt haben.

3. Wenn ich mich für den Beginn der Behandlung meiner CLL bereit mache, sollte ich den Beginn verschieben, um mich zuerst impfen zu lassen?

Wir kennen die Antwort auf diese Frage nicht, aber im Allgemeinen war es mein Ansatz, den Behandlungsbeginn zu verschieben, bis der Patient geimpft werden kann, insbesondere wenn die CLL-Behandlung etwas beinhaltet, das normale B-Zellen dezimiert. Beispiele hierfür wären Venetoclax, CD20-Antikörper (wie Rituximab oder Obinutuzumab) und Chemotherapeutika. Ich persönlich würde sogar den Beginn der Behandlung für diejenigen, die mit Ibrutinib oder Acalabrutinib beginnen, hinauszögern.

4. Gibt es einen besseren Impfstoff für CLL-Patienten?

Wir kennen auch keine Antwort darauf, aber Rückschlüsse auf die getesteten Populationen würden nahelegen, dass die mRNA-Impfstoffe (Moderna, dann Pfizer) möglicherweise besser für Krebspatienten sein könnten. Davon abgesehen ist es der Ansatz, der gewählt werden sollte. In Zukunft ist es möglicherweise möglich, eine andere Impfstoffklasse zu erhalten, wenn Sie keine Impfreaktion auf die zuvor erhaltene Impfung nachweisen.

5. Sollte ich meinen Spike-Antikörper oder meine T-Zell-Reaktion testen lassen, nachdem ich den Impfstoff erhalten habe?

Wir kennen die Antwort auf diese Frage nicht. Da wir nicht wissen, gibt es kein richtig oder falsch zu tun, und ein konservativer Ansatz wäre, zu sagen, dass keine Überwachung durchgeführt werden sollte, da dies der Ansatz ist, den wir für Impfungen gegen Grippe, Gürtelrose und Pneumokokken-Pneumonie verwenden. Das wäre einerBeispiel für eine richtige Antwort. Die Virusinfektion SARS-CoV-2 ist jedoch anders, da sie ein hohes Infektionsrisiko bei denen, die nicht dagegen immun sind, sowie eine hohe Sterblichkeitsrate mit sich bringen kann. Es erfordert, dass diejenigen, die eine Ansteckung vermeiden wollen, wie Einsiedler leben. Für jemanden, der über 70 ist und Enkel und Familie hat, mit denen er gerne zusammen ist, wirkt es sich erheblich auf sein psychisches Wohlbefinden aus, so lange isoliert zu bleiben. Für diejenigen, die im Dienstleistungs- oder Lehrsektor arbeiten müssen, kann dies ihren Lebensunterhalt und ihre Fähigkeit, finanziell zahlungsfähig zu bleiben, beeinträchtigen. Zu wissen, ob der Impfstoff diesen Personen ein gewisses Maß an Schutz bietet, ermöglicht es ihnen, zumindest ein wenig mehr Informationen zu erhalten, um zu extrapolieren, ob sie eine gewisse Immunität gegen SARS-CoV-2 haben oder ob sie näher an ihrem Zustand vor der Impfung bleiben . Hier können die Spike-Antikörpertests helfen. In meiner Praxis haben wir sie verwendet. Ich habe den Spike-IgG-Proteintest (RBD ortsspezifischer Antikörper) empfohlen, der, wenn er entdeckt wird, anzeigt, dass der Impfstoff einen gewissen Nutzen gebracht hat. Einige Labore melden Titer, aber die Relevanz dieser für CLL-Patienten bleibt ungewiss. Bei Patienten, bei denen ich vermute, dass sie zuvor ein COVID-19-Syndrom hatten, teste ich auch auf das Nukleokapsid (N) IgG.

6. Wenn jemand den Impfstoff erhält und einen ortsspezifischen Spike-IgG-Protein-Antikörper nachweisbar hat, was bedeutet das?

Für CLL-Patienten wissen wir derzeit noch keine Antwort darauf. Meiner Meinung nach sagt mir dies, dass das Immunsystem auf den Impfstoff reagiert hat, und vielleicht andes gibt einen gewissen schutz. Im Allgemeinen rate ich meinen Patienten, indem ich sage, dass eine fortgesetzte vollständige Isolation und andere Vorsichtsmaßnahmen für sie am sichersten sind. Aber auch die Befolgung der CDC-Richtlinien nach der Impfung ist mit einigen wichtigen Vorbehalten sinnvoll. Ich empfehle meinen CLL-Patienten weiterhin, Restaurants, Bars und große Veranstaltungen zu vermeiden, bei denen eine SARS-CoV-2-Infektion leichter auftreten könnte. Ich empfehle auch, nach Möglichkeit mit dem Auto (im Gegensatz zum Flugzeug) zu reisen. Wenn ein Patient nach der Impfung einen positiven Spike-Protein-Antikörpertest hat, gibt es meiner Meinung nach einen Grund, einige der Einschränkungen zu lockern, insbesondere wenn es um wichtige Dinge wie den Besuch von Familienmitgliedern und Enkeln geht. Wenn es um die Arbeit geht, muss man die Risiken gegen den Nutzen abwägen, aber mit zusätzlichen Vorsichtsmaßnahmen. Persönlich fühle ich mich wohl, meine Patienten wieder arbeiten zu lassen, wenn sie eine positive Impfreaktion hatten. Ich möchte betonen, dass dies mein ganz persönlicher Ansatz ist. Es enthält im Wesentlichen keine Daten, sondern Rückschlüsse aus unseren bisherigen Erfahrungen mit infektiösen Krankheitserregern.
7. Wenn jemand den Impfstoff erhält und keinen ortsspezifischen IgG-Spike-Protein-RBD-Antikörper hat, was bedeutet das?

Für CLL-Patienten liegen hierzu derzeit keine Daten vor. Dies sagt mir meiner Meinung nach, dass das Immunsystem möglicherweise noch auf den Impfstoff reagiert hat (über T-Zellen), aber die humorale Reaktion (B-Zellen, die Antikörper produzieren) ist nicht aufgetreten. Bei einem Patienten, der keine IgG-Spike-Protein-Antikörperantwort hat, besteht möglicherweise ein höheres Risiko für eine Lockerung von SARS-CoV-2 als bei einem Patienten, der eine Antikörperantwort hat. In meiner eigenen Praxis würde ich dieser Person raten, äußerst vorsichtig zu sein und ihre Risikobereitschaft sorgfältig zu prüfen, insbesondere wenn ein hohes Expositionspotenzial für das Virus besteht. Leider werden wir noch einige Zeit mit SARS-CoV-2 leben. Während die Fortsetzung der Sicherheitsvorkehrungen für CLL-Patienten immer noch sehr wichtig ist, ist es auch wichtig, die richtige Balance individuell zu finden.

8. Wenn ich eine T-Zell-Antwort auf den Impfstoff habe, was bedeutet das?

Für CLL- und Nicht-CLL-Patienten ist der volle Schutznutzen der T-Zell-Antwort gegen die Prävention des COVID-19-Syndroms noch nicht bekannt. Es gibt einen kommerziellen Test, der dies untersucht, aber wir machen das in unserer Praxis noch nicht. Es bleibt jedoch ein wichtiges Forschungsgebiet, zu dem wir hoffen, dass bald weitere Informationen veröffentlicht werden.

9. Gibt es für CLL-Patienten, die keine Impfreaktion zeigen, die anhand nachweisbarer Antikörper gemessen wird, Hoffnung auf andere Behandlungen, die uns in Zukunft ein gewisses Maß an Schutz bieten könnten?

Es besteht durchaus Hoffnung. Es gibt eine Reihe von künstlichen neutralisierenden Antikörpern, die möglicherweise die gleiche Schutzwirkung wie die COVID-19-Impfstoffe haben. Diese befinden sich derzeit alle in der klinischen Erprobung und könnten bald verfügbar sein. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit von Adjuvantien (eine Substanz, die die Immunantwort des Körpers auf ein Antigen verstärkt). Diese Adjuvantien würden wirken, indem sie die Impfreaktion verstärken und können den Schutz verbessern. Schließlich könnte sich im Laufe der Forschung herausstellen, dass T-Zellen, die für das SARS-CoV-2-Virus spezifisch sind, einen gewissen Schutz gegen COVID-19 bieten können.

10. Warum gibt es so viele verwirrende Informationen von verschiedenen Gesundheitsdienstleistern und auch im Internet über die Impfreaktion bei CLL-Patienten?

Zu diesem Zeitpunkt wurde noch sehr wenig untersucht, und als Ergebnis ist sehr wenig bekannt. Wir wissen jedoch, dass CLL-Patienten ein höheres Risiko für ein schweres COVID-19-Syndrom haben und auch nicht so gut auf die verfügbaren Impfstoffe ansprechen wie die Allgemeinbevölkerung. Für alles andere ist es ähnlich wie zum Pferderennen zu gehen und Informationen über die vergangene Leistung zu sammeln, sich die Form und den Zustand des Pferdes und den letzten Lauf anzusehen, die aktuellen Bedingungen (regnet es oder trocken draußen) und dann eine Wette abzuschließen, wer geht who gewinnen. Wenn Sie konservativ sind und Ihr Geld nicht verlieren möchten, dann ist es am besten, einfach nicht zu wetten. Während einer Pandemie würde dieser konservative Ansatz bedeuten, strenge Vorsichtsmaßnahmen zu befolgen und zu isolieren, ähnlich wie Sie es getan haben, bevor die Impfstoffe jemals verfügbar waren. Wenn Sie alle derzeit verfügbaren Informationen verwenden, um Ihr Risikoniveau zu bestimmen (z. B. Ihre Antikörperreaktion und nur Personen mit geringem Risiko sehen), können Sie sich für einen konservativeren Ansatz entscheiden. Wenn Sie jedoch eher risikofreudig sind, können Sie einfach den Impfstoff einnehmen und die CDC-Richtlinien nach der Impfung befolgen und einen weniger konservativen Ansatz wählen. Hier gibt es keine richtige Antwort, aber es gibt mehrere Entscheidungen, die je nach den Umständen und der Risikobereitschaft des Einzelnen getroffen werden können.

11. Sollte ich mehrere Meinungen von verschiedenen Ärzten einholen, was in Bezug auf COVID-19, Impfstoffe usw. zu tun ist?

Meiner eigenen bescheidenen Meinung nach wird der Mangel an Daten zu vielen verschiedenen Meinungen führen, die verwirrend sein können. Es gibt hier kein richtig oder falsch, aber es ist wichtig, dass Sie sich mit dem, was Sie nach der Impfung tun, wohl fühlen. Wenn Ihnen eine zusätzliche Meinung hilft, sich mit Ihrer Entscheidung wohler zu fühlen, kann es sich lohnen, dies zu tun. Wir werden für die lange Halle dabei sein, daher ist es wichtig, mit Ihrer Entscheidung im Reinen zu sein.

12. Was kann ich tun, um dem Mangel an Informationen zum Impfschutz bei Patienten mit CLL entgegenzuwirken?

Es gibt eine Reihe von Studien, die von Institutionen, Organisationen (zB Leukemia and Lymphoma Society) und Unternehmen gesponsert werden, die sich mit vielen dieser Fragen befassen. Die Teilnahme an gut konzipierten und durchgeführten Forschungsstudien wird dazu führen, die Antworten zu erhalten, die wir in Zukunft brauchen. Ich ermutige dies dringend!

Gruß Alan

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