Hallo Ina!
Am Ostermontag werde ich 32 Jahre alt und diesmal feiere ich daheim, juchhu. Psychisch bin ich gut drauf - alles ist für mich ein Wunder. Das Wunder des Lebens und Erlebens ist einmalig.
Es ist auch himmlisch, sich wieder als Frau und nicht als Patientin zu fühlen.
Körperlich sehe ich sehr gut aus, aber das ist der Schein und meine gute Laune.
Die Nerven meiner Beine sind von der Chemo noch angeschlagen. Ich hinke oft, humpele und kann keinen Sport machen, nicht schneller gehen, rennen etc. Geduld ist weiter gefragt und langsames Ausprobieren. Auf der Reha im März war ich gefrustet, weil alle Omas und einfach alle fitter waren als ich und ich dann auch wieder mal ne Lungenentzündung bekam. Prompt mal unter Menschen - schon was weggeholt. Mit den Augen habe ich auch noch manchmal Sehstörungen und mein Darm macht Probleme und und und.
Aber wenn man weiß, was wirkliche Probleme sind, dann regt einen das alles nicht mehr auf. Aber ich werde wohl noch ein oder zwei Jahre berufsunfähig sein, derzeit bin ich 100% Schwerbehindert. Man braucht nach diesem Horror wirklich lange Zeit der Erholung, Weinen immer wieder zulassen, dann kommt das Lachen auch wieder. Ich weine immer mal wieder fünf oder zehn Minuten und dann ist wieder gut. Teils ist das auch aus der großen Freude wieder irgendwas zu machen oder zu sehen oder wieder erleben zu können.
Menschenansammlungen meide ich noch. Zum Arzt und zur Blutabnahme gehe ich noch recht oft. Aber ich bin so glücklich - es lohnt sich zu Kämpfen!
Mir ging es auch so wie deinem Mann - Lesen ging nicht, Spielen war zu anstrengend - es ging nur Zuhören, Fernsehen, Hörspiele hören. Die Augen werden wieder besser-keine Angst. Und er muß halt viele Augentropfen nehmen.
Nach dieser Chemo werden sie keine Blasten mehr im Blut finden!!! Gar nicht dran denken, daß es so sein könnte - es wird nicht so sein. Er soll weiterleben und auch wieder glücklich werden.
Weiter, weiter und immer im Jetzt bleiben. Es ist so hart, manchmal muß ich weinen, wenn ich nur an die Zeit denke. Aber man kann es schaffen.
Viele liebe Grüße und frohe Ostern - letztes Jahr war ich auch an Ostern in der Klinik. Dieses Jahr nicht, juchhu.
Ciao Heidrun
Mein Mann hat AML!
Hallo Ina!
Mein Freund ist immer noch arbeitsunfähig geschrieben. Nach der Transplantation fängt man erstmal wieder an zu laufen, denn das ganze nimmt den Körper sehr mit und einmal den Krankenhausgang runter war wie ein 500 km Marathonlauf. Die Kondition ließ schon sehr zu wünschen übrig und die erste Zeit bei ihm zu Hause bestand fast nur aus essen und schlafen. Auch hier musste man ihn rausreißen, denn auf Dauer kann sich der Körper nicht mobilisieren, wenn man nichts macht. Mit der Verdauung hatte er deshalb Probleme. Klar, wenn für den Körper und im Körper keine Bewegung stattfindet, kann der Lebensapparat nicht richtig funktionieren. Deshalb hatte er auch viele Probleme mit der Galle und der Leber. Gegen seine Lungenentzündung hat er noch lange Zeit starke Medikamente nehmen müssen und natürlich wird nach Transplantation erstmal das Immunsystem unterdrückt. Es gab bestimmte Vorschriften, die man beachten musste, zwecks essen, erkältete Menschen, Kontakt mit Tieren und Pflanzen…. Seine Mutter war da etwas übervorsichtig, aber ich hab immer zu ihm gesagt, dass nur er wissen kann wieviel er sich auch zutraut. Es standen auch nicht in jeder Ecke Sakrotanflaschen. Man musste nicht oberpingelig sein. Wir waren auch auf einem Freiluftkonzert (ganz hinten gestanden), waren bei Freunden zum Grillen, haben Verwandte besucht oder sind essen gegangen. Mal mit Mundschutz, mal ohne. Man musste eben das Risiko abschätzen können. Am Abend war er dann immer total fertig, aber auch glücklich, mit dem Leben wieder zu beginnen. Natürlich muß man hier immer den Einzelfall sehen. Nicht allen geht es so gut. Viele müssen mehr aufpassen. Bei jedem verläuft die Krankheit, die Therapie und die Genesung anders, auch je nach Untertyp der AML.
Letztendlich hat mein Freund eine GvHD der Haut bekommen. Rote Flecken und Schwellungen der Haut. Das wird momentan behandelt mit einer speziellen Bestrahlungstherapie. Aber er sagt, es juckt nicht, insofern ist alles besser als wieder Krebszellen zu finden, was Gott sei Dank nicht der Fall ist.
Und liebe Ina, es ist nicht schlimm, auch mal den Kopf hängen zu lassen. Auch ich hab manchmal in Gegenwart meines Freundes geweint. Aber wenn er gesehen hat, dass es nicht aus Hoffnungslosigkeit, sondern aus Angst war, ihn zu verlieren, hat ihn das noch mehr angespornt zu kämpfen. Es ist schrecklich diese Krankheit zu haben, aber viele Menschen können gar nicht nachvollziehen, wie es als liebender Mensch ist, der auch durch diese Angst durch muß. Man stirbt jeden Tag ein Stück und braucht so viel unvorstellbare Kraft, da man seine Kraft ja noch mit jemand teilen muß, manchmal nicht nur mit dem Partner sondern auch Angehörige und Freunde, die nicht so stark sind. Ich frag mich oft, wo ich diese Stärke hernahm. Sehr oft aus diesen Foren, aber auch dadurch, dass ich mich mal abgelenkt habe, wenn ich nicht bei ihm war und mal essen gegangen bin, oder mit Freunden ins Kino. Vergiß dich nicht.
Paßt auf euch auf und weiter Kopf hoch.
Grüße
Jazz
PS: Wie wär’s mit Hörbüchern? Gibt’s heutzutage schon so viele.
Mein Freund ist immer noch arbeitsunfähig geschrieben. Nach der Transplantation fängt man erstmal wieder an zu laufen, denn das ganze nimmt den Körper sehr mit und einmal den Krankenhausgang runter war wie ein 500 km Marathonlauf. Die Kondition ließ schon sehr zu wünschen übrig und die erste Zeit bei ihm zu Hause bestand fast nur aus essen und schlafen. Auch hier musste man ihn rausreißen, denn auf Dauer kann sich der Körper nicht mobilisieren, wenn man nichts macht. Mit der Verdauung hatte er deshalb Probleme. Klar, wenn für den Körper und im Körper keine Bewegung stattfindet, kann der Lebensapparat nicht richtig funktionieren. Deshalb hatte er auch viele Probleme mit der Galle und der Leber. Gegen seine Lungenentzündung hat er noch lange Zeit starke Medikamente nehmen müssen und natürlich wird nach Transplantation erstmal das Immunsystem unterdrückt. Es gab bestimmte Vorschriften, die man beachten musste, zwecks essen, erkältete Menschen, Kontakt mit Tieren und Pflanzen…. Seine Mutter war da etwas übervorsichtig, aber ich hab immer zu ihm gesagt, dass nur er wissen kann wieviel er sich auch zutraut. Es standen auch nicht in jeder Ecke Sakrotanflaschen. Man musste nicht oberpingelig sein. Wir waren auch auf einem Freiluftkonzert (ganz hinten gestanden), waren bei Freunden zum Grillen, haben Verwandte besucht oder sind essen gegangen. Mal mit Mundschutz, mal ohne. Man musste eben das Risiko abschätzen können. Am Abend war er dann immer total fertig, aber auch glücklich, mit dem Leben wieder zu beginnen. Natürlich muß man hier immer den Einzelfall sehen. Nicht allen geht es so gut. Viele müssen mehr aufpassen. Bei jedem verläuft die Krankheit, die Therapie und die Genesung anders, auch je nach Untertyp der AML.
Letztendlich hat mein Freund eine GvHD der Haut bekommen. Rote Flecken und Schwellungen der Haut. Das wird momentan behandelt mit einer speziellen Bestrahlungstherapie. Aber er sagt, es juckt nicht, insofern ist alles besser als wieder Krebszellen zu finden, was Gott sei Dank nicht der Fall ist.
Und liebe Ina, es ist nicht schlimm, auch mal den Kopf hängen zu lassen. Auch ich hab manchmal in Gegenwart meines Freundes geweint. Aber wenn er gesehen hat, dass es nicht aus Hoffnungslosigkeit, sondern aus Angst war, ihn zu verlieren, hat ihn das noch mehr angespornt zu kämpfen. Es ist schrecklich diese Krankheit zu haben, aber viele Menschen können gar nicht nachvollziehen, wie es als liebender Mensch ist, der auch durch diese Angst durch muß. Man stirbt jeden Tag ein Stück und braucht so viel unvorstellbare Kraft, da man seine Kraft ja noch mit jemand teilen muß, manchmal nicht nur mit dem Partner sondern auch Angehörige und Freunde, die nicht so stark sind. Ich frag mich oft, wo ich diese Stärke hernahm. Sehr oft aus diesen Foren, aber auch dadurch, dass ich mich mal abgelenkt habe, wenn ich nicht bei ihm war und mal essen gegangen bin, oder mit Freunden ins Kino. Vergiß dich nicht.
Paßt auf euch auf und weiter Kopf hoch.
Grüße
Jazz
PS: Wie wär’s mit Hörbüchern? Gibt’s heutzutage schon so viele.
<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 CELLPADDING=3 CELLSPACING=1 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font class="pn-sub">Zitat:</font><HR noshade height=1></TD></TR><TR><TD><FONT class="pn-sub"><BLOCKQUOTE>Ich wollte mal eine Frage in den Raum stellen:
was ist der Unterschied zwischen einer Stammzellentransplantation und einer Knochenmarkstransplantation. Ist die Wirkung gleich? Die Nebenwirkungen auch?
Ích hoffe, hier kennt sich jemand aus und kann mir das erklären.
</BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR noshade height=1></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->
Der Unterschied liegt in der Behandlung des Spenders. Bei einer Stammzelltransplantation werden dem Spender Medikamente gegeben, so dass siech die Stammzellen in seinem Blut anreichern, und diese dem Blut einfach entnommen werden können. Bei einer Knochenmarkstransplantation werden dem Spender (meist unter Vollnarkose) mehrere Stanzen des Knochenmarks entnommen. Erstere Therapie ist für den Spender somit weit schonender. Die Stammzelltransplantation ist auch was die Wirkung beim Empfänger angeht besser; ich weiß allerdings jetzt nicht, warum das so ist.
Viele Grüße und alles Gute
Berndt
was ist der Unterschied zwischen einer Stammzellentransplantation und einer Knochenmarkstransplantation. Ist die Wirkung gleich? Die Nebenwirkungen auch?
Ích hoffe, hier kennt sich jemand aus und kann mir das erklären.
</BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR noshade height=1></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->
Der Unterschied liegt in der Behandlung des Spenders. Bei einer Stammzelltransplantation werden dem Spender Medikamente gegeben, so dass siech die Stammzellen in seinem Blut anreichern, und diese dem Blut einfach entnommen werden können. Bei einer Knochenmarkstransplantation werden dem Spender (meist unter Vollnarkose) mehrere Stanzen des Knochenmarks entnommen. Erstere Therapie ist für den Spender somit weit schonender. Die Stammzelltransplantation ist auch was die Wirkung beim Empfänger angeht besser; ich weiß allerdings jetzt nicht, warum das so ist.
Viele Grüße und alles Gute
Berndt
-
- Beiträge: 11
- Registriert: 22.11.2010, 17:23
- Kontaktdaten:
Hallo Heidrun, Hallo Jazz!
Ganz herzlichen Dank für eure Feedbacks! Es ist so aufhellend, mal positives zu hören von Betroffenen und Angehörigen. Das ist ja toll, Heidrun, dass du dich jetzt auch noch frisch verliebt hast! Klasse, dann gehts ja auch innerlich aufwärts! Und körperlich? Machst du Nachsorge bzw. was musst du beachten?
Liebe Jazz, wie geht es deinem Freund denn heute? Hat er Nachwirkungen der Therapie, muss er sich sehr einschränken im täglichen Leben?
Ich versuche im Umgang mit meinem Mann wirklich alles, um normal und alltäglich und aufmunternd mit der Krankheit meines Mannes umzugehen, aber ich schaffe das oft einfach nicht.
Meine Lockerheit ist aufgesetzt, ich habe oft schlimme Ängste, die ich versuche mir nicht anmerken zu lassen, aber meine Familie und mein Mann durchschauen mich (leider).
Die Bücher, die ich ihm mit ins Isolationszimmer bringen durfte, kann er kaum noch lesen, denn die Augen werden immer schlechter. Ob das an der Chemo liegt, weiß ich nicht.
Jetzt hört er viel Radio oder schaut Fernsehen.
Er ist oft zu müde, um sich länger als 10 Minuten zu unterhalten und zum Spiele spielen hat er keine Lust. Meist bleibt nur, sich über den Alltag auszutauschen und ein bisschen gute Stimmung zu machen. Oft bleibt mir das Lachen aber im Hals stecken.
Ist es nicht die Regel, dass Chromosomenveränderungen auftreten bei akuten Leukämien, sind die nicht irgendwie auch ursächlich? Bei meinem Mann haben sie M4 diagnostiziert - da gibts auch veränderte DNA.
Nun dauert die Chemotherapie noch 6 Tage, hoffentlich finden sich dann keine Blasten mehr im Blut. Dann fahren wir zusammen nach Hamburg und schauen uns Eppendorf an (die Klinik natürlich auch).
Ich wünsche euch beiden noch einen schönen sonnigen Tag - Ina
Ganz herzlichen Dank für eure Feedbacks! Es ist so aufhellend, mal positives zu hören von Betroffenen und Angehörigen. Das ist ja toll, Heidrun, dass du dich jetzt auch noch frisch verliebt hast! Klasse, dann gehts ja auch innerlich aufwärts! Und körperlich? Machst du Nachsorge bzw. was musst du beachten?
Liebe Jazz, wie geht es deinem Freund denn heute? Hat er Nachwirkungen der Therapie, muss er sich sehr einschränken im täglichen Leben?
Ich versuche im Umgang mit meinem Mann wirklich alles, um normal und alltäglich und aufmunternd mit der Krankheit meines Mannes umzugehen, aber ich schaffe das oft einfach nicht.
Meine Lockerheit ist aufgesetzt, ich habe oft schlimme Ängste, die ich versuche mir nicht anmerken zu lassen, aber meine Familie und mein Mann durchschauen mich (leider).
Die Bücher, die ich ihm mit ins Isolationszimmer bringen durfte, kann er kaum noch lesen, denn die Augen werden immer schlechter. Ob das an der Chemo liegt, weiß ich nicht.
Jetzt hört er viel Radio oder schaut Fernsehen.
Er ist oft zu müde, um sich länger als 10 Minuten zu unterhalten und zum Spiele spielen hat er keine Lust. Meist bleibt nur, sich über den Alltag auszutauschen und ein bisschen gute Stimmung zu machen. Oft bleibt mir das Lachen aber im Hals stecken.
Ist es nicht die Regel, dass Chromosomenveränderungen auftreten bei akuten Leukämien, sind die nicht irgendwie auch ursächlich? Bei meinem Mann haben sie M4 diagnostiziert - da gibts auch veränderte DNA.
Nun dauert die Chemotherapie noch 6 Tage, hoffentlich finden sich dann keine Blasten mehr im Blut. Dann fahren wir zusammen nach Hamburg und schauen uns Eppendorf an (die Klinik natürlich auch).
Ich wünsche euch beiden noch einen schönen sonnigen Tag - Ina
Hallo Ina!
Mein Freund war für die Chemos im Ernst-von-Bergmann-Klinikum in Potsdam und zur Transplantation im Virchow-Klinikum Campus Charite in Berlin.
Er war wirklich überall sehr gut versorgt und ich hatte nie den Eindruck, daß irgendwer nicht weiß, was zu tun ist (auch als Kassenpatient). Wenn ihr was nicht versteht, dann fragt nach.
Das wichtigste war aber wirklich, daß seine Familie, seine Freunde und ich immer für ihn da waren. Bring ihm den Alltag ins Krankenhaus. Erzähl von der blöden Schlange im Supermarkt, spielt 4 gewinnt oder Schach. Wir haben ihm sein Laptop ins Krankenhaus gebracht und haben dort "Wer wird Millionär" gespielt. Für mich war es sehr schwer, denn mein Freund ich waren 700 km voneinander entfernt. Ich bin jedes Wochenende nach Berlin oder Potsdam gefahren. Die Telefonrechnung ging ins unermessliche, aber es hat sich gelohnt. Das wichtigste ist, deinen Mann am Leben "draussen" teilhaben zu lassen. Daß er den Mut nicht verliert und Kämpft, auch wenn man manchmal echt am verzweifeln ist. Ständig tut was anderes weh und kaum ist die Leber wieder in Ordnung fängt die Galle an, oder der Mund tut höllisch weh... aber es geht alles vorbei. Ich hab ihn immer mit Infos über Erfahrungsberichte von AML-Patienten gefüttert. Das tat ihm gut. Zu sehen, daß auch andere Fieber hatten und 'nen wunden Mund. Er ist nicht alleine und andere vor ihm haben es auch geschafft. Kannst ihm ja ein paar ausdrucken, daß er es auch schwarz auf weiß lesen kann.
Also weiter Kopf hoch, auch wenn der Hals mal dreckig ist
Liebe Grüße an deinen Mann
Bis denne
Jazz
Mein Freund war für die Chemos im Ernst-von-Bergmann-Klinikum in Potsdam und zur Transplantation im Virchow-Klinikum Campus Charite in Berlin.
Er war wirklich überall sehr gut versorgt und ich hatte nie den Eindruck, daß irgendwer nicht weiß, was zu tun ist (auch als Kassenpatient). Wenn ihr was nicht versteht, dann fragt nach.
Das wichtigste war aber wirklich, daß seine Familie, seine Freunde und ich immer für ihn da waren. Bring ihm den Alltag ins Krankenhaus. Erzähl von der blöden Schlange im Supermarkt, spielt 4 gewinnt oder Schach. Wir haben ihm sein Laptop ins Krankenhaus gebracht und haben dort "Wer wird Millionär" gespielt. Für mich war es sehr schwer, denn mein Freund ich waren 700 km voneinander entfernt. Ich bin jedes Wochenende nach Berlin oder Potsdam gefahren. Die Telefonrechnung ging ins unermessliche, aber es hat sich gelohnt. Das wichtigste ist, deinen Mann am Leben "draussen" teilhaben zu lassen. Daß er den Mut nicht verliert und Kämpft, auch wenn man manchmal echt am verzweifeln ist. Ständig tut was anderes weh und kaum ist die Leber wieder in Ordnung fängt die Galle an, oder der Mund tut höllisch weh... aber es geht alles vorbei. Ich hab ihn immer mit Infos über Erfahrungsberichte von AML-Patienten gefüttert. Das tat ihm gut. Zu sehen, daß auch andere Fieber hatten und 'nen wunden Mund. Er ist nicht alleine und andere vor ihm haben es auch geschafft. Kannst ihm ja ein paar ausdrucken, daß er es auch schwarz auf weiß lesen kann.
Also weiter Kopf hoch, auch wenn der Hals mal dreckig ist

Liebe Grüße an deinen Mann
Bis denne
Jazz
Hallo liebe Ina!
Durchhalten, Mut machen, aus dem Bett holen und deinen Mann zumindest mal kurz in der Senkrechten rumführen (im Bett sterben die Leut haben sie mir immer gesagt) und nicht vor ihm jammern oder heulen, wenns geht. Ihm einzeln abgepackte Essenssachen mitbringen (ohne Nüsse) - in irgendwas beißt man dann eventuell doch mal rein. Ihm vom Leben draußen erzählen. Ablenkung.
Ich, 31 Jahre, habe letztes Jahr AML M1 überlebt - vom 19.März bis November 2005 war ich fast ständig im Krankenhaus, 5 Chemos. Mich hat mein damaliger Freund gleich verlassen, als ich die Diagnose erfuhr. Dein Mann hat dich, das ist viel wert. Man braucht als Patient einen Menschen, der einen begleitet, jeden Tag fragt wie es geht und kommt, wenn es einem zu dreckig geht - einen wäscht etc.. Meine Mutter kam jeden Tag - und weiter gehts und immer im Jetzt bleiben, das ist das Wichtigste. Jetzt gehts noch, ist noch auszuhalten.
Es ist auch einfacher, wenn man nicht gegen alles ankämpft, sondern sich reinfallen läßt und Zustände auch akzeptiert, die Krankheit akzeptiert. Ich weiß nicht, ob du verstehst, was ich meine. Es ist schon sehr hart alles.
Lungenentzündungen, Sepsis, Fieber, Keime, Haare weg (Wurscht, man hat eh keine Kraft sie zu waschen), Zähne schwarz, entzündete Augen, Schmerzen, Durchfall, Kotzen, Blutungen, Blutergüsse, Schüttelfrost, bis 42 Grad Fieber, Ohnmachtsanfälle, nicht mehr laufen können, Intensivstation kennenlernen - habe ich alles kennengelernt und Fieber oder Lungenentzündungen gehören einfach dazu.
Es ist zu schaffen! Es ist eine entsetzliche Krankheit und die Hölle aber mit Willen und Glück kann man es schaffen. Das Leben ist wundervoll und ich genieße jetzt jede Sekunde.
Deinem Mann und Dir alles Gute - das Leben nach dem Krankenhaus und der Therapie ist ein Paradies. Es lohnt dafür zu kämpfen. Arbeitet Euch Tag für Tag im Jetzt durch die Therapie. Nie den Berg vor einem betrachten, immer das Jetzt.
Alles alles Gute Deinem Mann
Heidrun - die wieder spazierengehen kann, das Leben nach der Leukämie genießt und langsam wieder zu Kräften kommt und sich verliebt hat
Durchhalten, Mut machen, aus dem Bett holen und deinen Mann zumindest mal kurz in der Senkrechten rumführen (im Bett sterben die Leut haben sie mir immer gesagt) und nicht vor ihm jammern oder heulen, wenns geht. Ihm einzeln abgepackte Essenssachen mitbringen (ohne Nüsse) - in irgendwas beißt man dann eventuell doch mal rein. Ihm vom Leben draußen erzählen. Ablenkung.
Ich, 31 Jahre, habe letztes Jahr AML M1 überlebt - vom 19.März bis November 2005 war ich fast ständig im Krankenhaus, 5 Chemos. Mich hat mein damaliger Freund gleich verlassen, als ich die Diagnose erfuhr. Dein Mann hat dich, das ist viel wert. Man braucht als Patient einen Menschen, der einen begleitet, jeden Tag fragt wie es geht und kommt, wenn es einem zu dreckig geht - einen wäscht etc.. Meine Mutter kam jeden Tag - und weiter gehts und immer im Jetzt bleiben, das ist das Wichtigste. Jetzt gehts noch, ist noch auszuhalten.
Es ist auch einfacher, wenn man nicht gegen alles ankämpft, sondern sich reinfallen läßt und Zustände auch akzeptiert, die Krankheit akzeptiert. Ich weiß nicht, ob du verstehst, was ich meine. Es ist schon sehr hart alles.
Lungenentzündungen, Sepsis, Fieber, Keime, Haare weg (Wurscht, man hat eh keine Kraft sie zu waschen), Zähne schwarz, entzündete Augen, Schmerzen, Durchfall, Kotzen, Blutungen, Blutergüsse, Schüttelfrost, bis 42 Grad Fieber, Ohnmachtsanfälle, nicht mehr laufen können, Intensivstation kennenlernen - habe ich alles kennengelernt und Fieber oder Lungenentzündungen gehören einfach dazu.
Es ist zu schaffen! Es ist eine entsetzliche Krankheit und die Hölle aber mit Willen und Glück kann man es schaffen. Das Leben ist wundervoll und ich genieße jetzt jede Sekunde.
Deinem Mann und Dir alles Gute - das Leben nach dem Krankenhaus und der Therapie ist ein Paradies. Es lohnt dafür zu kämpfen. Arbeitet Euch Tag für Tag im Jetzt durch die Therapie. Nie den Berg vor einem betrachten, immer das Jetzt.
Alles alles Gute Deinem Mann
Heidrun - die wieder spazierengehen kann, das Leben nach der Leukämie genießt und langsam wieder zu Kräften kommt und sich verliebt hat

Danke, Jazz, für die ermutigende geschichte deines Freundes. So ähnlich geht es meinem Mann ja auch. Die 1. Chemotherapie brachte nicht viel, die Chancen sinken, die Moral sinkt, es ist schwer die Hoffnung zu erhalten.
Da tut es gut, solche Erfahrungen zu hören. Wo hat denn dein Freund die Transplantation machen lassen?
Lieben Gruß
Ina
Da tut es gut, solche Erfahrungen zu hören. Wo hat denn dein Freund die Transplantation machen lassen?
Lieben Gruß
Ina
Hallo Ina,
die Diagnose Leukämie ist schwer zu verkraften und ihr habt einen langen und schweren Weg vor euch. Aber ihr dürft nie, und zwar nie nie die Hoffnung aufgeben, egal wie schwer es manchmal wird und egal, wie schlecht es deinem Mann manchmal geht.
Mein Freund bekam am 28. Oktober 2004 die Diagnose AML. Am 1. November lag er bereits im Krankenhaus zur ersten Chemo. Wenn man ihn da im Bett liegen sah, hat man manchmal echt nicht geglaubt, daß er todkrank ist. Die Ärzte hatten auch echt gegen jede Nebenwirkung der Chemo ein Gegenmittelchen, so daß alles nicht ganz so schlimm war. Seine Chancen waren am Anfang auch 80 - 90 %. Die erste Chemo hat leider keine Vollremission erreicht. Zudem wurde noch ein Chromosomenschaden bei ihm festgestellt und eine Lungenentzündung hat er sich auch geholt. Die hat er auch behalten. Bis zur Knochenmarktransplantation war sie Gott sei Dank nurnoch geringfügig vorhanden, fast abgeheilt. Die Ärzte haben natürlich auch hierfür ein Medikament gehabt. Durch den Chromosomenschaden fielen seine Chancen auf 30 %. Es folgte die zweite Chemo, ohne Erfolg, die dritte Chemo, und endlich eine Vollremission. Nach der ersten Chemo wurde bereits nach einem Knochenmark/Stammzellspender gesucht. An Heiligabend 2004 kam die Nachricht: Fremdspender gefunden. Nach allen Hochs und Tiefs wurde mein Freund am 31.3.2005 fremdtransplantiert. Natürlich waren die Nebenwirkungen der ganzen Chemos und Bestrahlungen verheerend, aber manchmal hat er auch einen Tritt in den Hintern gebraucht, wenn er mal wieder nur gejammert hat, obwohl er das schwerste alles überstanden hatte. Letzte Woche hat er nun seinen ersten zweiten Geburtstag gefeiert ohne Krebszellen! Und die Chancen standen bei 30%. Mein Devise, die ich ihm immer wieder an dden Kopf geworfen habe, wenn er mal wieder den Kopf hat hängen lassen: Prognosen beruhen auf Daten der Vergangenheit. Wir leben im jetzt und für die Zukunft. Laß uns die Prognosen zum besseren ändern.
Natürlich habe ich auch in dieser Zeit sehr viel geweint und gebetet, hab's nicht verstehen wollen, warum er? Er ist doch noch jung. Ich liebe ihn doch so sehr! Aber genau diese Liebe, dieses "dasein", dieser Halt, das war das wichtigste für meinen Freund. Ihn aufzumöbeln, wenn er nicht mehr wollte (auch wenn ich nicht mehr konnte), für ihn da zu sein, sein Facharzt zu spielen (Ich hab mich im Internet so schlau über diese Krankheit gemacht, daß mich echt nix mehr schocken konnte)"Wie, du hast Fieber? Ist in der Phase normal, kann vorkommen."
Ich kann dir nur sagen, informiere dich gut, dann hören sich die Arztgespräche nicht mehr so Spanisch an. Du kennst dich dann auch mit dem Therapieablauf besser aus. Das hat mir sehr geholfen. Und natürlich dieses Forum hier und auf der Seitewww.leukaemie-kmt.de.
So, jetzt aber genug. Ich hoffe, ich konnte dir ein bißchen Hoffnung geben.
Ein Hoch auf die Blutwerte (natürlich ohne Blasten) und vergeßt meine Devise nicht.
Ich drück euch ganz fest die Däumchen und bete für euch, daß dein Mann das schafft und ihr tapfer durchaltet.
Viele liebe Grüße
Jazz
die Diagnose Leukämie ist schwer zu verkraften und ihr habt einen langen und schweren Weg vor euch. Aber ihr dürft nie, und zwar nie nie die Hoffnung aufgeben, egal wie schwer es manchmal wird und egal, wie schlecht es deinem Mann manchmal geht.
Mein Freund bekam am 28. Oktober 2004 die Diagnose AML. Am 1. November lag er bereits im Krankenhaus zur ersten Chemo. Wenn man ihn da im Bett liegen sah, hat man manchmal echt nicht geglaubt, daß er todkrank ist. Die Ärzte hatten auch echt gegen jede Nebenwirkung der Chemo ein Gegenmittelchen, so daß alles nicht ganz so schlimm war. Seine Chancen waren am Anfang auch 80 - 90 %. Die erste Chemo hat leider keine Vollremission erreicht. Zudem wurde noch ein Chromosomenschaden bei ihm festgestellt und eine Lungenentzündung hat er sich auch geholt. Die hat er auch behalten. Bis zur Knochenmarktransplantation war sie Gott sei Dank nurnoch geringfügig vorhanden, fast abgeheilt. Die Ärzte haben natürlich auch hierfür ein Medikament gehabt. Durch den Chromosomenschaden fielen seine Chancen auf 30 %. Es folgte die zweite Chemo, ohne Erfolg, die dritte Chemo, und endlich eine Vollremission. Nach der ersten Chemo wurde bereits nach einem Knochenmark/Stammzellspender gesucht. An Heiligabend 2004 kam die Nachricht: Fremdspender gefunden. Nach allen Hochs und Tiefs wurde mein Freund am 31.3.2005 fremdtransplantiert. Natürlich waren die Nebenwirkungen der ganzen Chemos und Bestrahlungen verheerend, aber manchmal hat er auch einen Tritt in den Hintern gebraucht, wenn er mal wieder nur gejammert hat, obwohl er das schwerste alles überstanden hatte. Letzte Woche hat er nun seinen ersten zweiten Geburtstag gefeiert ohne Krebszellen! Und die Chancen standen bei 30%. Mein Devise, die ich ihm immer wieder an dden Kopf geworfen habe, wenn er mal wieder den Kopf hat hängen lassen: Prognosen beruhen auf Daten der Vergangenheit. Wir leben im jetzt und für die Zukunft. Laß uns die Prognosen zum besseren ändern.
Natürlich habe ich auch in dieser Zeit sehr viel geweint und gebetet, hab's nicht verstehen wollen, warum er? Er ist doch noch jung. Ich liebe ihn doch so sehr! Aber genau diese Liebe, dieses "dasein", dieser Halt, das war das wichtigste für meinen Freund. Ihn aufzumöbeln, wenn er nicht mehr wollte (auch wenn ich nicht mehr konnte), für ihn da zu sein, sein Facharzt zu spielen (Ich hab mich im Internet so schlau über diese Krankheit gemacht, daß mich echt nix mehr schocken konnte)"Wie, du hast Fieber? Ist in der Phase normal, kann vorkommen."
Ich kann dir nur sagen, informiere dich gut, dann hören sich die Arztgespräche nicht mehr so Spanisch an. Du kennst dich dann auch mit dem Therapieablauf besser aus. Das hat mir sehr geholfen. Und natürlich dieses Forum hier und auf der Seitewww.leukaemie-kmt.de.
So, jetzt aber genug. Ich hoffe, ich konnte dir ein bißchen Hoffnung geben.
Ein Hoch auf die Blutwerte (natürlich ohne Blasten) und vergeßt meine Devise nicht.
Ich drück euch ganz fest die Däumchen und bete für euch, daß dein Mann das schafft und ihr tapfer durchaltet.
Viele liebe Grüße
Jazz
Liebe Ina,
für maich brach eine Welt zusammen, als mein Vater nach der ersten Chemo auch noch eine Lungenentzündung bekam. Beidseitig und wirklich schlimm. Für meine Schwester, meine Mutter und mich war es auch schlimm, ihm positiv gegenüber zu treten und ihm Mut zumachen, während wir selber eigentlich gern zusammengebrochen wären. Aber (Heide hat es bestimmt auch schon gesagt) solche Entzündungen sind sicherlich - wie du schon sagtest - lebensbedrohlich, aber in die Phase "normal". Die Ärzte haben viele Antibiotika in der Hand, um ihm zu helfen. Und bald werden die Zellen wiederkommen und dann wird es ihm besser gehen!!!
Und jede Chemo läuft anders ab! Vielleicht hat Dein Mann nach der 2. Chemo keine Probleme! Schau nicht auf den Berg der vor Dir liegt, sondern auf jeden Tag. Anfangs konnte ich das auch nicht, aber jetzt gehts! Und wenn ich bedenke, dass mein Papa im Januar die Diagnose bekam und dann die erste Chemo noch nicht mal anschlug (und er ja diese sehr schlimme Lungenentzündung hatte und noch einen entzündeten Katheter und einen MRSA Keim) , im Februar dann aber das Protokoll geändert wurde, die 2. Chemo eine Vollremission brachte, er dann 3 Wochen zuhause sein durfte und er heute ins KH kommt, um allogen transplantiert zu werden (davon war im Januar nicht die Rede, er ist immerhin auch schon 66), klingt es bis jetzt fast nach einem Wunder für mich.... Glaub Du auch an dieses Wunder, dass es schon mal aufwärts geht!
Liebe Grüße
Steffi
P.S. Ganz herzliche Glückwünsche an Deinen Mann!!!
für maich brach eine Welt zusammen, als mein Vater nach der ersten Chemo auch noch eine Lungenentzündung bekam. Beidseitig und wirklich schlimm. Für meine Schwester, meine Mutter und mich war es auch schlimm, ihm positiv gegenüber zu treten und ihm Mut zumachen, während wir selber eigentlich gern zusammengebrochen wären. Aber (Heide hat es bestimmt auch schon gesagt) solche Entzündungen sind sicherlich - wie du schon sagtest - lebensbedrohlich, aber in die Phase "normal". Die Ärzte haben viele Antibiotika in der Hand, um ihm zu helfen. Und bald werden die Zellen wiederkommen und dann wird es ihm besser gehen!!!
Und jede Chemo läuft anders ab! Vielleicht hat Dein Mann nach der 2. Chemo keine Probleme! Schau nicht auf den Berg der vor Dir liegt, sondern auf jeden Tag. Anfangs konnte ich das auch nicht, aber jetzt gehts! Und wenn ich bedenke, dass mein Papa im Januar die Diagnose bekam und dann die erste Chemo noch nicht mal anschlug (und er ja diese sehr schlimme Lungenentzündung hatte und noch einen entzündeten Katheter und einen MRSA Keim) , im Februar dann aber das Protokoll geändert wurde, die 2. Chemo eine Vollremission brachte, er dann 3 Wochen zuhause sein durfte und er heute ins KH kommt, um allogen transplantiert zu werden (davon war im Januar nicht die Rede, er ist immerhin auch schon 66), klingt es bis jetzt fast nach einem Wunder für mich.... Glaub Du auch an dieses Wunder, dass es schon mal aufwärts geht!
Liebe Grüße
Steffi
P.S. Ganz herzliche Glückwünsche an Deinen Mann!!!
-
- Beiträge: 193
- Registriert: 20.07.2010, 15:36
- Kontaktdaten:
Hallo Ina,
im Zusammenhang mit Leukaemie kann es von den Betroffenen wohl kaum " blöde" Fragen geben. Die Erkrankung ist für den Laien und neu Betroffenen so kompliziert, dass man gar nicht genug fragen kann.
Indem mit der Chemotherapie ja nicht nur die Leukaemiezellen, sondern auch die für das Immunsystem zuständigen Zellen zerstört werden, kommt es zwangsläufig zu Infektionen.Von ärztlicher Seite wird sozusagen fast mit einer schweren Infektion wie einer Lungenentzündung gerechnet. Auf Grund des umfangreichen Repertoires an Antibiotica ist es den Ärzten möglich, die Infektionen zu bekämpfen.
Wenn man all diese Nebenwirkungen und Komplikationen mit der Zeit bei sich und anderen Patienten als normal miterlebt hat, nimmt es etwas den Schrecken, mit dem sonst der Begriff einer Lungenentzündung " draussen" besetzt ist. Desto eher man diese Bedingungen, auch wenn sie sehr stark belastend sind, als " normal" einordnet, rauben sie als Tatsache nicht mehr die Kraft des Patienten.
Ich betreue ein Forum indem unter anderen auch viele Angehörige Deine Sorgen teilen. Sie haben mit der Zeit gelernt sich an die Gegebenheiten einer Leukaemie und deren Therapie zu "gewöhnen" und sich gegenseitig sehr viel Beistand zu leisten..
Natürlich ist ein Geburtstag zu Hause und in Gesundheit etwas schönes, vielleicht gestaltest Du ein schönes Frühstück mit ihm. Ich habe es immer sehr genossen, wenn mein Mann am Wochenende mit mir gefrühstückt hat und wir ein Stück Normalität damit lebenkonnten. Ihr müsst beide die Krankheit annehmen und Euch nicht mehr dagegen wehren, dies sind an falscher Stelle vergeudete Kräfte, die jetzt anders benötigt werden.
Ich wünsche Euch beiden einen schönen Sonntag!
Liebe Grüsse
Heide
<!-- BBCode auto-link start --><a href="/http://www.heides-leukaemieforum.de" target="_blank">http://www.heides-leukaemieforum.de</a><!-- BBCode auto-link end -->
[addsig]
im Zusammenhang mit Leukaemie kann es von den Betroffenen wohl kaum " blöde" Fragen geben. Die Erkrankung ist für den Laien und neu Betroffenen so kompliziert, dass man gar nicht genug fragen kann.
Indem mit der Chemotherapie ja nicht nur die Leukaemiezellen, sondern auch die für das Immunsystem zuständigen Zellen zerstört werden, kommt es zwangsläufig zu Infektionen.Von ärztlicher Seite wird sozusagen fast mit einer schweren Infektion wie einer Lungenentzündung gerechnet. Auf Grund des umfangreichen Repertoires an Antibiotica ist es den Ärzten möglich, die Infektionen zu bekämpfen.
Wenn man all diese Nebenwirkungen und Komplikationen mit der Zeit bei sich und anderen Patienten als normal miterlebt hat, nimmt es etwas den Schrecken, mit dem sonst der Begriff einer Lungenentzündung " draussen" besetzt ist. Desto eher man diese Bedingungen, auch wenn sie sehr stark belastend sind, als " normal" einordnet, rauben sie als Tatsache nicht mehr die Kraft des Patienten.
Ich betreue ein Forum indem unter anderen auch viele Angehörige Deine Sorgen teilen. Sie haben mit der Zeit gelernt sich an die Gegebenheiten einer Leukaemie und deren Therapie zu "gewöhnen" und sich gegenseitig sehr viel Beistand zu leisten..
Natürlich ist ein Geburtstag zu Hause und in Gesundheit etwas schönes, vielleicht gestaltest Du ein schönes Frühstück mit ihm. Ich habe es immer sehr genossen, wenn mein Mann am Wochenende mit mir gefrühstückt hat und wir ein Stück Normalität damit lebenkonnten. Ihr müsst beide die Krankheit annehmen und Euch nicht mehr dagegen wehren, dies sind an falscher Stelle vergeudete Kräfte, die jetzt anders benötigt werden.
Ich wünsche Euch beiden einen schönen Sonntag!
Liebe Grüsse
Heide
<!-- BBCode auto-link start --><a href="/http://www.heides-leukaemieforum.de" target="_blank">http://www.heides-leukaemieforum.de</a><!-- BBCode auto-link end -->
[addsig]
-
- Beiträge: 11
- Registriert: 22.11.2010, 17:23
- Kontaktdaten:
Guten Morgen, ihr Lieben!
Ich würde ihm nie zeigen, dass ich ihn bedauere - wenn ich dort bin, spiele ich immer die Hoffnungsvolle, Starke, die ihm versucht Mut zu machen und aufzumuntern.
Ich weiß, dass Jammern ihn und mich nicht weiterbringt, nur ist uns eben oft trotzdem danach.
Mein Mann hat jetzt eine Spielkonsole im Zimmer, ich habe ihm Hörbücher gebracht, weil das Lesen durch die entzündeten Augen immer anstrengender wird, er hat einen Englischkurs auf CD, den er versucht anzugehen usw. Ablenkungen genug also.
Sonntag hat er Geburtstag, Besuch darf er außer mir (wenn ich gesund bleibe) nicht bekommen, wie soll er da positiv bleiben?
Was ich wissen wollte, war: kommt das häufiger vor, dass so schwere Komplikationen wie eine Lungenentzündung während der Chemotherapie auftreten?
Wenn ja, wie wird das behandelt?
Der Kranke hat doch selbst gar keine Abwehrkräfte mehr -
Es gibt halt so viele Dinge, die ich nicht einordnen kann, darum verzeiht manch blöde Frage von mir...
Innerlich sträube ich mich oft, diese Krankheit meines Mannes `anzunehmen`, merkt man das?
Ich hege immer noch die unrealistische Hoffnung, er würde morgen gesund und alles wäre vergessen...ich träume, um die Realtität auszublenden und so den Alltag ertragen zu können, das bringt ein dauerndes Auf und Ab der Gefühle..aber ich bin noch nicht fähig, mich einzulassen.
[addsig]
Ich würde ihm nie zeigen, dass ich ihn bedauere - wenn ich dort bin, spiele ich immer die Hoffnungsvolle, Starke, die ihm versucht Mut zu machen und aufzumuntern.
Ich weiß, dass Jammern ihn und mich nicht weiterbringt, nur ist uns eben oft trotzdem danach.
Mein Mann hat jetzt eine Spielkonsole im Zimmer, ich habe ihm Hörbücher gebracht, weil das Lesen durch die entzündeten Augen immer anstrengender wird, er hat einen Englischkurs auf CD, den er versucht anzugehen usw. Ablenkungen genug also.
Sonntag hat er Geburtstag, Besuch darf er außer mir (wenn ich gesund bleibe) nicht bekommen, wie soll er da positiv bleiben?
Was ich wissen wollte, war: kommt das häufiger vor, dass so schwere Komplikationen wie eine Lungenentzündung während der Chemotherapie auftreten?
Wenn ja, wie wird das behandelt?
Der Kranke hat doch selbst gar keine Abwehrkräfte mehr -
Es gibt halt so viele Dinge, die ich nicht einordnen kann, darum verzeiht manch blöde Frage von mir...
Innerlich sträube ich mich oft, diese Krankheit meines Mannes `anzunehmen`, merkt man das?
Ich hege immer noch die unrealistische Hoffnung, er würde morgen gesund und alles wäre vergessen...ich träume, um die Realtität auszublenden und so den Alltag ertragen zu können, das bringt ein dauerndes Auf und Ab der Gefühle..aber ich bin noch nicht fähig, mich einzulassen.
[addsig]
-
- Beiträge: 193
- Registriert: 20.07.2010, 15:36
- Kontaktdaten:
Liebe Ina,
ich weiss, dass das jetzt furchtbar klingt, aber die Bedingungen der Behandlung einer Leukaemie sind ganz hart und man muss sich irgendwie damit arrangieren. Mein Mann hat mir oft in den H...getreten,und mich motiviert nicht die Flügel hängen zu lassen.
Es gibt einiges an Ablenkungen, die man vielleicht anbieten könnte. Die Kliniken verfügen über spezielle Psychologen, die den Patienten Beistand geben. Lasst Euch von den Schwestern über das Angebot informieren.
Es ist für den Patienten und seinen Therapieverlauf ganz entscheidend die Therapie positiv anzunehmen, diese Einstellung kann manchmal gewisse Begleiterscheinungen mildern.
Bitte verstehe mich nicht falsch, aber es hilft ihm nicht, wenn Du ihn bedauerst, versuch ihn zu motivieren, dass er seine Kräfte sammelt.
Bitte entschuldige meine vielleicht etwas hart klingenden Worte, ich habe dies alles selbst durchgemacht. Meine Krankenschwestern rieten damals einen schwarzen Tag hinter sich zu lassen und jedem neuen Tag eine Chance zu geben, dass er besser wird. Bei dieser Krankheit geht man in kleinen Schritten. Schaut nicht auf 12 Wochen!
Euch ganz viel Kraft und verliert nicht den Mut!
Liebe Grüsse
Heide
[addsig]
ich weiss, dass das jetzt furchtbar klingt, aber die Bedingungen der Behandlung einer Leukaemie sind ganz hart und man muss sich irgendwie damit arrangieren. Mein Mann hat mir oft in den H...getreten,und mich motiviert nicht die Flügel hängen zu lassen.
Es gibt einiges an Ablenkungen, die man vielleicht anbieten könnte. Die Kliniken verfügen über spezielle Psychologen, die den Patienten Beistand geben. Lasst Euch von den Schwestern über das Angebot informieren.
Es ist für den Patienten und seinen Therapieverlauf ganz entscheidend die Therapie positiv anzunehmen, diese Einstellung kann manchmal gewisse Begleiterscheinungen mildern.
Bitte verstehe mich nicht falsch, aber es hilft ihm nicht, wenn Du ihn bedauerst, versuch ihn zu motivieren, dass er seine Kräfte sammelt.
Bitte entschuldige meine vielleicht etwas hart klingenden Worte, ich habe dies alles selbst durchgemacht. Meine Krankenschwestern rieten damals einen schwarzen Tag hinter sich zu lassen und jedem neuen Tag eine Chance zu geben, dass er besser wird. Bei dieser Krankheit geht man in kleinen Schritten. Schaut nicht auf 12 Wochen!
Euch ganz viel Kraft und verliert nicht den Mut!
Liebe Grüsse
Heide
[addsig]
-
- Beiträge: 11
- Registriert: 22.11.2010, 17:23
- Kontaktdaten:
Mein Mann hat jetzt auch noch eine Lungenentzündung bekommen.... <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_eek.gif">
Ihm ist ständig schlecht, er muss sich x mal am Tag übergeben, er behält die Tropfen usw. nicht in sich....und dabei ist das erst die erste Chemo, es kommen noch zwei und er soll fast 12 Wochen ununterbrochen in der Klinik bleiben..ist das nicht furchtbar?
Er weint ständig, ist total am Ende...wie soll er das nur schaffen -
[addsig]
Ihm ist ständig schlecht, er muss sich x mal am Tag übergeben, er behält die Tropfen usw. nicht in sich....und dabei ist das erst die erste Chemo, es kommen noch zwei und er soll fast 12 Wochen ununterbrochen in der Klinik bleiben..ist das nicht furchtbar?
Er weint ständig, ist total am Ende...wie soll er das nur schaffen -
[addsig]
Liebe Ina,
auch ich habe geheult, als mein Papa mit meinem Sohn (2 Jahre) telefonierte und ihm sagte, dass er bald wieder mit seinem Opa autofahren darf! Oder als wir ende Januar ohne meinen Vater bem Essen waren und uns alle immer wieder aufmunterten mit den Worten "beim nächsten Mal ist er wiedre dabei". Das war im Januar. Und Februar. Er lag auch 10 Wochen isoliert, hatte sich noch einen Keim eingefangen. Und dann plötzlich, wenn die Chemo erstmal anschlägt und sich neue Zellen bilden, wirst Du sehen, dass es ihm dann auch schlagartig besser gehen wird, als vor der Diagnose! Vielleicht darf er sogar schon bald mal nach Hause! Sicher ist es eine harte Krankheit, aber es gibt auch viele (siehe Heide), die es geschafft haben und schon lange Zeit ohne den Krebs leben! Daran musst Du glauben - Dein Mann tut das auch. Mein Papa macht auch laufend Pläne und konnte die ersten in seiner KH-freien Zeit bereits durchführen. Nun steht die SZT an. Sicher auch ein hohes Risiko, dennoch schauen wir positiv nach vorn - auch wenn es schwerfällt, vor allem, wenn er wieder mitten in der Behandlung steckt...
Wir denken an Dich - grüße an Deinen Mann!
Steffi
auch ich habe geheult, als mein Papa mit meinem Sohn (2 Jahre) telefonierte und ihm sagte, dass er bald wieder mit seinem Opa autofahren darf! Oder als wir ende Januar ohne meinen Vater bem Essen waren und uns alle immer wieder aufmunterten mit den Worten "beim nächsten Mal ist er wiedre dabei". Das war im Januar. Und Februar. Er lag auch 10 Wochen isoliert, hatte sich noch einen Keim eingefangen. Und dann plötzlich, wenn die Chemo erstmal anschlägt und sich neue Zellen bilden, wirst Du sehen, dass es ihm dann auch schlagartig besser gehen wird, als vor der Diagnose! Vielleicht darf er sogar schon bald mal nach Hause! Sicher ist es eine harte Krankheit, aber es gibt auch viele (siehe Heide), die es geschafft haben und schon lange Zeit ohne den Krebs leben! Daran musst Du glauben - Dein Mann tut das auch. Mein Papa macht auch laufend Pläne und konnte die ersten in seiner KH-freien Zeit bereits durchführen. Nun steht die SZT an. Sicher auch ein hohes Risiko, dennoch schauen wir positiv nach vorn - auch wenn es schwerfällt, vor allem, wenn er wieder mitten in der Behandlung steckt...
Wir denken an Dich - grüße an Deinen Mann!
Steffi
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste