Leukämie und Altersvorsorge/Lebensversicherung

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Tom991
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Re: Leukämie und Altersvorsorge/Lebensversicherung

Beitrag von Tom991 » 10.09.2012, 18:41

Hallo Jan,

diese Datenbanken (Risikowagnisdateien) sind offiziell und meines Wissens nach auch nicht illegal. Ein Eintrag in solch einer Risikowagnisdatei entsteht, wenn Anträge auf Gesundheit oder Leben abgelehnt, zurückgestellt oder mit Erschwernis verbunden angenommen werden (da nicht immer). Dass sich in Deinem Fall die Gesellschaft quasi "hausintern" kurzgeschlossen hat, ist ärgerlich aber nicht zu vermeiden. Du hast ja die Vorgehensweise der Versicherer zur Ablehnung "schlechter Risiken" bereits weiter vorn im Thread kommentiert. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass Du mit konequenter Nachfrage da auch was erreichen kannst. Es gibt meines Wissens nach auch verschiedene Fassungen von Dienstobliegenheitserklärungen. Die mir vorliegende dürfte mit der Risikowagnisdatei nicht in Verbindung zu bringen sein.

Herzliche Grüße
Tom

jan
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Re: Leukämie und Altersvorsorge/Lebensversicherung

Beitrag von jan » 10.09.2012, 18:28

Hallo Tom,

das ist extrem hilfreich. Vielen lieben Dank für Deine Erklärung.

Interessanterweise habe ich 2007 den Weg über die betriebliche Altersvorsorge versucht, denn mein Arbeitgeber bot mir damals zwei Direktversicherungen an, und darin war auch der Verzicht auf die Gesundheitsprüfung aufgrund einer Dienstobliegenheitserklärung angeboten. Interessanterweise bestand die Versicherung trotz Gruppenvertrag und vorliegender Erklärung auf einer Gesundheitsprüfung. Als ich dagegen opponierte, meinte der Versicherungsvertreter: "Ich darf Ihnen das eigentlich nicht sagen, aber die Versicherung hat mir mitgeteilt, dass Sie in einer Risikodatenbank sind, und daher die Versicherung trotz Dienstobliegenheitserklärung auf Angaben zu Vorerkrankungen besteht". Offiziell darf es solche "Risikodatenbanken" eigentlich nicht geben, aber da meine Krankenversicherung (die von meinem Krebs natürlich weiss) zum selben Konzern wie die Direktversicherung gehörte, hat man sich da intern wohl illegal ausgetauscht. Da ich jedoch meinem Arbeitgeber auch nichts von meiner Krebserkrankung erzählen wollte (ich hätte mich dem Personaler ja erklären müssen, warum ich unbedingt auf Gesundheitsangaben verzichten möchte), habe ich auf den Abschluss der Form der Direktversicherung dann verzichtet.
Natürlich hätte ich den Versicherungskonzern aufgrund dieses Bruchs mit Datenschutzregeln verklagen können, aber die Information war nur mündlich, ich hatte keine Nachweise, und wollte meinen Arbeitgeber nicht über die CML informieren... so blieb ich eben ohne diese betriebliche DV und habe eine andere Versicherung ohne Todesfallabsicherung gewählt...

Viele Grüße
Jan

Tom991
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Re: Leukämie und Altersvorsorge/Lebensversicherung

Beitrag von Tom991 » 10.09.2012, 12:57

Hallo zusammen,

aus gegebenem Anlass möchte ich mich heute auch an dem Thread beteiligen. Ich selbst bin seit 01/2011 CML-Patient und seit 18 Jahren selbständig im Finanzdienstleistungsbereich tätig. Also daher quasi "vom Fach".

Der Abschluß einer BU-Rente ist oft mit einer sogenannten Gesundheitsprüfung verbunden - will heissen, der Antragsteller beantwortet sehr umfangreiche Fragen zu seinem Gesundheitszustand. Für Personen mit Vorerkrankungen wie z.B. CML ist es hier nahezu unmöglich den gewünschten Versicherungsschutz zu bekommen.

Allerdings gibt es einige wenige Ausnahmen bzw. Umwege:

1.) Verschlankte Gesundheitsprüfung:
Bei solchen fraghen Versicherer keine oder nur sehr allgemeine Gesundheitsinformationen ab.Die Policen werden überwiegend in Kombination mit Altersvorsorgeprodukten angeboten. In der Kombination spricht man hier von einer BUZ (Berufsunfähigkeitszusatzversicherung), die entweder eine Rente bei BU oder auch "nur" eine Beitragsbefreiung (ein weiterzahlen desSparbeitrages bei BU) sein kann. Manche Gesellschaften bieten auf einen bestimmten Beitrag begrent hier so etwas an, ohne eine Gesundheitsprüfung machen zu müssen. Konkret: Der Antragsteller kann einen Rentenversicherungsvertrag mit einem Monatsbeitrag von (unterschiedlich je nach bestimmter Gesellschaft) z.B. EUR 200,-- abschließen und die Versicherung garantiert ihm bei BU, dass dieser Beitrag dann weiterbezahlt wird. Mit dieser Beitragsbefreiung ist gewährleistet, dass im vereinbarten Alter trotz eingetretener Berufsunfähigkeit eine private Zusatzrente zur Verfügung steht.

2.) Gruppenverträge im Bereich der betrieblichen Altersvorsorge
Im Rahmen der betrieblichen AV ist es oftmals auch möglich, eine BUZ abzuschließen. Hierbei ist in den vielen Fällen keine Gesundheitsprüfung nötig, lediglich die Abgabe einer sogenannten "Dienstobliegenheitserklärung". Hier bestätigt der Versicherungsnehmer, dass er aktuell nicht berufsunfähig ist und innerhalb eines bestimmten Zeitraumes (i.d.R. zwei Jahre) nicht länger wie zwei bis vier Wochen zusammenhängend arbeitsunfähig war. Solche Verträge weisen aber auch oft eine Deckelung der BU-Rente auf.

Alternativ kann bzw. muss man sich auch reine Erwerbsunfähigkeitsversicherungen, gut gestaltete Invaliditätsversicherungen bzw. auch sog. Dread-Disease-Versicherungen anschauen. Aber hier wird dann die Luft dünn, da auch hier Gesundheitsfragen beantwortet werden müssten.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen - der Weg über die Betriebliche Altersvorsorge ist sicher interessant.

Alles Gute für Euch!
Tom

Thomas55
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Re: Leukämie und Altersvorsorge/Lebensversicherung

Beitrag von Thomas55 » 09.09.2012, 17:17

wir hatten ja bis vor einigen Jahren, dass die gesetzliche Versicherung, d.h. wir alle zumindest in der Mehrheit (die besser verdienenden waren/sind ja oft nicht Mitglied der gesetzlichen Versicherung) solche Risiken gemeinsam trugen. Es war dann politischer Wille das Risiko einer Berufsunfähigkeit zu privatisieren - die Versicherungswirtschaft freute sich natürlich und muss nun auf Gewinne kalkulieren, insgesamt wirds nun für unserer Gesellschaft teuerer, da Behinderte/Kranke sehr häufig über die Grundsicherung/Harz IV finanziert werden müssen. Ein Großteil der "Langzeitarbeitslosen" zumindest hier im fast vollbeschäftigen Südwesten sind Kranke (psychisch Kranke, Krebskranke...)

Ich stimme Jan zu, der wenig Chancen sieht Privatversicherung hier zu einer Änderung zu bewegen. Wir Kranke sollten uns deshalb dafür stark machen hier (wieder !) eine solidarische Versicherung einzuführen (die volkswirschaftlich gesehen sogar billiger käme), vielleicht würde mal eine Betroffenenlobby stärker als die Versicherungslobby, aber wahrscheinlich bin ich ein Träumer...

Gruß
Thomas

jan
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Re: Leukämie und Altersvorsorge/Lebensversicherung

Beitrag von jan » 09.09.2012, 09:40

Hallo Ali

bzgl Verringerung des GdB bei CML stand ich mit der DLH in Kontakt, als das Versorgungsgesetz zu unserem Nachteil geändert wurde. Wir haben eine Stellungnahme zum damaligen Referentenentwurf geschrieben, die aber leider wirkungslos blieb. Der Gesetzgeber war der Meinung, dass ein GdB von 10-20% bei CML aufgrund des niedrigen Risikos heutiger Therapien den Einfluss auf die Lebensrealität ausreichend berücksichtigt. Wir waren darüber sehr enttäuscht.

Bezüglich der Regelungen für RLV und BU sehe ich die Chancen einer Änderung als extrem gering ein. Das Grundkonzept einer privaten Versicherung besteht ja daran, dass eine große Zahl von Personen ein zukünftiges Risiko mit einer im Vergleich zu den Kosten im Schadensfall kleinen regelmäßigen Prämie versichern, so dass bei der kleinen Anzahl von Personen, bei dem der Versicherungsfall dann tatsächlich eintritt, dieser hohe Schaden beglichen werden kann. Ein Versicherer wird dies nur anbieten, wenn die Gesamtkosten der Leistungsfälle geringer ist als die Gesamtsumme der Prämien.

Das Versicherungssystem würde nicht funktionieren, wenn Versicherungen Kunden annehmen müssten, bei denen der Leistungsfall mit gewisser Wahrscheinlichkeit schon absehbar ist. Im Falle von Versicherungen mit Todesfallschutz oder bei Leistungen bei Invalidität oder Berufsunfähigkeit würde das System nicht funktionieren, wenn sich Patienten erst dann versichern, wenn sie ein erhöhtes Risiko haben. Im Grund würde dies das Versicherungssystem sprengen, denn so würde jeder erst dann wegen der nicht unerheblichen monatlichen Prämien eine BU abschließen, wenn er wüßte, dass die BU vermutlich eintritt. Die Prämien für die Versicherten wären dann unbezahlbar hoch, weil die Anzahl der Leistungsfälle im Verhältnis zu der Anzahl zahlender Versicherten massiv steigen würde.

Dass das Risiko einer CML-Erkrankung relativ gering ist, ist in dieser Granularität für eine Versicherung vermutlich kaum abzubilden. Daher sind lebensbedrohliche Erkrankung wie Krebs von privaten Versicherungen für BU, RLV etc üblicherweise ausgeschlossen, nicht aber bei Versicherungen, die keine spezielle Leistung im Krankheits- oder Todesfall vorsehen.

Wenn der Gesetzgeber was anderes wollte (wie z.B. in der Krankenversicherung, die im Grunde rein steuerfinanziert ist, und die daher Patienten unabhängig vom Erkrankungsstatus aufnehmen muss), müßte er eine zusätzliche Absicherung aus Steuermitteln einführen (welche ja z.B. durch GdB-Freibetrag, Kündigungsschutz gepaart mit staatlichen Leistungen nach 6. Krankheitswoche, Krankenkassenaufnahmepflicht und Sozialleistungen schon existiert). Eine private Versicherung kann man dazu aber nicht zwingen, ohne das Versicherungssystem zu sprengen - glaube ich zumindest.

Uns Patienten bleibt, was die Absicherung der Hinterbliebenen und der Invalidität angeht, nur: Privater Vermögensaufbau / Sparen, Versicherungen für Rente, Krankenkasse und Pflege soweit ohne Gesundheitsprüfung abschließen -- unsere Angehörigen müssen sich arbeitsfähig halten, um ggf bei unserer Invalidität oder Tod auf eigenen Beinen stehen zu können.

Viele Grüße
Jan

Gast

Re: Leukämie und Altersvorsorge/Lebensversicherung

Beitrag von Gast » 08.09.2012, 23:08

Hallo zusammen,

vielen dank für eure antworten.

Da scheinen wir alle das gleiche Problem zuhaben.

@ Jan:
Hast du denn dieses Thema, in den Fachkreisen in denen du unterwegs bist, vielleicht auch schon mal angesprochen?
Wäre bzw. ist das vielleicht auch ein Thema in deinem weiten Aufgabenfeld?
Auf der einen Seite wird uns Kranken es ja immer schwieriger gemacht einen a) einen unbefristeten GDB und B) einen GDB höher als 50 % zu bekommen, mit dem Hinweis verbesseter Therapien. Auf der anderen Seite kann ich nicht vorsorgen bzw. einen besseren Hinterbliebenenschutz aufbauen als wohl zu sparen.

@ Froeschken:
Die Frage ob ich meinen Gesundheits/Krankheitszustand nicht meiner LV melden müsste haben ich mir bisher noch nicht gestellt, werde diese aber nachholen.

Gruß

ALI

Tiebli
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Re: Leukämie und Altersvorsorge/Lebensversicherung

Beitrag von Tiebli » 08.09.2012, 18:28

Hallo,

meine Eltern hatten mich, als ich 16 wurde, dazu überredet u.a. eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Damals dachte ich mir, was soll ich jetzt jahrelang in so eine Versicherung reinbuttern, wenn ich in einem Büro arbeite und mir nichts am Arbeitsplatz passiert... Mal abgesehen davon, dass ich einschlafen könnte und dabei mir einen Bleistift ins Auge jage. Man kann ja nie dumm genug denken ;)
Heute weiß ich wozu sowas gut ist. Mit 22 trat bei mir dann der Fall einer AML ein und ich merkte, dass ich diese Versicherung absolut nötig hatte. Die hat mir neben der Erwerbsminderungsrente den Hintern gerettet, vier Jahre lang! Ich hatte das Glück die Zeit vor der Arbeitsunfähigkeit nicht so viel bezahlen zu müssen, da ich mit/ab 16 einen Langzeitzahler darstellte und zweitens so ziemlich gesund war. Da bezahlen andere mehr im Monat für paar Zigrettenschachteln.
Schlussendlich konnte ich so während der Therapiezeit meinen Lebensstandard halten.
ALLERDINGS kann ich meine BU nun nicht mehr upgraden, so dass ich bei Versicherungsfall mehr bekommen könne. Für die Versicherung bin ich nun Risiko. Kündigen tut die Versicherung nicht, ich zahle da heute wieder dasselbe ein wie vorher auch, aber Verbesserungen darf ich da nicht mehr vornehmen oder wird zumindest abgelehnt.
Von vornherein wurde mir auch gesagt, dass ich die Versicherung hüten solle wie mien Augapfel. Wenn ich da jetzt einmal kündige, dann gibts keine mehr und schon garnicht zu den Konditionen von früher. Zumindest nicht mit so einer Vorgeschichte.
Ich weiß nur, wenn ich mal Kinder habe, dass die gut abgesichert sein sollten im frühen Erwachsenenalter. Man weiß nicht wie es mal kommt.
Wenn man da einen guten Fachmann an seiner Seite hat, ist das schon sehr hilfreich. Denn am Anfang habe ich da reingeschaut wie ein Schwein ins Uhrwerk. Versicherungen, Klauseln und Gesetzgebungen sind eine Wissenschatt für sich!

@froeschkn:
Deine LV würde das mit Sicherheit interessieren. Ich weiß leider auch nicht genau, ob das finanzielle Auswirkungen hat. Da sollte man nochmal in die Versicherungsunterlagen schauen, ob man dazu verpflichtet ist Meldung abzugeben.
Aber ich würde da auch deinen Versicherungsberater befragen, sofern du einen hast und Dieser versicherungs-neutral bzw. in deinem Interesse handelt.

Grüße
Tiebli

froeschken
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Re: Leukämie und Altersvorsorge/Lebensversicherung

Beitrag von froeschken » 08.09.2012, 11:18

Muss man denn bei einer bereits seit 10 JAhren bestehenden LV melden, dass man mittlerweile erkrankt ist?

froeschken
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Re: Leukämie und Altersvorsorge/Lebensversicherung

Beitrag von froeschken » 08.09.2012, 11:17

Hallo,

bei uns war das Thema auch gerade dran.
Bei uns ist die Frage ob man mein aus der gesetzlichen Rente aussteigen sollte und in eine private wechselt.Also BU oder Erwerbsunfähigkeit wird man bei einer privaten nicht mehr neu abschließen können.
Uns wurde dann eine Altersvorsorge auf Rentenbasis angeboten. Ohne Gesundheitsprüfung. Da wird man natürlich nicht reich mit, aber man hat die Sicherheit dass sie monatlich was auszahlt. Egal wie man das Produkt auch nennt.

jan
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Re: Leukämie und Altersvorsorge/Lebensversicherung

Beitrag von jan » 07.09.2012, 21:18

Hallo Ali,

meines Wissens nach kannst Du den Abschluss einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung sowie einer Risikolebensversicherung mit Todesfallschutz abschreiben. Beide verlangen Angaben zu Vorerkrankungen, und in aller Regel lehnen die Versicherungen einen Versicherungsabschluss bei vorbestehender Krebserkrankung ab, oder schränkt die Leistungsvoraussetzungen massiv ein.

Verschweigst Du auf den Antragsformularen dagegen die Vorerkrankung, kann die Versicherung im Versicherungsfall den Vertragsabschluss nachträglich wegen Falschangabe anfechten und Du hast umsonst Beiträge gezahlt. Meines Wissens nach ist das auch der Fall, wenn z.B. die Berufsunfähigkeit nicht offensichtlich mit der Leukämie zu tun hat - so könnte z.B. die Arbeitsunfähigkeit aufgrund eines Gelenk- oder Rückenschadens auch als Folge der Krebstherapie entstanden sein, und einen Nachweis des Gegenteils zu führen gelingt in aller Regel kaum, weil für die Gerichte der Fall - bewußte Falschangabe auf den Antragsformularen - klar nachzuweisen ist.

Daher, so doof es auch ist - den Abschluss einer LV und BUV kann man als Leukämiepatient meines Wissens vergessen. Da hilft nur der versicherungsunabhängige Aufbau von Kapital (= Sparen), oder der Abschluss von Versicherungen und Pensionsplänen, die keine Gesundheitsprüfung voraussetzen (z.B. Arbeitgeber-Direktversicherung ohne Todesfallschutz, Riester/Rürup-Rente).

Viele Grüße
Jan

pawi
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Re: Leukämie und Altersvorsorge/Lebensversicherung

Beitrag von pawi » 07.09.2012, 14:18

Hallo
Da Problem ist leider bekannt, es gibt meines Erachtens nach trotzdem Versicherungen die dir für ein sehr überteuertes Eintrittsgeld und hohe Monatsbeiträge eine Lebensversicherung verkaufen werden.

Als ich (weibl. , aus Luxemburg) vor 2 Jahren auf die 50 zuging, suchte ich auch nach einer Möglichkeit der finanziellen Absicherung im Alter. Obwohl in Luxemburg die Renten noch nicht so dürftig ausfallen dürften wie in Deutschland, ist auch bei uns immer die Rede von Kürzungen und längeren Arbeitszeiten sodass ich beschloss auf eigene Faust mich abzusichern.
Meine erste Idee war auch eine Lebensversicherung mit Kapitalisation abzuschliessen, also eine Versicherung die man (im Falle wo sie ja nicht gebraucht wird) im Alter ausbezahlt bekommt. Mir ist davon abgeraten worden, die Zahlen und Berechnungen sprachen für sich und waren erschreckend, die Geldsumme die man zu erwarten hatte lächerlich gering.
Ich liess mich schliesslich auf 2 Alternativen ein:
1)„Plan épargne complémentaire“, also eine Art Spar-Zusatzrente welche in Luxemburg steuerlich auch sehr begünstigt wird und wo man jeden Monat eine gewisse Summe bei der Bank hinterlegt. Du sparst also selbst für dein Alter. Ich glaube diese Möglichkeiten sind auch in Deutschland vorhanden.
2) Um nicht alle Eier in das selbe Körbchen zu legen, entschloss ich mich auch eine Eigentumswohnung auf Kredit zu kaufen: auch dort erwarteten mich steuerliche Begünstigungen, ausserdem werden die monatlichen Kredittilgungen durch die Mieteinnahmen aufgehoben. Die Wohnung zahlt sich so gesehen „von selbst“ ab!

Aber, du wirst dich fragen, was das alles mit CML zu tun hat….???
Nun, um den Kauf-Kredit bewilligt zu bekommen, brauchte ich eine Lebensversicherung, die Lebensversicherung verlangte einen Arztbesuch, der Arzt verschrieb eine Blutanalyse, die Blutanalyse ergab 240.000 Leukos… und schwupps, hatte ich CML!

Das Projekt „Eigentumswohnung“ war also erst einmal vom Tisch, zuerst musste ich mich um meine Gesundheit kümmern, Gott sei Dank schlug die Behandlung an! Die Wohnung kaufte ich trotzdem auf Kredit, nur nicht mit LV sondern mit Bankhypothek, aber was soll’s… es gibt immer Wege!
Informier dich, es gibt, wie gesagt andere wenn nicht sogar bessere finanzielle Möglichkeiten der Altersabsicherung.

Wie man Berufsunfähigkeit absichert, weiss ich nicht: in Luxemburg kann man Antrag auf Invalidenrente stellen wenn man arbeitsunfähig ist. Ich hoffe, dass ich das nie tun muss, ich arbeite Vollzeit, komme sehr gut damit klar und hoffe auch bis zum Renteneintritt weiter arbeiten zu können.

Jetzt mal viele Grüsse aus dem Urlaub,
Pascale

Gast

Leukämie und Altersvorsorge/Lebensversicherung

Beitrag von Gast » 07.09.2012, 12:56

Hallo zusammen,

ich (m,42 J., normal arbeitend) habe seit ca 2 Jahren Leukämie (CML). Vor der Diagnose der Leukämie trug ich mich mit dem Gedanken eine weitere Lebensversichung(LV) und eine Berufsunfähigkeitsrente (BUV) , o.ä. als Alters/Einkommensabsicherung abzuschliessen. Leider kam mir die Leukämie zuvor.

Seitdem sagte mir jeder Versicherungsvetreter, dass ich diese Art Absicherung (LV/BUV) aufgrund meiner Erkrankung vergessen könne.

Vor kurzem habe ich mal gehört, dass sich, wegen der verbesserten Möglichkeit mit CML ein normales Lebensalter zu errreichen, Patientenvertreter darum bemühen würden mit der Versicherungswirtschaft eine Möglichkeit zu schaffen, diese "Kranken" dennoch versichern/absichern zu können.

Gibt es hier jemanden, der auch davon gehört hat, der eine Idee für die Absicherung nach der Diagnose Leukämie hat.
Konntet Ihr anschl. noch eine LV, BUV o.ä abschliessen?
Wie sichert ihr euch/eure Familien ab?

Gruß

ALI

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