es kommt sicherlich auf viele Begleitumstände an. Die Paracetamol-Warnung bei Imatinib ist ja uralt, weil damals in der Zulassungsstudie eine Patientin, die Paracetamolabhängig war und täglich dauerhaft 1000mg einnahm, in Kombination mit Imatinib an Leberversagen verstarb. Soweit ich (als Laie!) gehört habe, spricht gegen Paracetamol ab und zu nichts, solange die Leberwerte ok sind und es keine Dauereinnahme wird. Paracetamol belastet die Leber, vor allem bei höherer Dosierung oder längerer Anwendung, aber nach dem zitierten Artikel hat es wenig Einfluss auf OCT-1. Wer also eh kritische Leberwerte hat, sollte nicht noch Paracetamol drauflegen.
Aspirin dagegen belastet den Magen und verdünnt das Blut. Wenn man also sowieso CML-therapiebedingt an zu niedrigen Thombozyten oder einem Reizmagen leidet, wäre ich mit Aspirin vorsichtig. Es kann aber ein wirksames Schmerzmittel sein und scheint der Studie nach auch wenig auf OCT-1 Einfluss zu nehmen.
Wegen Diclofenac - ich selbst wäre bei äußerlicher Anwendung weniger beunruhigt, weil die Anwendung ja lokal ist. Abgesehen davon sagt der Artikel ja, dass Diclofenac die OCT-1-bedingte Aufnahme von Imatinib erhöht, ohne die Blutspiegel zu erhöhen, insofern könnte man vermuten, dass es die Imatinib-Wirkung verstärkt, ohne die Nebenwirkungen zu verstärken... aber das muss man noch näher untersuchen.
Daher (und weil das oben alles Laienmeinung ist und kein Rat sein kann) - jedes zusätzliche Medikament mit einem CML-Experten diskutieren, der auch den zitierten Artikel kennt

Herzliche Grüße
Jan