Erfahrungen mit TCM?

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alphalupo
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Re: Erfahrungen mit TCM?

Beitrag von alphalupo » 01.05.2012, 16:29

iTCM ist ja die Verbindung zwischen der Schulmedizin und der TCM und Frau Dr. Kurfürst würde nie Medikamente oder Tees verabreichen, die Schaden würden. Soweit ich mich erinnern kann, geht es bei Leukämien in der iTCM auch mehr um schröpfen und Akupunktur, also mehr darum, die Selbstheilungskräfte (auch die der Leber) zu stimmulieren und den Energiefluß zu harmonisieren. Krankheiten in der TCM sind immer eine Störung des inneren Gleichgewichtes zwischen Yin und Yang. Die TCM ist ja nix neues: Seit mehr als 5000 Jahren wird diese teils sehr erfolgreich angewendet. Wer nochmal 1000 Jahre Erfahrung sucht, findet diese in der Tibetanischen Medizin. Nochmals, damit keine Missverständnisse auftreten: Auch TCM kann Leukämien NICHT heilen! Aber Nebenwirkungen lindern und insgesamt die Lebensqualität erhöhen! Muß aber jeder für sich selber entscheiden. Mir fehlen dazu schlichtweg die finanziellen Mittel, sonst hätte ich das schon längst gemacht.
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Gast

Re: Erfahrungen mit TCM?

Beitrag von Gast » 01.05.2012, 15:53

Hallo ihr,
ich danke euch für eure Antworten und Meinungen! Ihr bestätigt die Gedanken, die bei mir auch im Vordergrund stehen. Nämlich, dass klar ist, dass gerade im Hinblick auf die enthaltenen Kräuter und ihre möglichen Wechselwirkungen mit den TKI große Vorsicht geboten ist. Ich würde da auch niemals ein Risiko eingehen.
@ Jan: Genau, ich dachte aufgrund der genannten Punkte auch eher an Akupunktur o.Ä. und werde mich diesbezüglich mal informieren. Mit Sicherheit wird häufig die Belastung der Leber durch entsprechend fetthaltige Ernährung unterschätzt. Mann muss da nicht „unnötige“ Belastungen provozieren, denke ich. Ich achte darauf auch, nicht erst seit der Diagnose. Die Voraussetzungen meiner Leber sollten also eigentlich nicht die schlechtesten sein, was ja bis zu diesen plötzlich angestiegenen Werten auch geklappt hat…
@Pascale: Danke für deinen Bericht. Freut mich, dass du deine Leberwerte durch eine bewusste Lebensführung in den Griff bekommen hast. Von daher hoffe ich natürlich darauf, dass sie bei mir nach der Pause auch wieder im Normbereich bleiben.
@ Wolf: Danke für den Link, ich werde ihn mir einmal anschauen!
@ Niko: Auch dir vielen Dank für deine Anregungen. Du hast Recht, die Möglichkeit des Medikamentenwechsels hat mein Arzt schon angesprochen. Die steht auf jeden Fall im Raum.
Liebe Grüße,
Bon

NL
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Re: Erfahrungen mit TCM?

Beitrag von NL » 30.04.2012, 21:17

So, jetzt gebe ich auch noch meinen Senf dazu. In der TCM gibt es meines laienhaften Erachtens viele pflanzliche Substanzen und Medikamente mit zum Teil starken Wirkungen und Nebenwirkungen. Zusammen mit Tyrosinkinasehemmern ist äusserste Vorsicht angebracht, immer den Onkologen fragen, evtl. auch noch den Apotheker.

Zusätzliche Medikamente (dabei spielt es keine Rolle ob pflanzlicher , traditioneller oder synthetischer Natur) können die Wirksamkeit der Tyrosinkinasehemmer wie Glivec, Tasigna oder Dasatinib beeinflussen.

Je nach Art des Zusatzstoffes kann die Wirkung verstärkt oder auch abgeschwächt werden; das gleiche gilt auch für die Nebenwirkungen.

Wird die Wirksamkeit des Medikamentes verstärkt, können die Nebenwirkungen ebenfalls stärker bzw. gefährlicher werden.

Die Reduktion der Wirksamkeit eines Medikamentes nimmt man möglicherweise erst dann wahr, wenn es zu spät ist.

Wenn ich eine Substanz einnehmen muss, die mir die Leber schädigt, hilft es meines Erachtens wenig, eine zweite Substanz dazuzunehmen, die die Leber im ungünstigen Fall noch mehr schädigt, oder im noch ungünstigeren Fall bezüglich der Leber nichts bewirkt, aber die Wirksamkeit des Medikamentes reduziert.

Meines Wissens kann es bei anhaltenden Leberproblemen eine Lösung sein, das Medikament zu wechseln, z.B. von Glivec/Imatinib auf Tasigna/Nilotinib oder Sprycel/Dasatinib. Da kann der Onkologe sicher weiterhelfen.....

Gruss & alles Gute
Niko

PS.: Eine sich mit Komplementärmedizin beschäftigende Ärztin hat in einer Präsentation folgendes gesagt:
"Be careful whenever a complementary substance leads to less side effects" , ich würde das folgendemassen übersetzen:
Immer, wenn eine komplementäre Substanz zu weniger Nebenwirkungen führt, ist Vorsicht geboten!

alphalupo
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Re: Erfahrungen mit TCM?

Beitrag von alphalupo » 30.04.2012, 20:21

Grundsätzlich kann man mit TCM Leukämien natürlich nicht behandeln. Aber es kann eine unterstützende Therapie durchaus sinnvoll sein, hierzu gibt es in Illertissen eine integrative TCM Klinik. Diese arbeitet sowohl ambulant und stationär. Diese kenn ich über meine Frau, die dort 1 Jahr lang in Behandlung war. Frau Dr. Kurfürst arbeitet jeweils mit einem/r TCM Ärztin/Arzt aus China zusammen, diese sind jeweils für 1 Jahr in Deutschland, keine Angst, Übersetzer ist immer dabei. Wen es näher interessiert, hier ist ein Link: http://www.itcm-illertal.de/de/
Kosten können evtl. über Krankenkasse erstattet werden, muß aber vorher beantragt werden, normalerweise muß man diese allerdings selbst aufbringen. Ambulante Behandlung ca. 45€ zzgl. Tee für ca. 60€, das war allerdings bei meiner Frau so. Grüße Wolf
Zuletzt geändert von NL am 30.04.2012, 20:56, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Alles in besonders fetter Schrift ist meines Erachtens unleserlich und wirkt analog der klemmenden Grosschreibtaste wie "gebrüllt". Sorry für die Bearbeitung Niko
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Re: Erfahrungen mit TCM?

Beitrag von pawi » 30.04.2012, 17:20

Hallo Bon,

Ich kann das, was Jan geschrieben hat nur bestätigen.

Ich hatte, einige Monate nach Medikamantenbeginn (zuerst Glivec, dann Wechsel zu Tasigna) auch erhöhte Leberwerte. Das Medikament wurde zwar nicht abgesetzt, aber man beschloss ein Auge auf die Tendenz zu halten.
Nun hatte ich seit der Erstdiagnose (08.10) auch einige Kilos zugenommen, die Onkologin schrieb dies den Medikamenten zu, ich muss jedoch der Ehrlichkeit halber zugeben, dass ich denke dass die Gewichtszunahme eher auf wochenlanges "auf-dem-Sofa-liegen-und lamentieren" zurückzuführen ist!! Aber ich brauchte wohl diese Zeit um mich an den Gedanken der Krankheit zu gewöhnen.
Als ich mich vom Schock erholt hatte, als die Nebenwirkungen der Medikamente nachliessen, versuchte ich auch mein Gewicht wieder in den Griff zu bekommen. Ohne eine spezielle Diät zu erwägen, fing ich an weniger Fett, weniger Zucker zu konsumieren und insgesamt gesünder zu leben. Viel Obst und Gemüse stand auf dem Speiseplan. Ich hoffte auch auf diese Weise die Müdigkeit (einzig gebliebene Nebenwirkung) in den Griff zu bekommen.

Nach einigen Wochen stand wieder eine Blutanalyse an und siehe da - alles bestens, die Leberwerte wieder in grünen Bereich. Sie sind es bis heute geblieben. Ich habe auch 3-4 Kilos verloren, esse weiterhin gesund ohne aber mir alles zu verkneifen. Es macht sich bezahlt, ich denke auch dass ich weniger müde bin und etwas fitter!

Nur mit Sport und Bewegung haperts noch, da brauch ich wohl noch eine Zeit bis ich mich dazu aufraffen kann...

Schicke dir liebe Grüsse aus Luxemburg
Pascale

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Re: Erfahrungen mit TCM?

Beitrag von jan » 30.04.2012, 12:10

Hallo Bon

Ich selbst habe von TCM-Seite nichts zum Thema medikamentbedingten Lebernebenwirkungen gehoert, bin aber auch nicht sehr vertraut mit der TCM. Mit Kraeutern waere ich wegen unbekannter Zusammensetzung und evtl zusaetzlich enthaltenen anbaubedingten Giftstoffen etwas zurueckhaltend. Ob allerdings nicht-medikamentoese TCM wie zB Akupunktur helfen kann, wuerde ich zumindest nicht fuer unmoeglich halten.

Abgesehen davon, die Auswirkungen von Alkohol auf die Leber sind ja allgemein bekannt, weniger aber die Leberbelastung durch sehr fetthaltige Nahrung. Daher habe ich immer mal wieder gehoert, dass eine fettarme Ernaehrung und die Vermeidung von Giftstoffen, die die Leber belasten, helfen koennen, sich zu erholen. Wobei ja nicht ganz klar ist, wo die manchmal unter Imatinib ploetzlich einsetzende Lebergiftigkeit herkommt, wenn die Therapie davor problemlos lief....

Herzliche Gruesse
Jan

Gast

Erfahrungen mit TCM?

Beitrag von Gast » 30.04.2012, 11:11

Hallo zusammen,

ich habe hier zwar noch nie selbst geschrieben, aber schon oft im Forum gelesen und dabei viel Hilfreiches erfahren. Ich bin seit letztem Jahr mit CML diagnostiziert. Seitdem nehme ich Glivec 400mg, was bisher zu den gewünschten Erfolgen geführt hat.
Bei meiner letzten Kontrolluntersuchung hatte ich nun deutlich erhöhte Leberwerte, weshalb ich momentan mit der Tabletten-Einnahme pausieren muss.
Jetzt zu meiner eigentlichen Frage. Hat jemand von euch Erfahrung mit Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM)? Ich frage mich, ob es eine Möglichkeit wäre, mithilfe der TCM meine Leber zu unterstützen. Bitte nicht falsch verstehen, ich werde 1. nichts ohne Rücksprache mit meinem CML-Arzt unternehmen und 2. suche ich keine Alternative in der TCM sondern möchte mich lediglich erkundigen, ob sie eine Ergänzung im Hinblick auf die Leberwerte darstellen könnte.

Wäre toll, wenn mir jemand antworten würde und etwas dazu weiß,

Viele Grüße,
Bon

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