Haggi hat geschrieben:
Warum müssen alle Leute die Krebs haben / hatten wie auch immer, irgend was beweisen und z.B. sinnlos nen Marathon laufen, oder auf nen Berg steigen oder nen Buch schreiben.
Moin Haggi,
das ist doch, zumindest was den Berg angeht, ganz einfach zu beantworten. Manchmal muss man nur sich selber was beweisen
*, und niemandem anderen.
Ich habe das auch schon vorher gemacht, auf Bergen rumlaufen, Ski fahren oder Mountainbiken. Dann hab ich im Spital auf der Intensivstation gelegen, und war kurz danach kaum fähig, ohne Schweissausbruch ne Zeitung und Kekse vom Krankenhauskiosk zu holen (ja, selbst Liftfahren kann anstrengend sein).
Als ich dann wieder aus dem Spital raus war, und es mir etwas besser ging, habe ich mich aufs Mountainbike gesetzt und probiert. Es ging. In den Bergen rumlaufen war für mich auch ein persönlicher Test. Und ein innerer Parteitag war mir, einem Schweizer Hämatologen die Bemerkung an den Kopf zu werfen, er traue sich nicht einmal mit einem leukämiekranken Norddeutschen auf die Piste....
Einen Öffentlichkeitsdrang
** in dieser Hinsicht habe ich genausowenig, aber ich habe auch eine Familie, der ich genau wie Du die Ohren vollheulen kann (ich versuche das aber zu vermeiden). Ein von mir geschriebenes Buch (sollte ich das jemals fertigbringen) wird niemand lesen wollen, dafür bin ich zu ironisch/sarkastisch/zynisch veranlagt, aber das macht auch nichts. Da mache ich lieber Musik, schön laut & mit jaulenden elektrischen Stromgitarren...
Dem Glühwein schliesse ich mich mit einem alten Whisky an....
Alles Gute
Niko
*
Und um das wesentliche nicht zu vergessen: das macht mir Spass!
**
Das mit dem Öffentlichkeitsdrang finde ich nicht verwerflich. Man scheint heute noch zu glauben, das Krebskranke hauptsächlich vor sich hinvegetierende Todkranke sind. Den Leuten ab und an mal den Gegenbeweis unter die Nase zu reiben ist auch nicht schlecht. Das kann jeder nach Gefühl und Wellenschlag tun.