von ralf » 23.11.2011, 11:49
Einige von euch werden die letzten Diskussionen im Bereich CLL mitverfolgt haben und so möchte ich euch ein wenig in meine Gedankenwelt eintauchen lassen.
Ich werde nicht über meine CLL und meinen schwarzen Hautkrebs der Art AMM berichten, denn unsere Geschichten spiegeln sich in jedem von uns in verschiedenen Variationen, so dass wir gerade in einem solchen Forum auf viele Seelenverwandte treffen werden und so wortlos auf Verständnis und Empathie stoßen können.
Ich bin ein Suchender.
Ich habe keine Fragen, denn das Leben selbst ist der Fragensteller, meine Aufgabe ist es Antworten zu finden.
Signalisiert mir mein Körper sein Unwohlsein, stellt er mir die Frage nach der Richtigkeit meines Handelns in diesem Moment, er frägt:
Warum nimmst du dich zurück?
Warum zeigst du dich nicht wie du bist?
Warum ruhst du dich nicht aus?
Warum sorgst du dich, bist ängstlich?
Und viele Fragen mehr.
Also suche ich Antworten, ändere mein Tun und bleibe gegenwärtig.
Schmerzen verdränge ich nicht, ich nehme sie bewusst wahr, atme in sie hinein und sie lösen sich auf.
Sie wollen wahrgenommen werden, genauso wie ich.
Ich will mich spüren, und groteskerweise hat gerade der Krebs dies bewirkt.
Er hat mich gezwungen mich wahrzunehmen und somit auch bereichert.
Er hat sich in mich verbissen, schmerzhaft, bis ich registrierte wie sehr ich meinen Körper brauche, wie ich an ihn hing, wie ich an jeder einzelnen Zelle meine Aufmerksamkeit versprühte und so begriff, dass ich mich selbst liebte, nicht narzisstisch, sondern wie es die Natur vorgesehen hat.
Und so konnte und kann ich mein Leben neu gestalten, nicht dahin plätschern lassen, nicht im Alltag ertrinken lassen.
Leben lässt sich nicht auf Zeit reduzieren, Leben heißt jedem Moment Aufmerksamkeit zu schenken, zu danken und zu lieben.
Leben heißt im Einklang mit sich selbst, mit seinem Herzen zu sein und dies auch in seinem Lebensumfeld zu praktizieren.
Ich brauche keinen unterdrückenden Aktionismus um mich von mir selber abzulenken.
Krebs kann uns das Leben zurückschenken, die Liebe in uns reaktivieren.
Es wäre natürlich wunderbar, wenn er sich wieder zurückziehen würde, wir als geheilt aus der Medizin entlassen werden würden, dies wünschen wir uns alle.
Aber entscheidend ist für mich, dass er auch jetzt - in diesem Moment - meine Seele heilt und mir das Bewusstsein für das Leben schenkt.
Meine Lebenswege haben sich verändert, manche auf den ersten, oberflächlichen Blick verschlechtert, was gesellschaftlichen Normen und Statusdenken betrifft, aber auf den zweiten Blick doch den Reichtum der Autensität ausgeschüttet.
Ich bin ich.
Alles Liebe
Ralf
P.S.: "sie sind glücklich - und haben Krebs?" ist jetzt als Ebook bei Amazon erschienen.
Einige von euch werden die letzten Diskussionen im Bereich CLL mitverfolgt haben und so möchte ich euch ein wenig in meine Gedankenwelt eintauchen lassen.
Ich werde nicht über meine CLL und meinen schwarzen Hautkrebs der Art AMM berichten, denn unsere Geschichten spiegeln sich in jedem von uns in verschiedenen Variationen, so dass wir gerade in einem solchen Forum auf viele Seelenverwandte treffen werden und so wortlos auf Verständnis und Empathie stoßen können.
Ich bin ein Suchender.
Ich habe keine Fragen, denn das Leben selbst ist der Fragensteller, meine Aufgabe ist es Antworten zu finden.
Signalisiert mir mein Körper sein Unwohlsein, stellt er mir die Frage nach der Richtigkeit meines Handelns in diesem Moment, er frägt:
Warum nimmst du dich zurück?
Warum zeigst du dich nicht wie du bist?
Warum ruhst du dich nicht aus?
Warum sorgst du dich, bist ängstlich?
Und viele Fragen mehr.
Also suche ich Antworten, ändere mein Tun und bleibe gegenwärtig.
Schmerzen verdränge ich nicht, ich nehme sie bewusst wahr, atme in sie hinein und sie lösen sich auf.
Sie wollen wahrgenommen werden, genauso wie ich.
Ich will mich spüren, und groteskerweise hat gerade der Krebs dies bewirkt.
Er hat mich gezwungen mich wahrzunehmen und somit auch bereichert.
Er hat sich in mich verbissen, schmerzhaft, bis ich registrierte wie sehr ich meinen Körper brauche, wie ich an ihn hing, wie ich an jeder einzelnen Zelle meine Aufmerksamkeit versprühte und so begriff, dass ich mich selbst liebte, nicht narzisstisch, sondern wie es die Natur vorgesehen hat.
Und so konnte und kann ich mein Leben neu gestalten, nicht dahin plätschern lassen, nicht im Alltag ertrinken lassen.
Leben lässt sich nicht auf Zeit reduzieren, Leben heißt jedem Moment Aufmerksamkeit zu schenken, zu danken und zu lieben.
Leben heißt im Einklang mit sich selbst, mit seinem Herzen zu sein und dies auch in seinem Lebensumfeld zu praktizieren.
Ich brauche keinen unterdrückenden Aktionismus um mich von mir selber abzulenken.
Krebs kann uns das Leben zurückschenken, die Liebe in uns reaktivieren.
Es wäre natürlich wunderbar, wenn er sich wieder zurückziehen würde, wir als geheilt aus der Medizin entlassen werden würden, dies wünschen wir uns alle.
Aber entscheidend ist für mich, dass er auch jetzt - in diesem Moment - meine Seele heilt und mir das Bewusstsein für das Leben schenkt.
Meine Lebenswege haben sich verändert, manche auf den ersten, oberflächlichen Blick verschlechtert, was gesellschaftlichen Normen und Statusdenken betrifft, aber auf den zweiten Blick doch den Reichtum der Autensität ausgeschüttet.
Ich bin ich.
Alles Liebe
Ralf
P.S.: "sie sind glücklich - und haben Krebs?" ist jetzt als Ebook bei Amazon erschienen.