Tierantibiotikum

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Gast

Re: Tierantibiotikum

Beitrag von Gast » 30.09.2011, 10:09

Guten Morgen!
Erst einmal versichere ich Ihnen meine Identität; wer es nicht glaubt, erreicht mich über meine Sekretärin (0791-7534701) oder direkt (0176 70188797).
Meinen ersten Beitrag habe ich im CML-board eingestellt, weil hier das Thema Salinomycin schon existierte und gefragt wurde, bei welcher Leukämieform die Substanz wirksam wäre und letztlich, weil es international und unsererseits neue Erkenntnisse gibt, die ich kurz beschreiben wollte.

Die Firma Verastem, Boston, USA, hat nach Beratung und Rückfrage bei meinen Kollegen und mir in Heidelberg Dezember 2010 eine lipophile und intravenös applizierbare Formulation von Salinomycin (VS-507) hergestellt. Damit soll 2012 eine klinische Phase I-Studie bei Patienten mit triple-negativem Mammakarzinom mit niedriger Claudin-Expression durchgeführt werden. Hier wird, wenn diese Studie nicht gekippt wird, weitergemacht, und bis zu einer ev. Zulassung von Salinomycin durch die FDA werden 3-4 Jahre vergehen. Auch dann wird Salinomycin nur für diese seltene Tumorentität therapeutisch zur Verfügung stehen.

Ärzte und Wissenschaftler in San Diego haben jetzt eine hohe Wirksamkeit von Salinomycin gegenüber CLL-Zellen nachgewiesen (PNAS 2011, 108 (32): 13253) . Die Kollegen möchten eine klinische Studie starten, verfügen jedoch nicht über die Substanz in GMP-Qualität.

Meine Kollegen und ich haben Salinomycin in höchster Reinheit herstellen können und ein intravenöses Therapieschema entwickelt.
Da Salinomycin eine Chemikalie und kein Medikament ist, ist es nur im Rahmen von "experimentellen Heilversuchen" ärztlich zu verabreichen. Hierbei weigern sich öffentliche Anstalten (z. B. Universitätskliniken), eine solche Therapie durchführen zu lassen. Eine "offizielle" klinische Studie kostet extrem viel Geld, Zeit und Organisation. Deshalb haben meine Kollegen und ich ab Ende 2009 damit begonnen, Salinomycin in experimentellen Heilversuchen bei Patienten mit Mamma-Ca, Larynx-Ca, MDS und CLL einzusetzen (außerhalb von Universitätskliniken, sondern in onkologischen Zentren und Praxen).
Salinomycin ist sehr gut verträglich; langfristige Nebenwirkungen wie bei herkömmlichen Zytostatika (Leukopenie mit Infektneigung, Alopezie, Übelkeit, Erbrechen etc.) treten nicht auf.
Bei den soliden Tumoren konnten wir teilweise ein Regression oder ein "no change" feststellen.
Bei CLL und MDS konnten wir die Transfusionsfrequenz von Erythrozytenkonzentraten deutlich herabsetzen und bei der CLL die periphere Lymphozytose deutlich vermindern.

Da wir Zugriff auf die Reinsubstanz Salinomycin und bereits große klinische Erfahrungen mit verschiedenen Salinomycin-Therapie-Schemata haben, wollen wir eine Salinomycin-Therapie, die im "us-amerikanischen Verfahren" erst in einigen Jahren verfügbar sein wird, den Patienten nicht vorenthalten.

Viele Grüße
C. Naujokat

NL
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Re: Tierantibiotikum

Beitrag von NL » 30.09.2011, 07:20

Moin Anna-Christine,
ein Antibiotikum, das bei Tieren verwendet wird, ist schon etwas anderes als Kneipgüsse & Co., von denen ich als Krebstherapie überhaupt nichts halte.
Wenn der MDR meint, bei Krebserkrankungen auf Kneipgüsse, Atemtherapie usw. setzen zu müssen, ist das entweder ganz grober Unfug, oder nur therapiegeleitend gemeint .
Ob Salinomycin etwas taugt? Möglicherweise kann Herr Naujokat uns das näher erläutern. Es scheint zumindest so zu sein, dass es Hinweise auf eine Wirksamkeit für Salinomycin bei bestimmten Krebserkrankungen gibt.
Meine Kritik setzt an der Art und Weise an, wie Herr Naujokat (wenn er es wirklich selber ist) hier um Patienten geworben hat. Möglicherweise handelt es sich hier um einen neuen Therapieansatz gegen Krebs. Stammzellkiller werden bei Krebs und insbesondere bei Leukämien intensiv gesucht.

Gruss
Niko

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Re: Tierantibiotikum

Beitrag von jokus » 29.09.2011, 23:41

Also, ich wär ja jetzt nicht mehr so kritisch, was das Grundsätzliche anbelangt. Das irgendetwas noch nicht im Fernsehen war, ist doch klar, die sind doch in der Regel die Allerletzen , die etwas Aktuelles mitbekommen... Klar, bekämpfen der Leukämie durch Einnahme grünen Tees durch die Nase oder lautes Pfeifen der Nationalhymmne am Morgen - das bringt's. Unsere Tele-Journaille!

Ich halt den Ansatz indes nicht für dumm! Mal laienhaft: wenn aus einer bewährten, robusten Zelle durch Umformung eine Krebszelle entsteht, wird auch etwas an ihren eigentlichen Schutzmechanismen verändert. Und das oft nicht zu deren Vorteil... Hier scheint erstaunlicherweise Salinomyzil zu greifen und den gelockerten Schutz zu unterwandern und ebenso die gesunden, nicht umgewandelten Zellen, die sich diese Blöße nicht geben, zu verschonen.

Wenn das ausbaufahig wäre, könnte ein zukünftiges Medikament unsere Krankheit eliminieren, statt wie jetzt, am Fortschreiten zu hindern, in der Hoffnung, daß sie irgendwann mal ausstirbt.

Also, ich bleib interessiert, und wünsche den Akteuren und Freiwilligen, daß sie Erfolg haben....

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Re: Tierantibiotikum

Beitrag von annachristine » 29.09.2011, 22:37

Hallo Nico,
ich hatte die gleichen Gedanken, wie Du: Werbung für "Leichtgläubige"; gutes Geld für Humbuck.
Wenn ich bei wikipedia lese, was zu diesem Produkt in der Tiermedizien steht, dann stehen meine Krallen auf zuschlagen und die Haare zu berge.
Hühnerfutterzusatz; bei Puten nicht in der Konzentration wie bei Hühnern usw.
Produkt wird irgendwie in Indien hergestellt und dann importiert als Zusatzmittel für Tierfutter.
Wie kann man nur auf die Idee kommen, daß dieses Salz bei Krebszellen helfen soll. :mrgreen: :evil: ?

Im MDR lief heute eine Sendung über Naturheilverfahren bei Krebs. Da kann ich noch mitgehen; Mispel, Kneipsche Güsse, Atemtherapie zur Stärkung der Selbstheilung mittels Hypnose usw.
Es ging unteranderem um Brustkrebs, Magenkrebs usw. nicht zu Leukämie.
Aber das Salinomycin (Natrium....) wurde nicht erwähnt.

Und unter der genannten Adresse landet man auf einer eng. Seite. Ich hatte keine Lust diese zu übersetzten.

Liebe Grüße
Anna-Christine

NL
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Re: Tierantibiotikum

Beitrag von NL » 29.09.2011, 21:24

Moin Herr Naujokat,
mag ja sein, dass Salinomycin eine untersucheswerte Substanz ist. Hier kann das keiner von uns Laien wirklich beurteilen, und ein dermassen knapper Hinweis mit der Addresse kan mir einfach vor wie die "ruf-mich-an-Werbung" nach Mitternacht im Privatfernsehen.
An welche Leukämie-"Fraktion" richtet sich Ihr Angebot? Sie erwähnen vor allem CLL, stellen den Beitrag aber in den CML-Bereich.
Welche Erkrankungen wollen Sie mit Salinomycin therapieren, welche Erfolge erwarten Sie, handelt es sich um regristrierte klinische Studien? Um welches Stadium der Untersuchungen handelt es sich? Welche Nebenwirkungen müssen Ihre Patienten erwarten? Welche Risiken geht jemand ein, der sich Ihrer Behandlung unterzieht? Zahlt die Krankenkasse die Kosten und möglicherweise notwendige Anschlussbehandlungen?
Ich habe grosse Mühe, auf einen so knapp hingeworfenen Beitrag hin einem Hilfesuchenden zu ermutigen, Kontakt aufzunehmen. Die Literatur habe ich noch nicht gelesen, werde das aber gerne nachholen, wenn ich sie mir beschafft habe.
Gruss & schönen Abend
Niko

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Re: Tierantibiotikum

Beitrag von jokus » 29.09.2011, 17:59

Der ist an der Universitätsklinik Heidelberg und publiziert auch über seine Forschung - z.B. hier: http://www.spandidos-publications.com/mmr/3/4/555.
Das man nen Dr. hat, heißt ja nicht, daß man nen Meister der Kommunikation ist...

Vielleicht hat er ja mal Zeit und Lust, hier etwas ins Detail zu gehen?

annachristine
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Re: Tierantibiotikum

Beitrag von annachristine » 29.09.2011, 17:17

Sehr geehrte PD Dr. med. Cord Naujokat,
an welcher Uni, welchem Pharmaunternehmen wird Ihre Forschung durchgeführt?
Welche Kliniken in Deutschland arbeiten mit Ihnen zusammen?
Wenn es dazu bereits Studien gibt, wo findet man dazu nähere Informationen?

Es sind viele Fragen, die ich Ihnen hier stelle.

Ich kann mich nur den Worten von Thomas anschließen. Wenn es gewisse Erfolge bereits gibt, dann lassen Sie es uns hier im Forum wissen. Wir warten auf Ihre Antwort.
Gruß
Anna-Christine

Thomas55
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Re: Tierantibiotikum

Beitrag von Thomas55 » 29.09.2011, 10:05

Gast hat geschrieben:Wir führen seit 2010 klinische Studien mir Salinomycin i. v. durch und haben gewisse Erfolge beim Mamma-Ca, Larynx-Ca, MDS und der CLL erzielt. Die Sache ist seriös und wird nach Abschluss publiziert werden. Wie gesagt, finanzielles interesse haben wir nicht, es werden nur Materialkosten und Abrechnung der ärztlichen Leistungen nach GOÄ berechnet.
Salinomycin ist in einer gewissen Dosis sehr gut verträglich. Wir haben ausschließlich ein wissenschaftliches Interesse und sind die einzigen weltweit, die diese Therapie durchführen.

Viele Grüße
PD Dr. med. Cord Naujokat
...es wäre natürlich interessant diese "gewisse Erfolge" und natürlich auch die Risiken etwas genauer zu schildern. Hier im Forum lesen ja viele Cll-Kranke und vermutlich auch einige MDS-Kranke mit, deshalb könnten Sie sich hier im Forum auf diese beiden Krebsarten beschränken. Bin gespannt darüber was zu hören.

Gruß
Thomas

Gast

Re: Tierantibiotikum

Beitrag von Gast » 29.09.2011, 08:32

Wir führen seit 2010 klinische Studien mir Salinomycin i. v. durch und haben gewisse Erfolge beim Mamma-Ca, Larynx-Ca, MDS und der CLL erzielt. Die Sache ist seriös und wird nach Abschluss publiziert werden. Wie gesagt, finanzielles interesse haben wir nicht, es werden nur Materialkosten und Abrechnung der ärztlichen Leistungen nach GOÄ berechnet.
Salinomycin ist in einer gewissen Dosis sehr gut verträglich. Wir haben ausschließlich ein wissenschaftliches Interesse und sind die einzigen weltweit, die diese Therapie durchführen.

Viele Grüße
PD Dr. med. Cord Naujokat

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Re: Tierantibiotikum

Beitrag von NL » 29.09.2011, 07:21

Moin Cicici,
ich werde mir heute Abend versuchen, mehr herauszufinden. Ob das etwas brauchbares ist oder ein mieser Spam-Versuch, verzweifelten Patienten die Kohle aus der Tasche zu ziehen, kann ich noch nicht einschätzen.
Gruss
Niko

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Re: Tierantibiotikum

Beitrag von cicici » 28.09.2011, 22:01

Hä?
Hier schreibt Cord Naujokat, um experimentelle Infusionen anzubieten?
Dieses Forum sollte von so etwas verschont bleiben.

Thomas55
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Re: Tierantibiotikum

Beitrag von Thomas55 » 28.09.2011, 17:15

Gast hat geschrieben:Salinomycin ist wirksam bei der CLL (PNAS 2011, 108 (32): 1353), denn die CLL wird hauptsächlich von Leukämie-Stammzellen unterhalten (Cancer Cell 2011, 20 (2): 246) und Salinomycin tötet sehr gezielt Leukämie-Stammzellen (BBRC 2010, 394 (4): 1098).
...gibts da irgendwo Studien dazu ? Wikipedia meint immerhin dass dieses Tierantibiotikum :

"In der Humanmedizin wird die Anwendung von Salinomycin in der Behandlung bestimmter Krebserkrankungen erforscht, da es zum Zelltod (Apoptose) bei sogenannten Tumorstammzellen führen soll."

Bei den ASH-Abstracts von 2010 habe ich eine Artikel gefunden in dem Salinomycin beim Multiplem Myelom aber nur InVivo getestet wurde, bin aber über das Ergebnis nicht so richtig klar geworden...

Gruß
Thomas
Zuletzt geändert von NL am 29.09.2011, 07:25, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Siehe Auch Moderation des letzten Beitrages. NL

Gast

Re: Tierantibiotikum

Beitrag von Gast » 28.09.2011, 13:09

Salinomycin ist wirksam bei der CLL (PNAS 2011, 108 (32): 1353), denn die CLL wird hauptsächlich von Leukämie-Stammzellen unterhalten (Cancer Cell 2011, 20 (2): 246) und Salinomycin tötet sehr gezielt Leukämie-Stammzellen (BBRC 2010, 394 (4): 1098).
Zuletzt geändert von NL am 29.09.2011, 07:24, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Das Angebot einer für mich nicht bewertbaren Therapieoption gefällt mir nicht. Deshalb wurde der Kontakt entfernt. Eine Studie konnte ich nicht finden, so wirkt das äusserst unseriös. NL

Brammetje
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Beitrag von Brammetje » 15.10.2009, 11:55

Tach auch,

so sollte der Link funktionieren.
<!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 59,00.html" TARGET="_blank">Tier-Antibiotikum treibt Krebszellen in den Selbstmord (Spiegel Bericht)</A><!-- BBCode End -->

Hier mal ein Auszug aus dem Bericht.
<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 CELLPADDING=3 CELLSPACING=1 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font class="pn-sub">Zitat:</font><HR noshade height=1></TD></TR><TR><TD><FONT class="pn-sub"><BLOCKQUOTE>
<!-- BBCode Start --><B>Gesunde Zellen wurden verschont</B><!-- BBCode End -->

Naujokat und seine Kollegen entnahmen Leukämie-Kranken Blutproben und isolierten daraus T-Lymphozyten - weiße Blutkörperchen, die eine wichtige Rolle im Immunsystem des Körpers spielen. Dann versetzten sie die T-Zellen der Leukämiekranken mit verschiedenen Konzentrationen von Salinomycin. Als Kontrolle machten sie dasselbe mit T-Lymphozyten gesunder Menschen. "Die Konzentrationen, die wir verwendet haben, liegen unterhalb der für Säugetiere giftigen Grenze von Salinomycin", sagte Naujokat im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE.

Das Ergebnis: Bei der höchsten Dosierung, die dennoch immer noch zehnfach unterhalb der giftigen Grenze lag, wurden fast alle Leukämie-Lymphozyten in den Selbstmord getrieben. Die Zellen von Gesunden aber verschonte Salinomycin weitestgehend. "Wir zeigen, dass Salinomycin Apoptose in verschiedenen humanen Krebszellen und humanen Krebszellen mit ausgeprägten Zytostatika-Resistenzen induziert. Jedoch nicht in normalen, nicht-bösartigen Zellen", so Naujokat. Salinomycin ist also kein Zellgift wie andere Krebsmedikamente, die auch gesunde Zellen treffen - und die vielseitigen Nebenwirkungen der Chemotherapie auslösen.

Was Salinomycin noch interessanter macht: Es tötete sogar Krebszellen ab, die gegenüber anderen Medikamenten resistent und in denen Gene stark aktiv waren, die die Apoptose unterdrückten. Salinomycin tötet also nur Krebszellen, verschont gesundes Gewebe und es überwindet auch noch Resistenzen. Naujokat spricht daher von einem "Wunschmedikament".

Den genauen biochemischen Ablauf, den Salinomycin in der Zelle auslöst, konnten die Heidelberger Forscher jedoch noch nicht entschlüsseln. Drei bekannte Apoptose-Wege konnten die Forscher ausschließen. "Es muss ein seltener und ungewöhnlicher Weg sein", so Naujokat. Das erkläre vermutlich auch, warum Salinomycin die Resistenzen überwinde.

Als nächstes wollen die Heidelberger Forscher untersuchen, ob Salinomycin Apoptose auch in den Stammzellen des Krebses auslöst und sie dadurch gezielt abtötet, was Lander, Weinberg und Gupta beobachtet hatten. Aber Naujokat ist zuversichtlich: "Salinomycin wird sicherlich irgendwann in die Krebstherapie Eingang finden." Die Frage ist nur wann - bis zum Einsatz am Menschen muss Salinomycin noch viele klinische Studien überstehen. Naujokat und seine Kollegen entnahmen Leukämie-Kranken Blutproben und isolierten daraus T-Lymphozyten - weiße Blutkörperchen, die eine wichtige Rolle im Immunsystem des Körpers spielen. Dann versetzten sie die T-Zellen der Leukämiekranken mit verschiedenen Konzentrationen von Salinomycin. Als Kontrolle machten sie dasselbe mit T-Lymphozyten gesunder Menschen. "Die Konzentrationen, die wir verwendet haben, liegen unterhalb der für Säugetiere giftigen Grenze von Salinomycin", sagte Naujokat im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Das Ergebnis: Bei der höchsten Dosierung, die dennoch immer noch zehnfach unterhalb der giftigen Grenze lag, wurden fast alle Leukämie-Lymphozyten in den Selbstmord getrieben. Die Zellen von Gesunden aber verschonte Salinomycin weitestgehend. "Wir zeigen, dass Salinomycin Apoptose in verschiedenen humanen Krebszellen und humanen Krebszellen mit ausgeprägten Zytostatika-Resistenzen induziert. Jedoch nicht in normalen, nicht-bösartigen Zellen", so Naujokat. Salinomycin ist also kein Zellgift wie andere Krebsmedikamente, die auch gesunde Zellen treffen - und die vielseitigen Nebenwirkungen der Chemotherapie auslösen. Was Salinomycin noch interessanter macht: Es tötete sogar Krebszellen ab, die gegenüber anderen Medikamenten resistent und in denen Gene stark aktiv waren, die die Apoptose unterdrückten. Salinomycin tötet also nur Krebszellen, verschont gesundes Gewebe und es überwindet auch noch Resistenzen. Naujokat spricht daher von einem "Wunschmedikament". Den genauen biochemischen Ablauf, den Salinomycin in der Zelle auslöst, konnten die Heidelberger Forscher jedoch noch nicht entschlüsseln. Drei bekannte Apoptose-Wege konnten die Forscher ausschließen. "Es muss ein seltener und ungewöhnlicher Weg sein", so Naujokat. Das erkläre vermutlich auch, warum Salinomycin die Resistenzen überwinde. Als nächstes wollen die Heidelberger Forscher untersuchen, ob Salinomycin Apoptose auch in den Stammzellen des Krebses auslöst und sie dadurch gezielt abtötet, was Lander, Weinberg und Gupta beobachtet hatten. Aber Naujokat ist zuversichtlich: "Salinomycin wird sicherlich irgendwann in die Krebstherapie Eingang finden." Die Frage ist nur wann - bis zum Einsatz am Menschen muss Salinomycin noch viele klinische Studien überstehen. </BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR noshade height=1></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->

Ist sicherlich sehr interressant aber der Weg wird noch sehr lang sein.

Wieso gibt es eigentlich kein Vorschau für das was man geschrieben hat...??


_________________
MfG. Brammetje der "Liegende" (Liegeradfahrer)

unknown

Beitrag von unknown » 14.10.2009, 21:33

Habe gerade gelesen, daß ein tierantibiotikum Leukämiezellen tötet.

Es scheint mir noch in den Laborproben zu sein, und es steht auch nicht drin, für welche Leukämiezellen dies gilt.

Weiß jemand von euch näheres darüber?

Hier einmal der Link zu dem Berichthttp://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,655159,00.html

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