Also gelten beide

Wie mit jedem experimentellen Medikament ist es so, dass man nichts genaues weiss. Man macht zwar vor der Zulassung Tierstudien und deren Einfluss auf die Samenzellen - prüft also, ob es Gene verändert oder die Samenproduktion beeinflusst - aber sichere Aussagen lassen sich daraus nicht ableiten. Da man ja auch aus ethischen Gründen keine "randomisierten Studien" machen kann (zwei Gruppen, alle sollen schwanger werden, einer bekommt ein experimentelles Medikament, die anderen Placebo - undenkbar!), gibt es einfach keine Daten. Bei Imatinib haben eben viele in den Jahren ungewollt oder entgegen dem ärztlichen (Ab)Rat trotzdem Kinder bekommen. Von den ca. 160 Einzelfallberichten hat man bei Männern keine Auffälligkeiten über das normale, auch bei gesunden Eltern übliche Risiko beobachtet. Bei Frauen unter Imatinib während Schwangerschaft allerdings war die Häufigkeit von Missbildungen beim Baby höher. Bei Nilo und Dasa gibt es einfach viel zu wenig Einzelfallberichte, weil die Patientenzahl deutlich kleiner ist, insofern besteht viel mehr Unsicherheit.2.) Ich gehe davon aus das bei Tasigna das gleiche Problem ist wie mit Sprycel, es also durchaus gefährlich sein könnte ein Kind unter Tasigna zu zeugen
Bestrahlung und Hochdosis-Chemo wirken sehr stark vor allem auf schnell teilende Zellen, unter anderem auch Samenzellen. Es kann sein, dass die Produktion dieser Zellen dauerhaft beschädigt wird. Bei Männern kann die Zeugungsfähigkeit dann vorbei oder eingeschränkt sein - die Samenzellen bilden sich aber ggf. wieder neu nach. Bei Frauen sind die Eizellen ja von Geburt an im Eierstock vorhanden und wenn diese durch die Chemo zerstört oder beschädigt werden, bilden sich keine neuen gesunden mehr. Daher ist vor Therapiebeginn auf jeden Fall eine Fruchtbarkeitsberatung nötig, denn sowohl bei Männern als auch bei Frauen gibt es die Möglichkeit, Spermien bzw. Eizellen vor Therapiebeginn zu konservieren. Diese Beratung wird bei jungen Leukämiepatienten auch von Ärzten immer wieder vergessen, weil die meisten Patienten zum Diagnosezeitpunkt über das Familienplanungsalter rausgewachsen sind (Durchschnittsdiagnosealter 60-65).3.) Frage: warum ist nach eine allogenen SZT Kinderzeugung nicht mehr möglich? Wegen der Chemo oder der Bestrahlung die wohl alles kaputt machen? Erholt sich der Körper davon nicht mehr? Wer weiß da mehr ?
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