CML - Heilung?

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jan
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Beitrag von jan » 06.04.2010, 11:40

Hallo zusammen

ich vermute, dass dies auf der Forschung des DKFZ zur Aktivierung der Tumorstammzellen z.B. durch Interferon oder Immuntherapien, damit sie für Medikamente wie Imatinib erreichbar werden. Es gab ja vor einigen Monaten hierzu einen ZDF-Bericht, den Ihr hier sehen könnt (und in dem ich auch gefilmt wurde...):
<!-- BBCode Start --><A HREF="http://infokanal.zdf.de/ZDFde/inhalt/11 ... 47,00.html" TARGET="_blank">http://infokanal.zdf.de/ZDFde/inhalt/11 ... 00.html</A><!-- BBCode End -->
(Klickt rechts in der Mediathek auf "Video: Neue Wege in der Krebstherapie", um den Beitrag zu sehen).

Allerdings ist ja noch nicht klar, ob die Theorie auch in der Praxis funktioniert bzw wie die Mechanismen wirklich zusammenhängen, die schlafenden Stammzellen zu wecken und dann gezielt zu beseitigen. In den CML-Studien gibt es bei realen Patienten ja noch widersprüchliche Beobachtungen, bei denen man noch nicht genau weiss, warum in der einen Studie ein klarer Vorteil der Interferon-Imatinib-Gruppe gegenüber der Imatinib-Monotherapiegruppe besteht und in der anderen nicht. Es könnte mit Dosis, Therapieunterbrechungen, Art der IFN-Therapie, aber auch individuellen Gegebenheiten der Patienten oder Studieneinschlusskriterien zusammenhängen. Siehe dazu auch meine Berichte von der ASH-Konferenz 2009 zum Thema Stopp-Studien und Interferon-Kombination, hier und unter "Weiterführende Informationen":
<!-- BBCode auto-link start --><a href="/http://www.leukaemie-online.de/modules. ... le&sid=755" target="_blank">http://www.leukaemie-online.de/modules. ... sid=755</a><!-- BBCode auto-link end -->

Insgesamt halte ich, soweit ich es überhaupt beurteilen kann, die Stellungnahme aus der FAZ für etwas zu optimistisch - je nach dem, wie man das Wort "Möglichkeit" liest. Man ist den Dingen auf der Spur, man erzielt Fortschritte und versteht immer besser, wie man die schlafenden Stammzellen aus der Reserve locken könnte. Therapiealltag ist das heute aber noch nicht, sondern eher Forschungsalltag, der noch mehr Studien, mehr gute und schlechte Theorien brauchen wird. Zum Glück laufen einige Studien dazu - und intensive Forschung z.B. am DKFZ und den Studiengruppen.

Viele Grüße
Jan


Ulli
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Beitrag von Ulli » 02.04.2010, 11:59

In diesem FAZ-Artikel:

<!-- BBCode auto-link start --><a href="/http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C8 ... ntent.html" target="_blank">http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C8 ... nt.html</a><!-- BBCode auto-link end -->

steht tatsächlich folgende Stellungnahme:

<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 CELLPADDING=3 CELLSPACING=1 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font class="pn-sub">Zitat:</font><HR noshade height=1></TD></TR><TR><TD><FONT class="pn-sub"><BLOCKQUOTE>
Bei einer Form der Leukämie können durch das Medikament Glivec die Patienten von ihrer Krankheit befreit werden. Allerdings muss das Medikament tatsächlich lebenslang gegeben werden, weil der Krebs zurückkommt, wenn das Medikament abgesetzt wird. Wissenschaftler aus unserem Hause haben gerade eine Möglichkeit gefunden, wie man diesen Rückfall verhindern kann, so dass man das teure Medikament doch nur für eine bestimmte Zeit nehmen muss. </BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR noshade height=1></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->

Auch wenn ich eigentlich bei sowas immer sehr skeptisch bin, Otmar Wiestler ist Chef des Deutschen Krebsforschungszentrums und damit doch (wohl hoffentlich) ernst zu nehmen und die FAZ ist nicht die Bild-Zeitung.

Mich wundert einfach nur, dass diese Info/Ankündigung noch nicht den Weg hierher gefunden hat. Vielleicht ist doch nicht alles Gold was glänzt...

Sollte mit diesem Bericht wieder nur Hoffnung (bei mir) geschürt worden sein, so werde ich meinen Unmut gegenüber der FAZ und Hr. Wiestler deutlich formulieren. Eine so sensible Info in einem (sorry) 08/15 Zeitungsinterview? Wäre fast zu schön um wahr zu sein.

_________________
“It is often said that before you die your life passes before your eyes. This is in fact true. It's called living.” Terry Pratchett

unknown

Beitrag von unknown » 28.03.2010, 20:51

<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 CELLPADDING=3 CELLSPACING=1 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font class="pn-sub">Zitat:</font><HR noshade height=1></TD></TR><TR><TD><FONT class="pn-sub"><BLOCKQUOTE>...Ich habe bisher nur von Studien gehört - nach mind. drei Jahren Gliveceinnahme und Absetzen mit hohem Rückfallrisiko.
Herzliche Grüße
Marita
.</BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR noshade height=1></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->

Das ist auch der "Stand der Dinge", alles andere müßte erst bewiesen werden. Ich bin da ehr skeptisch, denn diese Info hätte uns sonst sicher schon über Jan erreicht.

unknown

Beitrag von unknown » 28.03.2010, 12:10

Hallo, liebe CML-Mitpatienten,
gerade las ich in der FAZ vom heutigen Sonntag ein Interview mit Prof. Otmar Wiestler vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Darin geht es u.a. um CML, die Behandlung mit Glivec und Rückfälle nach Absetzen. Er sagt: "....'Wissenschaftler aus unserem Hause haben gerade eine Möglichkeit gefunden, wie man diesen Rückfall verhindern kann, so dass man das teure Medikament doch nur für eine bestimmte Zeit nehmen muss."
Weiß jemand Genaueres? Ich habe bisher nur von Studien gehört - nach mind. drei Jahren Gliveceinnahme und Absetzen mit hohem Rückfallrisiko.
Herzliche Grüße
Marita
.

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