Untersuchungsintervalle ?

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unknown

Beitrag von unknown » 04.07.2009, 01:14

Hallo Haggi,

Breitbandantibiotika vorbeugend sind meines Wissens eigentlich nur üblich, wenn die Leukos wirklich richtig kräftig im Keller sind, also irgendein Wert um 2000 oder noch tiefer.
Andernfalls steigt besage Resistenzgefahr. Außerdem ist Cotrim meines Wissens auch hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen durchaus kein harmloses Hustenbonbönchen ...
Bitte den Arzt mal um genaue Begründung bzw. um eine Art Behandlungsfahrplan.

Alles Gute,
Pascal.

Haggi
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Beitrag von Haggi » 30.06.2009, 20:40

ich denke die 800er packe ich. Mein Körper steckt einiges weg und ich bin da optimistisch. Hab ja noch genug Novalgin da *lol*

Haggi

P.S. hab Freitag nen Ambulanztermin,und Montag einen bein HA dahab ich dann 2 Meinungen zum Thema Antibiotika :)
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mototte
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Beitrag von mototte » 30.06.2009, 18:03

Hallo Haggi,

das bezahlt die Studienzentrale. Bin gespannt, wie Du die 800er Dosis verträgst. Ich bin auch auf 800 randomisiert worden, habe aber wieder auf 400 zurückgehen müssen, da ich die doppelte Dosis überhaupt nicht gut vertragen habe.

Liebe Grüße

Tanja
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jan
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Beitrag von jan » 30.06.2009, 11:30

Hallo Haggi

ich stimme Marc und Niko zu. Am Anfang der Therapie kann eine so engmaschige Kontrolle des Blutbildes sinnvoll sein, weil oftmals gerade am Anfang oftmals Zytopenien (zu geringe Blutwerte) auftreten können, weil das Imatinib die Blutzellen mit CML sehr schnell beseitigt und die bisher verdrängten "gesunden" Stammzellen eine Weile brauchen, bis sie eine eine normale, CML-freie Blutbildung wiederherstellen. Außerdem muß man die Leberwerte genau beobachten, dass diese nicht weit außer Rand und Band geraten. Insbesondere wenn Du nun auf 800mg umstellst ist es für wenige Wochen sicherlich eher vorsichtig aber vielleicht sinnvoll, zu beobachten, ob die Blutwerte einigermaßen ok bleiben. Wenn sich zeigt, dass die Blutwerte ok bleiben und Du eine gute Remission erreichst, reicht ein Blutbild alle paar Monate, eine Zytogenetik alle 12 Monate und PCR alle 3 Monate. Wann genau was gemacht werden sollte, steht ganz genau in den CML-Therapieempfehlungen des ELN (European Leukemia Net).
Siehe <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules. ... le&sid=355" TARGET="_blank">hier</A><!-- BBCode End --> und <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules. ... le&sid=503" TARGET="_blank">hier</A><!-- BBCode End -->.

Die präventive Antibiotikagabe ist allerdings sehr unüblich und seltsam. Erstens ist die "präventive" Gabe ja immer mit Risiko einer Resistenzbildung gegen das Antibiotika versehen. Zweitens ist es oftmals ja sinnvoller, das Bakterium zu bestimmen und dann gezielt ein dagegen ein bestimmtes gezieltes Antibiotikum einzusetzen, anstatt mit einem Breitbandantibiotikum auf ein unklares Ziel zu streuen. Und drittens beseitigt das Antibiotikum auch die Darmflora, und der flotte Heinrich ist ja auch nichts, was man zur CML und den Glivec-Nebenwirkungen ohne Not noch zusätzlich braucht. In den CML-Therapieempfehlungen der Experten gibt es keine Aussage zu einer präventiven Gabe von Antibiotika ohne Anzeichen einer Infektion. Insofern würde ich das mal beim Arzt genau hinterfragen.

Viele Grüße
Jan

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Marc
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Beitrag von Marc » 29.06.2009, 11:10

Hallo Haggi,

die Antibiotikagabe kommt mir allerdings etwas seltsam vor.
Sofern Du in guter hämatologischer Remission bist, solltest Du
nicht übermäßig infektanfällig sein.
Dies trifft wohl für den überwiegenden Teil der CMLer zu.
Grundlos Antibiotika zu nehmen würde ich persönlich lassen,
außer ein Arzt hätte es mir verordnet und den Grund nachvollziehbar
erläutert.

Die Blutkontrollen sind anfangs engmaschig, besonders am Anfang einer
Studie. Schließlich muss man sehen, wie Du auf 800mg Glivec reagierst.
Im Laufe der Zeit (eine gute Remission) vorausgesetzt, wirst Du irgendwann
wahrscheinlich nur noch alle 2-3 Monate zur Blutkontrolle

Gruss

Marc

Gruss

Marc
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Thomas55
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Beitrag von Thomas55 » 29.06.2009, 11:02

<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 CELLPADDING=3 CELLSPACING=1 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font class="pn-sub">Zitat:</font><HR noshade height=1></TD></TR><TR><TD><FONT class="pn-sub"><BLOCKQUOTE>

Noch eine Frage. Zusätzlich nehme ich noch Montags und Donnerstags "vorsorglich" Antibiotika (Cotrim Hexal) je Morgends und Abends, obwohl ich keine Infektzeichen habe.
Macht das sinn über Monate Antibiotika grundlos zu geben ?

Gruß

Haggi
</BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR noshade height=1></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->

Hallo Haggi,

Cotrim wird vorbeugend hauptsächlich gegen Pneumocystis carinii gegeben, diese Lungenentzündung ist recht gefährlich. Ob dies CMLer brauchen weiß ich nicht (Studie ?) Bei der Cll und bei akuten Leukämien wird dies bei oder nach Therapie gegeben. Ich selbst habe diese wegen meines Immunmangelsyndroms über Jahre während der Wintersaison genommen. Nachteil ist dass auf Dauer die Darmflora futsch geht, dagegen sich Pilze (Candida usw.) sich freuen.

Gruß
Thomas
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Haggi
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Beitrag von Haggi » 28.06.2009, 21:35

danke für die Antworten. Ich werd die Ärzte dann mal löchern nächste Woche.
Das mit der Lungenentzündung ist einleuchtend, werd die Ärzte dazu fragen.

Danke

Haggi
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sinivuokko
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Beitrag von sinivuokko » 28.06.2009, 17:30

hallo an alle,
ich bin eine von der AML-fraktion und habe auch als dauermedikament Cotrim forte montags, mittwochs und freitags und zwar von anfang an und es bleibt so lange wie auch die erhaltungstherapie läuft (zwei jahre).- ohne wenn und aber, es soll eine vorbeugemassnahme gegen lungenentzündungen sein.- ich bin auch neugierig, ob jemand mehr dazu weiss.- lg sinivuokko
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MAXXI
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Beitrag von MAXXI » 28.06.2009, 13:03

Hallo Haggi,
als CLLer habe ich bezüglich Antibiotika folgende Erfahrung gemacht:
Nach meiner Therapie musste ich ein Jahr lang vorbeugend Cotrim einnehmen, weil mein Immunstatus (T-Helferzellen) sehr schlecht war. An den absoluten Leukozytenzahlen konnte man das nicht festmachen, die waren da schon lange im Normbereich, nur mit dem Immunstatus hat es halt etwas länger gedauert, bis der sich erholt hatte.
Frag einfach mal diesbezüglich Deine Ärzte, vielleicht hast Du ja bei ansonsten guten Werten dort einen Defizit.
Gruß Hans
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frjos
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Beitrag von frjos » 28.06.2009, 12:09

Hallo Haggi,

ich nehme Glivec 400 mg, fast 2 Jahre lang, keine Studienteilnahme.
Bei mir wars so:
die ersten 4 Wochen - 2x wöchentlich großes Blutbild,
die nächsten 4 Wochen - 1x wöchentlich großes Blutbild,
und bis zum Ende des 3. Monats - nur mehr alle 2 Wochen,
bis zum Ende es ersten Jahres - 1x monatlich ein großes Blutbild und
alle 3 Monate molekularbiologische Untersuchung.
Jetzt im 2 Jahr handhabe ich es so:
alle 3 Monate im Krankenhaus molekularbiologische Untersuchung und
als Vorsichtsmaßnahme dazwischen ein großes Blutbild beim Hausarzt.

Antibiotika habe ich nie bekommen,
habe jedoch einen leicht erhöhten Blutdruck und nehme daher täglich 25mg Lotarsan.

Wünsche dir, das du die 800er gut verträgst und alles Gut
frjos
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NL
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Beitrag von NL » 28.06.2009, 10:38

Moin Haggi,
in meinem Fall waren das auch so ca. 6 Wochen, dann wurden die Intervalle monatlich, und noch später dreimonatlich. In den ersten 14 Tagen waren die Blutbilder täglich, meine Werte waren bei Diagnose aber auch die reinste Katastrophe.
Im Gegensatz zu Dir bin ich nicht in einer Studie. Ich vermute, dass die Studie der Grund für die engmaschige Kontrolle ist (oder gibts noch irgendwetwas spezielles in Deinem Blutbild?).

Das mit dem Antibiotikum klingt für mich erstmal höchst seltsam. Einfach so vorbeugend ein Antibiotikum gabs bei mir nicht, nur den Rat, während des Leukozytentiefs etwa vier Wochen nach Behandlungsbeginn grössere Menschenansammlungen zu meiden und sofort zum Arzt zu gehen, falls ich Fieber bekäme.
Ich habe dann bei normalem Blutbild ein Antibiotikum mehr oder minder vorbeugend bekommen, weil ich vor einem Jahr beim Mountainbiken auf einem Knie gebremst hatte und mir einen Stein in dem Schleimbeutel gerammt habe. Das war aber nicht alle paar Tage sondern die normale stramme Dosis zweimal täglich 10 Tage lang.
Frag mal Deinen Arzt, ob es einen besonderen Grund für die sporadische Gabe gibt.
Die gelegentliche Gabe eines Antibiotikums erscheint mir als Laien gefährlich, ich kann mir keine bessere Methode denken, resistente Keime zu züchten.

Alles Gute für die 800mg <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_cool.gif">
Niko

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Haggi
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Beitrag von Haggi » 28.06.2009, 09:52

Hallo ihrs,

ich hab da ne Frage bezüglich der Intervalle mit Blutkontrolle.
Meine Blutwerte sind mehr oder weniger wieder im Normbereich (kleine abweichungen hier und da, aber nichts Weltbewegendes). Was mich interessiert ist wie häufg solche Blutbilder sinnvoll sind ?

Bei mir wird derzeit 1-2 mal Wöchentlich ein großes Blutbild gemacht und das wird wohl auch die nächsten Wochen und Monate so bleiben. Ist das nicht etwas übervorsichtig ? Wie war das bei euch anfänglich ? Bin jetzt seit 5,5 Wochen auf Glivec und vertrags recht gut.
Sollten die Intervalle nicht größer werden mit der Zeit ?

Noch eine Frage. Zusätzlich nehme ich noch Montags und Donnerstags "vorsorglich" Antibiotika (Cotrim Hexal) je Morgends und Abends, obwohl ich keine Infektzeichen habe.
Macht das sinn über Monate Antibiotika grundlos zu geben ?
Ich weis ihr seit keine Ärzte aber ich hätte gerne mal ne Meinung dazu. Werde eh wegen allem Rücksprache mit nem Arzt nehmen, aber trotzdem bin ich neugiierig.

Nächste Woche gehts an die 800er Dosis,bin gepannt wie das wird. Muss man für die extra Glivec Packung eigentlich Rezeptgebühr bezahlen oder übernimmt das die Studienzentrale ?

Gruß

Haggi
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