Natürlich kann Niemand gezwungen werden bei einer derart schweren Erkrankung vollbeschäftigt arbeiten zu gehen. Versucht bitte mit dem behandelnden Arzt eine Lösung zu diskutieren.
Im Normalfall hat man 6 Wochen Anspruch auf Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber. Anschließend hat man regulär nach SGB Anspruch auf maximal 72 Wochen Krankengeldzahlung der Krankenkasse. Es besteht eigendlich kein Grund zur Panik. Ich kann mir nicht vorstellen das ein Arzt hier eine Gesundschreibung in betracht zieht. Die Krankenkasse wird zu gegebener Zeit, unter Bezugnahme auf die Mitwirkungspflicht des Patienten, auffordern einen Antrag auf eine Reha Kur zu stellen. Dies wäre die normale Abfolge in kürze.
Also versucht auf dieser Basis mit dem Arzt zu sprechen. Hier liegt der Schlüssel für zum Erfolg!
Gruss Holger
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krankschreibungszeit und was danach?
hqllo holger,
es wird sicherlich schwierig,denn sie meint,schon zu zeiten wo sie noch -gesund-war,konnte sie diesen stressigen job kaum noch aushalten,12 stunden unterwegs,harte arbeit. was ist,wenn der chef sie nicht freiwillig kündigt oder gar kündigen darf?wg.schwerbeschädigtenausweis . ist ja nicht so,dass sie nicht wieder arbeiten will,wenn es geht,aber dieser job war übelst anstrengend ,körperlich als auch seelisch. kann man denn jemanden mit cml zum alten job zurück zwingen. ich meine, sie weint jetzt viel und ist sehr fertig und abgemagert.nur der gedanke,dass sie diese arbeit mit cml wieder machen soll,lässt uns schon bißchen erstarren. gruss julie
es wird sicherlich schwierig,denn sie meint,schon zu zeiten wo sie noch -gesund-war,konnte sie diesen stressigen job kaum noch aushalten,12 stunden unterwegs,harte arbeit. was ist,wenn der chef sie nicht freiwillig kündigt oder gar kündigen darf?wg.schwerbeschädigtenausweis . ist ja nicht so,dass sie nicht wieder arbeiten will,wenn es geht,aber dieser job war übelst anstrengend ,körperlich als auch seelisch. kann man denn jemanden mit cml zum alten job zurück zwingen. ich meine, sie weint jetzt viel und ist sehr fertig und abgemagert.nur der gedanke,dass sie diese arbeit mit cml wieder machen soll,lässt uns schon bißchen erstarren. gruss julie
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Hallo Julie,
aus eigener Erfahrung empfehle ich zunächst einmal :
1. Die Beantragung eines Schwerbehindertenausweises. (wichtig!!!)
2. Kontaktaufnahme mit der Schwerbehindertevertretung in der Firma falls vorhanden.
3. Beantragung einer onkologische Kur beim Rentenversicherungsträger.
4. Ist die psychische Belastung dominierend, kontakt zu einen Psychoonkologen aufnehemen.
5. Nach festgestellter Schwerbehinderung kontakt zu einen vom zuständigen Integrationsamt autorisieten Integrationsfachdienst aufnehem. Dieser kann Hilfestellung bei der Wiedereingliederung in den Beruf leisten.
Erster Ansprechpartner in jedem Fall ist immer der behandelnde Hämatologe.
In wie weit man sich in der Lage fühlt die bisherige Arbeit auszuüben ist natürlichindividuell sehr unterschiedlich. In jedem Fall giebt ist es auch einen Rechtsanspruch darauf in Teilzeit beschäftigt zu werden. Unbedingt informieren unterwww.bmas.bund.de Eventuell kommt auch eine Erwerbsminderungsrente in betracht. Info auch Blauer Ratgeber 040 Wegweiser zu Sozialleistungen.www.bmas.bund.de
Ich hoffe das dir das etwas weiter hilft.
Gruß Holger
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aus eigener Erfahrung empfehle ich zunächst einmal :
1. Die Beantragung eines Schwerbehindertenausweises. (wichtig!!!)
2. Kontaktaufnahme mit der Schwerbehindertevertretung in der Firma falls vorhanden.
3. Beantragung einer onkologische Kur beim Rentenversicherungsträger.
4. Ist die psychische Belastung dominierend, kontakt zu einen Psychoonkologen aufnehemen.
5. Nach festgestellter Schwerbehinderung kontakt zu einen vom zuständigen Integrationsamt autorisieten Integrationsfachdienst aufnehem. Dieser kann Hilfestellung bei der Wiedereingliederung in den Beruf leisten.
Erster Ansprechpartner in jedem Fall ist immer der behandelnde Hämatologe.
In wie weit man sich in der Lage fühlt die bisherige Arbeit auszuüben ist natürlichindividuell sehr unterschiedlich. In jedem Fall giebt ist es auch einen Rechtsanspruch darauf in Teilzeit beschäftigt zu werden. Unbedingt informieren unterwww.bmas.bund.de Eventuell kommt auch eine Erwerbsminderungsrente in betracht. Info auch Blauer Ratgeber 040 Wegweiser zu Sozialleistungen.www.bmas.bund.de
Ich hoffe das dir das etwas weiter hilft.
Gruß Holger
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hallo jan, danke für die ausführliche antwort,habe alles im geiste notiert und versuche nun etwas zielgerichteter die dinge anzugehen. ich bin zwar -bloß-die schwester,aber ich möchte niemals alles dem zufall überlassen,weil meiner schwester eben die kraft momentan fehlt .
sicherlich überschlagen sich die gedanken im ersten moment. es ist aber sehr schön zu merken, dass menschen einen weiterhelfen und es ist schon nicht mehr ganz so sehr schwer. bin froh,wieder mal eine nacht durchgeschnarcht zu haben.
gruss julie
sicherlich überschlagen sich die gedanken im ersten moment. es ist aber sehr schön zu merken, dass menschen einen weiterhelfen und es ist schon nicht mehr ganz so sehr schwer. bin froh,wieder mal eine nacht durchgeschnarcht zu haben.

hallo werner. es stimmt,mit den schritten. die erste panik habe ich auch nun im griff,denke ich.
wir haben jetzt einen onkopsychologen(hoffe das richtig ausgedrückt zu haben) aufgesucht und einen cml-spezialdoctor um einen termin zur zweitmeinung per e-mail gebeten. hoffen,dass sich was tut. meine schwester konnte ich heute am telefon das erste mal wieder lachen hören,-zwar nur ganz klein,aber immerhin. gruss und danke ,julie
wir haben jetzt einen onkopsychologen(hoffe das richtig ausgedrückt zu haben) aufgesucht und einen cml-spezialdoctor um einen termin zur zweitmeinung per e-mail gebeten. hoffen,dass sich was tut. meine schwester konnte ich heute am telefon das erste mal wieder lachen hören,-zwar nur ganz klein,aber immerhin. gruss und danke ,julie
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Hallo Julie
wie Werner gesagt hat, erstmal nichts überstürzen. In den ersten Tagen und Wochen kann der Arzt Deine Schwester erstmal krankschreiben, und wenn diese dann nicht arbeitsfähig ist, kann diese Krankschreibung erstmal auch fortdauern. So ist das ja bei jeder ernsthaften Erkrankung, ob nun Krebs, Depression oder Verletzungen. Die ersten sechs Wochen der Krankschreibung muss der Arbeitgeber den Lohn 100% fortzahlen ("Gehaltsfortzahlung bei Krankheit"), danach hängt es sehr stark von der Versicherungssituation Deiner Schwester ab (Krankentagegeldversicherung, Absicherung durch Arbeitgeber, etc). Bin da kein Experte.
Grundsätzlich zur Rückkehr zur Arbeitsstelle nach einer Krebsdiagnose - jeder ist da anders, und jeder Job ist anders. Für mich war es in der Phase sehr wichtig, direkt nach der Diagnose wieder in die Arbeit zu gehen, weil ich, wäre ich den ganzen Tag zuhause gewesen, vermutlich in ein noch größeres und tieferes Loch gefallen wäre. Ich hatte einen Chef, der mich gedeckt hat, so dass ich niemand etwas sagen mußte, wenn ich jeden Montag Morgen 400km entfernt in der Studienklinik sein mußte (das war 2001 noch anders als heute, da gab es Glivec noch nicht auf Rezept). Genauso kann ich aber gut verstehen, wenn jemand sich nach der Diagnose nicht in der Lage fühlt, weiter arbeiten zu gehen, ob aus eigenem Antrieb oder aufgrund des Arbeitsumfelds.
Wichtig ist aber: Keine Entscheidungen überstürzen, erstmal den Staub legen lassen. Die Krankschreibung gibt einem die Möglichkeit, voreilige Entscheidungen wie eine Kündigung zu verschieben, die man später vielleicht nicht rückgängig machen kann.
Weitere Möglichkeiten, die man aber auch erst nach guter Überlegung angehen sollte, sind Frühverrentung, oder Beantragung eines Behindertenstatus zur Erhöhung des Kündigungsschutzes oder des Urlaubsanspruchs. All dies hat arbeits- und sozialrechtliche sowie wirtschaftliche Vor- und Nachteile, die man mit klarem Kopf bedenken sollte, und den hat man in den ersten Wochen mit Sicherheit nicht.
Bei CML hat man zumindest die Wahl, weil die meisten Patienten nur unter wenigen Nebenwirkungen der Therapie leiden und daher rein physisch arbeitsfähig bleiben. Was im Kopf vorgeht, wie man sich neu sortiert, was unwichtig wird und wichtig bleibt, und wie das (Arbeits)-Umfeld reagiert, sind aber wie gesagt andere, ebenso wichtige Themen.
Viele Grüße
Jan
wie Werner gesagt hat, erstmal nichts überstürzen. In den ersten Tagen und Wochen kann der Arzt Deine Schwester erstmal krankschreiben, und wenn diese dann nicht arbeitsfähig ist, kann diese Krankschreibung erstmal auch fortdauern. So ist das ja bei jeder ernsthaften Erkrankung, ob nun Krebs, Depression oder Verletzungen. Die ersten sechs Wochen der Krankschreibung muss der Arbeitgeber den Lohn 100% fortzahlen ("Gehaltsfortzahlung bei Krankheit"), danach hängt es sehr stark von der Versicherungssituation Deiner Schwester ab (Krankentagegeldversicherung, Absicherung durch Arbeitgeber, etc). Bin da kein Experte.
Grundsätzlich zur Rückkehr zur Arbeitsstelle nach einer Krebsdiagnose - jeder ist da anders, und jeder Job ist anders. Für mich war es in der Phase sehr wichtig, direkt nach der Diagnose wieder in die Arbeit zu gehen, weil ich, wäre ich den ganzen Tag zuhause gewesen, vermutlich in ein noch größeres und tieferes Loch gefallen wäre. Ich hatte einen Chef, der mich gedeckt hat, so dass ich niemand etwas sagen mußte, wenn ich jeden Montag Morgen 400km entfernt in der Studienklinik sein mußte (das war 2001 noch anders als heute, da gab es Glivec noch nicht auf Rezept). Genauso kann ich aber gut verstehen, wenn jemand sich nach der Diagnose nicht in der Lage fühlt, weiter arbeiten zu gehen, ob aus eigenem Antrieb oder aufgrund des Arbeitsumfelds.
Wichtig ist aber: Keine Entscheidungen überstürzen, erstmal den Staub legen lassen. Die Krankschreibung gibt einem die Möglichkeit, voreilige Entscheidungen wie eine Kündigung zu verschieben, die man später vielleicht nicht rückgängig machen kann.
Weitere Möglichkeiten, die man aber auch erst nach guter Überlegung angehen sollte, sind Frühverrentung, oder Beantragung eines Behindertenstatus zur Erhöhung des Kündigungsschutzes oder des Urlaubsanspruchs. All dies hat arbeits- und sozialrechtliche sowie wirtschaftliche Vor- und Nachteile, die man mit klarem Kopf bedenken sollte, und den hat man in den ersten Wochen mit Sicherheit nicht.
Bei CML hat man zumindest die Wahl, weil die meisten Patienten nur unter wenigen Nebenwirkungen der Therapie leiden und daher rein physisch arbeitsfähig bleiben. Was im Kopf vorgeht, wie man sich neu sortiert, was unwichtig wird und wichtig bleibt, und wie das (Arbeits)-Umfeld reagiert, sind aber wie gesagt andere, ebenso wichtige Themen.
Viele Grüße
Jan
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Hallo Julie,
ich würde am Anfang nicht zu viele Schritte auf einmal machen. Warte doch jetzt erstmal die ersten Untersuchungen ab. Wie schon viele geschrieben haben arbeiten sie noch in demselben Job. Einige haben den Job auch gewechselt. Ob das jetzt wegen CML war weiß ich nicht.
Gerade die Zeit nach der Diagnose war auch bei mir gerade psychisch schwierig. Aber auch die Arbeit hat mir geholfen wieder in die Normalität zu finden.
Wenn es körperlich nicht geht muss man Lösungen finden. Da ist natürlich als erstes der Arzt der Ansprechpartner. Je nach Verhältnis und Situation kann man natürlich auch mit dem Vorgesetztem sprechen.
Allerdings muss man meiner Kenntnis nach nichts von seiner Krankheit sagen und auch keine näheren Angaben zur Art der Krankheit machen. Bei mir weiß z.B. keiner was davon.
Welche Institutionen dir dabei sonst helfen können weiß ich auch nicht.
Gruß
Werner
[addsig]
ich würde am Anfang nicht zu viele Schritte auf einmal machen. Warte doch jetzt erstmal die ersten Untersuchungen ab. Wie schon viele geschrieben haben arbeiten sie noch in demselben Job. Einige haben den Job auch gewechselt. Ob das jetzt wegen CML war weiß ich nicht.
Gerade die Zeit nach der Diagnose war auch bei mir gerade psychisch schwierig. Aber auch die Arbeit hat mir geholfen wieder in die Normalität zu finden.
Wenn es körperlich nicht geht muss man Lösungen finden. Da ist natürlich als erstes der Arzt der Ansprechpartner. Je nach Verhältnis und Situation kann man natürlich auch mit dem Vorgesetztem sprechen.
Allerdings muss man meiner Kenntnis nach nichts von seiner Krankheit sagen und auch keine näheren Angaben zur Art der Krankheit machen. Bei mir weiß z.B. keiner was davon.
Welche Institutionen dir dabei sonst helfen können weiß ich auch nicht.
Gruß
Werner
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hallo und guten tag,
einige schreiben hier,dass man bei cml durchaus wieder arbeiten gehen kann. wer entscheidet darüber ? und was ist,wenn man selber sich nicht in der lage fühlt,die arbeit wieder aufzunehmen,trotz besserer blutwerte. muss man zwangsläufig wieder seinen arbeitsplatz nehmen,auch wenn man diesen schon in gesunden zeiten als psychisch und physisch stark belastend empfunden hat. was wird danach,wenn man dort nicht wieder hingeht? wer kann einen darüber auskunft geben? heutzutage muss man ja angst haben, dass man solange man noch steht dem staat dienen muss,egal was wird. gruss julie
einige schreiben hier,dass man bei cml durchaus wieder arbeiten gehen kann. wer entscheidet darüber ? und was ist,wenn man selber sich nicht in der lage fühlt,die arbeit wieder aufzunehmen,trotz besserer blutwerte. muss man zwangsläufig wieder seinen arbeitsplatz nehmen,auch wenn man diesen schon in gesunden zeiten als psychisch und physisch stark belastend empfunden hat. was wird danach,wenn man dort nicht wieder hingeht? wer kann einen darüber auskunft geben? heutzutage muss man ja angst haben, dass man solange man noch steht dem staat dienen muss,egal was wird. gruss julie
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