Moin NDS,
ich bin kein Arzt, sondern medizinischer Laie. Die Diagnose wird nicht nur anhand des Blutbildes, das nur ein Symptom ist, erstellt. Die Diagnose CML wird bis auf wenige Ausnahmen anhand einer Chromosomenveränderung bzw. mit dem Nachweis des dadurch entstehenden fehlerhaften Proteins Bcr-Abl nachgewiesen. Das hat mit der Schwangerschaft nichts zu tun, es geht auch nicht von alleine wieder weg. Ob die hormonellen Umstellungen der Schwangerschaft einen Einfluss auf die Entstehung der CML haben können, weiss ich nicht, mir ist da nichts bekannt.
Du hast an anderer Stelle geschrieben, dass Du weitere Kinder wolltest, und die Zeit zur nächsten Schwangerschaft erwähnt. Der wesentliche Punkt für erfolgreiche weitere Schwangerschaften als CML-Patientin ist die Geduld, bis Deine Werte so lange stabil sind, dass der Arzt das grüne Licht gibt. Vorausgesetzt, der Arzt hat Erfahrung mit soetwas (solche Ärzte gibt es bei den auf CML spezialisierten Unikliniken, ich glaube, dass z.B. Jena oder Mannheim solche Addressen sind).
Das Risiko, falls die CML während einer Schwangerschaft aus dem Ruder läuft, betrifft nicht nur Dich selber, sondern auch das werdende Kind. Wenn die Mutter in Lebensgefahr schwebt, tut das meistens auch das Ungeborene. Viel Geduld ist Essentiell.
Gruss & alles Gute
Niko
Schwangerschaft und Leukämie
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Re: Schwangerschaft und Leukämie
Umso mehr ich hier lese umso mehr Zweifel bekomme ich an meiner Diagnose! Ich finde es total krass, bei wievielen Frauen während oder nach der Schwangerschaft CML diagnostiziert wird! Kann es nicht sein, dass das Blutbild durch die Hormonumstellung gefälscht ist!?
nachdem jetzt doch einige zeit ins land gegangen ist, möchte ich mich endlich mal zurückmelden und den interessierten mitteilen, dass es in bezug auf leukämie und schwangerschaft eine weitere erfolgsstory gibt.
ich habe im januar einen jungen zur welt gebracht, der nach den üblichen ärztlichen untersuchungen kerngesund ist! so gut wie alles ist bisher gut gelaufen ... aber ich fange mal von vorne an:
wie weiter unten zu lesen ist, wurde ich während der schwangerschaft mit ifn therapiert. die entbindung wurde per kaiserschnitt gemacht, wobei ich eine teilnarkose haben durfte. dies stand erst in gefahr, da meine thrombos zu gering waren (= evtl. schlechte gerinnung, was heisst, dass blut zwischen die wirbel laufen kann und auf die nerven drückt). die leukos waren dank des ifn am unteren normalen grenzwert. ich war glücklich, dass alles so gut gelaufen ist. dann war ich auf der wochenbettstation und hatte leider das pech, in ein 4-bett-zimmer gelegt zu werden. hier fing dann der stress an, der allerdings auch ohne vorerkrankung gekommen wäre (schlafentzug, schreiende babys, stillprobleme, wochenflussstau etc.). mein problem war dann, dass ich so eine angst bekommen habe, dass evtl. durch den stress die cml wieder schlimmer wird - ich habe regelrecht panik bekommen! als ich aber wieder zu hause war (nach 5 tagen) wurde alles langsam besser. heute bin ich auch bezüglich meines sohnes sehr entspannt und blicke wieder positiv in die zukunft. die leuko-werte waren auch immer noch unten geblieben - zum glück.
die erste knochenmark-punktion nach der geburt hat gezeigt, dass das ifn zwar meine leukos runtergedrückt hat, aber die zytogenetischen werte immer noch wie am anfang waren (eher noch etwas schlechter wurden)! ich hatte nur ca. 7 wochen gestillt, weil es nicht richtig geklappt hat. ich hatte nie einen klassischen milcheinschuss und war immer unsicher. ich denke, dass ich einfach im kopf nicht frei war... als ich dann abstillte, haben wir die ifn-dosis auf das max. erhöht (9 mio/täglich). auch das hat nach vielen wochen nix weiter als depressionen gebracht. ich habe mich dann entschlossen, nach empfehlung meiner ärzte, glivec zu nehmen. ich nehme es erst seit zwei wochen und habe zum glück bisher keine nebenwirkungen. allerdings habe ich meine energie und gute laune wiedergefunden, worüber ich sehr glücklich bin! zu glauben, dass dies so bleiben wird, ist sicher eine illusion, aber ich gebe die hoffnung nicht auf. wenn jetzt die nächste kmp zeigt, dass es auch wirkt, werde ich noch glücklicher sein!
es ist also möglich, mit leukämie (cml) gesunde kinder zur welt zu bringen! aber von der emotionalen seite her ist es doch sehr schwer. ein kind ist in den ersten monaten sehr, sehr anstrengend - das ganze unter hoher ifn-therapie ist noch extremer. ich hatte/habe sehr starke verlustängste gegenüber meinem sohn und war oft sehr missmutig drauf...
ich bin sehr dankbar, dass ich dieses kind austragen durfte. mit der hilfe meines geliebten partners ist alles zu ertragen und ich glaube daran, dass alles gut werden wird!
liebe grüße,
kathrin
p.s.: wenn jemand mehr interesse an dem geschehenen hat, kann ich gerne noch mehr auskunft geben... <!-- BBcode auto-mailto start --><a href="mailto:"></a><!-- BBCode auto-mailto end -->
ich habe im januar einen jungen zur welt gebracht, der nach den üblichen ärztlichen untersuchungen kerngesund ist! so gut wie alles ist bisher gut gelaufen ... aber ich fange mal von vorne an:
wie weiter unten zu lesen ist, wurde ich während der schwangerschaft mit ifn therapiert. die entbindung wurde per kaiserschnitt gemacht, wobei ich eine teilnarkose haben durfte. dies stand erst in gefahr, da meine thrombos zu gering waren (= evtl. schlechte gerinnung, was heisst, dass blut zwischen die wirbel laufen kann und auf die nerven drückt). die leukos waren dank des ifn am unteren normalen grenzwert. ich war glücklich, dass alles so gut gelaufen ist. dann war ich auf der wochenbettstation und hatte leider das pech, in ein 4-bett-zimmer gelegt zu werden. hier fing dann der stress an, der allerdings auch ohne vorerkrankung gekommen wäre (schlafentzug, schreiende babys, stillprobleme, wochenflussstau etc.). mein problem war dann, dass ich so eine angst bekommen habe, dass evtl. durch den stress die cml wieder schlimmer wird - ich habe regelrecht panik bekommen! als ich aber wieder zu hause war (nach 5 tagen) wurde alles langsam besser. heute bin ich auch bezüglich meines sohnes sehr entspannt und blicke wieder positiv in die zukunft. die leuko-werte waren auch immer noch unten geblieben - zum glück.
die erste knochenmark-punktion nach der geburt hat gezeigt, dass das ifn zwar meine leukos runtergedrückt hat, aber die zytogenetischen werte immer noch wie am anfang waren (eher noch etwas schlechter wurden)! ich hatte nur ca. 7 wochen gestillt, weil es nicht richtig geklappt hat. ich hatte nie einen klassischen milcheinschuss und war immer unsicher. ich denke, dass ich einfach im kopf nicht frei war... als ich dann abstillte, haben wir die ifn-dosis auf das max. erhöht (9 mio/täglich). auch das hat nach vielen wochen nix weiter als depressionen gebracht. ich habe mich dann entschlossen, nach empfehlung meiner ärzte, glivec zu nehmen. ich nehme es erst seit zwei wochen und habe zum glück bisher keine nebenwirkungen. allerdings habe ich meine energie und gute laune wiedergefunden, worüber ich sehr glücklich bin! zu glauben, dass dies so bleiben wird, ist sicher eine illusion, aber ich gebe die hoffnung nicht auf. wenn jetzt die nächste kmp zeigt, dass es auch wirkt, werde ich noch glücklicher sein!
es ist also möglich, mit leukämie (cml) gesunde kinder zur welt zu bringen! aber von der emotionalen seite her ist es doch sehr schwer. ein kind ist in den ersten monaten sehr, sehr anstrengend - das ganze unter hoher ifn-therapie ist noch extremer. ich hatte/habe sehr starke verlustängste gegenüber meinem sohn und war oft sehr missmutig drauf...
ich bin sehr dankbar, dass ich dieses kind austragen durfte. mit der hilfe meines geliebten partners ist alles zu ertragen und ich glaube daran, dass alles gut werden wird!
liebe grüße,
kathrin
p.s.: wenn jemand mehr interesse an dem geschehenen hat, kann ich gerne noch mehr auskunft geben... <!-- BBcode auto-mailto start --><a href="mailto:"></a><!-- BBCode auto-mailto end -->
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Hallo Kathrin,
leider war mein Computer defekt und es war auch sehr stressig, deswegen konnte ich nicht antworten.
Nachdem die Werte nach der Schwangerschaft erst einmal heruntergegangen sind, sind sie zuletzt recht stark gestiegen, auch weil ich noch eine Zahn-OP hatte, bei der ich insgesamt wohl viel Blut verloren habe, was mir außerdem noch eine Anämie eingetragen hat. Jetzt scheint aber alles im Lot zu sein mit dem Zahn.
Nach intensiver Rücksprache mit meinem Arzt habe ich mich randomisieren lassen für CML IV und bin in den Glivec+Ara-C - Zweig gekommen. Da die Werte sich zuletzt den 80.000 näherten und mir über die 100.000er-Grenze berichtet wurde (ab da sollen die Leukos anfangen, die Gefäße zu verstopfen), habe ich mich in mein Schicksal gefügt und nehme seit gestern Glivec.
Das Abstillen - immerhin durfte ich sechs Wochen voll stillen - fiel mir zwar sehr schwer, aber es ging alles gut und man sollte ja auch dankbar sein dafür, überhaupt eine Therapie erhalten zu können.
Was das Stillen als solches anbelangt, ist mir nochmals von verschiedener Seite bestätigt worden, daß es allein wegen der CML nicht schädlich für das Kind ist (natürlich nur, wenn man kein Glivec nimmt). IFN soll zu einer sehr geringen Menge in die Muttermilch übergehen (das genaue Statement dazu liegt mir gerade nicht vor...), aber dennoch wohl insgesamt unschädlich sein.
Bis zur Geburt hast Du ja noch einige Zeit. Lies einfach etwas Literatur zum Stillen, hole Dir eine sehr gute Hebamme zur Seite, der Du vertraust (Du solltest sie unbedingt schon vorher kennenlernen, am besten direkt mit Hebamme entbinden!!!!!) und dann klappt das schon. Lieber kurz stillen als gar nicht.
Bis hierher, LG Lise
[addsig]
leider war mein Computer defekt und es war auch sehr stressig, deswegen konnte ich nicht antworten.
Nachdem die Werte nach der Schwangerschaft erst einmal heruntergegangen sind, sind sie zuletzt recht stark gestiegen, auch weil ich noch eine Zahn-OP hatte, bei der ich insgesamt wohl viel Blut verloren habe, was mir außerdem noch eine Anämie eingetragen hat. Jetzt scheint aber alles im Lot zu sein mit dem Zahn.
Nach intensiver Rücksprache mit meinem Arzt habe ich mich randomisieren lassen für CML IV und bin in den Glivec+Ara-C - Zweig gekommen. Da die Werte sich zuletzt den 80.000 näherten und mir über die 100.000er-Grenze berichtet wurde (ab da sollen die Leukos anfangen, die Gefäße zu verstopfen), habe ich mich in mein Schicksal gefügt und nehme seit gestern Glivec.
Das Abstillen - immerhin durfte ich sechs Wochen voll stillen - fiel mir zwar sehr schwer, aber es ging alles gut und man sollte ja auch dankbar sein dafür, überhaupt eine Therapie erhalten zu können.
Was das Stillen als solches anbelangt, ist mir nochmals von verschiedener Seite bestätigt worden, daß es allein wegen der CML nicht schädlich für das Kind ist (natürlich nur, wenn man kein Glivec nimmt). IFN soll zu einer sehr geringen Menge in die Muttermilch übergehen (das genaue Statement dazu liegt mir gerade nicht vor...), aber dennoch wohl insgesamt unschädlich sein.
Bis zur Geburt hast Du ja noch einige Zeit. Lies einfach etwas Literatur zum Stillen, hole Dir eine sehr gute Hebamme zur Seite, der Du vertraust (Du solltest sie unbedingt schon vorher kennenlernen, am besten direkt mit Hebamme entbinden!!!!!) und dann klappt das schon. Lieber kurz stillen als gar nicht.
Bis hierher, LG Lise
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Liebe Lise,
das hört sich doch ganz gut an, dass man einen Therapiebeginn bei Dir etwas hinauszögern könnte. Ich drück Dir die Daumen, dass Deine Ärzte darüber auch positiv denken und vor allem, dass sich Deine CML für die nächste Zeit 'ruhig' verhält!
Hast Du Dich jetzt bezüglich des Stillens schon entschieden? Dein Kind ist doch schon auf der Welt, ernährst Du es zur Zeit mit der Flasche und pumpst Muttermilch ab, damit 'die Quelle nicht versiegt'? Oder wie läuft das grad praktisch ab?
Ich habe mittlerweile zwei Paper gefunden, wo beschrieben wird, dass IFN wirklich zu groß sein soll, um in die Muttermilch über zu gehen (von 1996 und 2000), bzw. nur sehr geringe Mengen bei einer hohen Dosis IFN übergeht. Allerdings geht es dabei um IFN-a-2B und Roferon ist aber -2A. Jedoch ist die Molekülgröße dieser beiden nahezu gleich. Mich wundert nur, dass im Beipackzettel von Roferon steht, dass es nicht genügend Daten gibt und somit eher abgeraten wird. Ist dies nur eine Sicherheit der Firma? Ich werd dies demnächst mal bei der Firma nachfragen. Ausserdem will ich nächste Woche mit meinem Gyn besprechen, ob sie nicht vorm Stillen molekularbiologisch testen können, was sich in meiner Muttermilch befindet. Das muss sich doch nachweisen lassen können....
Wegen des Benzylalkohols im Roferon hatte ich mir auch Sorgen bei Beginn der Therapie gemacht. Aber auch da hiess es, dass diese geringen Alkoholmengen (die ich mir täglich durch die Spritze zuführe) keine Auswirkungen auf den Fötus haben sollen. Bis jetzt lässt sich das durch die Feindiagnostik auch bestätigen. In Bezug auf das Stillen würde ich den Benzylalkohol auch als vernachlässigbar betrachten.
Ich hoffe auch, dass ich Stillen kann und wie Du sagst, dass es überhaupt klappt!
Liebe Grüße,
Kathrin
das hört sich doch ganz gut an, dass man einen Therapiebeginn bei Dir etwas hinauszögern könnte. Ich drück Dir die Daumen, dass Deine Ärzte darüber auch positiv denken und vor allem, dass sich Deine CML für die nächste Zeit 'ruhig' verhält!
Hast Du Dich jetzt bezüglich des Stillens schon entschieden? Dein Kind ist doch schon auf der Welt, ernährst Du es zur Zeit mit der Flasche und pumpst Muttermilch ab, damit 'die Quelle nicht versiegt'? Oder wie läuft das grad praktisch ab?
Ich habe mittlerweile zwei Paper gefunden, wo beschrieben wird, dass IFN wirklich zu groß sein soll, um in die Muttermilch über zu gehen (von 1996 und 2000), bzw. nur sehr geringe Mengen bei einer hohen Dosis IFN übergeht. Allerdings geht es dabei um IFN-a-2B und Roferon ist aber -2A. Jedoch ist die Molekülgröße dieser beiden nahezu gleich. Mich wundert nur, dass im Beipackzettel von Roferon steht, dass es nicht genügend Daten gibt und somit eher abgeraten wird. Ist dies nur eine Sicherheit der Firma? Ich werd dies demnächst mal bei der Firma nachfragen. Ausserdem will ich nächste Woche mit meinem Gyn besprechen, ob sie nicht vorm Stillen molekularbiologisch testen können, was sich in meiner Muttermilch befindet. Das muss sich doch nachweisen lassen können....
Wegen des Benzylalkohols im Roferon hatte ich mir auch Sorgen bei Beginn der Therapie gemacht. Aber auch da hiess es, dass diese geringen Alkoholmengen (die ich mir täglich durch die Spritze zuführe) keine Auswirkungen auf den Fötus haben sollen. Bis jetzt lässt sich das durch die Feindiagnostik auch bestätigen. In Bezug auf das Stillen würde ich den Benzylalkohol auch als vernachlässigbar betrachten.
Ich hoffe auch, dass ich Stillen kann und wie Du sagst, dass es überhaupt klappt!
Liebe Grüße,
Kathrin
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Liebe Kathrin, lieber Jan, liebe Interessierte,
ich bin mittendrin in der Diskussion.
INF ist für das Stillen absolut neutral zu bewerten: die INF-Moleküle sind zu groß für den Übergang in die Muttermilch, und selbst wenn dies nicht so wäre, würden sie im Magen-Darm-Trakt zerstört, also keine medizinische Wirkung im Kindeskörper erlangen. Evtl. vorhandene Konservierungsstoffe (betrifft ein Benzylalkohol, das wohl im Roferon A von Hoffmann-LaRoche enthalten ist), sind nach Auskunft des Institutes für Embryonaltoxikologie in Berlin nach bisherigen Erfahrungswerten nur dann problematisch, wenn sie dem Kind (in der Studie/Anwendungsbeobachtung waren es Frühgeborene) unmittelbar zugeführt wurden. Das INF geht ja zuerst in meinen Körper, wo dann auch der Alkohol abgebaut wird, so daß eine relevante Menge Alkohol das Kind nicht erreichen würde.
Eine andere Möglichkeit wäre es, die Werte vorübergehend erst einmal zu beobachten; es könnte so zu sein, daß die Schwangerschaft einen eher günstigen Einfluß auf die CML hat in der Weise, daß sie dann weniger aggressiv fortschreitet. Bei MS-Kranken findet nach meinen oberflächlichen Recherchen während der Schwangerschaft kein Schub statt, nachher allerdings kommt es dann stärker; das liegt an der anderen immunologischen Situation in der Schwangerschaft (gilt auch für CML). Nur leider weiß man darüber natürlich wissenschaftlich faßbar nichts (im Sinne von Studien welcher Art auch immer). Inwieweit das Stillen noch eine Wirkung entfaltet, weiß man natürlich auch nicht. Ich denke aber, daß das Stillen für die Frau den Übergang nach der Geburt hormonell etc. erleichtert und weniger Streß mit sich bringt, insofern also möglicherweise eher günstig ist.
In meinem Fall lagen die Leukos mit ansteigender Tendenz von 24.800 in der 35. Woche bis zur 39. Woche bei 33.000, seit kurz vor der Entbindung in der 41. Woche sind jedoch fallend von 30.000, zwei Wochen nach der Entbindung noch 25.000 bzw. 24.000. Die Organe sind nicht beeinträchtigt, und die CML ist wenig aggressiv. Man könnte also zB den aktuellen Verlauf abwarten und entweder bei Ansteigen oder bei Beendigung der Stillzeit (max. dann nach 6 Monaten) in die Therapie einsteigen.
Dann besteht auch immer noch die Möglichkeit, in die CML IV Studie aufgenommen zu werden.
Ich habe mich noch nicht ausreichend genug informiert, um wirklich zu einer für mich tragfähigen Entscheidung zu kommen.
Wenn aber Du, Kathrin, bereits INF nimmst mit passablem Ergebnis, würde ich den Stillversuch wagen (wenn Du noch kein Kind hattest, kann es ja auch sein, daß es mit dem Stillen nicht so klappt oder Du dem Stillen auch nicht so emotional verhaftet bist wie ich oder Dir das Stillen unangenehm ist etc. - Man muß nicht stillen, um sein Kind großzuziehen, aber es ist eben sehr erleichternd etc.).
Langfristig bin ich mir mittlerweile recht sicher, daß ich auf Glivec umsteigen werde, weil das doch sehr erfolgreich zu sein scheint, auch was den weiteren. langfristigen Verlauf anbelangt. Aber für einen Übergang scheint mir für meine persönliche Lage INF oder ggf. Nichtstun unter engmaschiger Beobachtung vertretbar. Mütter sind da wahrscheinlich anders, auch wenn ich mir das früher nie hätte vorstellen können.
Soweit für heute, LG Lise.
[addsig]
ich bin mittendrin in der Diskussion.
INF ist für das Stillen absolut neutral zu bewerten: die INF-Moleküle sind zu groß für den Übergang in die Muttermilch, und selbst wenn dies nicht so wäre, würden sie im Magen-Darm-Trakt zerstört, also keine medizinische Wirkung im Kindeskörper erlangen. Evtl. vorhandene Konservierungsstoffe (betrifft ein Benzylalkohol, das wohl im Roferon A von Hoffmann-LaRoche enthalten ist), sind nach Auskunft des Institutes für Embryonaltoxikologie in Berlin nach bisherigen Erfahrungswerten nur dann problematisch, wenn sie dem Kind (in der Studie/Anwendungsbeobachtung waren es Frühgeborene) unmittelbar zugeführt wurden. Das INF geht ja zuerst in meinen Körper, wo dann auch der Alkohol abgebaut wird, so daß eine relevante Menge Alkohol das Kind nicht erreichen würde.
Eine andere Möglichkeit wäre es, die Werte vorübergehend erst einmal zu beobachten; es könnte so zu sein, daß die Schwangerschaft einen eher günstigen Einfluß auf die CML hat in der Weise, daß sie dann weniger aggressiv fortschreitet. Bei MS-Kranken findet nach meinen oberflächlichen Recherchen während der Schwangerschaft kein Schub statt, nachher allerdings kommt es dann stärker; das liegt an der anderen immunologischen Situation in der Schwangerschaft (gilt auch für CML). Nur leider weiß man darüber natürlich wissenschaftlich faßbar nichts (im Sinne von Studien welcher Art auch immer). Inwieweit das Stillen noch eine Wirkung entfaltet, weiß man natürlich auch nicht. Ich denke aber, daß das Stillen für die Frau den Übergang nach der Geburt hormonell etc. erleichtert und weniger Streß mit sich bringt, insofern also möglicherweise eher günstig ist.
In meinem Fall lagen die Leukos mit ansteigender Tendenz von 24.800 in der 35. Woche bis zur 39. Woche bei 33.000, seit kurz vor der Entbindung in der 41. Woche sind jedoch fallend von 30.000, zwei Wochen nach der Entbindung noch 25.000 bzw. 24.000. Die Organe sind nicht beeinträchtigt, und die CML ist wenig aggressiv. Man könnte also zB den aktuellen Verlauf abwarten und entweder bei Ansteigen oder bei Beendigung der Stillzeit (max. dann nach 6 Monaten) in die Therapie einsteigen.
Dann besteht auch immer noch die Möglichkeit, in die CML IV Studie aufgenommen zu werden.
Ich habe mich noch nicht ausreichend genug informiert, um wirklich zu einer für mich tragfähigen Entscheidung zu kommen.
Wenn aber Du, Kathrin, bereits INF nimmst mit passablem Ergebnis, würde ich den Stillversuch wagen (wenn Du noch kein Kind hattest, kann es ja auch sein, daß es mit dem Stillen nicht so klappt oder Du dem Stillen auch nicht so emotional verhaftet bist wie ich oder Dir das Stillen unangenehm ist etc. - Man muß nicht stillen, um sein Kind großzuziehen, aber es ist eben sehr erleichternd etc.).
Langfristig bin ich mir mittlerweile recht sicher, daß ich auf Glivec umsteigen werde, weil das doch sehr erfolgreich zu sein scheint, auch was den weiteren. langfristigen Verlauf anbelangt. Aber für einen Übergang scheint mir für meine persönliche Lage INF oder ggf. Nichtstun unter engmaschiger Beobachtung vertretbar. Mütter sind da wahrscheinlich anders, auch wenn ich mir das früher nie hätte vorstellen können.
Soweit für heute, LG Lise.
[addsig]
Hallo Lise,
erstmal "Herzlichen Glückwunsch" zur Geburt Deines dritten Kindes!
Ich bin eine Frau, die sich in einer ähnlichen Situation wie Du befindet. Bei mir wurde CML im Mai diesen Jahres diagnostiziert und bevor wir die Chemo-Therapie beginnen wollten, habe ich erfahren, dass ich schwanger bin (4.-5. SSW). Es ist ein absolutes Wunschkind und deswegen war ich "sehr glücklich", dass eine IFN-Therapie während der Schwangerschaft möglich ist. Ich habe erst nach der 12. SSW mit 3 Mio. Units IFN begonnen (Leukos waren zu dem Zeitpunkt bei 233 000) und musste nach ein paar Wochen auf 4,5 Mio. erhöhen (das ist immer noch nur die Hälfte von der empfohlenen Tagesdosis!!!). Jetzt bin ich in der 28. SSW und kann Dir sagen, dass ich in dieser relativ kurzen Zeit super Erfolg habe. Die starken Nebenwirkungen haben nach einer Woche nachgelassen und seit ca. 4-5 Wochen gehen die Leukos rapide runter. Zur Zeit habe ich nur noch 15 000! Und das wichtigste: mir geht es sehr gut dabei (auch wenn ich zwischendurch Probleme hatte, die aber auf Bluttransfusionen zurückzuführen sind)! Meine Ärzte meinen auch, dass wir den guten Erfolg vom IFN noch eine Weile herauszögern wollen, d.h. dass ich unter Umständen nicht nach der Geburt (im Januar) gleich auf Gleevec umsteige (wie eigentlich geplant). Denn: auch ich habe Interesse am Stillen und weiss, dass dies mit Gleevec nicht geht. Meine Ärzte gehen davon aus, dass das Molekül IFN auch zu groß ist, um in die Muttermilch zu diffundieren. Und selbst wenn es so wäre, dürfte IFN im Magen-Darm-Trakt des Kindes gleich von den Proteasen zerlegt werden und somit keine Wirkung mehr haben. Allerdings will ich nicht stillen, bevor diese Theorie wissenschaftlich belegt wird (die Recherche läuft noch)...
Ich denke nicht, dass die CML durch die Schwangerschaft ausgelöst wird. Denn es gibt Studien, die zeigen, dass die Schwangerschaftshormone keine aggressive Wirkung auf die Leukämie haben (so wie es bei manch anderen Tumoren in der Schwangerschaft der Fall ist).
Dein Fall ist sicher schwer, denn wenn Du bereits stillst, könnten eventuelle Nebenwirkungen vom IFN hinderlich sein (fürs Stillen). Aber ehrlich gesagt: wenn Du es nicht ausprobierst, wirst Du es nicht wissen. Das Stillen kannst Du jederzeit aufgeben und auf Gleevec kannst Du auch jederzeit umsteigen, falls sich IFN bei Dir als ganz schlecht herausstellt. Ich würde die Chance nutzen und dies sag ich, weil bei meiner CML-Diagnose (im Mai) der Leuko-Wert sehr hoch war (ca. 200 000) und ich wusste, dass ich die CML nicht länger als zwei Jahre haben konnte. Da mein Allgemeinzustand relativ gut war, war eine akute Behandlung mit z.B. Gleevec hinauszögerbar. Vielleicht sind ja Deine Werte auch so, dass ihr wenigstens 1-2 Monate einen Therapiebeginn zu gunsten des Stillens hinauszögern könnt?!?
Was ich Dir am meisten wünsche, ist eine positive bzw. optimistische Einstellung zu Deinem Schicksal. Nimm den Kampf auf und lass Dich von Deinen Ärzten nicht bevormunden. Ein mündiger Patient, hat mehr Chancen, als einer, der den Kopf in den Sand steckt!
Alles Gute für Dich und Deine Familie!
Liebe Grüße,
Kathrin
erstmal "Herzlichen Glückwunsch" zur Geburt Deines dritten Kindes!
Ich bin eine Frau, die sich in einer ähnlichen Situation wie Du befindet. Bei mir wurde CML im Mai diesen Jahres diagnostiziert und bevor wir die Chemo-Therapie beginnen wollten, habe ich erfahren, dass ich schwanger bin (4.-5. SSW). Es ist ein absolutes Wunschkind und deswegen war ich "sehr glücklich", dass eine IFN-Therapie während der Schwangerschaft möglich ist. Ich habe erst nach der 12. SSW mit 3 Mio. Units IFN begonnen (Leukos waren zu dem Zeitpunkt bei 233 000) und musste nach ein paar Wochen auf 4,5 Mio. erhöhen (das ist immer noch nur die Hälfte von der empfohlenen Tagesdosis!!!). Jetzt bin ich in der 28. SSW und kann Dir sagen, dass ich in dieser relativ kurzen Zeit super Erfolg habe. Die starken Nebenwirkungen haben nach einer Woche nachgelassen und seit ca. 4-5 Wochen gehen die Leukos rapide runter. Zur Zeit habe ich nur noch 15 000! Und das wichtigste: mir geht es sehr gut dabei (auch wenn ich zwischendurch Probleme hatte, die aber auf Bluttransfusionen zurückzuführen sind)! Meine Ärzte meinen auch, dass wir den guten Erfolg vom IFN noch eine Weile herauszögern wollen, d.h. dass ich unter Umständen nicht nach der Geburt (im Januar) gleich auf Gleevec umsteige (wie eigentlich geplant). Denn: auch ich habe Interesse am Stillen und weiss, dass dies mit Gleevec nicht geht. Meine Ärzte gehen davon aus, dass das Molekül IFN auch zu groß ist, um in die Muttermilch zu diffundieren. Und selbst wenn es so wäre, dürfte IFN im Magen-Darm-Trakt des Kindes gleich von den Proteasen zerlegt werden und somit keine Wirkung mehr haben. Allerdings will ich nicht stillen, bevor diese Theorie wissenschaftlich belegt wird (die Recherche läuft noch)...
Ich denke nicht, dass die CML durch die Schwangerschaft ausgelöst wird. Denn es gibt Studien, die zeigen, dass die Schwangerschaftshormone keine aggressive Wirkung auf die Leukämie haben (so wie es bei manch anderen Tumoren in der Schwangerschaft der Fall ist).
Dein Fall ist sicher schwer, denn wenn Du bereits stillst, könnten eventuelle Nebenwirkungen vom IFN hinderlich sein (fürs Stillen). Aber ehrlich gesagt: wenn Du es nicht ausprobierst, wirst Du es nicht wissen. Das Stillen kannst Du jederzeit aufgeben und auf Gleevec kannst Du auch jederzeit umsteigen, falls sich IFN bei Dir als ganz schlecht herausstellt. Ich würde die Chance nutzen und dies sag ich, weil bei meiner CML-Diagnose (im Mai) der Leuko-Wert sehr hoch war (ca. 200 000) und ich wusste, dass ich die CML nicht länger als zwei Jahre haben konnte. Da mein Allgemeinzustand relativ gut war, war eine akute Behandlung mit z.B. Gleevec hinauszögerbar. Vielleicht sind ja Deine Werte auch so, dass ihr wenigstens 1-2 Monate einen Therapiebeginn zu gunsten des Stillens hinauszögern könnt?!?
Was ich Dir am meisten wünsche, ist eine positive bzw. optimistische Einstellung zu Deinem Schicksal. Nimm den Kampf auf und lass Dich von Deinen Ärzten nicht bevormunden. Ein mündiger Patient, hat mehr Chancen, als einer, der den Kopf in den Sand steckt!
Alles Gute für Dich und Deine Familie!
Liebe Grüße,
Kathrin
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Hallo Lise,
soweit ich weiss, gibt es bisher keine Methode, vorab herauszufinden bzw. zu prognostizieren, ob ein Patient auf Interferon anspricht oder nicht. Dies bedeutet - man weiss es erst, wenn es wirkt, und zum Wirken braucht IFN Zeit.
Es gab wohl ein paar Forschungsarbeiten, in denen man retrospektiv in einer Interferon-Studie die Patientengruppe, die auf Interferon gut angesprochen hatte, mit der, die keine Remission erreicht hatte, auf bestimmte Merkmale verglichen hat. Dabei hat man herausgefunden, dass die Patienten in Remission durch das Interferon-alpha eine signifikant erhöhte Anzahl aktivierter T-Zellen sowie eine höhere Anzahl Lymphozyten, die die Zytokine IL-2 und IFN-gamma produzieren, aufwiesen. Daraus könnte man schließen, dass die gut auf IFN ansprechende Patienten diese Marker aufweisen müssen. Aber wie gesagt... das weiß man erst, wenn man Interferon eine Weile genommen und die Körperreaktion dann beobachtet hat.
Ich persönlich würde ehrlichgesagt die "Luxusprobleme", wie Du sie schilderst, eher in Kauf nehmen und lieber Glivec nehmen, statt auf Interferon-Response zu hoffen...
Herzliche Grüße
Jan
P.S: Unter IFN wird meines Wissens keine Heilung erreicht... Vielmehr gibt es einen kleinen Anteil Patienten, bei denen nach vielen Jahren erfolgreicher IFN-Therapie und dann Absetzen des Medikaments die Stabilität der CML gehalten wird - die CML ist aber noch messbar! Leider ist dies aber nur bei einem sehr kleinen Teil der IFN-Patienten der Fall...
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soweit ich weiss, gibt es bisher keine Methode, vorab herauszufinden bzw. zu prognostizieren, ob ein Patient auf Interferon anspricht oder nicht. Dies bedeutet - man weiss es erst, wenn es wirkt, und zum Wirken braucht IFN Zeit.
Es gab wohl ein paar Forschungsarbeiten, in denen man retrospektiv in einer Interferon-Studie die Patientengruppe, die auf Interferon gut angesprochen hatte, mit der, die keine Remission erreicht hatte, auf bestimmte Merkmale verglichen hat. Dabei hat man herausgefunden, dass die Patienten in Remission durch das Interferon-alpha eine signifikant erhöhte Anzahl aktivierter T-Zellen sowie eine höhere Anzahl Lymphozyten, die die Zytokine IL-2 und IFN-gamma produzieren, aufwiesen. Daraus könnte man schließen, dass die gut auf IFN ansprechende Patienten diese Marker aufweisen müssen. Aber wie gesagt... das weiß man erst, wenn man Interferon eine Weile genommen und die Körperreaktion dann beobachtet hat.
Ich persönlich würde ehrlichgesagt die "Luxusprobleme", wie Du sie schilderst, eher in Kauf nehmen und lieber Glivec nehmen, statt auf Interferon-Response zu hoffen...
Herzliche Grüße
Jan
P.S: Unter IFN wird meines Wissens keine Heilung erreicht... Vielmehr gibt es einen kleinen Anteil Patienten, bei denen nach vielen Jahren erfolgreicher IFN-Therapie und dann Absetzen des Medikaments die Stabilität der CML gehalten wird - die CML ist aber noch messbar! Leider ist dies aber nur bei einem sehr kleinen Teil der IFN-Patienten der Fall...
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Hallo Jan,
vielen Dank für Deine Antwort.
Derzeit -mkorgen früh wird das Knochenmark punktiert und die Milz geschallt, die Einordnung ist also noch nicht abgeschlossen - würde ich theoretisch gerne Interferon statt Glivec nehmen, weil man unter Interferon alpha ja evtl. doch noch weiter stillen kann, was sich bei Glivec verbietet.
Mich interessiert besonders, anhand welcher Kriterien man diejenigen Patienten herausfindet, bei denen ein Therapieversuch mit Interferon sich lohnen würde. Eigentlich müßte es dazu doch Literatur geben. Denn es scheint ja auch unter INF die gewünschten Remissionen zu geben, und für einen gewissen Anteil soll damit auch Heilung erreicht werden können (vgl. Prof. Aulitzky in einem Vortrag auf dem 6. DLH-Patientenkongress 2003).
Oder ist es einfach so, daß jetzt Glivec da ist, auch wenn man keine Langzeitergebnisse hat, und man nimmt es eben und wartet ab???
Ich weiß auch, daß mein Wunsch nach dem Weiterstillen ein Luxusproblem ist, aber ich finde es ungeheuer wichtig für Mutter und Kind (dient ja auch der Hormonumstellung und schont die Nerven).
LG allerseits von Lise.
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vielen Dank für Deine Antwort.
Derzeit -mkorgen früh wird das Knochenmark punktiert und die Milz geschallt, die Einordnung ist also noch nicht abgeschlossen - würde ich theoretisch gerne Interferon statt Glivec nehmen, weil man unter Interferon alpha ja evtl. doch noch weiter stillen kann, was sich bei Glivec verbietet.
Mich interessiert besonders, anhand welcher Kriterien man diejenigen Patienten herausfindet, bei denen ein Therapieversuch mit Interferon sich lohnen würde. Eigentlich müßte es dazu doch Literatur geben. Denn es scheint ja auch unter INF die gewünschten Remissionen zu geben, und für einen gewissen Anteil soll damit auch Heilung erreicht werden können (vgl. Prof. Aulitzky in einem Vortrag auf dem 6. DLH-Patientenkongress 2003).
Oder ist es einfach so, daß jetzt Glivec da ist, auch wenn man keine Langzeitergebnisse hat, und man nimmt es eben und wartet ab???
Ich weiß auch, daß mein Wunsch nach dem Weiterstillen ein Luxusproblem ist, aber ich finde es ungeheuer wichtig für Mutter und Kind (dient ja auch der Hormonumstellung und schont die Nerven).
LG allerseits von Lise.
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Liebe Lise,
herzlichen Glückwunsch! Ich freue mich sehr für Dich bzw. Euch! Auf jeden Fall alles Gute, viel Gesundheit, Glück und Zufriedenheit der gesamten Familie!
Wenn Du bzgl. Deiner CML Tipps und Hilfestellungen benötigst, kannst Du sicherlich einiges hier finden... und wenn wir helfen können, gib bitte Bescheid.
Für alle anderen, bezüglich Vivianes Punkt 4: Vor wenigen Tagen wurde trotz Glivec-Therapie der Mutter erneut ein gesundes Baby geboren (Siehe <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.newcmldrug.com/Discuss/reply.asp?ID=9576" TARGET="_blank">NewCMLdrug-Diskussionsforum</A><!-- BBCode End -->, englisch). Mutter Megan hatte sich entschieden, sich dem medizinischen Rat zu widersetzen und Glivec trotz ungeplanter Schwangerschaft nicht abzusetzen. Auch wenn Ärzte aus sehr gutem Grund davon abraten, während der Schwangerschaft Glivec einzunehmen (wegen ckit-Inhibition), gibt es doch vereinzelte, schöne Gegenbeispiele...
Herzliche Grüße an alle jungen CML-Patienten - und auf ein langes, gesundes und kinderreiches Leben,
Jan (CML-Patient, 31 Jahre)
herzlichen Glückwunsch! Ich freue mich sehr für Dich bzw. Euch! Auf jeden Fall alles Gute, viel Gesundheit, Glück und Zufriedenheit der gesamten Familie!
Wenn Du bzgl. Deiner CML Tipps und Hilfestellungen benötigst, kannst Du sicherlich einiges hier finden... und wenn wir helfen können, gib bitte Bescheid.
Für alle anderen, bezüglich Vivianes Punkt 4: Vor wenigen Tagen wurde trotz Glivec-Therapie der Mutter erneut ein gesundes Baby geboren (Siehe <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.newcmldrug.com/Discuss/reply.asp?ID=9576" TARGET="_blank">NewCMLdrug-Diskussionsforum</A><!-- BBCode End -->, englisch). Mutter Megan hatte sich entschieden, sich dem medizinischen Rat zu widersetzen und Glivec trotz ungeplanter Schwangerschaft nicht abzusetzen. Auch wenn Ärzte aus sehr gutem Grund davon abraten, während der Schwangerschaft Glivec einzunehmen (wegen ckit-Inhibition), gibt es doch vereinzelte, schöne Gegenbeispiele...
Herzliche Grüße an alle jungen CML-Patienten - und auf ein langes, gesundes und kinderreiches Leben,
Jan (CML-Patient, 31 Jahre)
Hallo, ich bin neu hier im Forum (das dürfte sich aber bald ändern...).
Bei mir wurde in der 35. Woche CML diagnostiziert, vor 10 Tagen habe ich mit einer Hausgeburt entbunden. Also sind es jetzt fünf Frauen, bei denen die CML während der Schwangerschaft diagnostiziert wurde... Es könnte ja auch gut sein, daß die Schwangerschaft selbst die CML mit auslöst, jedenfalls schätzte der Hämatologe das "Alter" meiner CML zunächst auf 1/2 bis 1 Jahr. Die Knochenmarkspunktion soll demnächst erfolgen.
Neben der kleinen Maus habe ich noch zwei Kinder, 1 3/4 und 4 1/2 und ich hoffe natürlich, daß wir noch sehr lange zusammenbleiben können.
LG allerseits, ich habe schon einiges gelesen, was ich ermutigend fand, Lise.
Bei mir wurde in der 35. Woche CML diagnostiziert, vor 10 Tagen habe ich mit einer Hausgeburt entbunden. Also sind es jetzt fünf Frauen, bei denen die CML während der Schwangerschaft diagnostiziert wurde... Es könnte ja auch gut sein, daß die Schwangerschaft selbst die CML mit auslöst, jedenfalls schätzte der Hämatologe das "Alter" meiner CML zunächst auf 1/2 bis 1 Jahr. Die Knochenmarkspunktion soll demnächst erfolgen.
Neben der kleinen Maus habe ich noch zwei Kinder, 1 3/4 und 4 1/2 und ich hoffe natürlich, daß wir noch sehr lange zusammenbleiben können.
LG allerseits, ich habe schon einiges gelesen, was ich ermutigend fand, Lise.
Hallo Du!
Ich wurde im October 2001 diagnostiziert mit 29 Jahren. Ich bin seit Diagnose auf Glivec. Unter anderem schiebe ich eine KMT/SZT auf, weil ich doch noch hoffe vielleicht einmal Kinder zu haben. Ich habe mich diesbezüglich etwas informiert und bin auf folgendes gekommen:
1. Es gibt ein paar Frauen, die wurden aufgrund Ihrer Schwangerschaft diagnostiziert. Ich weiss von vieren und bei allen vier wurde während der Schwangerschaft nichts gemacht und die Therapie erst nach der Geburt des Kindes angefangen. Dies scheint also eine Möglichkeit zu sein falls Du bereits schwanger sein solltest. Obwohl dies wahrscheinlich auf die Diagnosewerte ankommt, ob dies einfach so möglich ist. Aber da könnte Dir ein Arzt sicher genau Auskunft geben.
2. Ich habe eine Frau kennen gelernt, die während der Schwangerschaft diagnostiziert wurde und danach mit Interferon behandelt. Ihr Arzt gab ihr die Möglichkeit zu einer zweiten Schwangerschaft wo aber das Interferon abgesetzt wurde. Die Frau nimmt seit sieben Jahren Interferon und es geht ihr gut. Sie hat zwei gesunde Kinder!
3. Ich kenne eine Frau, die hat sich untersuchen lassen bevor sie schwanger werden wollte. Dabei wurde eine CML diagnostiziert. Sie ist nun auf Glivec und hat sich eingehend mit dem Thema Schwangerschaft abgegeben. Ihr Arzt und sie sind nun zum Schluss gekommen, dass sie für eine Schwangerschaft auf Interferon umsteigen würde und dies während einer Schwangerschaft nehmen würde. Danach dann wieder auf Glivec umsteigen würde. Dies ist Theorie. Ich hab so meine Zweifel mit dieser Idee, da es doch ziemlich viele Leute gibt, die Interferon nicht so gut vertragen - ich weiss nicht, ob man sich dies während einer Schwangerschaft antun möchte... Aber anscheinend scheint dies eine Möglichkeit zu sein. Interferon soll keinen Einfluss auf den Fötus haben.
4. Während den ersten Studien gab es ein paar Frauen, die unter Glivec schwanger wurden. Anscheinend verloren ein paar von Ihnen das Baby. Die Prozentzahl war jedoch im normalen Bereich und somit ist es unklar ob es wirklich Glivec war... Ein paar andere haben auf Raten des Arztes oder eigener Überzeugung abgetrieben. Eine einzige Frau hat unter Glivec ein gesundes Baby geboren. Der Rest hat Glivec abgesetzt und gesunde Babies geboren. Die genauen Zahlen habe ich leider nicht. Aber ich glaube die Anzahl der Schwangeren betrug 12.
5. Mir selbst hat der Arzt geraten falls ich wirklich Kinder möchte es die Möglichkeit gäbe Glivec abzusetzen und schwanger zu werden. Jedoch gehe man da ja das Risiko ein, dass sich die Krankheit weiterentwickelt, etc.
Also alles in allem denke ich Möglichkeiten gibt es, die gar nicht so schlecht aussehen! Was ich mich manchmal frage ist, wie verantwortungsvoll es wäre in unserer Situation Kinder auf die Welt zu stellen. So richtig schlüssig bin ich diesbezüglich noch nicht geworden. Ich würde mich freuen von Dir oder auch anderen die sich mit diesem Thema abgeben mehr zu hören.
Liebe Grüsse
Viviane
Ich wurde im October 2001 diagnostiziert mit 29 Jahren. Ich bin seit Diagnose auf Glivec. Unter anderem schiebe ich eine KMT/SZT auf, weil ich doch noch hoffe vielleicht einmal Kinder zu haben. Ich habe mich diesbezüglich etwas informiert und bin auf folgendes gekommen:
1. Es gibt ein paar Frauen, die wurden aufgrund Ihrer Schwangerschaft diagnostiziert. Ich weiss von vieren und bei allen vier wurde während der Schwangerschaft nichts gemacht und die Therapie erst nach der Geburt des Kindes angefangen. Dies scheint also eine Möglichkeit zu sein falls Du bereits schwanger sein solltest. Obwohl dies wahrscheinlich auf die Diagnosewerte ankommt, ob dies einfach so möglich ist. Aber da könnte Dir ein Arzt sicher genau Auskunft geben.
2. Ich habe eine Frau kennen gelernt, die während der Schwangerschaft diagnostiziert wurde und danach mit Interferon behandelt. Ihr Arzt gab ihr die Möglichkeit zu einer zweiten Schwangerschaft wo aber das Interferon abgesetzt wurde. Die Frau nimmt seit sieben Jahren Interferon und es geht ihr gut. Sie hat zwei gesunde Kinder!
3. Ich kenne eine Frau, die hat sich untersuchen lassen bevor sie schwanger werden wollte. Dabei wurde eine CML diagnostiziert. Sie ist nun auf Glivec und hat sich eingehend mit dem Thema Schwangerschaft abgegeben. Ihr Arzt und sie sind nun zum Schluss gekommen, dass sie für eine Schwangerschaft auf Interferon umsteigen würde und dies während einer Schwangerschaft nehmen würde. Danach dann wieder auf Glivec umsteigen würde. Dies ist Theorie. Ich hab so meine Zweifel mit dieser Idee, da es doch ziemlich viele Leute gibt, die Interferon nicht so gut vertragen - ich weiss nicht, ob man sich dies während einer Schwangerschaft antun möchte... Aber anscheinend scheint dies eine Möglichkeit zu sein. Interferon soll keinen Einfluss auf den Fötus haben.
4. Während den ersten Studien gab es ein paar Frauen, die unter Glivec schwanger wurden. Anscheinend verloren ein paar von Ihnen das Baby. Die Prozentzahl war jedoch im normalen Bereich und somit ist es unklar ob es wirklich Glivec war... Ein paar andere haben auf Raten des Arztes oder eigener Überzeugung abgetrieben. Eine einzige Frau hat unter Glivec ein gesundes Baby geboren. Der Rest hat Glivec abgesetzt und gesunde Babies geboren. Die genauen Zahlen habe ich leider nicht. Aber ich glaube die Anzahl der Schwangeren betrug 12.
5. Mir selbst hat der Arzt geraten falls ich wirklich Kinder möchte es die Möglichkeit gäbe Glivec abzusetzen und schwanger zu werden. Jedoch gehe man da ja das Risiko ein, dass sich die Krankheit weiterentwickelt, etc.
Also alles in allem denke ich Möglichkeiten gibt es, die gar nicht so schlecht aussehen! Was ich mich manchmal frage ist, wie verantwortungsvoll es wäre in unserer Situation Kinder auf die Welt zu stellen. So richtig schlüssig bin ich diesbezüglich noch nicht geworden. Ich würde mich freuen von Dir oder auch anderen die sich mit diesem Thema abgeben mehr zu hören.
Liebe Grüsse
Viviane
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- Beiträge: 2274
- Registriert: 19.07.2010, 10:14
- Wohnort: bei München
- Kontaktdaten:
Das ist auch eine sehr schwierige Sache. Viele Medikamente gegen Krebs sind Zytostatika, d.h. Zellgifte, die die Zellvermehrung verhindern oder deutlich verzögern. Sie wirken insbesondere gegen sich schnell teilende Zellen stärker als gegen langsam teilende - und daher sind die meisten Zytostatika gerade auch schädlich für den Fötus.
Man vermutet, dass auch das CML-Medikament Glivec potentiell teratogen, d.h. Missbildungen beim Fötus fördernd, ist - dies gilt aber meines Wissens nach auch für die anderen medikamentösen Alternativen. Von einer Anwendung von Zytostatika während der Schwangerschaft ist daher eher abzuraten, da sie mit einem sehr hohen Risiko behaftet sind. (Für Männer wird stark vermutet, dass Glivec nicht genotoxisch ist und daher keine Chromosomen schädigt; die Samenzellen sind daher vermutlich nicht geschädigt).
CML ist leider eine agressive Krankheit, die sehr schnell mit agressiven Gegenmitteln sehr gezielt behandelt werden muss, da sie ansonsten sehr schnell voranschreiten kann - neun Monate ohne Therapie abzuwarten bis Behandlungsbeginn kann daher auch sehr gefährlich sein. Das macht aber im Fall der Fälle leider die Entscheidung nicht sonderlich leichter...
Herzliche Grüße
Jan
[addsig]
Man vermutet, dass auch das CML-Medikament Glivec potentiell teratogen, d.h. Missbildungen beim Fötus fördernd, ist - dies gilt aber meines Wissens nach auch für die anderen medikamentösen Alternativen. Von einer Anwendung von Zytostatika während der Schwangerschaft ist daher eher abzuraten, da sie mit einem sehr hohen Risiko behaftet sind. (Für Männer wird stark vermutet, dass Glivec nicht genotoxisch ist und daher keine Chromosomen schädigt; die Samenzellen sind daher vermutlich nicht geschädigt).
CML ist leider eine agressive Krankheit, die sehr schnell mit agressiven Gegenmitteln sehr gezielt behandelt werden muss, da sie ansonsten sehr schnell voranschreiten kann - neun Monate ohne Therapie abzuwarten bis Behandlungsbeginn kann daher auch sehr gefährlich sein. Das macht aber im Fall der Fälle leider die Entscheidung nicht sonderlich leichter...
Herzliche Grüße
Jan
[addsig]
Ich hab noch keine spezielle Therapie weil ich mich nicht wirklich entscheiden kann ob ich eine Schwangerschaft und eine Therapie für mich selbst vereinbaren kann. Denn die Risiken eines geschädigten Foetus sind ja enorm.
Deswegen raten ja auch Ärzte zumindest im ersten Abschnitt einer Schwangerschaft (fast) grundsätzlich zu einem Schwangerschaftsabbruch.
Gibt es eine Therapieform die beides deiner Meinung nach besonders gut miteinander vereinbart?
Deswegen raten ja auch Ärzte zumindest im ersten Abschnitt einer Schwangerschaft (fast) grundsätzlich zu einem Schwangerschaftsabbruch.
Gibt es eine Therapieform die beides deiner Meinung nach besonders gut miteinander vereinbart?
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