Differentialblutbild Myelozyten...

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JochenF
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Beitrag von JochenF » 08.07.2008, 21:13

Hallo mal wieder,

ich melde mich mal wieder kurz mit meinen neuen Werten.
Ich nehme ja nach meiner Imatinib-Resistenz seit 08.04.08 2x70mg Dasatinib pro Tag.

Mein BCR-ABL / ABL Quotient war im PB am 02.04.08 > 58%, im KM am 07.04.08 > 47%.
Mein neuestes Ergebnis vom 24.06.08 im PB nur noch 5%.

Ich hoffe jetzt, dass Dasatinib soweit anschlägt und die Werte natürlich noch besser werden.
Ich denke, für die Zweitlinientherapie kann/muss ich mit diesem momentanen Stand zufrieden sein.

Hat vielleicht noch jemand Erfahrung mit dem Verlauf der Werte nach einer Resistenz/Mutation?

Grüße an alle, alles Gute wünscht
Jochen


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JochenF
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Beitrag von JochenF » 29.05.2008, 22:17

Hallo Lise, hallo Marc,

ich habe mittlerweile mit der Studienzentrale in Mannheim telefoniert. Der Studienarzt gab mir zur Auskunft, dass ich trotz Glivec-Resistenz in der CML-Studie IV bleibe.
Meine Daten / Werte werden weiterhin innerhalb der Studie erfasst und auch ausgewertet.
Ein Wechsel in eine andere Studie ist innerhalb der CML-Studie IV nicht möglich.
Ich könnte noch parallel in eine Industriestudie aufgenommen werden. Hier gibt es aber besondere Aufnahmekriterien und die haben nichts mit der CML-Studie IV zu tun.
Soweit die Aussage in Kurzform aus Mannheim. Ich wollte das ja so wissen, da ich gerne auch weiterhin in der Studie bleiben wollte und nicht wegen meines Therapiewechsels ausgeschlossen werde.

Meine Abgeschlagenheit bzw. dass ich nach wenigen Schritten total fertig bin, verbunden mit dem Druck auf den Brustkorb wird langsam besser. Ich kann innerhalb eines ca. 2-Wochen-Rhytmus leichte Besserungen feststellen. Wird schon werden! Laut meiner Ärztin soll ich Geduld haben.

Auch eine Stammzellfremdspendersuche ist eingeleitet und ich kann laut der Uni-Klinik
Anfang Juli 08 die ersten Ergebnisse einsehen. Ich hoffe, dass ich dies nur zur Sicherheit "da wäre noch eine Alternative" brauche.

Liebe Grüße an alle, alles erdenklich Gute wünscht
Jochen
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Marc
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Beitrag von Marc » 24.05.2008, 08:32

Hallo Jochen,

auf der Homepage des <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.kompetenznetz-leukaemie.de/content/e20/" TARGET="_blank">Kompetenznetz Leukämien</A><!-- BBCode End -->
findest Du eine Übersicht der Studien (einfach oben rechts auf Studien klicken).

Aus dem Verlauf dieser Diskussion würde ich auf die Studie CML: Dasatinib gg. 800mg Imatinib in der PH+ chron. Phase bei Resistenz tippen.

Genaues kannst Du allerdings nur über Deinen behandelnden Arzt erfahren.

Gruss

Marc
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Lise
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Beitrag von Lise » 23.05.2008, 21:24

Hallo Jochen,

mein Ex-Arzt, der mich in der Glivec-Studie IV führte, sagte mir, daß die Mannheimer durchaus den weiteren Verlauf wissen wollen, auch wenn man raus ist aus der eigentlichen Studie.
Also, das Studiendesign beinhaltet "Einnahme von Glivec" und nicht etwas anderes (außer Therapie-Pause); dafür dürfte es also keinen Standard geben und keine Vergleichbarkeiten, demzufolge wohl eher Wissensgenerierung, einfache.

Für Dasatinib ist wohl eine Folgestudie durchgesetzt worden, damit weiter Werte erhoben werden, das wissen aber Jan und/oder Marc besser, vermute ich. Das ist auch keine reine Dasatinib-Studie, sondern wieder eine vergleichende.

Wenn ein Arzneimittel schon auf dem Markt ist, nennt man das Beobachten einfach "Anwendungsbeobachtung", wenn es einigermaßen strukturiert erfolgt. Nach meinem Eindruck finden diese aber eher weniger statt, was natürlich nicht optimal ist. Da bin ich aber nicht sicher, ob mein Eindruck bzw. meine Kenntnisse hier auch falsch sind, also ohne Gewähr.

Was machen die Brustprobleme?

Viele Grüße
Lise
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JochenF
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Beitrag von JochenF » 23.05.2008, 21:09

Hallo,

hat jemand Erfahrungen mit einer evtl. Studie bezüglich Dasatinib?
Ich bin im Moment noch in der CML-Studie IV, Therapiearm Glivec 800mg.
Dies ist aber durch meine Einnahme von mittlerweile 2x70mg / Tag Dasatinib "überholt".
Meine Ärztin oder ich haben noch keinen entsprechenden Bescheid von der Studienzentrale.
Gibt es überhaupt eine "reine" Dasatinib-Studie?
Oder bleibe ich weiterhin in der CML-Studie IV und werde als Imatinib-Resistent geführt?

Besten Dank für Eure Antworten, liebe Grüße Jochen
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JochenF
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Beitrag von JochenF » 13.05.2008, 15:34

Hallo wieder an alle,

ich melde mich mal wieder, wenn man so will, erfolgreich im Forum.
Ich war mit meiner Familie mal ein paar Tage in Urlaub und siehe da, den Rat den Ihr mir in Euren Antworten gegeben habt, ist eingetroffen. Meine Leukozyten sind mittlerweile bei 5,13, die Thrombozyten wieder bei 101 und keine Blasten mehr vorhanden. Hämoglobin istauf 10 gesunken und wird weiter beobachtet.
Danke für Eure Ratschläge, einfach abzuwarten, das ist in solchen Momenten schwierig aber wie man sieht mit Erfolg gekrönt.
Ich hoffe jetzt, dass mir Dasatinib auf Dauer hilft.
Die restlichen noch schlechten Blutwerte werden weiter kontrolliert und gehen aber in die richtige Richtung.
Ich habe aber auch eine Einverständniserklärung bezüglich der Suche nach einem Blutstammzellfremdspender unterschrieben. Spar in der Zeit, dann hast du in der Not, ist die Aussage meiner Ärztin, bzw. auch der Ratschlag der Studienzantrale. Also im Moment alles Vorsorge.
Ich weiß auch noch nicht, ob ich in der "Glivec-Studie" bleibe oder in eine "Dasatinib-Studie" wechseln soll (Antwort der Studienzentrale steht noch aus).
Die einzigste extreme Nebenwirkung, die ich habe ist einfach nur, dass ich nach wenigen Schritten total fertig bin verbunden mit einem Druck auf dem Brustkorb. Ich hoffe auch hier, dass sich dies auf Dauer einspielt. War vor einem Jahr ähnlich (Wassereinlagerungen etc.).

Ich möchte in diesem Zusammenhang eigentlich auch denen Mut machen, die auch einen nicht so guten Verlauf unter Glivec verzeichnen können. Es gibt wirklich, dank der nicht aufzuhaltenden Forschung, Nachfolgemedikamente die auch wirken.

Alles Gute an alle

Liebe Grüße Jochen
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Lise
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Beitrag von Lise » 22.04.2008, 21:07

Hallo Jan,

ok, der Fußballvergleich war wirklich inkompetent; danke für Deine Erklärung :)

Hallo Jochen,

ich darf Dir aus meiner wechselhaften Erfahrung des letzten Jahres sagen, daß es für Nichtärzte wie uns einfach unglaublich schwer ist, das Thema zu erfassen. Ich fühlte mich dauernd verantwortlich für meine Krankheit, aber irgendwann war es zuviel für mich.

Was ich daraus gelernt habe, ist, einem sehr guten Arzt, dem ich vertrauen kann, auch mal zu vertrauen. Ich hatte diese dauernden Schwankungen der Leberwerte; und die (auch von mir forcierten) sehr engmaschigen Kontrollen haben mich fast wahnsinnig gemacht. Ich mußte dann erst etwas Abstand gewinnen.

Das klingt jetzt so wie "mach mal locker" oder in dieser Art, aber das meine ich nicht. Mein wunderbarer erster Arzt sagte immer: "wir verstehen viele Prozesse bei der CML nicht"; das mag heute vielleicht nicht mehr ganz so gelten, aber jedenfalls sind Schwankungen jeder Art einfach normal und vielfach auch nicht erklärbar.

Wichtig sind einfach Tendenzen und Verläufe, aber dafür braucht es etwas Zeit, und Du nimmst Dasatinib doch auch erst ganz kurz. Man muß auch akzeptieren, daß es Unterbrechungen geben kann in der Therapie wegen niedriger Werte. Das bedeutet nicht sofort Unverträglichkeit oder Unwirksamkeit.

Mir ging es saumäßig letztes Jahr, und ich habe die SZT auch näher rücken sehen. Ich habe mich sogar schon mit dem Gedanken beschäftigt und bin zu dem Ergebnis gekommen, daß man sie vielleicht doch überleben kann (ich habe immer nur die negativen Seiten gesehen, vorher).

Es ist einfach eine sehr schwierige Zeit, und gerade wenn man aktiv im Krankheitsprozeß sein möchte, wird man sehr stark gefordert... Gerne können wir uns per PM auch mal privat austauschen, so ein Telefonat wirkt manchmal Wunder (sage ich aus eigener Erfahrung).

Nun ja, bei Deiner konkreten Frage kann ich Dir allerdings nicht helfen....

In diesem Sinne
Lise
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JochenF
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Beitrag von JochenF » 22.04.2008, 15:37

Hallo an alle,

ich war mal wieder zur Blutkontrolle und habe auf Grund folgender Werte wieder Fragen.

> Leukozyten am 16.04. 22,09, am 18.04. 23,56, am 22.04. 23,15 (ursprünglich am 07.04. 44,36);
> Hämoglobin am 16.04. 12,1, am 18.04. 11,7, am 22.04. 11,1;
> Thrombozyten an allen 3 Kontrollen ca. 45 (ursprünglich 100 bzw. 126);
> LDH ging von 1260 auf heute 689 runter;
> Blasten gingen von 14% auf heute 4% runter;
> Myelozyten und Metamyelozyten haben sich wieder erhöht auf heute 12 und 16;
> Stabkernige und Segmentkernige sind heute bei 5 und 29;

Dazu habe ich jetzt eine Frage bzw. ich mache mir schon wieder entsprechend Sorgen.

In der ersten Woche Dasatinib gingen die Werte kontinuierlich runter bzw. man hat einen Erfolg gesehen, außer bei den Thrombozyten, die gingen auch runter, halten sich aber jetzt bei 45.
In der zweiten Woche Dasatinib stagnieren die Leukozyten auf ca. 23. Kann das sein???

Laut meiner Ärztin sieht man den Erfolg im Moment nur am sinkenden LDH-Wert sowie die "Rückverschiebung" der Blasten zu den Myelozyten und ...

Meine Ärztin setzte sich zur Klärung wieder mit der Studienzentrale in Verbindung. Die Antwort folgt diese Woche. Ich habe am Freitag wieder Kontrolltermin.

Vielleicht hat schon jemand Erfahrung oder eine Erklärung mit ähnlichen Werten unter Dasatinib, da vor einem Jahr bei Glivec die Werte (vor allem Leukozyten) kontinuierlich auf Normalwert sanken.

Besten Dank für Eure Antworten.

Grüße und alles Gute an alle

Jochen


An dieser Stelle danke ich nochmals allen, die sich am Forum beteiligen und so oft für die einzelnen Probleme da sind und auch manchmal den "Wind aus den Segeln" nehmen bzw. auch mit eigenen Worten nochmals die Probleme erklären. Hilft immer weiter!!!

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JochenF
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Beitrag von JochenF » 17.04.2008, 11:07

Hallo Jan,

vielen herzlichen Dank für Deine Antwort, das sind ja doch recht aufmunternde Worte.

Ich gehe nach dem Blutbild von gestern ja auch fest davon aus, dass Dasatinib wirkt. Aber wie schon geschrieben die Thrombozyten???
Die haben sich ja unter Glivec fast 10 Monate bei ca. 180 eingependelt. Am Ende meiner Glivec-Therapie sind sie aber auch schon auf 100 gesunken. Bei 100 bin ich vor 9 Tagen (08.04.08) auf Dasatinib umgestiegen und dann gingen die Werte weiter runter bis gestern auf 45. Morgen muss ich wieder zur Kontrolle. Kann es sein, dass die Thrombozyten bei Glivecresistenz auch schon fallen? Die Werte waren bei mir nie unter 120, auch nicht bei Erstdiagnose (April 2007).
Im Moment merke ich auch Nebenwirkungen bezüglich offene Stellen in der Mundschleimhaut, sieht aus wie kleine stecknadelkopfgroße Blutbläschen. Könnte von den niedrigen Thrombozyten aber glaube ich auch von Sprycel kommen?
Eigentlich besteht meine Angst darin, dass ich evtl. Dasatinib absetzen/unterbrechen muss. Was passiert dann mit meinen Werten? Kann ich wirklich die 20er Grenze der Thrombozyten abwarten?

Ich schreibe Dir noch die Zeilen aus Mannheim (Untersuchung vom 04.02.08, Brief vom 07.04.08)...

Molekularbiologische Untersuchung:
Quotient BCR-ABL/ABL 17%. Bei Anstieg der BCR-ABL-Transkripte Durchführung einer Mutationsanalyse. Hier Nachweis der M351T Mutation im BCR-ABL-Fusionsgen.

Beurteilung und Therapieempfehlung:
Bei JochenF kam es während des 1. Jahres der Therapie der CML zu einem Anstieg der BCR-ABL-Last mit Nachweis einer Mutation die in der Regel auf eine erhöhte Imatinib-Dosis anspricht. Da Imatinib 800 mg bereits verabreicht und nicht regelmäßig toleriert wurde, ist eine Alternativtherapie mit einem Zweitlinien Tyrosinkinaseinhibator zu empfehlen. Zwischenzeitlich wurde uns vom Patienten ("war meine Ärztin") mitgeteilt, dass es zum Verlust der hämatologischen Remission mit peripherer Linksverschiebung gekommen ist. Wir empfehlen in dieser Situation die Gabe von 100 mg Dasatinib pro Tag. Eine Wiedervorstellung in unserer Ambulanz ist jeder Zeit zur weiteren Beratung möglich. Bei dem jungen Alter des Patienten und möglicher Heilungsoption durch allogene Stammzellentransplantation wäre diese Option zu diskutieren...

Diese Zeilen waren jetzt nur nochmal zur Info...

Meine Ärztin ist ja mit Mannheim in Verbindung und das ist glaube ich auch gut für meine weitere Behandlung oder wie du schreibst ich habe dadurch bestmögliche Betreuung.

Vielen lieben Dank nochmal für all Eure Antworten, für Eure Zeit,
alles Gute an alle
Gruß Jochen
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jan
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Beitrag von jan » 17.04.2008, 00:31

Hallo Lise,

wenn ich mir einen kleinen Kommentar zum Fussballvergleich erlauben darf: Ich bin kein Zellbiologe (und auch kein Fußballer), aber soweit ich es verstanden habe, sagt "aktive vs. passive Konformation" nichts dazu aus, ob der Wirkstoff aktiv angreift oder nur passiv blockt. Vielmehr beschreibt aktiv vs passiv den Zustand der ABL-Tyrosinkinase - ist sie aktiv, könnte ein Enzym die Zelle zur Zellteilung aktivieren, ist sie passiv, passiert das nicht. CML entsteht, weil sich die Tyrosinkinase von selbst auf Daueraktiv schaltet, und die drei Medikamente ziehen den Fuß vom Dauergas. Glivec paßt nur in einem, Dasatinib in beiden Formen - allerdings muss die Zelle in die aktive Form übergehen, um sich überhaupt teilen zu können. Oder anders im gleichen Sportbild ausgedrückt: Es gibt verschiedene Arten, Torschüsse zu erzielen - welche Technik tatsächlich zum Sieg führt, muß man sehen.

Ob nun Dasatinib oder Nilotinib besser wirkt, müssen daher langfristige Studien zeigen, denn die Theorie bringt da gar nichts - man muss dabei ja auch beachten, wieviele Abbrecher es in welchem Therapiearm z.B. wegen Unverträglichkeiten gibt, und nicht nur die Wirkwege und Ansprechraten betrachten.

Dasatinib hat den theoretischen Vorteil der Passgenauigkeit in beiden oben beschriebenen Konformationen, dass es auch die an der CML-Zellteilung beteiligte SRC-Kinase hemmt, und dass es bequemer zu nehmen ist (1-2mal am Tag, keine Fastenzeiten). Es überwindet außer T315I fast alle Glivec-Resistenzen. Es hat den Nachteil, dass es von den drei Medikamenten (Imatinib, Dasatinib, Nilotinib) mit Abstand die stärkeren Nebenwirkungen hat, und dass man nicht weiss, was die SRC-Kinasenhemmung langfristig noch so alles tut.

Nilotinib hat den Vorteil, sehr viel selektiver auf BCR-ABL zu sein und damit mit stärkerer Kraft die Wirkwege zu hemmen, die man von Glivec schon seit einigen Jahren kennt. Es überwindet ebenfalls ausser T315I auch praktisch alle Glivec-Resistenzen. Es hat kaum Kreuzintoleranzen mit Glivec, d.h. eine unter Glivec aufgetretene Nebenwirkung tritt meist nicht unter Nilotinib auf, und geringere Nebenwrikungsraten als Dasatinib. Es hat allerdings den Nachteil der Anwendung (zweimal täglich Einnahme, Fastenzeit vor und nach Einnahme).

Nur so als Gedanken...

Viele Grüße
Jan
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Beitrag von jan » 17.04.2008, 00:05

Hallo Jochen,

ich würde nicht sagen, dass die SZT ein Stück näher gerückt ist. Ich denke, jeder kann Deine Nervosität gut nachvollziehen, aber ich denke auch, sie ist unbegründet.

In Deinen früheren Beiträgen hast Du geschrieben, dass bei Dir die M351T-Mutation nachgewiesen wurde. Wenn man die Studiendaten zu Dasatinib durchliest, ist diese Mutation recht unempfindlich gegen Glivec, aber Dasatinib wirkt bei M351T sehr gut. Insofern wird das Medikament mit dieser Mutation bestimmt gut fertig. Auch eine Dosiserhöhung hätte vor zwei Monaten vermutlich nichts geholfen, da M351T sehr unempfindlich gegen Glivec ist - und diese Mutation war ja vermutlich vor zwei Monaten schon sehr deutlich vorhanden.

Dass die Thrombozyten anfangs auf Tauchstation gehen, kann durchaus sein. Du nimmst Dasatinib jetzt erst seit 16 Tagen, und da viele Deiner Blutzellen (die Leukos, Thrombos, Plättchen) durch die Resistenz der Vorgängerzellen/Stammzellen BCR-ABL-positiv sind, werden diese von Dasatinib nun mit voller Kraft erledigt. Gib Deinem Körper etwas Zeit, wieder gesunde Zellen nachzuproduzieren und die Lücke zu füllen, die Dasatinib binnen weniger Tage erzeugt.

Insofern - ich würde empfehlen, warte erstmal ab. Deine Ärztin ist mit den Experten in regelmäßigem Kontakt, Du bekommst die bestmögliche Betreuung - jetzt ist vermutlich etwas Geduld erforderlich, bis die Nebenwirkungen sich ausschleichen und sich das Blutbild wieder normalisiert.

Viele Grüße
Jan
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JochenF
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Beitrag von JochenF » 16.04.2008, 20:38

Hallo,

ich war heute bei der Blutkontrolle mit folgenden Ergebnissen: Leukozyten 22, Hb 12,1, Thrombozyten 45, Blasten 5%, LDH 963, GPT 125, G-GT 95, ...

Offensichtlich schlägt Dasatinib an. Jetzt machen die Thrombozyten Kopfzerbrechen.

Hat jemand Erfahrung bezüglich zu niedrige Thrombozyten-Werte?

Ich habe irgendwie Angst, ich muss am Freitag zur nächsten Kontrolle, was ist wenn die Thombozyten noch niedriger sind? Ein Aussetzen der Therapie ist wahrscheinlich nur bedingt möglich, ich befinde oder befand mich mittlerweile ja im Übergang zur akzelerierten Phase. Laut telefonischer Auskunft der Studienzantrale an meine Ärztin ist ein sinken der Thrombozyten unter Dasatinib vorübergehend bis 20 akzeptabel. Jetzt soll auch herausgefunden werden ob die niedrigen Werte krankheitsbedingt (CML) oder Nebenwirkungen von Dasatinib ober gar noch von Imatinib sind. Bevor ich mit Dasatinib begann, waren die Thrombozyten bereits auf 100.

Ich weiß mir im Moment keinen Rat. Die Stammzellentransplantation ist schon wieder ein Stück näher gerückt, oder?

Vielen lieben Dank für Eure evtl. Antworten,
Euch allen alles Gute
Jochen



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Beitrag von tapsangel » 16.04.2008, 01:28

Hallo Jochen,

bis auf Kleinigkeiten (Abgeschlagenheit, Hautreaktionen) verträgt er Sprycel sehr gut. Wie gesagt, seine Werte sind sehr niedrig geworden und ich vermute mal, daß er so kein Taxi in einer 11 Std.-Schicht lenken kann und deswegen weiter krankgeschrieben wird.

Wobei ich mir auch vorstellen könnte, daß ihn das "ablenken" würde, denn mittlerweile mutiert er zum Hausmann, wenn Tochter und ich arbeiten sind. Das Essen steht pünktlich auf dem Tisch, wenn wir abends heimkommen und wehe, wenn wir mal länger arbeiten müssen <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_lol.gif">

Uns bleibt derzeit nichts anderes übrig, als auf bessere Werte zu hoffen, planen können wir rein gar nichts und unternehmen auch groß nichts, da sein Krankengeld sehr niedrig, da nur vom Grundgehalt berechnet, ausfällt. Eigentlich wollten wir in diesem Jahr endlich mal wieder in Urlaub fahren, mußten wir aus verschiedenen Gründen vier Jahre lang verschieben. Es hat nicht sollen sein, aber ich hoffe, daß auch für uns bessere Zeiten kommen werden...

Allen anderen Betroffenen wünsche ich gute Besserung und viel Kraft.
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JochenF
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Beitrag von JochenF » 15.04.2008, 15:19

Hallo Lise,

vielen lieben Dank für Deine Antwort. So im großen und ganzen verfolge ich das gleiche Ziel. Wenn die Blutwerte in Ordnung sind, kann ich mit vielen Nebenwirkungen leben. So war es bei Glivec auch.
Im Moment kämpfe ich mit Abgeschlagenheit und zum Teil Magen-Darm-Probleme.
Ich muss Morgen wieder zur Blut-Kontrolle. Mal sehen was raus kommt. Meine Thrombozyten waren ja auch recht wenig, weiß noch nicht genau was das für mich bedeutet.
Ich hoffe auch auf eine Eingewöhnungsphase bzw. dass sich alles nach einer bestimmten Zeit zum positiven einspielt.

Grüße und alles Gute
Jochen
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Beitrag von JochenF » 15.04.2008, 13:47

Hallo Biggi,

natürlich darfst Du das fragen. Ich bin seit ca. 1,5 Wochen krank geschrieben. Zuerst gingen meine Blutwerte ja wieder langsam in die "falsche" Richtung wie bereits geschrieben doch als die Antwort meiner Ärztin Imatinibresistenz lautete, bin oder werde ich bis zum erreichen normaler Blutwerte zu Hause bleiben.
Ich habe auch seit meiner Erstdiagnose bis zur jetzigen Resistenz keinerlei Unterstützung meines Arbeitgebers erfahren. Ich will kein Mitleid, aber kleine Änderungen, die den Büroalltag betreffen und für jeden Kollegen nützlich wären, könnten vielleicht angenommen werden. An meiner Arbeitsstelle kam es in letzter Zeit ein wenig dicke, ein Kollege beging Selbstmord, ein Kollege ist seit ca. 8 Wochen "nervlich" krank und jetzt ich wieder.
Aber man soll sich diesbezüglich ja nicht zusätzlich aufregen, deshalb eigentlich leider wieder meine Auszeit. Ich will damit auch nicht sagen, dass die Vorkommnisse auf die Firma beruhen, aber vielleicht unterstützt diese halt alles ein wenig.
Der gewohnte Alltag, bei dem bei mir auch Vollzeitarbeit dazuzählt bringt einem leichter über die Krankheit weg. Zu Hause habe ich aber auch Ablenkung mit meiner Familie, 2 Kinder 6 und 4 Jahre.
Was macht Manfred bezüglich der Verträglichkeit und Wirkung von Sprycel im allgemeinen?

Ich hoffe es geht ihm soweit gut und er verträgt es.

Liebe Grüße zurück
Jochen
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