CLL oder T-LGL?

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Alan
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Re: CLL oder T-LGL?

Beitrag von Alan » 16.06.2024, 18:50

Hallo Simone 29,
EBV ist das sogenannte Herpes Virus 4. Die meisten Fälle verursachen keine Symptome . Antikörper , die EBV verursachen, können in einer Blutprobe erkannt werden.
Bei ca. 1 von 4 Menschen erkranken an Pfeifferschem Drüsenfieber .

Parvovirus verursacht normalerweise keine Symptome .
Das Virus greift selten rote Blutzellen an, Ringelröteln können auftreten. Antikörper im Blut können nachgewiesen werden. Virus Infekte können zu einer akuten Erkrankung führen, doch einige verlaufen asymptomatisch,
mit keinen oder leichten Symptomen die oft nicht erkannt werden.
Virus Infekte bleiben in einem deaktivierten latenten Zustand und manche verursachen chronische Erkrankungen.
Bei einer latenten Infektion verbleibt die virale RNA oder DNA im Körper und kann übertragbar sein.

Man sollte an Vorsichtsmaßnahmen denken , ähnlich wie bei Corona und regelmäßige Blutuntersuchungen durchführen lassen. In seltenen Fällen kann sich die Neutropenie verbessern, aus Erfahrung jedoch häufiger bei Kindern als bei Erwachsenen.

Gruß Alan

Simone29x
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Re: CLL oder T-LGL?

Beitrag von Simone29x » 15.06.2024, 23:24

Hallo Alan,

ich wollte Dir mitteilen, was bei der Ärztin herausgekommen ist. Laut Blutbild hatte ich einmal EBV, Pfeiffersches Drüsenfieber und Parvovirus. Das habe ich zum ersten Mal gehört! Ich war deswegen nie in Behandlung. Die Hämatologin meinte, dass die veränderten Blutwerte (chronische Neutropenie) daher kommen müssten. Weitere Laborbefunde sowie Ultraschall der Organe und Lymphknoten waren unauffällig.

Liebe Grüße Simone

Alan
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Re: CLL oder T-LGL?

Beitrag von Alan » 28.05.2024, 18:22

Hallo Simone 29,

gut zu wissen, das Blut ist eine Mischung aus Flüssigkeit und Zellen. Die roten Blutzellen ( Erythrozyten ) haben eine Überlebenszeit von ca 120 Tagen. Die Blutplättchen ( Thrombozyten ) haben eine Überlebenszeit von 8 -10 Tagen. Die weißen Blutzellen, Untergruppen der Leukozyten speziell die Neutrophilen haben eine Überlebenszeit von 1 -2 Tage.

Neutrophile sind die ersten Zellen am Ort einer Infektion. Eiter sind im Grunde genommen tote Neutrophile. Sie gelten auch als Fresszellen , können aber auch den CD -4 – T- Zellen die Art der Infektion präsentieren , einschalten des Immunsystems und CD 8 – T- Zellen schalten das Immunsystem aus wenn das Problem behoben ist.
Die CD 4 – T- Zellen sagen auch den B – Zellen , das es Zeit ist Antikörper zu bilden.
Keine einzige Blutzelle reagiert so sensibel auf jede Aufregung, Stress, Ängste und Bewegung ( Aktivität ) wie die Neutrophilen. Ein Beispiel : vor einer kurz bevorstehenden OP sind fast immer die Neutrophilen deutlich erhöht.
Es würde also nicht überraschen wenn die Anzahl deiner Neutrophilen bei der Hämatologin deutlich erhöht sind. ( jetzt Momentaufnahme, kein Trend über 4 Jahre )
Die Neutrophile im Gewebe kann man nicht messen, nur im Blut, aber auch dies ist ein wenig gelogen nur die in Bewegung kann man messen nicht die Neutrophilen die an den Zellwänden haften .

Es gibt keine Symptome , auch bei schwerer Neutropenie was zu einer Gefahr werden kann. Schau dir das Thema hier im Forum auf Seite 1, auffälliges Blutbild von A, Bender an und auf Seite 2 das Thema Blutwerte von Ottoleo an .

Gruß Alan

Simone29x
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Re: CLL oder T-LGL?

Beitrag von Simone29x » 26.05.2024, 22:44

Vielen Danke für deine Antwort, Alan!

Das ganze ist ein sehr komplexes Thema, was mich wohl noch lange beschäftigen wird.

Sollte es hierzu ein Ergebnis geben, werde ich es posten.

LG

Alan
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Re: CLL oder T-LGL?

Beitrag von Alan » 25.05.2024, 14:36

Hallo Simone 29,
Du hast seit 4 Jahren eine milde bis leichte Neutropenie , dass sieht nicht nach akut vorübergehend aus, sondern eher chronisch. Auffällig von 2020 bis 2024 , ist das die Segmentkernige Neutrophile zwischen 1030 und 1640 absolut liegen , dass ist zu niedrig ( Norm 1800 – 7400 ) .
Bei einer T – LGL fallen zwar die Neutrophile aber die Lymphozyten blieben ja stabil , das ist nicht typisch für T – LGL.

Die Durchflusszytometrie bei T- LGL zeigt die Oberflächenmarker CD -3 , CD -8, und CD – 57, zudem ein T – Zell – Rezeptor – Gen – Umlagerungs- Test.

Auffällig an deinem weißen Blutbild von 2020 bis 2024 ist, das die Lymphozyten absolut zwischen 1700 und 1970 liegen, das sind Top – Werte ( Norm 1100 bis 3400. )
Es ist nicht denkbar , dass ein Hämatologe eine Durchflusszytometrie anordnet, um CLL nachzuweisen. Die Oberflächenmarker einer nachgewiesenen CLL , wären dann CD – 19 , CD -20, CD- 5 und CD -23.
Das Blutbild kann Auffälligkeiten zeigen , alles andere ist Spekulation.

Mögliche Ursachen für Neutropenie :
Autoimmunerkrankungen, wie Lupus , rheumatoide Arthritis und Morbus Crohn .
Infekte virale , bakterielle parasitäre und Lyme – Borreliose
Ganz bestimmte Med. , Nährstoffmangel die nicht genügend B- 12 und Folsäure enthält.

Autoimmundefekt wenn Autoantikörper Neutrophile angreifen.
In seltenen Fällen vererbte Neutropenie und chronische ohne eindeutige Ursache.

Gruß Alan

Simone29x
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CLL oder T-LGL?

Beitrag von Simone29x » 23.05.2024, 22:53

Hallo an Alle!

Sei 2020 verändert sich mein weißes Blutbild kontinuierlich. Am Anfang ist meine Ärztin nicht darauf eingegangen. Standard Floskeln: 'Sie-waren-wohl-an-dem-Tag-verkühlt oder Machen-Sie-sich-keine-Sorgen-da-ist-nichts' kenne ich zu genüge.

Natürlich fragte ich irgendwann Dr. Google um Rat und landete beim Thema Leukämie.

Meine Werte sind:

2024 / 2023 / 2022 / 2021 / 2020

Leukozyten 3.4 / 3.3 / 4.2 / 3.3 / 4.1 (Referenzbereich 4.0-10.0)
Segmentkernige % 35.2 / 31.1 / 39 / 35 / 40 (Referenzbereich 50-75)
Lymphozyten % 51.0 / 51,5 / 47 / 51 / 42 (Referenzbereich 20-42)
Segmentkernige absolut 1.2 / 1.0 / 1.6 / 1.2 / 1.6 (Referenzbereich 2-7.5)

Die anderen Werte sind bis jetzt unauffällig. Nächste Woche gehe ich zu einer Wahlärztin (Hämatologin) um mir endlich Klarheit zu verschaffen. Was ist eure Meinung zu den o.g. Blutwerten? Kann das alles oder nichts sein oder doch CLL oder T-LGL?

Vielen Dank für eure Hilfe!
Simone

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