Überweisung Facharzt

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Cecil
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Re: Überweisung Facharzt

Beitrag von Cecil » 09.01.2016, 17:21

Vielleicht bringen die folgenden gesetzlichen Regelungen etwas Licht ins Dunkel:

https://www.g-ba.de/institution/themens ... nkte/116b/
https://www.g-ba.de/informationen/richtlinien/80/

https://www.g-ba.de/downloads/62-492-10 ... -09-03.pdf

Überweisungen sind in § 8 der RL geregelt.

Auch ich benötige für meine Kontrolltermine eine ÜW durch den Onkologen, der mich bis zur SZT (in Abstimmung mit dem Transplantationszentrum) behandelt und dann zur Aufnahme eingewiesen hat. Der hat damit aber überhaupt kein Problem, weil er zumindest die Fallpauschale abrechnen kann (und auch sonst auf vielfältige Art und Weise mit der Spezialambulanz zusammenarbeitet).

Als es die Praxisgebühr noch gab, musste ich regelmäßig erst zum Hausarzt, dann zum Onkologen und hielt erst dann meine ÜW in der Hand.

Patienten mit hämatologischen Erkrankungen, auch Neoplasien, die ein niedergelassener Hämato-Onkologe üblicherweise behandelt, werden von der Spezialambulanz übrigens regelmäßig abgewiesen. Zum Einen, soweit ich es verstanden habe, weil sie nicht unnötig mit den niedergelassenen Ärzten konkurrieren sollen, zum Anderen, weil sie ihre Kapazitäten den wirklichen Spezialfällen vorhalten sollen.

Kate
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Re: Überweisung Facharzt

Beitrag von Kate » 09.01.2016, 11:33

Hallo Zusammen

meine CML wird auch in einer Klinik und dort in der Ambulanten Onkologisch Hämatologischen Station behandelt. Bei mir gibt es auch nur eine Überweisung vom Hausarzt. Bin ganz normaler Kassenpatient.

Wieso wird alles so kompliziert aber offensichtlich auch unterschiedlich von den Kassen gehandhabt, obwohl ja die Erkrankung zumal im Status chronisch bekannt ist?

Allen noch ein gutes und vor allem gesundes Jahr 2016

Grüße Kate

Joton
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Re: Überweisung Facharzt

Beitrag von Joton » 08.01.2016, 19:58

Hallo
Ich bin selbst Arzt und habe CML.
Mein Rat ist den Onkologen einfach rein menschlich zu bitten, dich weiter an die Kollegin zu überweisen. Wenn er das nicht macht bleibt nur ein Arztwechsel. Dein Hausarzt kann leider gar nichts dagegen machen, da seine Überweisung bei dieser Art der Zulassung (ambulant aber in Klinik) nicht zählt.

Einzige ALternative wäre noch deine bisherige Onkologin zu fragen mit welchen Kollegen sie konstruktiv zusammenarbeitet.

Es geht hier nur um Zulassung und "Pfründe". Das gibt es leider auch bei anderen Fachgebieten. Den Onkologen kann ich nicht verstehen, da er ja seine Fallpauschale(=Geld) auch bekommt, wenn du nur deine Überweisung holst. Vermutlich hat er Sorge wegen der Fallzahlen, wenn seine Zulassung ganz neu ist. Dafür spricht die "zweitmeinungsüberweisung"....--

Ich kann verstehen, daß du als Patient da "bedient" bist.

Knubber
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Re: Überweisung Facharzt

Beitrag von Knubber » 08.01.2016, 10:40

Hallo,
schon mal herzliches "Danke" für Eure Antworten. Gestern hatte ich mich auch mal per e-mail an die Kassenärztliche Vereinigung in RLP gewendet und auch heute schon eine Antwort bekommen. Demnach ist es wohl so, dass die Zulassung meiner Ärztin zwingend an eine Überweisung eines Facharztes gekoppelt ist - eine Überweisung vom Hausarzt darf sie also offenbar wirlich nicht annehmen. Außerdem könne man den niedergelassenen Arzt auch nicht zwingen eine Überweisung zu auszuhändigen. Alternative wäre schlicht und einfach sich an einen anderen Onkologen zu wenden - dummerweise ist das in meinem Fall mit Fahrten von etwa 100 KM verbunden und das ganze muss ja auch noch in den (Arbeits-) Alltag integriert werden....
Was mir immer noch nicht klar ist : Gibt es wirklich einen Unterschied einer "normalen" Überweisung zu der mir nun vorliegenden Überweisung mit dem Hinweis "Zur Einholung einer Zweitmeinung" ?

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Re: Überweisung Facharzt

Beitrag von Angin » 08.01.2016, 09:09

Hallo Mario,

das hört sich alles umständlich und nach "Geldmacherei" an.

Frag doch einfach in der Klink, ob die Überweisung vom Hausarzt nicht ausreicht, um den direkten Weg zu gehen. Wieso musst Du immer noch zu einem Onkologen, der nur eine Überweisung ausfüllt und dafür von der Kasse nochmal Geld kriegt?
Ich bin in einer Uniklinik in Behandlung und kriege die Überweisungen vom Hausartz. Dieser wird von meinem Hämatologen aus der Klinik ständig über alles informiert und auf dem Laufenden gehalten, weil diese Informationen auch für den Hausarzt wichtig sind.
Das läuft alles ganz gut und auch reibungslos.

Deine Krankenkasse kann Dir sicherlich ebenfalls hierzu Auskunft geben. Aber wenn Du mit der Klinik und der Ärztin zufrieden bist, würde ich persönlich zuerst mit dert Klinik den Überweisungsweg klären.

Ich wünsche Dir alles Gute und drücke die Daumen, dass alles so klappt, wie Du es Dir vorstellst.

Lieben Gruß
Angin

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Re: Überweisung Facharzt

Beitrag von Heidi_Hollywood » 07.01.2016, 22:18

Hallo Mario,

klingt irgendwie ziemlich merkwürdig. Verstehe das du bedient bist. Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen, dass es wichtig ist, dass der niedergelassene Hämatologe gut kooperiert und dir nicht Steine in den Weg legt (habe auch schon einen Arztwechsel hinter mir, weil ich mich nicht gut betreut gefühlt hab, natürlich gibt es die freie Arztwahl!). Ich habe einen Hämatologen am Heimatort und bin 30km entfernt in einer großen Klinik in der hämatologischen Ambulanz, die Kooperation untereinander ist oft holprig (Informationsaustausch klappt nur weil der niedergelassene Arzt sehr engagiert ist und oft hinterher telefoniert), aber es klappt irgendwie. Das ist glaub ich recht üblich, dass ein niedergelassener Arzt und eine Ambulanz in einer größeren Klinik in der Behandlung kooperieren. Unverständlich, dass dein Arzt dir das verweigert, darf er meiner Meinung nach nicht.

Ich bekomme meine Überweisungen von meinem Hausarzt, vielleicht geht das bei dir auch?

Vielleicht mal mit der Ärztekammer telefonieren und die Situation schildern, würde mir noch einfallen...

Gruß,
Heidi

Knubber
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Überweisung Facharzt

Beitrag von Knubber » 07.01.2016, 21:08

Hallo zusammen,
2009 wurde bei mir CML diagnostiziert, seitdem gehe ich jedes Quartal zuerst zum Hausarzt, der überweist mich zum niedergelassenen Onkologen damit der mich wiederum an das Westpfalz-Klinikum in die dortige Onko-Ambulanz zur Behandlung weiter überweist. Dort fühle ich mich gut aufgehoben und möchte dort auch weiter behandelt werden.

Im letzten Quartal 2015 hat nun der niedergelassene Onkologe erwirkt, dass meine Ärztin im Westpfalz-Klinikum ihre Kassenzulassung verliert - das ganze mit der recht offensichtlichen Absicht die Patienten selbst zu behandeln. Dies wurde aber nach Widerspruch vorläfuig wieder gekippt und im Klinikum können weiterhin Kassenpatienten behandelt werden. Allein dieses hin- und her hat mich schon sehr verunsichert und geärgert.
Heute war ich nun erneut beim niedergelassen Onkologen in Kaiserslautern und der hat mir nun erklärt, dass er mich zukünftig nicht mehr ins Klinikum überweisen könne.
Man können ja schließlich alle Untersuchungen selbst durchführen, es gäbe da also keinen Grund mehr ans Klinikum weiter zu überweisen. Nach einer längeren Diskussion hat er mir jetzt eine Überweisung mit dem Vermerkt "Vorstellung zur Zweitmeinung" gegeben. Mit dem Hinweis, dass man nun z.B. Blutuntersuchungen, Überweisungen ( ich möchte in den nächsten Wochen "stoppen" und bin daher auch im Klinikum Mannheim ) und Rezepte nur noch über ihn ausstellen lassen dürfte.
Dabei bin ich seit 6 Jahren dort in Behandlung, man kennt mich und meine Kranken-Geschichte, es gab nie Probleme und ich will ja nur, dass es weiter so praktiziert wird wie zuvor auch.
Was haltet ihr davon ? Ich bin gerade bedient und war ziemlich sauer. Ein e-mail an die kassenärztliche Vereinigung ist schon raus. Gibt es noch die "freie Arztwahl" ?
Entspricht es den Tatsachen, dass man die Weiterbehandlung in diesem Fall quasi untersagen darf ? Und wo könnte ich mich noch hinwenden falls ich wirklich nicht weiterkomme ?
Vielen Dank schon mal
Mario

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