Thrombozytopenie durch Antibiotika

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Thomas55
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Re: Thrombozytopenie durch Antibiotika

Beitrag von Thomas55 » 06.03.2014, 10:40

Hallo Christina,

ich habe den Infekt nun mit Avelox, ein "Ersatzantibiotika" das dann genommen wird wenn Antibiotika versagen gut in Griff. Insofern ist momentan alles klar. Übrigens ist auch bei Avelox vermerkt dass die Blutbildung gestört werden kann. Da mir Paracetamol und Novalgin auch meine Thrombos reduzieren bin ich inzwischen bei neuen Medikamenten sehr aufmerksam....

Wenn, wie in diesem Fall die Medikamentennebenwirkungen die gleichen Symptome wie die Leukämie zeigen, muss man erst mal auf die Idee kommen. Ich vermute mal, dass es auf diese Art, einige unerkannte Todesfälle gibt. 1999 wäre es bei mir ja fast auch soweit gewesen, Ärzte und natürlich besonders ich waren ja ziemlich verzweifelt dass damals die Thrombozytenkonzentrate kaum Wirkung zeigten, die 18 Beutel die man brauchte waren sehr ungewöhnlich. Damals war die Meinung dass die Milz die Thrombos gleich wieder wegschluckt und keiner kam auf die Idee dass Augmentan ursächlich ist....

Ich will aber auf keinen Fall vor Antibiotika warnen, nach wie vor gilt bei der Cll eher mal zu früh als zu spät diese zu nehmen. Ohne diese Mittel wäre ich schon längst nicht mehr.

Gruß
Thomas

cicici
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Re: Thrombozytopenie durch Antibiotika

Beitrag von cicici » 04.03.2014, 17:55

Hallo Thomas,
das scheint ja eine enorme Nebenwirkung zu sein! Was für ein Quantensprung! Was sagen deine Ärzte dazu? Ist das nur bei Penicillinen der Fall? Meines Wissens gibts bei AB immer den Hinweis, dass als Nebenwirkung die Blutbildung gestört sein kann. Das scheint wohl bei Penicillin stärker ausgeprägt zu sein. Das mit dem Fieber hat meine Mutter auch bemerkt. Das BB wird bei ihr dadurch besser, aus welchen Gründen auch immer. Toll, dass es dir wieder besser geht!! Bestimmt kannst du in Zukunft bei Infekten auf ein anderes AB umswitchen, was genauso gut hilft.

Liebe Grüße,
Christina

Thomas55
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Thrombozytopenie durch Antibiotika

Beitrag von Thomas55 » 04.03.2014, 17:04

...ich denke mal, dass mein aktuelles Erlebnis auch für Mitpatienten interessant sein könnte : bei meiner nun schon viele Jahre dauernden Cll sind von Anfang an, neben einem Immunproblem die niedrigen Thrombos im Vordergrund. Ich habe nun schon längere Zeit mit Infekten zu kämpfen, zuletzt auch fiebrig und einer Pneumonie. Der Infekt wurde mit Amoxiclav CT 500 bekämpft. Zufällig entdeckte ich viele Petechien, bin sofort ins Labor gefahren, wo nur noch 2.000 Thrombos zu messen waren (etwa 2 Wochen vorher waren es 42 Tsd.) OK, 2000 sind natürlich schon sehr wenig, passen andereseits zur Cll. Glücklicherweise hatte ich noch keine Blutungen, das Antibiotika gewechselt und Hochdosiscortison, nach dreieinhalb Tagen waren die Thrombos wieder auf 55 Tsd. und nochmal eine Woche später auf noch nie da gewesene 112 Tsd....(Fieber bessert bei mir häufig die Thrombos)

Ich hatte 1999 ein ähnliches Problem, damals nur noch 1 Tsd. Thrombos, Blutungen und benötigte 18 Thrombozytenkonzentrate und viel Kortison um wenigstens auf 20 Tsd. zu kommen. Ich hab nun in den Akten meines Hausarztes nachschauen lassen, damals bekam ich das gleiche Antibiotika, sogar noch während der Behandlung mit den vielen Konzentraten. Nachdem nun klar ist, dass dieses Penicilin mir die Thrombos killt, wird auch klar warum mir damals die Transfusionen kaum geholfen haben.

In der Literatur sind diese Effekte bekannt, aber in der Praxis wohl nur herauszubekommen wenn Patient und Arzt besonders aufmerksam sind, besonders dann wenn zufällig die Symptome zur Grunderkrankung passen.

Gruß
Thomas

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