Hallo @ alle, die's interessiert!
Hier:
http://www.cll-nhl.com/2013/10/the-race ... lad49IvUuc
ist ein neuer Artikel betreffend Idelalisib.
Idelalisib, wenn ich es auf die Schnelle richtig verstanden habe, drohte angesichts der hervorragenden Ergebnisse von Ibrutinib gering(er) geschätzt zu werden. (Die FDA hat Obinituzumab sowohl den sog. "Durchbruch-Status" und "Priority-Review" gewährt, Ibrutinib hat "Durchbruch-Status".)
Nun aber kann wohl eine Phase-III-Studie aufgrund eines positiven Nutzen-Risiko-Verhältnisses früher abgeschlossen werden, da der Nutzen im experimentellen Arm so bedeutend war. Dabei handelt es sich wohl um jene Studie, um die es in diesem thread bereits ging. Die Studie bestand zur Hälfte aus Patienten, die eine Monotherapie Rituximab mit einem Placebo bekamen, während die andere Hälfte Rituximab mit idelalisib (CAL- 101 oder GS-1101) bekam. (Diese Strategie griff nur für ältere Personen, bei denen medizinische Gründe bestanden, keine Chemotherapie zu geben.)
Es braucht wohl noch die Genehmigung des DSMB (Data Safety Monitoring Board). Jetzt schließt die Studie. Es scheint, als würde den Patienten der Kontrollgruppe erlaubt, idelalisib zu erhalten.
Allerdings ist der vorzeitige Stopp wohl nicht nur von Vorteil, insbesondere nicht für den Nutzens- bzw. Vorteilsnachweis, was in der Vergangenheit wohl schon manch anderes Medikament "zu Fall gebracht" hat.
Notwendigkeit einer Therapie?
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Re: Notwendigkeit einer Therapie?
@Cecil, vielleicht ist das hier nicht der richtige Ort zur Diskussion (ein Moderator könnte da ja abtrennen ?) aber genau bei den in den Einschlußkriterien genannte Patienten würde kein Hämatologe auf die Idee kommen diese Patienten nur mit Rituximab zu behandeln. Dass man dann um die Randomisierung einer Studie zu erreichen das dann doch macht (mit jedem zweiten Patient der Studie ) erstaunt mich....
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CLLR2-Studie
Ich habe mich in der Sache ein wenig schlau gemacht. Es handelt sich ja um eine Phase-III-Studie für ein noch nicht zugelassenes Medikament. Einzelheiten können hier nachgelesen werden:
http://cio.clinicalsite.org/de/cat/254/trial/1693
Demnach ist für den zweifelsfreien Wirksamkeitsnachweis manchmal die Randomisation gegen Placebo erforderlich. Für die Zulassung eines neuen Medikamentes verlangen die Behörden in der Regel diese Art Nachweise.
Einschlusskriterien sind im Link-Text genannt.
Andererseits wird bei einem Patienten, der im Arm B der Studie (Rituximab + Placebo) gelandet ist, bei einem Progress (Fortschreiten) der Krankheit dergestalt eingegriffen (interveniert), dass der Patient dann im Rahmen einer anderen Studie Idelalisib in der Standard-Dosis erhält.
http://cio.clinicalsite.org/de/cat/254/trial/1693
Demnach ist für den zweifelsfreien Wirksamkeitsnachweis manchmal die Randomisation gegen Placebo erforderlich. Für die Zulassung eines neuen Medikamentes verlangen die Behörden in der Regel diese Art Nachweise.
Einschlusskriterien sind im Link-Text genannt.
Andererseits wird bei einem Patienten, der im Arm B der Studie (Rituximab + Placebo) gelandet ist, bei einem Progress (Fortschreiten) der Krankheit dergestalt eingegriffen (interveniert), dass der Patient dann im Rahmen einer anderen Studie Idelalisib in der Standard-Dosis erhält.
Zuletzt geändert von Cecil am 15.07.2013, 14:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Notwendigkeit einer Therapie?
Hallo Anton,
....hole Dir eine zweite oder dritte Meinung. Einmal sind 40.000 Leukos keinerlei Therapiegrund, da kann man bis 200.000 gut warten, zum anderen kann man auch mit 70.000 Thrombos auch gut leben, ich habe viele Jahre mit nur halb so viel ohne Chemo/Antikörper gelebt, wenn sie dann noch tiefer fielen halfen mir hochdosierte Kortisonstöße.
Momentan sieht es tatsächlich so aus, dass die neuen Kinasehemmer bis in ein zwei Jahren die Cll-Therapie revolutionieren. Das Studiendesign Rituximab und Placebo versus Rituximab und Wirkstoff finde ich auch problematisch. Ich weiß von der anderen Studie, dass dort nur rückfällige Risikopatienten genommen werden, bei denen klar ist, dass Rituximab alleine nicht viel bringt, ich wundere mich das sowas durch die Ethikkomission ging.
Ofatumumab ist nach meinem Wissen hier noch nicht verfügbar. Aber wie gesagt, vielleicht kann man warten, frag einfach noch andere Hämatologen was die meinen.
Gruß
Thomas
....hole Dir eine zweite oder dritte Meinung. Einmal sind 40.000 Leukos keinerlei Therapiegrund, da kann man bis 200.000 gut warten, zum anderen kann man auch mit 70.000 Thrombos auch gut leben, ich habe viele Jahre mit nur halb so viel ohne Chemo/Antikörper gelebt, wenn sie dann noch tiefer fielen halfen mir hochdosierte Kortisonstöße.
Momentan sieht es tatsächlich so aus, dass die neuen Kinasehemmer bis in ein zwei Jahren die Cll-Therapie revolutionieren. Das Studiendesign Rituximab und Placebo versus Rituximab und Wirkstoff finde ich auch problematisch. Ich weiß von der anderen Studie, dass dort nur rückfällige Risikopatienten genommen werden, bei denen klar ist, dass Rituximab alleine nicht viel bringt, ich wundere mich das sowas durch die Ethikkomission ging.
Ofatumumab ist nach meinem Wissen hier noch nicht verfügbar. Aber wie gesagt, vielleicht kann man warten, frag einfach noch andere Hämatologen was die meinen.
Gruß
Thomas
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Re: Notwendigkeit einer Therapie?
Hallo, Anton,
Idelalisib ist einer der neuen Signalswegshemmer (-inhibitor) bei CLL. Es hemmt den PI3K-Signalweg. Auf der Seite cllcanada.ca fand ich folgenden englischsprachigen Link:
http://www.onclive.com/conference-cover ... ZDfLX.dpuf
Idealisib wird meines Wissens augenblicklich nur im Rahmen von (Phase-III-) Studien verabreicht.
Andererseits gibt es neben Rituximab und den anderen, bisher schon gebräuchlichen monoklonalen Antikörpern auch neue Antikörper gegen CLL wie z. B. Ofatumumab und Obinituzumab. Zu diesen beiden finden sich Artikel auf Dr. Sharmans CLL & Lymphoma Blog. Auch dieser Link befindet sich seit Neuestem auf der frontpage von Leukämie-Online. Die Stichworte sind dort links unter "posts by topic" zu finden.
Ich hoffe, bald einmal wieder eine Übersetzung einstellen zu können. Bis dahin!
Idelalisib ist einer der neuen Signalswegshemmer (-inhibitor) bei CLL. Es hemmt den PI3K-Signalweg. Auf der Seite cllcanada.ca fand ich folgenden englischsprachigen Link:
http://www.onclive.com/conference-cover ... ZDfLX.dpuf
Idealisib wird meines Wissens augenblicklich nur im Rahmen von (Phase-III-) Studien verabreicht.
Andererseits gibt es neben Rituximab und den anderen, bisher schon gebräuchlichen monoklonalen Antikörpern auch neue Antikörper gegen CLL wie z. B. Ofatumumab und Obinituzumab. Zu diesen beiden finden sich Artikel auf Dr. Sharmans CLL & Lymphoma Blog. Auch dieser Link befindet sich seit Neuestem auf der frontpage von Leukämie-Online. Die Stichworte sind dort links unter "posts by topic" zu finden.
Ich hoffe, bald einmal wieder eine Übersetzung einstellen zu können. Bis dahin!
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Re: Notwendigkeit einer Therapie?
Hallo zusammen,
hoffe euch geht es allen gut. Lese immer gern als stiller Leser eure Beiträge. Wollte mal schreiben, wie es mir ergangen ist. Sommer 2012 wurde eine Therapie mit bendamustin begonnen (zuerst mono, Dosis 60 mg/m^2). Leider habe ich schon im zweiten Zyklus eine sepsis/ oder allgische Reaktion erlitten und war 3 Wochen im Krankenhaus. Danach wurde die Therapie abgebrochen. Die Blutwerte hatten sich verbessert, sodass ich 1 Jahr Ruhe hatte. Da die leukos wieder auf 40 tausend angestiegen und meine trombos sich wieder bei 70000 eingependelt haben, wurde eine neue im Juni mit bendamustin + riuximab begonnen. Nach dem ersten Zyklus und besonders nach dem zweiten Zyklus hatte ich eine starke allergische Reaktion auf Bendamustin ( hohes Fieber, Hautrötungen, blutdruckabfall), sodass die Therapie wieder abgebrochen werden muss.
Der Krankenhausarzt schlägt vor, an der Cllr2 Studie idelalisib + rituximab gegen rutuximab + placebo teilzunehmen. nach dem ersten Zyklus mit bendamustin rituximab haben sich die werte schon sehr verbessert, sodass ich jetzt nicht sofort weitertherapieren müsste. Hat vielleicht einer Infomationen zu idelalisib? Ausserdem stört mich, dass ein Teil placebos bekommt. Welche Behandlungaltiven gibt noch außer Fludarabin?
Viele Gruesse Anton
hoffe euch geht es allen gut. Lese immer gern als stiller Leser eure Beiträge. Wollte mal schreiben, wie es mir ergangen ist. Sommer 2012 wurde eine Therapie mit bendamustin begonnen (zuerst mono, Dosis 60 mg/m^2). Leider habe ich schon im zweiten Zyklus eine sepsis/ oder allgische Reaktion erlitten und war 3 Wochen im Krankenhaus. Danach wurde die Therapie abgebrochen. Die Blutwerte hatten sich verbessert, sodass ich 1 Jahr Ruhe hatte. Da die leukos wieder auf 40 tausend angestiegen und meine trombos sich wieder bei 70000 eingependelt haben, wurde eine neue im Juni mit bendamustin + riuximab begonnen. Nach dem ersten Zyklus und besonders nach dem zweiten Zyklus hatte ich eine starke allergische Reaktion auf Bendamustin ( hohes Fieber, Hautrötungen, blutdruckabfall), sodass die Therapie wieder abgebrochen werden muss.
Der Krankenhausarzt schlägt vor, an der Cllr2 Studie idelalisib + rituximab gegen rutuximab + placebo teilzunehmen. nach dem ersten Zyklus mit bendamustin rituximab haben sich die werte schon sehr verbessert, sodass ich jetzt nicht sofort weitertherapieren müsste. Hat vielleicht einer Infomationen zu idelalisib? Ausserdem stört mich, dass ein Teil placebos bekommt. Welche Behandlungaltiven gibt noch außer Fludarabin?
Viele Gruesse Anton
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Re: Notwendigkeit einer Therapie?
Hallo Anton,
da ich gerade nach dem zweiten BR- Zyklus ähnlich üble Erfahrungen gemacht habe (siehe "Leberwerte bei FCR und BR") kann ich nur sagen:
Die CRP- Werte werden in der Therapieambulanz mit dem umfassenden Blutbild vorher gecheckt - bei dir sicherlich auch. Was dann aber so im Krankenhaus rumschwirrt ... meinen Infekt habe ich mir wahrscheinlich dort geholt. Immer mehr - vor allem junge Mitpatienten kommen konsequent mit Mundschutz - ich mittlerweile in jede Arztpraxis!
Du hast ja schon im ersten Beitrag geschrieben, dass du dich durchchecken lassen wolltest? Sicherlich eine sehr gute Idee.
Die Therapie mit Leukeran plus Rituximab hält laut einer kleinen Studie nicht so lange vor, ist dafür aber sehr gut verträglich - meine Tante bekommt sie schon zum zweiten Mal.
Alles Gute für dich,
Regina
da ich gerade nach dem zweiten BR- Zyklus ähnlich üble Erfahrungen gemacht habe (siehe "Leberwerte bei FCR und BR") kann ich nur sagen:
Die CRP- Werte werden in der Therapieambulanz mit dem umfassenden Blutbild vorher gecheckt - bei dir sicherlich auch. Was dann aber so im Krankenhaus rumschwirrt ... meinen Infekt habe ich mir wahrscheinlich dort geholt. Immer mehr - vor allem junge Mitpatienten kommen konsequent mit Mundschutz - ich mittlerweile in jede Arztpraxis!
Du hast ja schon im ersten Beitrag geschrieben, dass du dich durchchecken lassen wolltest? Sicherlich eine sehr gute Idee.
Die Therapie mit Leukeran plus Rituximab hält laut einer kleinen Studie nicht so lange vor, ist dafür aber sehr gut verträglich - meine Tante bekommt sie schon zum zweiten Mal.
Alles Gute für dich,
Regina
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Re: Notwendigkeit einer Therapie?
Liebe Forumgemeinde,
vielen Dank für Eure Antworten.
Habe mich letztendlich auf Anraten meines Arztes zur Therapie mit Bendamustin und Rituximab entschlossen. Der erste Zyklus Ende Juni mit zwei Gaben Bendamustin mit je 60 ml/m2 habe ich gut vertragen und meine Leukos sind von 150.000 auf 10.000 runter. Auch die Thrombos haben sich nach 4 Wochen verbessert. Im zweiten Zyklus sollten zweimal Bendamustin 70 ml/m2 und zweimal Rituximab gegeben werden.
Bereits nach der ersten Gabe Bendamustin ging es mir einige Stunden später schlecht (Übelkeit, Kreislaufprobleme, Fieber). Bin dann kurzfristig auf die Intensivstation gekommen, wo ich 10 Tage bleiben musste. Insgesamt war ich 3 Wochen im Krankenhaus.
Bereits bei Einlieferung hat die Ärztin eine Lungenentzündung diagnostiziert und eine Sepsis vermutet.
Möglicherweise hatte ich vorher schon eine Entzündung im Körper und durch die Verminderung der Abwehrkräfte durch Bendamustin konnten sich die Keime im Körper ausbreiten.
Ist es sinnvoll, vor Beginn der Bendamustingabe durch Untersuchungen abzuchecken, dass keine Entzündugen im Körper vorhaben sind (z.B. crp-Wert messen?)?
Wäre es besser für einige Tage ins Krankenhaus zu gehen um einen Therapiezyklus durchzuführen?
Der Hämathologe im Krankenhaus meinte, dass man in meinen Falle die Therapie zunächst mit Leukeran und Rituximab weiterführen sollte. Hat jemand Erfahrung mit dieser Kombination?
Ich hoffe, es geht Euch allen gut. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir Eure Meinung schreiben könntet.
Viele Grüße Anton
vielen Dank für Eure Antworten.
Habe mich letztendlich auf Anraten meines Arztes zur Therapie mit Bendamustin und Rituximab entschlossen. Der erste Zyklus Ende Juni mit zwei Gaben Bendamustin mit je 60 ml/m2 habe ich gut vertragen und meine Leukos sind von 150.000 auf 10.000 runter. Auch die Thrombos haben sich nach 4 Wochen verbessert. Im zweiten Zyklus sollten zweimal Bendamustin 70 ml/m2 und zweimal Rituximab gegeben werden.
Bereits nach der ersten Gabe Bendamustin ging es mir einige Stunden später schlecht (Übelkeit, Kreislaufprobleme, Fieber). Bin dann kurzfristig auf die Intensivstation gekommen, wo ich 10 Tage bleiben musste. Insgesamt war ich 3 Wochen im Krankenhaus.
Bereits bei Einlieferung hat die Ärztin eine Lungenentzündung diagnostiziert und eine Sepsis vermutet.
Möglicherweise hatte ich vorher schon eine Entzündung im Körper und durch die Verminderung der Abwehrkräfte durch Bendamustin konnten sich die Keime im Körper ausbreiten.
Ist es sinnvoll, vor Beginn der Bendamustingabe durch Untersuchungen abzuchecken, dass keine Entzündugen im Körper vorhaben sind (z.B. crp-Wert messen?)?
Wäre es besser für einige Tage ins Krankenhaus zu gehen um einen Therapiezyklus durchzuführen?
Der Hämathologe im Krankenhaus meinte, dass man in meinen Falle die Therapie zunächst mit Leukeran und Rituximab weiterführen sollte. Hat jemand Erfahrung mit dieser Kombination?
Ich hoffe, es geht Euch allen gut. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir Eure Meinung schreiben könntet.
Viele Grüße Anton
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Re: Notwendigkeit einer Therapie?
Hallo Waldi,
danke für die Info! Ich fände es generell besser, wenn es für alle Krebspatienten zukünftig Onko-Ambulanzen in den Krankenhäusern gäbe. Der Trend geht ja wohl inzwischen auch dahin.
Viele Grüße,
Christina
danke für die Info! Ich fände es generell besser, wenn es für alle Krebspatienten zukünftig Onko-Ambulanzen in den Krankenhäusern gäbe. Der Trend geht ja wohl inzwischen auch dahin.
Viele Grüße,
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Re: Notwendigkeit einer Therapie?
Hallo Cicici,
Prof. Hallek schreibt in seinem unter Uni-Med-Science erschienenem CLL-Buch, dass die Höhe der absoluten Lymphozytenzahl keine Therapieindikation darstellt. Aufgrund möglicher Komplkationen durch ein Hyperviskositätssyndrom ist das erst ab 200.000 gegeben. Sind die Leukozyten extrem hoch, dann wird vor der Therapie die Leukapherese (http://www.leukaemie-online.de/index.ph ... &Itemid=34) angewendet, möglichst in Kombination mit einer systemischen Chemotherapie (was auch immer das sein mag). Mein damaliger Hämatologe hat bei hohen Leukozahlen erfolgreich mit Leukeran vortherapiert. Das ist wohl sein Geheimrezept und funktioniert wohl auch nur dann, wenn die Leukos nicht rasant ansteigen.
Vincristin würde ich bei der CLL ablehnen. Das Zeug verursacht böse Nervenschäden.
Leukeran ist übrigens nicht out, sondern ist nach wie vor das Mittel der Wahl bei älteren, komorbiden CLL-Patienten.
Warum manche niedergelassene Ärzte frühzeitig therapieren wollen. leuchtet mir ein. Sie haben ja nicht die Möglichkeit der stationären Behandlung, falls die Therapie mal nicht problemlos verlaufen sollte. Möglicherweise geht das aber auch nur einfacher und schneller und ist mit weniger (auch finanziellem) Aufwand verbunden?
Gruß Waldi
Prof. Hallek schreibt in seinem unter Uni-Med-Science erschienenem CLL-Buch, dass die Höhe der absoluten Lymphozytenzahl keine Therapieindikation darstellt. Aufgrund möglicher Komplkationen durch ein Hyperviskositätssyndrom ist das erst ab 200.000 gegeben. Sind die Leukozyten extrem hoch, dann wird vor der Therapie die Leukapherese (http://www.leukaemie-online.de/index.ph ... &Itemid=34) angewendet, möglichst in Kombination mit einer systemischen Chemotherapie (was auch immer das sein mag). Mein damaliger Hämatologe hat bei hohen Leukozahlen erfolgreich mit Leukeran vortherapiert. Das ist wohl sein Geheimrezept und funktioniert wohl auch nur dann, wenn die Leukos nicht rasant ansteigen.
Vincristin würde ich bei der CLL ablehnen. Das Zeug verursacht böse Nervenschäden.
Leukeran ist übrigens nicht out, sondern ist nach wie vor das Mittel der Wahl bei älteren, komorbiden CLL-Patienten.
Warum manche niedergelassene Ärzte frühzeitig therapieren wollen. leuchtet mir ein. Sie haben ja nicht die Möglichkeit der stationären Behandlung, falls die Therapie mal nicht problemlos verlaufen sollte. Möglicherweise geht das aber auch nur einfacher und schneller und ist mit weniger (auch finanziellem) Aufwand verbunden?
Gruß Waldi
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Re: Notwendigkeit einer Therapie?
Hallo Waldi,
weißt du, welche Art von Vortherapie man bei CLL bekommt, wenn die Tumorlast durch die Leukozyten zu hoch ist? Vincristin mit Cortison, ähnlich wie bei den hochmalignen Lymphomen?
Das Gerede mit den Leukozyten fällt mir speziell bei dem Arzt meiner Mutter auf. Grundsätzlich weist er daraufhin, dass die Leukozyten nicht so steigen dürfen. Auf welche Grundlage stützt sich diese Argumentation eigentlich??? Zumal bei meiner Mutter die Leukos bzw. Lymphos zwar kontinuierlich, aber moderat steigen und sich nicht binnen 6 Monaten verdoppeln! Dasselbe gilt für die Lymphome.
Ich verstehe das nicht und komme manchmal nicht umhin, dem Arzt wirtschaftliche Interessen zu unterstellen. BR oder B-Mono bringt ja ordentlich was ein. Und Leukeran kennen die Ärzte plötzlich nicht mehr. Meine Mutter hat jedenfalls überhaupt keine Lust mehr, zu den 3-monatigen Kontrollen zu gehen. Die nächste ist jetzt Ende Mai, mal sehen. Werde mitgehen und knallhart nachfragen.
Viele Grüße!
weißt du, welche Art von Vortherapie man bei CLL bekommt, wenn die Tumorlast durch die Leukozyten zu hoch ist? Vincristin mit Cortison, ähnlich wie bei den hochmalignen Lymphomen?
Das Gerede mit den Leukozyten fällt mir speziell bei dem Arzt meiner Mutter auf. Grundsätzlich weist er daraufhin, dass die Leukozyten nicht so steigen dürfen. Auf welche Grundlage stützt sich diese Argumentation eigentlich??? Zumal bei meiner Mutter die Leukos bzw. Lymphos zwar kontinuierlich, aber moderat steigen und sich nicht binnen 6 Monaten verdoppeln! Dasselbe gilt für die Lymphome.
Ich verstehe das nicht und komme manchmal nicht umhin, dem Arzt wirtschaftliche Interessen zu unterstellen. BR oder B-Mono bringt ja ordentlich was ein. Und Leukeran kennen die Ärzte plötzlich nicht mehr. Meine Mutter hat jedenfalls überhaupt keine Lust mehr, zu den 3-monatigen Kontrollen zu gehen. Die nächste ist jetzt Ende Mai, mal sehen. Werde mitgehen und knallhart nachfragen.
Viele Grüße!
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Re: Notwendigkeit einer Therapie?
Hallo Anton,
unter Gegenanzeigen und Nebenwirkungen finde ich zu Allupurinol im Medikamentenhandbuch der Stiftung Warentest Folgendes: Behandlung nicht bei Blutbildungstörung!!! Treten Nebenwirkungen auf, haben sie möglicherweise eine Blutbildungsstörung, dann kann Allupurinol bedrohlich sein!!! Weiß Dein Arzt das auch? Eine Alternative zur medikamentösen Behandlung der Gicht wäre für mich: mehr trinken, mindestens 3Liter Leitungswasser am Tag.
Wenn es Dir mit Deiner CLL soweit noch ganz gut geht, würde ich an Deiner Stelle mit der Behandlung erst einmal noch abwarten. Gehen Hb und Thrombos allerdings weiter nach unten, so ist BR (ist o.k) sicherlich angezeigt. Die Anzahl der Leukos spielt dabei kaum eine Rolle!!! Die haben nicht einmal bei der Stadieneinteilung der CLL einen Stellenwert. Werden die Leukos allerdings zu hoch (über 200.000), dann wird man erst einmal milde vortherapieren um die Leukos zu senken. Damit vermeidet man das gefürchtete Tumorlysesyndrom.
Viele Grüße
Waldi
unter Gegenanzeigen und Nebenwirkungen finde ich zu Allupurinol im Medikamentenhandbuch der Stiftung Warentest Folgendes: Behandlung nicht bei Blutbildungstörung!!! Treten Nebenwirkungen auf, haben sie möglicherweise eine Blutbildungsstörung, dann kann Allupurinol bedrohlich sein!!! Weiß Dein Arzt das auch? Eine Alternative zur medikamentösen Behandlung der Gicht wäre für mich: mehr trinken, mindestens 3Liter Leitungswasser am Tag.
Wenn es Dir mit Deiner CLL soweit noch ganz gut geht, würde ich an Deiner Stelle mit der Behandlung erst einmal noch abwarten. Gehen Hb und Thrombos allerdings weiter nach unten, so ist BR (ist o.k) sicherlich angezeigt. Die Anzahl der Leukos spielt dabei kaum eine Rolle!!! Die haben nicht einmal bei der Stadieneinteilung der CLL einen Stellenwert. Werden die Leukos allerdings zu hoch (über 200.000), dann wird man erst einmal milde vortherapieren um die Leukos zu senken. Damit vermeidet man das gefürchtete Tumorlysesyndrom.
Viele Grüße
Waldi
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Re: Notwendigkeit einer Therapie?
Hallo Anton,
die THR und HB sind noch in Ordnung.
Andererseits sind deine Leukozytenzahlen innerhalb von 2 Jahren ordentlich gestiegen, aber seit 6 Wochen nun nicht mehr.
Ich würde eher abwarten, sofen sich die B-Symptome noch in Grenzen halten. Eine Behandlung kommt früher oder später ohnehin auf dich zu, dann lieber etwas später.
Alternativen zu Allopurinol? Da muss ich passen- gibt es aber bestimmt.
Was verträgst du daran nicht? Dieses Tumorlyse-Syndrom ist in letzter Zeit verstärkt in den Fokus der CLL- Therapien gerückt. Weil die neuen modernen Medikamente aggressiver wirken als die "alten", gibt es da wohl vermehrt Probleme mit dem Zellabbau. Deshalb wollen Ärzte die Leukos nicht mehr so hoch werden lassen.
Viele Grüße!
die THR und HB sind noch in Ordnung.
Andererseits sind deine Leukozytenzahlen innerhalb von 2 Jahren ordentlich gestiegen, aber seit 6 Wochen nun nicht mehr.
Ich würde eher abwarten, sofen sich die B-Symptome noch in Grenzen halten. Eine Behandlung kommt früher oder später ohnehin auf dich zu, dann lieber etwas später.
Alternativen zu Allopurinol? Da muss ich passen- gibt es aber bestimmt.
Was verträgst du daran nicht? Dieses Tumorlyse-Syndrom ist in letzter Zeit verstärkt in den Fokus der CLL- Therapien gerückt. Weil die neuen modernen Medikamente aggressiver wirken als die "alten", gibt es da wohl vermehrt Probleme mit dem Zellabbau. Deshalb wollen Ärzte die Leukos nicht mehr so hoch werden lassen.
Viele Grüße!
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Re: Notwendigkeit einer Therapie?
Hallo Anton,
....ich lebe seit vielen Jahren mit im Schnitt halb so viele Thrombos wie Du momentan hast, bei mir sind es aktuell 39 Tsd. Natürlich mit dem Risiko bei einem Unfall oder notwendiger OP Probleme zu bekommen, theoretisch kann es bei wenigen Thrombos (unter 10 Tsd.) zu sogenannten "Blutungsereignissen" kommen, wenn das dann z.B. im Kopf vorkommt ist dies natürlich schlecht, da es ja noch andere Blutgerinnungsfaktoren gibt als die Thrombos muss man natürlich den Einzelfall anschauen, so sieht es ja wohl Dein Zweitgutachter.
Mit 73 Tsd. Thrombos ist ja noch keinerlei Gefahr verbunden, ich würde in dieser Situation den Arzt fragen ob man noch abwarten kann bezw. welche Vorteile eine Therapie schon zum jetzigen Zeitpunkt bringen würde.
Allopurinol ist bei einer Therapie wohl sinnvoll bezw. notwendig, da durch die Chemo und die Antikörper eine Menge toter Zellen produziert wird, dies kann der Niere und anderen Organen große Probleme machen (Tumorlysesyndrom) Allopurionl kann dem vorbeugen, normalerweise gibts auch vorbeugend Antibiotika, Pilzmittel und evtl. auch Virusstatika. Vielleicht soll das Kortison Allopurinol ersetzen, da habe ich aber keine Infos drüber. Normalerweise wird vor Rituximab/Bendamustin kein Kortison gegeben, zumindest hab ich noch nie davon gehört.
Gruß
Thomas
....ich lebe seit vielen Jahren mit im Schnitt halb so viele Thrombos wie Du momentan hast, bei mir sind es aktuell 39 Tsd. Natürlich mit dem Risiko bei einem Unfall oder notwendiger OP Probleme zu bekommen, theoretisch kann es bei wenigen Thrombos (unter 10 Tsd.) zu sogenannten "Blutungsereignissen" kommen, wenn das dann z.B. im Kopf vorkommt ist dies natürlich schlecht, da es ja noch andere Blutgerinnungsfaktoren gibt als die Thrombos muss man natürlich den Einzelfall anschauen, so sieht es ja wohl Dein Zweitgutachter.
Mit 73 Tsd. Thrombos ist ja noch keinerlei Gefahr verbunden, ich würde in dieser Situation den Arzt fragen ob man noch abwarten kann bezw. welche Vorteile eine Therapie schon zum jetzigen Zeitpunkt bringen würde.
Allopurinol ist bei einer Therapie wohl sinnvoll bezw. notwendig, da durch die Chemo und die Antikörper eine Menge toter Zellen produziert wird, dies kann der Niere und anderen Organen große Probleme machen (Tumorlysesyndrom) Allopurionl kann dem vorbeugen, normalerweise gibts auch vorbeugend Antibiotika, Pilzmittel und evtl. auch Virusstatika. Vielleicht soll das Kortison Allopurinol ersetzen, da habe ich aber keine Infos drüber. Normalerweise wird vor Rituximab/Bendamustin kein Kortison gegeben, zumindest hab ich noch nie davon gehört.
Gruß
Thomas
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Notwendigkeit einer Therapie?
Hallo liebe Mitglieder des Forums,
ich bin 65 Jahre alt. Bei mir wurde vor 2 Jahren zufällig eine CLL festgestellt. Die Leukozytenzahl betrug damals ca. 30.000, die Thrombozyten 90.000, HB 13,3. Die Thrombozyten waren allerding schon die letzten 10 Jahre um die 100.000, während alle anderen Blutwerte normal waren. Bei meiner letzten Untersuchung vor einer Woche hatte ich folgende Werte:
Leukozyten: 132.000
Thrombozyten: 73.000
HB: 11,4
B Symptome: Manchmal leichter Nachtschweiß. Ansonsten fühle ich mich wohl. Habe ich keinen Gewichtsverlust
In den letzten 6 Wochen sind die Leukozyten erstmalig nicht angestiegen.
Mein Arzt rät mir jetzt zu einer Therapie mit Bendamustin und Rituximab. Vor Therapiebeginn soll eine 10 tägige Cortisonbehandlung erfolgen.
Ein Zweitgutachter meinte es wäre ein Grenzbereich, da die Thrombozyten historisch auch schon geringer waren.
Meine Fragen:
Wäre eine Therapie zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll? Falls ja, sollte man vor dem Therapiebeginn einen gründlichen
Gesundheitscheck machen, um die Gefahr einer Verschlechterung einer noch verborgenen Krankheit zu verringern.
Ich sollte im Vorfeld Allopurinol AL 300 zur Harnsäuresenkung einnehmen. Dieses Mittel vertrage ich aber anscheinend nicht. Kennt jemand eine Alternative?
Mit freundlichen Grüßen an alle anderen Betroffenen und Leser. Vielen Dank für Eure Bemühung.
Gruß Anton
ich bin 65 Jahre alt. Bei mir wurde vor 2 Jahren zufällig eine CLL festgestellt. Die Leukozytenzahl betrug damals ca. 30.000, die Thrombozyten 90.000, HB 13,3. Die Thrombozyten waren allerding schon die letzten 10 Jahre um die 100.000, während alle anderen Blutwerte normal waren. Bei meiner letzten Untersuchung vor einer Woche hatte ich folgende Werte:
Leukozyten: 132.000
Thrombozyten: 73.000
HB: 11,4
B Symptome: Manchmal leichter Nachtschweiß. Ansonsten fühle ich mich wohl. Habe ich keinen Gewichtsverlust
In den letzten 6 Wochen sind die Leukozyten erstmalig nicht angestiegen.
Mein Arzt rät mir jetzt zu einer Therapie mit Bendamustin und Rituximab. Vor Therapiebeginn soll eine 10 tägige Cortisonbehandlung erfolgen.
Ein Zweitgutachter meinte es wäre ein Grenzbereich, da die Thrombozyten historisch auch schon geringer waren.
Meine Fragen:
Wäre eine Therapie zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll? Falls ja, sollte man vor dem Therapiebeginn einen gründlichen
Gesundheitscheck machen, um die Gefahr einer Verschlechterung einer noch verborgenen Krankheit zu verringern.
Ich sollte im Vorfeld Allopurinol AL 300 zur Harnsäuresenkung einnehmen. Dieses Mittel vertrage ich aber anscheinend nicht. Kennt jemand eine Alternative?
Mit freundlichen Grüßen an alle anderen Betroffenen und Leser. Vielen Dank für Eure Bemühung.
Gruß Anton
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