Herzlichen Dank an Anna-Christine, Hans und Niko. Die Antworten sind sehr hilfreich.
Anna-Christine und Hans, Gott sei Dank habe ich vor kurzem einen Schwerbehindertenantrag gestellt, aber der braucht 3 Wochen bis er überhaupt eine rechtliche Relevanz hat und die sind leider noch nicht vorbei (gibt es ein Urteil dazu). Ich kann also jedem nur raten SOFORT einen Antrag zu stellen. Gut ist, dass ich mit mind. 50% rechnen kann, das wäre ja toll, wenn ich die bekäme, dann hätte ich einen zusätzlichen Kündigungsschutz wobei man mir mitteilte, dass das sogenannte Integrationsamt ca. 50% der Kündigungen zustimmt.
ch habe derzeit noch ein Einzelbüro, so dass das Infektionsrisiko sich hoffentlich in Grenzen hält, Grippeimpfung (H1N1) habe ich auch geplant. Dass das Infektionsriskio mit der Anzahl der Zyklen aufgrund des Abfalls der Neutrophilen steigt war mir leider auch nicht bewusst, ich hoffe, dass man mit CLL auch eine Grippe gut überstehen könnte, allerdings wäre man dann wieder "krank".
Anna-Christine und Niko ich wäre zwar meinem Arbeitgeber gerne offen was meine Krankheit angeht, aber ich möchte ihm keine Argumente liefern eine negative Krankheitsprognose wegen der CLL abzuleiten und ihm dadurch einen Kündigungsgrund in die Hand zu geben. Ich denke es ist besser "den Mund zu halten". Wenn er für jeden Ausfalltag durch meine Erkrankung Geld von der Krankenkasse zurück bekäme hätte er ja auch einen Vorteil. Ich werde ihm anbieten 75% zu arbeiten, d.h. 1 Woche Zyklus und 3 Wochen arbeiten, ich hoffe dass ich mich damit nicht überfordere und mein sogenanntes "Zombiefeeling" während und eine Woche nach dem Zyklus nicht offensichtlich ist.
Danke für Eure Zeit und Eure Wünsche.
Gruß
Gast (melde mich demnächst an)
Arbeiten nach/währendBerlin Chemo (RFC Schema)
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Hallo Bernd,
im SGB V § 48 wird die "Dauer des Krankengeldes" geregelt. Einfach mal danach googlen, dann wird manches klarer.
Wenn Du zwischen den Chemos arbeitest, bist Du an diesen Tagen nicht krank. Für die Zeit gibt es ganz normales Gehalt.
Wenn Du arbeiten kannst, ist es sinnvoll bereits Freitags mit der Arbeit zu beginnen bzw. erst Montags mit der Arbeit aufzuhören (also das Wochenende oder Feiertage mit Arbeit zu 'umschließen') ansonsten zählt das Wochenende als Krank und fällt zu Lasten der Krankentage.
Ich empfehle Dir, dringend Deine Krankengeldberechnung bzw. Dein Gehalt monatlich exakt nachzurechnen. Bei mir gab es leider keinen Monat und keine Meldung meines Arbeitgebers an die Krankenkasse die korrekt gewesen wäre. Ich arbeitete in in einem Konzern mit großer Personalabteilung aber die war schlicht überfordert. Komisch war nur, dass alle Fehler zu meinen Lasten gingen.
Gruß Hans
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im SGB V § 48 wird die "Dauer des Krankengeldes" geregelt. Einfach mal danach googlen, dann wird manches klarer.
Wenn Du zwischen den Chemos arbeitest, bist Du an diesen Tagen nicht krank. Für die Zeit gibt es ganz normales Gehalt.
Wenn Du arbeiten kannst, ist es sinnvoll bereits Freitags mit der Arbeit zu beginnen bzw. erst Montags mit der Arbeit aufzuhören (also das Wochenende oder Feiertage mit Arbeit zu 'umschließen') ansonsten zählt das Wochenende als Krank und fällt zu Lasten der Krankentage.
Ich empfehle Dir, dringend Deine Krankengeldberechnung bzw. Dein Gehalt monatlich exakt nachzurechnen. Bei mir gab es leider keinen Monat und keine Meldung meines Arbeitgebers an die Krankenkasse die korrekt gewesen wäre. Ich arbeitete in in einem Konzern mit großer Personalabteilung aber die war schlicht überfordert. Komisch war nur, dass alle Fehler zu meinen Lasten gingen.
Gruß Hans
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Hallo Zusammen
Wie verhält sich das denn mit dem Krankengeld man bekommt insgesammt 1,5 Jahre Krankengeld auf die gleiche Krankheit wie rechtnet sich das zusammen wenn ich während der Chemo immer zwischendurch arbeite ? 1 Woche zu Hause 2 Wochen arbeiten unsw.ist so etwas möglich auch wegen dem Krankengeld?
Danke für eure Antwort
Bernd
Wie verhält sich das denn mit dem Krankengeld man bekommt insgesammt 1,5 Jahre Krankengeld auf die gleiche Krankheit wie rechtnet sich das zusammen wenn ich während der Chemo immer zwischendurch arbeite ? 1 Woche zu Hause 2 Wochen arbeiten unsw.ist so etwas möglich auch wegen dem Krankengeld?
Danke für eure Antwort
Bernd
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Hallo Gast,
bei meiner, mit Deiner vergleichbaren Therapie habe ich meistens zwischen den Zyklen 1 bis 2 Wochen gearbeitet. Allerdings hatte ich mit einem Einzelbüro ideale Voraussetzungen dafür. In einem Großraumbüro oder bei Kundenkontakt wäre mir das Infektionsrisiko viel zu hoch gewesen, das übrigens mit jedem Zyklus größer wird. Aber das kannst Du ja an Deinen Messwerten der Neutrophilen selbst erkennen. Wenn ich aus meinem Umfeld heute höre, dass die Krankenquote in Großraumbüros derzeit bis zu 30% ist und wir erst am Beginn der Grippewelle stehen, wäre mir das Risiko viel zu hoch.
Vermutlich werden auch nach Ende Deiner Therapie noch Wochen ins Land ziehen mit extrem niedrigem Immunstatus und eine Kur ist vermutlich auch angesagt.
Ist es möglich, dass Dein Chef sich für die Übergangszeit mit einem Zeitarbeiter behilft? Die gibt es heute in allen Qualifikationsstufen.
Eine andere Möglichkeit ist, so schnell wie möglich einen Behindertenausweis zu beantragen.
Mit Diagnosestellung sollten 50% drin sein, mit Therapiebeginn 80%. Erstens erhältst Du dabei gute steuerliche Vorteile und einen weitgehenden Kündigungsschutz. Sprich mit Deiner Dich behandelnten Klinik, die haben diesbezüglich meist Beratungsstellen.
Ich wünsche Dir einen guten Therapieerfolg, wenig Nebenwirkungen und jahrelange Remission sowie, dass Dein Chef Verständnis hat.
Gruß
Hans
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bei meiner, mit Deiner vergleichbaren Therapie habe ich meistens zwischen den Zyklen 1 bis 2 Wochen gearbeitet. Allerdings hatte ich mit einem Einzelbüro ideale Voraussetzungen dafür. In einem Großraumbüro oder bei Kundenkontakt wäre mir das Infektionsrisiko viel zu hoch gewesen, das übrigens mit jedem Zyklus größer wird. Aber das kannst Du ja an Deinen Messwerten der Neutrophilen selbst erkennen. Wenn ich aus meinem Umfeld heute höre, dass die Krankenquote in Großraumbüros derzeit bis zu 30% ist und wir erst am Beginn der Grippewelle stehen, wäre mir das Risiko viel zu hoch.
Vermutlich werden auch nach Ende Deiner Therapie noch Wochen ins Land ziehen mit extrem niedrigem Immunstatus und eine Kur ist vermutlich auch angesagt.
Ist es möglich, dass Dein Chef sich für die Übergangszeit mit einem Zeitarbeiter behilft? Die gibt es heute in allen Qualifikationsstufen.
Eine andere Möglichkeit ist, so schnell wie möglich einen Behindertenausweis zu beantragen.
Mit Diagnosestellung sollten 50% drin sein, mit Therapiebeginn 80%. Erstens erhältst Du dabei gute steuerliche Vorteile und einen weitgehenden Kündigungsschutz. Sprich mit Deiner Dich behandelnten Klinik, die haben diesbezüglich meist Beratungsstellen.
Ich wünsche Dir einen guten Therapieerfolg, wenig Nebenwirkungen und jahrelange Remission sowie, dass Dein Chef Verständnis hat.
Gruß
Hans
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Hallo Gast,
hast du Deinem Arbeitgeber auch die Art der Erkrankung bisher genannt? Wenn nein: warum nicht?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei dem Wissen über die Erkrankung dann "Kündigung" steht. Wenn er Dich trotzdem los werden will, dann hast Du doch schon Deinen Behinderten Ausweis beantragt!
Wie die finanz. Vergütungen durch die Krankenlassen an den Arbeitgeber seit 1.1.09 sind weiß ich nicht. Davor gab es für jeden Ausfalltag durch Erkrankung des Arbeitnehmers Geld von der Krankenkasse zurück. Da wird kein Arbeitgeber drüber reden, denn er hätte doch schlechte Karten.
Ich kenne diese Erstattungen bis zum letzten Jahr, da ich da noch gearbeitet habe; bin seit einem Jahr zu Hause.
Laß Dich nicht unter Druck setzen. Klar es fehlt am nötigen Geld in der Monatskasse.
Viele Grüße
Anna-Christine
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hast du Deinem Arbeitgeber auch die Art der Erkrankung bisher genannt? Wenn nein: warum nicht?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei dem Wissen über die Erkrankung dann "Kündigung" steht. Wenn er Dich trotzdem los werden will, dann hast Du doch schon Deinen Behinderten Ausweis beantragt!
Wie die finanz. Vergütungen durch die Krankenlassen an den Arbeitgeber seit 1.1.09 sind weiß ich nicht. Davor gab es für jeden Ausfalltag durch Erkrankung des Arbeitnehmers Geld von der Krankenkasse zurück. Da wird kein Arbeitgeber drüber reden, denn er hätte doch schlechte Karten.
Ich kenne diese Erstattungen bis zum letzten Jahr, da ich da noch gearbeitet habe; bin seit einem Jahr zu Hause.
Laß Dich nicht unter Druck setzen. Klar es fehlt am nötigen Geld in der Monatskasse.
Viele Grüße
Anna-Christine
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Moin Gast,
ich komme aus der CML-"Fraktion", deshalb weiss ich nicht, wie es einem so geht nach den Chemos. Warte da mal die Kommentare und Erfahrungswerte der CLLer ab...
Mein Arzt hatte mir damals auch freigestellt, zu arbeiten, wenn es wieder geht (mich hatte man damals direkt auf die Intensivstation gesteckt, nach weiteren 10 Tagen Krankenhaus war ich dan wieder "draussen". Nach zwei Wochen habe ich wieder 50% und dann wieder normal gearbeitet). Wenn es geht, sollte man es tun, denke ich. Mir hat die Arbeit auch geholfen, mit der Sache klarzukommen. Ich bin damals meinem Chef (und Kollegen) gegenüber sehr offen gewesen und habe es bis heute nicht bereut.
Je nach Firma und Vorgesetztem ist das aber nicht sehr ratsam. Ich hatte bisher Glück.
Druck gab es bei mir keinen, die Leute wirkten eher besorgt.
Macht Dein Arbeitgeber Dir offen Druck? Kannst Du auch 50% oder 75% arbeiten?
Gruss
Niko
PS.: Melde Dich doch hier im Forum an, es gibt so viele Gäste, dass man da schnell den Überblick verlieren kann.
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ich komme aus der CML-"Fraktion", deshalb weiss ich nicht, wie es einem so geht nach den Chemos. Warte da mal die Kommentare und Erfahrungswerte der CLLer ab...
Mein Arzt hatte mir damals auch freigestellt, zu arbeiten, wenn es wieder geht (mich hatte man damals direkt auf die Intensivstation gesteckt, nach weiteren 10 Tagen Krankenhaus war ich dan wieder "draussen". Nach zwei Wochen habe ich wieder 50% und dann wieder normal gearbeitet). Wenn es geht, sollte man es tun, denke ich. Mir hat die Arbeit auch geholfen, mit der Sache klarzukommen. Ich bin damals meinem Chef (und Kollegen) gegenüber sehr offen gewesen und habe es bis heute nicht bereut.
Je nach Firma und Vorgesetztem ist das aber nicht sehr ratsam. Ich hatte bisher Glück.
Druck gab es bei mir keinen, die Leute wirkten eher besorgt.
Macht Dein Arbeitgeber Dir offen Druck? Kannst Du auch 50% oder 75% arbeiten?
Gruss
Niko
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Moin Niko, Danke für Deine schnelle Antwort und Glückwünsche. Mein Arzt meint "wie ich mich fühle", so dass er mir die Entscheidung überlässt, nur Infektionsquellen soll ich vermeiden. Rechtsanwalt habe ich leider noch keinen, der sich mit solchen Fragen auskennt. Es ist für mich schon sehr belastend, dass nun neben der "Krankheitsproblematik" nun auch weitere "existentielle" Probleme hinzukommen, was den Krankheitsprozess sicher nicht positiv beeinflusst.
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Moin Gast,
frag erstmal Deinen Arzt, was er von der Arbeitsaufnahme hält. Wenn Dein Arbeitgeber Dir Druck macht oder Dich loswerden will, sprich mit Deinem Arzt. Ich habe keine Ahnung von der arbeitsrechtlichen Situation, vielleicht kann Dein Arzt Dir etwas dazu sagen. Notfalls kann Dir immer ein Rechtsanwalt weiterhelfen.
Gruss & viel Glück
Niko
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frag erstmal Deinen Arzt, was er von der Arbeitsaufnahme hält. Wenn Dein Arbeitgeber Dir Druck macht oder Dich loswerden will, sprich mit Deinem Arzt. Ich habe keine Ahnung von der arbeitsrechtlichen Situation, vielleicht kann Dein Arzt Dir etwas dazu sagen. Notfalls kann Dir immer ein Rechtsanwalt weiterhelfen.
Gruss & viel Glück
Niko
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Ich bitte um Eure Erfahrungen, Ratschläge. Bei mir wurde B-CLL vor 4 Monaten diagnostiziert und bin seitdem krank geschrieben, bisher 3 RFC Zyklen, die ich bis auf Müdigkeit, geringe Übelkeit einem gewissen "Zombiegefühl" (Konzentrationsprobleme) gut vertragen habe. Ich möchte einer drohenden (?) krankheitsbedingten Kündigung vorbeugen und meinem Arbeitgeber anbieten in Kürze wieder meine Arbeit aufzunehmen obwohl noch 3 Zyklen vor mir liegen. Mein Job ist leider auch sehr stressig. Nun bin ich in dem Konflikt Gesundheit vs. Job, obwohl ich glaube, dass ich den Stress einigermaßen bewältigen könnte. Auf der anderen Seite weiß ich nicht, ob es gut ist 1 Woche zu arbeiten, 1 Woche Chemo, 3 Wochen arbeiten wieder Chemo oder erst nach Abschluß aller Zyklen wieder "anzutreten" aber dann das Risiko einzugehen einen Kündigungsbrief zu bekommen weil meine Erkrankung meinem Arbeitgeber nicht mehr zugemutet werden kann bzw. betrieblich zu "Problemen" führt oder eine evtl. Leistungsminderung eintreten könnte. Was würdet Ihr mir raten? Vielen Dank für JEDEN KOMMENTAR auch wenn er noch so kurz ist!
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