Plötzlicher Herztod

Akute Myeloische Leukämie (AML) und Akute Lymphatische Leukämie (ALL)

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unknown

Beitrag von unknown » 06.11.2008, 11:59

Auch ich habe im September meine Mutter verloren. Liebe Gesa, das könnte fast unsere Geschichte sein. Bei meiner Mutter kam das Ende ohne Vorboten, sie hatte eine sehr gute Prognose ! Stelle mir auch (noch fast)täglich Fragen, wieso es so gekommen ist.
Wo wurde deine Mutter behandelt, auch im St. Johannes in DU? Hatte einen guten Eindruck von Ärzten und Schwesterm, sehr liebevoll und aufmerksam.
Alles Gute für dich,
Sabine

cstahl
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Beitrag von cstahl » 03.11.2008, 11:44

Habe meine Mutter im Mai 2008 auch verloren, 3 Wochen nach der Diagnose. Sie bekam 10 Tage Chemo subcutan mit ARA-C, immer wieder Bluttransfusionen, man hat uns früh aufgeklärt, dass die Prognose sehr ungewiss ist. Sie bekam Fieber und ist auch einer Narkose (Bronchoskopie) nicht mehr aufgewacht. Wir haben sie bis zum Schluss begleitet, aber immer wieder verstehe ich nicht, wie es dazu kommen konnte, ohne Vorboten. Man muss es akzeptieren, aber das dauert bei mir. Ich kann Dir gut nachfühlen, wie es Dir zur Zeit geht, das viele Fragen hört einfach nicht auf.
[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 03.11.2008, 10:35

Hallo,
vielen Dank für die Antworten und auch euch mein herzliches Beileid und tiefes Mitgefühl zu euren Verlusten !
So langsam setzt bei mir die Trauerphase ein, die ganz grosse Wut ist nicht mehr da - wem nützt sie auch? Meine Mutter bekomme ich so nicht zurück. Trotzdem bleibt ein merkwürdiger Beigeschmack, ob alles so hätte kommen müssen.

Ich bin einfach nur dankbar, dass ich meine Mutter in ihren letzten Monaten im Krankenhaus wie auch zuhause begleiten und so viel Zeit mit ihr verbringen durfte, weshalb der Abschied natürlich um so schwerer fällt.

Hier im Forum und auch auf anderen Seiten habe ich viel gelesen und ich muss sagen, dass auch mir das sehr viel gegeben hat. Und mittlerweile glaube ich, dass meiner Mutter sicherlich viel erspart geblieben ist.

Ich wünsche euch allen ALLES GUTE und vor allem all denjenigen, die selbst an dieser heimtückischen Krankheit leiden, sehr viel Kraft für die Zukunft !!!

LG, Gesa aus Duisburg



unknown

Beitrag von unknown » 02.11.2008, 18:18

Hallo,

ich möchte Dir ebenfallsmein Beileid aussprechen. Auch mir wurde dieeses Jahr durch AML meine Mutter (65) genommen. Fast 2 Jahre Kampf haben letztendlich nichts gebracht und ich vermisse sie jeden Tag mehr. Auch gehen mir die Bilder der letzten Zeit im Krankenhaus nicht mehr aus dem Kopf. Wir haben einige sehr menschliche Ärzte erfahren , aber auch andere , welche auf Gefühle oder Fragen von Angehörigen nicht eingehen-bzw umgehen können. Auf manche habe ich heute noch eine Riesenwut. Ich glaube , es dauert einfach seine Zeit bis man mit dem endgültigen Abschied umgehen kann. Ich wünsche Dir für diese schwierige Zeit viel Kraft.

Gruss F.H.

unknown

Beitrag von unknown » 31.10.2008, 20:34

Auch ich möchte Dir mein Beileid aussprechen, ich denke Dich sehr gut verstehen zu können.
Habe das selbe Leid und den gleichen Verlust vor wenigen Wochen erfahren müssen. Bis heute kann ich es nicht akzeptieren, was passiert ist. Unsere Mutter hatte nur noch vier Wochen, nach dem wir ihre Diagnoce erfuhren. Man sagte nichts genaues, außer das eine Chemo eine extrem hohe Belastng ist. Heute weis ich, das die Krankheit AML immer und zu jedem Zeitpunkt plötzlich zum Tod führen kann.
Unsere Mutter war gerade 70 Jahre geworden und im August erlag sie dieser heimtückischen Krankheit. Wir und sie selbst konnte es gar nicht fassen, wie rasant alles zu Ende gehen kann. Es sind so viele Faktoren, welche eine Rolle spielen. Ich habe zur Verarbeitung Nächte lang alles zu diesem Thema gelesen. Ich hatte ähnliche Erfahrungen im KH gemacht hinsichtlich der Ärzte. Heute sehe ich das anders. Die Ärzte sind Experten und wir als Angehörige, sind Leien und stehen hilflos der Sache gegenüber. Die Ärzte müssen genau entscheiden, wer und wem sie die größte Aufmerksamkeit geben. In einem Krankenhaus voller schwerst Kranker, werden das immer die jüngeren sein, da sie die größte Chance haben, den Kampf zu gewinnen und selbst dafür gibt es keine Garantie. Alles was ich heute weis, hätte es meine Mutter nie schaffen können. Wenn ich lese wie junge Menschen kämpfen und manchmal an Ihre Grenzen kommen. Sicher, ich habe auch auf diesen Seiten von Älteren positive Berichte gelesen, aber es erkranken im Alter so viele an AML, welche uns nichts mehr mitteilen können, weil sie es nicht geschafft haben. Ich möchte heute den Ärzten danken, sie haben sicher keine Schuld. Die Krankheit kann sehr aggresiv und teilweise unberrechenbar sein. Die Ärzte haben sich mit ihrem Wissen uns gegenüber zurückgehalten und man hat so verhindert, das der Patient nicht in Panik ausbricht und bis zum Schluß seine Hoffnung behalten hat. Es ist besser, das man nicht alles im Vorfeld weis, was passieren kann, damit man nicht von Anfang an aufgibt. Das die Ärzte etwas robust rüber kommen, ist wahrscheinlich normal, zum selbst Schutz. Wenn sie sich an jeden einzelnen so aufopfern würden, wie wir es uns wünschen, würde die Kraft sicher nicht für alle reichen.
Ich wünsche Dir, das Du bald in Frieden trauern kannst. Ich sage mir heute, das unsere Mütter ein erfülltes Leben hatten. Sicher, sie wollten auf keinen Fall von uns gehen, aber vielleicht ist Ihnen auch vieles ersparrt geblieben. Wenn der Körper oder der liebe Gott entschieden hat, das die Kraft nicht reicht, wollte er sie vielleicht vor schlimmeren bewahren und schenkte die Erlösung.
Meine Mutter wurde mit Sicherheit erlöst, dafür trage ich jetzt einen tiefen Schmerz in mir. Hier habe ich erfahren, das ich nicht allein bin und das gibt mir Kraft. Dir wünsche ich auch viel Kraft um die nächsten Wochen und Monate gut zu überstehen.
Eike

SiL-X
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Beitrag von SiL-X » 23.10.2008, 14:57

Hallo,

vorab möchte ich dir sagen:
Mein Beileid zu deinem Verlust!

Ich selber habe eine AML M4, die mit einer Stammzelltransplantation behandelt wird/wurde.
Vorbereitet wurde das ganze aber ebenfalls mit 2 hochdosis Chemo-Blöcken und einer weiteren Chemo vor der Transplantation.

Nun, die Nebenwirkungen der Therapien kommen meist erst ~14 Tage später. zumindestens wars bei mir so. Z.B. fielen mir dann erst auch die Haare aus. Durchfall ist auch nicht ungewöhnlich. Die Therapie schädigt alle sich "Schnell-Teilenden" Zellen. Dies betrifft Haare, Schleimhäute (Mund und unter anderem auch Magen & Darm-Trakt). Auch ich hatte mit leichtem Durchfall zu tun.
Die 2te Therapie emfpand ich schon als viel anstrengender. Muskeln bauten ab, Schwäche-Gefühl, Appetitlosigkeit. Es war alles nich so einfach.

Ich möchte mir kein Urteil erlauben können, ob die Chemo´s dadrauf vielleicht Einfluss hatten. Das könnte dir ein Arzt wohl eher sagen.
Aber nach deiner Beschreibung zufolge sind vieles "normale" Nebenwirkungen.


Liebe Grüße
Silvio
[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 22.10.2008, 19:56

Hallo,
meine Mutter hat es leider nicht geschafft.
Seitdem plagt mich so ein ungutes Gefühl, ich kann es nicht beschreiben...
Zum Verlauf: Nach vierwüchiger Ärzte- und Krankenhausodyssee wurde im Juli bei meiner Mutter (67) AML diagnostiziert. Allerdings nicht ganz eindeutig...mal war es Rheuma, dann AML Typus M0, dann M4, letztendlich hat man sich auf AML M5 "geeinigt". Erster Chemoblock verlief einigermassen problemlos bis auf häufiges Fieber und starke Gewichtsabnahme, jedoch mit Erfolg: Vollremission ! Wir atmeten auf und die Ärzte waren sehr zuversichtlich und wollten nach 3 Wochen Pause nur noch einen Chemoblock anhängen (statt wie vorher gelant 4 Blöcke), der allerdings über längere Zeit und aggressiver dosiert sein sollte.
Die zweite Chemo begann, meiner Mutter ging es zunehmend schlechter, 2-wöchiger Durchfall und zuletzt wieder hohes Fieber. Insgesamt schien mir die Betreung während der zweiten Chemo im Vergleich zur ersten sehr nachlässig, fast nie waren Schwestern oder Arzt zu sehen oder sprechen, keinerlei Gegenmaßnahmen gegen den Durchfall.
An ihrem letzten Abend war sie zu schwach um auf eigenen Beinen zu stehen, laut Arzt aber "überhaupt kein Grund zur Besorgnis, das Fieber würden sie schnell in den Griff bekommen und sie hätte ja ansonsten eine sehr gute Konstitution"
Und dann am nächsten Morgen der Anruf aus dem Krankenhaus, dass meine Mutter völlig unerwartet an einem Herzstillstand verstorben ist...

Mir kommt das alles so merkwürdig vor, sicher schaut es für euch so aus, als würde ich jetzt nach einem Schuldigen suchen.
Meine Mutter hatte keinerlei organische Vorschäden geschweige denn ein schwaches Herz. Ich kann es einfach nicht glauben !
Kann mir jemand meine Zweifel nehmen,so dass ich endlich in Ruhe trauern kann? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, ist so etwas möglich?
L

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