von unknown » 12.01.2006, 21:55
Hallo Spauss und Paul
Ich dachte ich gebe auch noch meinen Senf dazu, da ich nach langer Zeit wieder Mal auf dieser Seite gelandet bin. Ich wurde nach 18 Monaten Glivec im Mai 2003 transplantiert in Zürich.
Wie auch Ihr musste ich mich zuerst einmal zu einem Entscheid durchringen. Ich weiss also, wie es euch geht. Bei mir brauchte dies Zeit, da ich am Anfang auf keinen Fall eine KMT wollte. Ich hatte dann aber langsam aber sicher genug von den Medikamenten und vorallem der Ungewissheit, wie lange diese nützen. Kam noch dazu, dass ich abnormale Chromosome entwickelte, welche einen unklare Aussicht versprachen. Von einem Tag auf den anderen war mir klar, dass die Zeit für eine Transplantation gekommen war.
Der nächste Entscheid stand nun an, wo ich das machen sollte. In der Schweiz gibt es nur drei Zentren und somit war die Auswahl nicht riesig. Ich habe mir aber zwei davon ziemlich genau angeschaut. Ja, man muss wirklich auf das Bauchgefühl hören, bei mir war schnell klar welches mir mehr zusagte. Ich war 7 Wochen isoliert in einem Zelt. Konnte soviel Besuch wie ich wollte empfangen jedoch nur durch die Plastikzeltwand mit ihnen kommunizieren. Isolation ist eine harte Sache, ich habe mich davor am meisten gefürchtet, und wenn ich nun zurück schaue, war es auch das schlimmste an der ganzen KMT bei mir. Ich hatte natürlich das Glück, dass ich sonst sehr wenig Komplikationen hatte.
Was mir in der Isolation sehr geholfen hat: ich hatte meinen Laptop dabei, womit man ständigen Kontakt zur Aussenwelt haben kann und somit schon viel weniger allein ist.
Ich hatte eine schöne Aussicht auf den Spitalpark was das ganze auch schon einfacher macht. Ich hatte auch einen Fernrohr dabei (worüber die Ärzte und das Pflegepersonal schmunzelten) - aber es war schön zumindest mit den Augen mal etwas weiter heraus zu kommen.
Auch wenn es eine harte Zeit war, ich würde es wieder machen und auch wieder ein isoliertes Zimmer wählen. Ich kann mir nicht vorstellen, das ganze mit jemand anderem im Zimmer durchzumachen. Und dies sage ich als sonst eher geselliger Mensch, welcher gerne um andere Leute ist.
Ich hoffe dies hilft euch etwas bei den Entscheiden, die vor euch stehen! Falls Ihr sonst noch Fragen habt, stehe ich euch gerne zur Verfügung.
Übrigens, überhaupt als das schlimmste neben der Isolation empfand ich die ewige Warterei. Warten auf Nachricht ob ein Spender gefunden wurde, warten auf einen Termin für die KMT, warten auf die Stammzellen am Tag der Transplantation, warten bis die neuen Zellen eingenistet sind und neues Blut produzieren, warten bis die Isolation vorbei ist und man nach Hause darf, warten im Ambulatorium bis man bei der Kontrolle dran kommt, warten auf die Resultate, warten warten warten. Also eines lernt man zwangsläufig - GEDULD!
Mir geht es heute übrigens wieder super gut und ich führe ein stinknormales Leben mit allen ups and downs. Aber vorallem bin ich medikamentefrei und muss nur noch jährlich zur Kontrolle!
Ich wünsche euch allen alles Gute und vorallem gute Gesundheit - für was auch immer ihr euch entscheidet! Das schöne ist ja, es gibt heute verschiedene Wege und jeder kann sich den für ihn passenden aussuchen!
Herzliche Grüsse aus der Schweiz
Viviane
Hallo Spauss und Paul
Ich dachte ich gebe auch noch meinen Senf dazu, da ich nach langer Zeit wieder Mal auf dieser Seite gelandet bin. Ich wurde nach 18 Monaten Glivec im Mai 2003 transplantiert in Zürich.
Wie auch Ihr musste ich mich zuerst einmal zu einem Entscheid durchringen. Ich weiss also, wie es euch geht. Bei mir brauchte dies Zeit, da ich am Anfang auf keinen Fall eine KMT wollte. Ich hatte dann aber langsam aber sicher genug von den Medikamenten und vorallem der Ungewissheit, wie lange diese nützen. Kam noch dazu, dass ich abnormale Chromosome entwickelte, welche einen unklare Aussicht versprachen. Von einem Tag auf den anderen war mir klar, dass die Zeit für eine Transplantation gekommen war.
Der nächste Entscheid stand nun an, wo ich das machen sollte. In der Schweiz gibt es nur drei Zentren und somit war die Auswahl nicht riesig. Ich habe mir aber zwei davon ziemlich genau angeschaut. Ja, man muss wirklich auf das Bauchgefühl hören, bei mir war schnell klar welches mir mehr zusagte. Ich war 7 Wochen isoliert in einem Zelt. Konnte soviel Besuch wie ich wollte empfangen jedoch nur durch die Plastikzeltwand mit ihnen kommunizieren. Isolation ist eine harte Sache, ich habe mich davor am meisten gefürchtet, und wenn ich nun zurück schaue, war es auch das schlimmste an der ganzen KMT bei mir. Ich hatte natürlich das Glück, dass ich sonst sehr wenig Komplikationen hatte.
Was mir in der Isolation sehr geholfen hat: ich hatte meinen Laptop dabei, womit man ständigen Kontakt zur Aussenwelt haben kann und somit schon viel weniger allein ist.
Ich hatte eine schöne Aussicht auf den Spitalpark was das ganze auch schon einfacher macht. Ich hatte auch einen Fernrohr dabei (worüber die Ärzte und das Pflegepersonal schmunzelten) - aber es war schön zumindest mit den Augen mal etwas weiter heraus zu kommen.
Auch wenn es eine harte Zeit war, ich würde es wieder machen und auch wieder ein isoliertes Zimmer wählen. Ich kann mir nicht vorstellen, das ganze mit jemand anderem im Zimmer durchzumachen. Und dies sage ich als sonst eher geselliger Mensch, welcher gerne um andere Leute ist.
Ich hoffe dies hilft euch etwas bei den Entscheiden, die vor euch stehen! Falls Ihr sonst noch Fragen habt, stehe ich euch gerne zur Verfügung.
Übrigens, überhaupt als das schlimmste neben der Isolation empfand ich die ewige Warterei. Warten auf Nachricht ob ein Spender gefunden wurde, warten auf einen Termin für die KMT, warten auf die Stammzellen am Tag der Transplantation, warten bis die neuen Zellen eingenistet sind und neues Blut produzieren, warten bis die Isolation vorbei ist und man nach Hause darf, warten im Ambulatorium bis man bei der Kontrolle dran kommt, warten auf die Resultate, warten warten warten. Also eines lernt man zwangsläufig - GEDULD!
Mir geht es heute übrigens wieder super gut und ich führe ein stinknormales Leben mit allen ups and downs. Aber vorallem bin ich medikamentefrei und muss nur noch jährlich zur Kontrolle!
Ich wünsche euch allen alles Gute und vorallem gute Gesundheit - für was auch immer ihr euch entscheidet! Das schöne ist ja, es gibt heute verschiedene Wege und jeder kann sich den für ihn passenden aussuchen!
Herzliche Grüsse aus der Schweiz
Viviane