von kahuna » 04.11.2014, 07:54
Hsllo Elli,
auf die Frage was du falsch machst weiß ich keine Antwort.
Doch zur Situation deines Freundes möchte ich meine Erfahrungen beitragen.
Von außen einen anderen Menschen zu veranlassen sich gesünder zu verhalten ist zum Scheitern verurteilt. Die Überzeugung etwas ändern zu wollen muss aus ihm selbst heraus entstehen. Zur Zeit bist du sozusagen sein ausgelagertes schlechtes Gewissen und der Mahner, der ihn daran erinnert, dass er sich nichts gutes tut. Vielleicht kennst du das ja auch aus eigenem Erleben, man weiß ganz genau was in einer Situation richtig oder falsch ist, entscheidet sich aber gegen das Richtige und wenn einem jemand anders das auch noch unter die Nase reibt, dann wird man erst recht sauer.
Mir kommt es so vor, als würde eine solche Dynamik zwischen euch entstehen. Du bist die Freundin, nicht die Aufpasserin, die Ersatz-Mutter oder der Ersatz-Gesundheits-Coach.
Dass es dich sehr schmerzt zu sehen, wie dein Freund mit sich selbst umgeht, verstehe ich gut! Und auch, dass du möchtest, dass er trotz CML so gesund wie möglich lebt.
Einen Teil der Verantwortung könntest du in die Hände seiner Ärzte legen. Zur Zeit werden die Blutwerte deines Freund bestimmt sehr regelmäßig kontrolliert, oder? So alle zwei Wochen? Würde es dort auffällig, dass er sich mit seiner Einstellung Schaden zufügt, so wird sein Arzt einschreiten.
Was aber von großer Wichtigkeit ist: er muss sein Medikament regelmäßig und zuverlässig einnehmen und die Kontrolluntersuchungen einhalten. Da gibt es kein Wenn und Aber.
Ich glaube, dass nicht nur du die Ereignisse der letzten Wochen bisher noch nicht richtig verarbeiten konntest, auch für ihn stimmt dies bestimmt auch. Für manche Menschen ist es hier hilfreich Unterstützung zu bekommen und dafür gibt es Psychoonkologen. Je nach dem in welchem Krankenhaus dein Freund in Behandlung war, gibt es dort auch einen psychoonkologischen Dienst mit dem man sprechen kann. Auch die Krebsgesellschaft (die du googeln kannst) bietet telefonische Ersthilfe, auch für Angehörige an und kann dir Adressen für ein Beratungsgespräch vermitteln.
Auch wenn dein Freund dem gegenüber nicht aufgeschlossen ist, würde ich dir anraten dort für dich das Gespräch zu suchen. Das kann dich vielleicht dabei unterstützen deinen Weg zu finden und zu sehen wie du mit dem Verhalten deines Freundes in eine Balance kommen kannst.
Was ich dir schreiben möchte: ich war selbst in meinem Leben in einer solchen Situation. Mein damaliger Ehemann litt an einer chronischen Krankheit, die er durch eine gesunde Lebensart hätte gut beeinflussen können. Er hat sich dagegen entschieden weil er der Meinung war, dies sei eine Einschränkung die er nicht in Kauf nehmen wollte. Mir hat es das Herz gebrochen dies mitzuerleben und hilflos zu sein. Auch ich habe versucht gut zu zu reden, zu mahnen, aufzuzeigen, ihm medizinische Fachliteratur unter die Nase zu halten. Das hat nur eine Erschütterung unserer Vertrauensbasis gebracht. Erst als er sich brennend für einen Sport begeisterte und spürte, dass er nur dann in diesem leistungsfähig ist, wenn er seinen Körper gut behandelt, hat es eine Wende gegeben und wie gesagt, diese kam nicht durch mein Mahnen oder Zureden, sondern aus ihm selbst heraus, weil es auf einmal einen guten Grund gab (der Sport) der ihn motiviert hat.
Daher möchte ich dir sehr ans Herz legen, dir einen Gesprächspartner - wie einen Psychoonkologen - außerhalb der Familie oder des Freundeskreises zu suchen mit dem du über deine Sorgen und deine Gedanken sprechen kannst.
Hsllo Elli,
auf die Frage was du falsch machst weiß ich keine Antwort.
Doch zur Situation deines Freundes möchte ich meine Erfahrungen beitragen.
Von außen einen anderen Menschen zu veranlassen sich gesünder zu verhalten ist zum Scheitern verurteilt. Die Überzeugung etwas ändern zu wollen muss aus ihm selbst heraus entstehen. Zur Zeit bist du sozusagen sein ausgelagertes schlechtes Gewissen und der Mahner, der ihn daran erinnert, dass er sich nichts gutes tut. Vielleicht kennst du das ja auch aus eigenem Erleben, man weiß ganz genau was in einer Situation richtig oder falsch ist, entscheidet sich aber gegen das Richtige und wenn einem jemand anders das auch noch unter die Nase reibt, dann wird man erst recht sauer.
Mir kommt es so vor, als würde eine solche Dynamik zwischen euch entstehen. Du bist die Freundin, nicht die Aufpasserin, die Ersatz-Mutter oder der Ersatz-Gesundheits-Coach.
Dass es dich sehr schmerzt zu sehen, wie dein Freund mit sich selbst umgeht, verstehe ich gut! Und auch, dass du möchtest, dass er trotz CML so gesund wie möglich lebt.
Einen Teil der Verantwortung könntest du in die Hände seiner Ärzte legen. Zur Zeit werden die Blutwerte deines Freund bestimmt sehr regelmäßig kontrolliert, oder? So alle zwei Wochen? Würde es dort auffällig, dass er sich mit seiner Einstellung Schaden zufügt, so wird sein Arzt einschreiten.
Was aber von großer Wichtigkeit ist: er muss sein Medikament regelmäßig und zuverlässig einnehmen und die Kontrolluntersuchungen einhalten. Da gibt es kein Wenn und Aber.
Ich glaube, dass nicht nur du die Ereignisse der letzten Wochen bisher noch nicht richtig verarbeiten konntest, auch für ihn stimmt dies bestimmt auch. Für manche Menschen ist es hier hilfreich Unterstützung zu bekommen und dafür gibt es Psychoonkologen. Je nach dem in welchem Krankenhaus dein Freund in Behandlung war, gibt es dort auch einen psychoonkologischen Dienst mit dem man sprechen kann. Auch die Krebsgesellschaft (die du googeln kannst) bietet telefonische Ersthilfe, auch für Angehörige an und kann dir Adressen für ein Beratungsgespräch vermitteln.
Auch wenn dein Freund dem gegenüber nicht aufgeschlossen ist, würde ich dir anraten dort für dich das Gespräch zu suchen. Das kann dich vielleicht dabei unterstützen deinen Weg zu finden und zu sehen wie du mit dem Verhalten deines Freundes in eine Balance kommen kannst.
Was ich dir schreiben möchte: ich war selbst in meinem Leben in einer solchen Situation. Mein damaliger Ehemann litt an einer chronischen Krankheit, die er durch eine gesunde Lebensart hätte gut beeinflussen können. Er hat sich dagegen entschieden weil er der Meinung war, dies sei eine Einschränkung die er nicht in Kauf nehmen wollte. Mir hat es das Herz gebrochen dies mitzuerleben und hilflos zu sein. Auch ich habe versucht gut zu zu reden, zu mahnen, aufzuzeigen, ihm medizinische Fachliteratur unter die Nase zu halten. Das hat nur eine Erschütterung unserer Vertrauensbasis gebracht. Erst als er sich brennend für einen Sport begeisterte und spürte, dass er nur dann in diesem leistungsfähig ist, wenn er seinen Körper gut behandelt, hat es eine Wende gegeben und wie gesagt, diese kam nicht durch mein Mahnen oder Zureden, sondern aus ihm selbst heraus, weil es auf einmal einen guten Grund gab (der Sport) der ihn motiviert hat.
Daher möchte ich dir sehr ans Herz legen, dir einen Gesprächspartner - wie einen Psychoonkologen - außerhalb der Familie oder des Freundeskreises zu suchen mit dem du über deine Sorgen und deine Gedanken sprechen kannst.