Generika zu Glivic aus Indien

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Re: Generika zu Glivic aus Indien

von alphalupo » 02.04.2013, 11:25

Thomas55 hat geschrieben:@alphalupo

...die Versichertengemeinschaft muss es sich halt leisten können. Alleine für die Medikamentenkosten die ich im letzten Jahr verursacht habe könnte man gut einen B-Klasse Mercedes kaufen. Besonders krasses Beispiel ist ja das Contergan, jetzt als Revlimid u.ä. im Leukämiebereich eingesetzt. Entwicklungskosten so gut wie keine, es gab lediglich einen leichten Umbau den jeder Apotheker selbst machen könnte. Die Studienkosten waren sicher hoch, aber 6.000 Euro monatlich, das ist ein "Raubzug" in die Versichertenkasse. Anderes Beispiel wurde hier ja schon diskutiert ist Campath bezw. Alemtuzumab wo allein aus Renditegründen die Zulassung zurückgegeben wurde....

(Das Thema Verwaltungkostengehälter ist ein extra Thema, ist aber lächerlich klein im Vergleich zu Medikamentenkosten)
Schade, das auch Du diesem Irrglauben angehörst, hierzu ein dpa-Meldung für das Jahr 2012:
Die Verwaltungskosten im deutschen Gesundheitssystem sind offenbar wesentlich höher als bisher angenommen. Einer Studie der Unternehmensberatung A. T. Kearney zufolge entfielen im Vorjahr 23 Prozent der Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Höhe von 176 Milliarden Euro auf die Bürokratie. Arzneimittel haben einen Anteil von ca. 18%, Krankenhausbehandlung von ca. 60%.
also, wo sind da die Verwaltungskosten lächerlich klein?

Re: Generika zu Glivic aus Indien

von Thomas55 » 02.04.2013, 10:31

@alphalupo

...die Versichertengemeinschaft muss es sich halt leisten können. Alleine für die Medikamentenkosten die ich im letzten Jahr verursacht habe könnte man gut einen B-Klasse Mercedes kaufen. Besonders krasses Beispiel ist ja das Contergan, jetzt als Revlimid u.ä. im Leukämiebereich eingesetzt. Entwicklungskosten so gut wie keine, es gab lediglich einen leichten Umbau den jeder Apotheker selbst machen könnte. Die Studienkosten waren sicher hoch, aber 6.000 Euro monatlich, das ist ein "Raubzug" in die Versichertenkasse. Anderes Beispiel wurde hier ja schon diskutiert ist Campath bezw. Alemtuzumab wo allein aus Renditegründen die Zulassung zurückgegeben wurde....

(Das Thema Verwaltungkostengehälter ist ein extra Thema, ist aber lächerlich klein im Vergleich zu Medikamentenkosten)

Re: Generika zu Glivic aus Indien

von Cecil » 02.04.2013, 10:11

Ja, richtig. Das alles summiert sich. Alle Beteiligten, die Krankenhausgesellschaften und Vertreter der Ärzteschaft natürlich auch, sind auf größtmögliche Effizienz getrimmt. Was natürlich/verständlich ist.

Aber heraus kommt ein schwer verdaubares und eigentlich, streng genommen, unwirtschaftliches Konglomerat, das wir alle zu tragen haben. Und bei den Versicherten wird das Solidarprinzip beschworen.

Re: Generika zu Glivic aus Indien

von alphalupo » 02.04.2013, 09:52

Cecil hat geschrieben:Vielleicht würde ich es nicht ganz so drastisch sehen wie meine Vorredner, aber: Als ich nach meiner ED las, was meine Wirkstoffe oder auch was Glivec so kostet, schoss mir der Satz mit der "Versichertengemeinschaft" durch den Kopf.

In einem anderen Zusammenhang (Mutter-Kind-Kur) hatte eine KK-Mitarbeiterin mir schon mal telefonisch an den Kopf geknallt, ob ich der Meinung sei, die Versichertengemeinschaft solle meine Kosten mittragen. Bei jenem Zeitungsartikel, aus dem man sich ausrechnen konnte, dass eine Tablette Glivec 90 € kostet, dachte ich schmunzelnd (nur halb ernst gemeint!): "Bloß gut, dass die Masse der Versichertengemeinschaft das nicht mitkriegt."

Damit will ich sagen, dass, auch wenn "die KK das bezahlen", die Kosten selbstverständlich in Form der Beiträge auf uns alle umgelegt werden.
Das ist eine Versicherungsleistung und KEIN ALMOSEN!!!!
Dafür habe ich jahrzehntelang nicht zuwenig eingezahlt und kaum was gebraucht! Was der "Versichertengemeinschaft" mehr stören sollte, sind die Verwaltungsgebäude in jeder Stadt und die enormen Gehälter der Vorstandsvorsitzenden, das belastet die Krankenkassen enorm mehr, wie die Kosten für paar, zugegeben überteuerten, Tabletten! Wobei Novartis in den letzten beiden Jahren mit den Preisen schon runtergegangen ist! :wink:

Re: Generika zu Glivic aus Indien

von Cecil » 02.04.2013, 09:38

Vielleicht würde ich es nicht ganz so drastisch sehen wie meine Vorredner, aber: Als ich nach meiner ED las, was meine Wirkstoffe oder auch was Glivec so kostet, schoss mir der Satz mit der "Versichertengemeinschaft" durch den Kopf.

In einem anderen Zusammenhang (Mutter-Kind-Kur) hatte eine KK-Mitarbeiterin mir schon mal telefonisch an den Kopf geknallt, ob ich der Meinung sei, die Versichertengemeinschaft solle meine Kosten mittragen. Bei jenem Zeitungsartikel, aus dem man sich ausrechnen konnte, dass eine Tablette Glivec 90 € kostet, dachte ich schmunzelnd (nur halb ernst gemeint!): "Bloß gut, dass die Masse der Versichertengemeinschaft das nicht mitkriegt."

Damit will ich sagen, dass, auch wenn "die KK das bezahlen", die Kosten selbstverständlich in Form der Beiträge auf uns alle umgelegt werden.

Re: Generika zu Glivic aus Indien

von Thomas55 » 02.04.2013, 08:29

...vielleicht tut sich auf diese Art was an den in meinen Augen kriminellen oder zumindest "unethischen" Medikamentenpreisen. Glivec (oder bei mir Cller Rituximab) hat auf jeden Fall schon längst die Forschungs- und Studienaufwendungen sicherlich mehrfach eingespielt...Mich erinnert das Ganze häufig ein den Drogenmarkt, da wir darauf angewiesen sind - es geht ja um unser Leben - kann der Händler verlangen was er will, und die Kassen und die Politik spielt (notgedrungen?) mit....

Re: Generika zu Glivic aus Indien

von alphalupo » 01.04.2013, 23:23

Nachricht vom 01.04.2013: Novartis hat die Patentklage in Indien endgültig verloren.
Das Nachahmerpräparat kostet in Indien "unter 140.00 $

Ist dies bekannt ?
Wo kann man das Präparat kaufen.

Ich kann das ganze noch nicht glauben

Wozu? Bei uns zahlt das die Krankenkasse!

Re: Generika zu Glivic aus Indien

von jan » 01.04.2013, 22:19

P.S. Wen in Englisch ein Fallbericht eines PCR-negativen CML-Patienten interessiert, der in Ägypten auf ein aus Indien importiertes Imatinib-Generikum "Cipla Imatib" umgestellt wurde und dabei sein Ansprechen verlor, es aber nach erneuter Umstellung auf das Originalpräparat wieder erlangte, hier eine Veröffentlichung in einem wissenschaftlichen Journal:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19830137

Wichtig ist dabei der letzte Satz: "Ohne unterstützenden klinischen Nachweis der Wirksamkeit und Sicherheit von Imatib (oder jedem anderen Kopieprodukt) ist Vorsicht dabei angebracht, Imatinib in der Behandlung von CML-Patienten zu substituieren."

Schlussfolgerung: Generika sind gut - aber nur, wenn sie dem Original arzneimitteltechnisch ebenbürtig sind und entsprechende Nachweise vorliegen.

Viele Grüße
Jan

Re: Generika zu Glivic aus Indien

von jan » 01.04.2013, 22:11

Hallo khkmg,

das Thema Imatinib-Kopien aus Indien ist im Grunde kein neues, weil dort seit Jahren ein gutes Dutzend Imatinib-Generika auf dem Markt sind und auch in Länder exportiert werden, die ebenfalls Patente unbeachtet lassen (unter den Handelsnamen Veenat, Imatib, Anzovip, Biotinib, Kimatinib, Genfatinib, Philachromin, Leutinib, Cipla). Über Google kann man dazu viel finden. Leider gibt es für diese Medikamente keine Dokumentation der Qualität über die gesamte Produktions- und Lieferkette und Bioäquivalenz, wie sie in der EU zum Schutz der Patienten eingeführt wurde und streng kontrolliert wird. Man kann diese Medikamente einsetzen, wenn man den Herstellern glaubt, dass die richtige Menge des Wirkstoffs in der richtigen Tablettenformulierung enthalten ist - für Deutschland muss man sie aber illegal importieren.

Ab 2013 wird es in 10 EU-Staaten, in denen das Patent schon 2013 ausläuft, und ab 2016 auch in Deutschland Imatinib-Generika von anderen Herstellern wie TEVA geben, allerdings in einem von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA und der EU-Arzneimittelsicherheitsgesetzgebung und den deutschen Behörden wie BfArM und Paul-Ehrlich-Institut streng kontrollierten Rahmen.

Wir haben das ja schon kürzlich hier im Forum diskutiert:
http://www.leukaemie-online.de/index.ph ... 893#p24893

Das wirklich Neue an der heutigen Meldung ist demnach nicht die Verfügbarkeit von Imatinib-Generika in Indien (diese gibt es seit Jahren), sondern dass Novartis' Klage dagegen in Indien nun endgültig abgewiesen wurde und demnach in Indien die bereits stattfindende Produktion von Imatinib-Generika im Land legitimiert wurde.

Viele Grüße
Jan

Re: Generika zu Glivic aus Indien

von Marc » 01.04.2013, 17:51

Re: Generika zu Glivic aus Indien

von Exil-Hanseat » 01.04.2013, 15:13

Hallo khkmg,

warum bist du so scharf auf ein Medikament, welches keinen europäischen Zulassungsprozess durchlaufen hat?

Nicht dass ich stolz wär, dem Sozialstaat jährlich große Summen abzuverlangen, aber zumindest für uns Industriestaaten muss in in jedem Fall der Patentschutz unantastbar sein.
Wer soll denn sonst noch was entwickeln?

Re: Generika zu Glivic aus Indien

von NL » 01.04.2013, 12:11

Moin KHKMG,
in Europa wirst Du Glivec-Generika bzw. Nachahmungen nur auf illegalem Weg bekommen, solange das Novartis-Patent noch nicht ausgelaufen ist. Wie die Situation in Indien aussieht, weiss ich nicht. In den deutschsprachigen Ländern Europas wird aber noch keine Krankenversicherung für ein Glivec-Generikum zahlen, solange das Patent noch läuft.
Auf illegale Quellen für Medikamente zurückzugreifen, halte ich für höchst riskant. Ich erwarte allerdings, dass mit dem Auslaufen der Novartis-Patente sowohl Generika auf dem Markt kommen werden, als auch dass Novartis seinen Preis für das Original anpassen wird.
Gruss
Niko

Generika zu Glivic aus Indien

von khkmg » 01.04.2013, 11:29

Nachricht vom 01.04.2013: Novartis hat die Patentklage in Indien endgültig verloren.
Das Nachahmerpräparat kostet in Indien "unter 140.00 $

Ist dies bekannt ?
Wo kann man das Präparat kaufen.

Ich kann das ganze noch nicht glauben

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