von jan » 02.08.2011, 15:40
Hallo Cindy
ich möchte jetzt keine Unruhe stiften, aber ich muss sagen, das kommt mir sehr seltsam vor. Wieviele CML-Patienten betreut Dein Arzt?
Hat Dein Onkologe/Hämatologe von dem Antibiotikum gewusst? Es ist immer gefährlich, nicht die Wechselwirkungen mit den CML-Medikamenten zu checken, egal ob gebräuchliches Hausmittel, ernstes Medikament oder Heilkräuter. Daher sollte jede Medikamenteneinnahme mit dem CML-Arzt abgesprochen werden. Mein Kommentar ist aber eher für andere hier im Forum, denn Du weisst das ja leider aus eigener Erfahrung sehr gut. Allerdings kommt es mir extrem komisch vor, was Du schreibst - es gibt meines Wissens Antibiotika, die keine Wechselwirkungen mit Imatinib (oder Dasatinib/Sprycel oder Nilotinib/Tasigna) haben. Es gibt aber auch Antibiotika, die mit allen drei CML-Medikamenten Wechselwirkungen haben. Daher muss da ein CML-Experte ran, und man muss das Antibiotikum wählen, das sowohl zum Bakterium als auch zum CML-Medikament paßt. Der Hausarzt hat davon keine Ahnung.
Und ich verstehe auch die Argumentation Deines Arzts nicht, dass Wechselwirkungen von bei sporadischen Infekten eingenommenen Medikamenten ein Grund für den generellen CML-Therapiewechsel sein soll. Es ist ja nicht so, dass Dasatinib oder Nilotinib freier von Wechselwirkungen wären. (Und es stimmt auch nicht, dass Nilotinib weniger Wechselwirkungen als Dasatinib hat, alphalupo... Wechselwirkungen und Nebenwirkungen sind sehr verschiedene Dinge, die auf völlig unterschiedlichen Mechanismen beruhen).
Und auch das "70mg zu schwach" Argument verstehe ich nicht, wenn es nicht aufgrund der CML gute Gründe dafür gibt. 70mg ist die Standarddosis für neu diagnostizierte Patienten, und solange bei Dir keine Resistenz oder Mutation vorliegt, wüßte ich nicht, warum bei Nebenwirkungen, wie Du sie vielleicht hast (Deine Beschreibung könnte nach Lungen- oder Zwerchfellödemen / Pleuraergüssen klingen) unbedingt eine 100mg-Dosis beibehalten werden muß. Du schreibst ja, Du warst in "Remission" - wie waren Deine Werte? Gibt es Anlass zur Sorge bzgl Resistenz?
Also, wenn ich ganz ganz ehrlich sein soll, Cindy, würde ich mir an Deiner Stelle eine Kopie Deiner Krankenakte anfertigen und mit dieser baldmöglichst eine Zweitmeinung bei einem CML-Experten einholen. Dabei unbedingt auch erwähnen, welche Medikamente Du vom Hausarzt erhieltst, die zum Therapieabbruch führten. Ich habe irgendwie das informierte Laiengrundgefühl, dass hier etwas leichtfertig mit Deiner CML-Therapie umgesprungen wird.
Wenn ich irgendwie helfen kann, z.B. um einen Experten in Deiner Nähe zu finden, sag bitte Bescheid - weiss nicht in welcher Gegend Du wohnst.
Grüße
Jan
Hallo Cindy
ich möchte jetzt keine Unruhe stiften, aber ich muss sagen, das kommt mir sehr seltsam vor. Wieviele CML-Patienten betreut Dein Arzt?
Hat Dein Onkologe/Hämatologe von dem Antibiotikum gewusst? Es ist immer gefährlich, nicht die Wechselwirkungen mit den CML-Medikamenten zu checken, egal ob gebräuchliches Hausmittel, ernstes Medikament oder Heilkräuter. Daher sollte jede Medikamenteneinnahme mit dem CML-Arzt abgesprochen werden. Mein Kommentar ist aber eher für andere hier im Forum, denn Du weisst das ja leider aus eigener Erfahrung sehr gut. Allerdings kommt es mir extrem komisch vor, was Du schreibst - es gibt meines Wissens Antibiotika, die keine Wechselwirkungen mit Imatinib (oder Dasatinib/Sprycel oder Nilotinib/Tasigna) haben. Es gibt aber auch Antibiotika, die mit allen drei CML-Medikamenten Wechselwirkungen haben. Daher muss da ein CML-Experte ran, und man muss das Antibiotikum wählen, das sowohl zum Bakterium als auch zum CML-Medikament paßt. Der Hausarzt hat davon keine Ahnung.
Und ich verstehe auch die Argumentation Deines Arzts nicht, dass Wechselwirkungen von bei sporadischen Infekten eingenommenen Medikamenten ein Grund für den generellen CML-Therapiewechsel sein soll. Es ist ja nicht so, dass Dasatinib oder Nilotinib freier von Wechselwirkungen wären. (Und es stimmt auch nicht, dass Nilotinib weniger Wechselwirkungen als Dasatinib hat, alphalupo... Wechselwirkungen und Nebenwirkungen sind sehr verschiedene Dinge, die auf völlig unterschiedlichen Mechanismen beruhen).
Und auch das "70mg zu schwach" Argument verstehe ich nicht, wenn es nicht aufgrund der CML gute Gründe dafür gibt. 70mg ist die Standarddosis für neu diagnostizierte Patienten, und solange bei Dir keine Resistenz oder Mutation vorliegt, wüßte ich nicht, warum bei Nebenwirkungen, wie Du sie vielleicht hast (Deine Beschreibung könnte nach Lungen- oder Zwerchfellödemen / Pleuraergüssen klingen) unbedingt eine 100mg-Dosis beibehalten werden muß. Du schreibst ja, Du warst in "Remission" - wie waren Deine Werte? Gibt es Anlass zur Sorge bzgl Resistenz?
Also, wenn ich ganz ganz ehrlich sein soll, Cindy, würde ich mir an Deiner Stelle eine Kopie Deiner Krankenakte anfertigen und mit dieser baldmöglichst eine Zweitmeinung bei einem CML-Experten einholen. Dabei unbedingt auch erwähnen, welche Medikamente Du vom Hausarzt erhieltst, die zum Therapieabbruch führten. Ich habe irgendwie das informierte Laiengrundgefühl, dass hier etwas leichtfertig mit Deiner CML-Therapie umgesprungen wird.
Wenn ich irgendwie helfen kann, z.B. um einen Experten in Deiner Nähe zu finden, sag bitte Bescheid - weiss nicht in welcher Gegend Du wohnst.
Grüße
Jan