von jan » 06.04.2007, 01:09
Hallo Beate,
erstmal - ich bin etwas verwirrt, dass Deine Bekannte seit 12 Jahren ausschließlich mit Litalir behandelt wurde. Glivec ist seit 5 Jahren in Deutschland zugelassen, und Mitte 2002 wurde es in den USA bereits als "Standardtherapie der Wahl für CML in chronischer Phase" empfohlen, in Deutschland kurz danach. Warum nur wurde Deine Bekannte ausschließlich mit Litalir behandelt, wo doch bekannt ist, dass dieses Medikament nur das Blutbild normalisiert, aber gegen die CML im Knochenmark nur wenig ausrichtet? Was ist das für ein Arzt, der Deine Bekannte behandelt -- ein Onkologe, Hämatologe oder CML-Spezialist?
In den fortgeschrittenen Phasen der Erkrankung tauchen oft zusätzliche Mutationen auf, die den Mechanismus von Glivec unterlaufen und das speziell auf die CML-typische Genveränderung zielende Medikament unwirksam machen. Daher bestehen in der Akzeleration oft nur die Option<!-- BBCode ulist Start --><UL><LI>Stammzelltransplantation, wenn ein Spender verfügbar ist
<LI>Neue Medikamente, die stärker wirken als Glivec und einige Mutationen überwinden können</UL><!-- BBCode ulist End -->
Was Deine Bekannte jetzt vermutlich braucht, ist einen wirklichen CML-Spezialisten, denn je weiter die Krankheit fortschreitet, desto geringer die Chance, dass diese mit Medikamenten aufzuhalten ist. Neben Glivec gibt es mittlerweile Dasatinib/Sprycel (zugelassen) und Nilotinib/Tasigna (jetzt in Studien, bald zugelassen), nachdem Unwirksamkeit von Glivec eingetreten ist. Du findest viele Informationen über diese Medikamente hier auf der Webseite.
Falsch behandelt kann die Akzelerationsphase leicht in eine Blastenkrise übergehen, die leider kurz, heftig und schwer zu behandeln ist. Dann hilft nur noch die Stammzelltransplantation - wenn schnell genug ein Spender zur Verfügung steht.
Daher würde ich dringendst dazu raten, an eine Uniklinik mit CML-Spezialist zu gehen. Wo wohnt Deine Bekannte?
Viele Grüße
Jan
Hallo Beate,
erstmal - ich bin etwas verwirrt, dass Deine Bekannte seit 12 Jahren ausschließlich mit Litalir behandelt wurde. Glivec ist seit 5 Jahren in Deutschland zugelassen, und Mitte 2002 wurde es in den USA bereits als "Standardtherapie der Wahl für CML in chronischer Phase" empfohlen, in Deutschland kurz danach. Warum nur wurde Deine Bekannte ausschließlich mit Litalir behandelt, wo doch bekannt ist, dass dieses Medikament nur das Blutbild normalisiert, aber gegen die CML im Knochenmark nur wenig ausrichtet? Was ist das für ein Arzt, der Deine Bekannte behandelt -- ein Onkologe, Hämatologe oder CML-Spezialist?
In den fortgeschrittenen Phasen der Erkrankung tauchen oft zusätzliche Mutationen auf, die den Mechanismus von Glivec unterlaufen und das speziell auf die CML-typische Genveränderung zielende Medikament unwirksam machen. Daher bestehen in der Akzeleration oft nur die Option<!-- BBCode ulist Start --><UL><LI>Stammzelltransplantation, wenn ein Spender verfügbar ist
<LI>Neue Medikamente, die stärker wirken als Glivec und einige Mutationen überwinden können</UL><!-- BBCode ulist End -->
Was Deine Bekannte jetzt vermutlich braucht, ist einen wirklichen CML-Spezialisten, denn je weiter die Krankheit fortschreitet, desto geringer die Chance, dass diese mit Medikamenten aufzuhalten ist. Neben Glivec gibt es mittlerweile Dasatinib/Sprycel (zugelassen) und Nilotinib/Tasigna (jetzt in Studien, bald zugelassen), nachdem Unwirksamkeit von Glivec eingetreten ist. Du findest viele Informationen über diese Medikamente hier auf der Webseite.
Falsch behandelt kann die Akzelerationsphase leicht in eine Blastenkrise übergehen, die leider kurz, heftig und schwer zu behandeln ist. Dann hilft nur noch die Stammzelltransplantation - wenn schnell genug ein Spender zur Verfügung steht.
Daher würde ich dringendst dazu raten, an eine Uniklinik mit CML-Spezialist zu gehen. Wo wohnt Deine Bekannte?
Viele Grüße
Jan