von jan » 31.01.2007, 08:25
Hallo Lea,
es ist heute eher unüblich, dass nach einem Jahr oder einer kompletten Remission eine KMT durchgeführt wird, wenn man in der chronischen Phase der Krankheit diagnostiziert wird, gut auf das Medikament anspricht und damit eine gute molekulare Remission erreicht.
Natürlich hängt dies alles vom Stadium der Krankheit bei Therapiebeginn und vom Alter und Gesundheitszustand des Patienten ab - je jünger der Patient, desto besser die Chancen der KMT. Die Ärzte sind aber bzgl eines Rats zur KMT bei CML immer vorsichtiger, da die KMT eben nicht unerhebliche Risiken im ersten Jahr nach der Transplantation birgt, während die Fünfjahresdaten von Glivec gezeigt haben, dass nach fünf Jahren Therapie noch 95% der Patienten am Leben sind, ein großer Teil in hervorragender Remission. Insofern ist der Rat der meisten Experten heute: Spricht man auf Glivec gut an, macht man damit dauerhaft weiter. Spricht man auch nach einem Jahr nicht oder nur schlecht an, sollte man die KMT ernsthaft prüfen.
Man muss immer etwas vorsichtig sein, wenn von Ärzten über die "Chance auf Heilung" bei KMT gesprochen wird. Ein gewisser (zum Glück auch kleiner werdender) Prozentsatz überlebt die SZT nicht, ein weiterer Teil erleidet nach einiger Zeit einen Rückfall, und ein weiterer Teil hat die CML zwar besiegt, zeigt aber Folgeschäden der Transplantation wie eine chronische Abstossungsreaktion z.B. mit Schäden an Leber, Augen oder Haut. Insofern darf man das Thema nicht schwarz-weiss sehen und muß abwägen, ob eine lebenslange Einnahme des Medikaments bis ins hohe Alter nicht ein ebenso gültiges Therapieziel wie die Hoffnung auf Heilung sein kann.
Vielleicht gibt es in ein paar Jahren ja auch eine neue Therapie, die dann das Absetzen des Medikaments erlaubt, oder eine Erhaltungstherapie, die die CML mit geringen Nebenwirkungen lebenslang in Schach hält. Im Falle eines Fehlschlags mit Glivec stehen auch zusätzlich noch Alternativen wie Dasatinib (zugelassen) sowie AMN107/Nilotinib, SKI-606 und ein Dutzend andere Medikamente im Rahmen klinischer Studien zur Verfügung. Du findest viele Informationen darüber hier auf der Seite.
Vielleicht hilft Dir auch die Zusammenfassung des
<!-- BBCode Start --><A HREF="
http://www.leukaemie-online.de/modules. ... le&sid=355" TARGET="_blank">CML-Therapieleitfadens</A><!-- BBCode End --> des CML-Expertenpanels, da dort die Kritierien für ein gutes oder schlechtes Ansprechen auf Glivec genannt sind.
Viele Grüße
Jaj
[addsig]
Hallo Lea,
es ist heute eher unüblich, dass nach einem Jahr oder einer kompletten Remission eine KMT durchgeführt wird, wenn man in der chronischen Phase der Krankheit diagnostiziert wird, gut auf das Medikament anspricht und damit eine gute molekulare Remission erreicht.
Natürlich hängt dies alles vom Stadium der Krankheit bei Therapiebeginn und vom Alter und Gesundheitszustand des Patienten ab - je jünger der Patient, desto besser die Chancen der KMT. Die Ärzte sind aber bzgl eines Rats zur KMT bei CML immer vorsichtiger, da die KMT eben nicht unerhebliche Risiken im ersten Jahr nach der Transplantation birgt, während die Fünfjahresdaten von Glivec gezeigt haben, dass nach fünf Jahren Therapie noch 95% der Patienten am Leben sind, ein großer Teil in hervorragender Remission. Insofern ist der Rat der meisten Experten heute: Spricht man auf Glivec gut an, macht man damit dauerhaft weiter. Spricht man auch nach einem Jahr nicht oder nur schlecht an, sollte man die KMT ernsthaft prüfen.
Man muss immer etwas vorsichtig sein, wenn von Ärzten über die "Chance auf Heilung" bei KMT gesprochen wird. Ein gewisser (zum Glück auch kleiner werdender) Prozentsatz überlebt die SZT nicht, ein weiterer Teil erleidet nach einiger Zeit einen Rückfall, und ein weiterer Teil hat die CML zwar besiegt, zeigt aber Folgeschäden der Transplantation wie eine chronische Abstossungsreaktion z.B. mit Schäden an Leber, Augen oder Haut. Insofern darf man das Thema nicht schwarz-weiss sehen und muß abwägen, ob eine lebenslange Einnahme des Medikaments bis ins hohe Alter nicht ein ebenso gültiges Therapieziel wie die Hoffnung auf Heilung sein kann.
Vielleicht gibt es in ein paar Jahren ja auch eine neue Therapie, die dann das Absetzen des Medikaments erlaubt, oder eine Erhaltungstherapie, die die CML mit geringen Nebenwirkungen lebenslang in Schach hält. Im Falle eines Fehlschlags mit Glivec stehen auch zusätzlich noch Alternativen wie Dasatinib (zugelassen) sowie AMN107/Nilotinib, SKI-606 und ein Dutzend andere Medikamente im Rahmen klinischer Studien zur Verfügung. Du findest viele Informationen darüber hier auf der Seite.
Vielleicht hilft Dir auch die Zusammenfassung des
<!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=355" TARGET="_blank">CML-Therapieleitfadens</A><!-- BBCode End --> des CML-Expertenpanels, da dort die Kritierien für ein gutes oder schlechtes Ansprechen auf Glivec genannt sind.
Viele Grüße
Jaj
[addsig]