von empireteam » 14.03.2007, 11:40
Hallo an alle und danke für die Erfahrungsberichte.
Die erschreckten Gesichter von Angehörigen und Freunden nimmt man ja auch nicht übel. Nur anschauen mag man sie halt nicht mehr. Ich erwarte auch nicht, dass die Leute auf Anhieb wissen, wie man damit umgehen soll. Wie oft gerät man schon in so eine Situation?
Was man jetzt beobachten kann, ist das Verhalten von denen, die es jetzt wissen. Die meisten benehmen sich zum Glück normal. Aber da gibt es zwei Sorten von Zeitgenossen, die es grundverkehrt machen:
Typ1: der Kontaktvermeider
Das sind diejenigen, die keinen Plan haben, wie man am besten mit mir umgeht. Typ 1 findet sich zumeist in der Firma. Während man vor der Diagnose sich mit Typ 1 noch normal unterhalten konnte, wird es jetzt auf das allernötigste beschränkt. Oft kommen die über ein „Guten Morgen“ nicht mehr hinaus. Zum Glück ist Typ 1 in der Minderheit. Der hat auch noch nicht gemerkt, dass man mit mir nicht anders umgehen muss und dass fast alle Kollegen es auch problemlos auf die Reihe kriegen, indem sie sich verhalten wie früher eben auch.
Das sind wohl die Leute, die z.B. bei Rollstuhlfahrern demonstrativ zur Seite gucken............
Typ2: der Es-geht-mir-gut-Nichtversteher
Die Frage „wie geht’s“ habe ich in 2 Monaten wohl öfter gehört als bisher im ganzen Leben. Die Antwort ist meist: Mir geht es gut, danke. Und das ist einfach nur die Wahrheit. Die meisten sind zufrieden mit der Antwort oder fragen ganz gezielt bezüglich des Therapieverlaufes nach. Ist für mich völlig okay. Aber dann gibt es den Es-geht-mir-gut-Nichtversteher. Die wollen einem klar machen, dass es einem mit Leukämie nicht gut gehen kann. Selbst wenn ich mir dann die Mühe mache, die guten Therapiemöglichkeiten zu erläutern, kommt das nicht an. Der Standpunkt ist: Wer eine so schwere Krankheit hat, dem muss es schlecht gehen. Und wenn nicht durch Symptome der Krankheit, dann muss ich mich zumindest schlecht fühlen, weil ich ja schwer krank bin. Sagt mal geht’s noch???
Das sind die Leute, die gerne an die nächste Mondrakete tackern möchte..........
Gruß an alle
Olaf
[addsig]
Hallo an alle und danke für die Erfahrungsberichte.
Die erschreckten Gesichter von Angehörigen und Freunden nimmt man ja auch nicht übel. Nur anschauen mag man sie halt nicht mehr. Ich erwarte auch nicht, dass die Leute auf Anhieb wissen, wie man damit umgehen soll. Wie oft gerät man schon in so eine Situation?
Was man jetzt beobachten kann, ist das Verhalten von denen, die es jetzt wissen. Die meisten benehmen sich zum Glück normal. Aber da gibt es zwei Sorten von Zeitgenossen, die es grundverkehrt machen:
Typ1: der Kontaktvermeider
Das sind diejenigen, die keinen Plan haben, wie man am besten mit mir umgeht. Typ 1 findet sich zumeist in der Firma. Während man vor der Diagnose sich mit Typ 1 noch normal unterhalten konnte, wird es jetzt auf das allernötigste beschränkt. Oft kommen die über ein „Guten Morgen“ nicht mehr hinaus. Zum Glück ist Typ 1 in der Minderheit. Der hat auch noch nicht gemerkt, dass man mit mir nicht anders umgehen muss und dass fast alle Kollegen es auch problemlos auf die Reihe kriegen, indem sie sich verhalten wie früher eben auch.
Das sind wohl die Leute, die z.B. bei Rollstuhlfahrern demonstrativ zur Seite gucken............
Typ2: der Es-geht-mir-gut-Nichtversteher
Die Frage „wie geht’s“ habe ich in 2 Monaten wohl öfter gehört als bisher im ganzen Leben. Die Antwort ist meist: Mir geht es gut, danke. Und das ist einfach nur die Wahrheit. Die meisten sind zufrieden mit der Antwort oder fragen ganz gezielt bezüglich des Therapieverlaufes nach. Ist für mich völlig okay. Aber dann gibt es den Es-geht-mir-gut-Nichtversteher. Die wollen einem klar machen, dass es einem mit Leukämie nicht gut gehen kann. Selbst wenn ich mir dann die Mühe mache, die guten Therapiemöglichkeiten zu erläutern, kommt das nicht an. Der Standpunkt ist: Wer eine so schwere Krankheit hat, dem muss es schlecht gehen. Und wenn nicht durch Symptome der Krankheit, dann muss ich mich zumindest schlecht fühlen, weil ich ja schwer krank bin. Sagt mal geht’s noch???
Das sind die Leute, die gerne an die nächste Mondrakete tackern möchte..........
Gruß an alle
Olaf
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