hallo ihr alle,
ist mein erster beitrag hier wobei beitrag sicherlich etwas dreist klingt den auch ich bin so zu sagen in der entdeckerphase der cml.
kurz zu meiner situation
bin 35 jahre alt, seit 11 jahren selbstständig in der gasttronomie , gelernter koch
verheiratet 2 kinder 9 und 2 jahre, wohne in haßloch /pfalz
in den letzten jahren hatte ich mir angewöhnt mich regelmäßig einmal im jahr von allen "wichtigen" ärzten untersuchen zu lassen um ein regelmäßiges bild meiner gesundheit zu bekommen, da mein alltag von einigen ungesunden bedingungen geprägt ist.
im juli 2007 dann der schock .
am morgen noch lachend beim doktor .späße machend über eventuelle hohe leberwerte und am abend klopf der doktor bei uns zu hause und sieht dabei aus wie auf seiner eigenen beerdigung.
die erste diagnose erhöht leukos ( 35000), das spricht für eine beginnende leukämieform. die nacht werde ich nie vergessen, denn ich weiß jetzt wieviele punkte unsere tapete im schlafzimmer hat...es war die hölle.
am nächsten tag dann die telefonische absprache mit meinem doc. und der ratschlag nach mannheim in die klinik III waldhof.
meine frau (krankenschwester) hat sich auch mit ihrem prof. darüber unterhalten...selbes ergebnis mannheim.
5 tage später punktion , 1 woche warten auf ergebnisse...CML , Niedrig risikogruppe
mein glück ..es muß soeben erst begonnen haben und ich bin auch gleich in eine studie gekommen/gegangen das sollte selbstverständlich sein.
meine teraphie besteht aus tgl. 400 'er Glivec und 3 mal die woche Interferon A a 3 milionen einheiten.
meine erste tablette nahm ich im urlaub ...die 14 tage waren im wahrsten sinne zum kotz....
übel, müde moralisch total am ende zukunftsangst usw.
kaum zuhause wieder untersuchungen jetzt wöchentlich. die reaktionen bestens.
da ging es auch dem kopf wieder besser.
heute 6 monate später muß ich sagen das sich alles äußerst possitiv für mich geändert hat.
totale remission nach 6 monaten, einnahme immer nachts vor dem schlafengehen, einzig juckende waden ( da hilft dermatop salbe) mit haarausfall in selbigem bereich , und etwas sodbrennen nach der einnahme ,ansonsten null und nix.
mein arbeitspensum liegt wieder bei über 14 std. tgl. bei 6 tagen die woche und ich habe keinerlei einschränkungnen. gott sei dank hoffentlich bleibt es so.
mir persöhnlich hilft es ein zwei mal im monat das kopfkissen meiner frau zu verheulen und ich kann keine sentimentalen filme mehr sehn --))) aber im alltag versuche ich tgl. der geitigen blokade entgegenzutreten und die einzelnen körperlichen Symptome zu ignorieren, das bin ich mir, meinen angestellten aber vor allem meiner familie schuldig.
ich habe übrigens relativ schnell den weg der offenen worte gewählt, da wir tgl. mit sovielen menschen zu tun haben und die ersten reaktionen waren äußerst possitiv , nur vereinzelt habe ich gemerkt das die leute völlig überfordert waren weiterhin mit mir normal zu reden..sie waren verstört. wir engagieren uns jetzt verstärkt bei der förderung von typisierungsprojekten und versuchen gezielt darauf aufmerksam zu machen das heute oftmals die stammzellenspende bevorzugt wird und das eine kleinigkeit ist um ein leben zu retten. leider wird das meiner meinung nach zu wenig erklärt und die angst vor tausend nadeln im knochenmark ist weit weit verbreitet, deshalb auch oft der rückzug bei einer anfrage.
am sonntag untertsütze ich eine typisierungsaktion in grießheim /darmstadt bei der wir einen bus sponsern und meine freunde der gruppe dean (
www.dean-musik.de) spielen mit ihrer band dort umsonst um kohle zu sammeln für die aktion. link zu der aktion findet ihr hier(
http://www.linie9.de/webcontent/index.php?id=7).
auf der seite
www.dean-musik.de gibt es einen tollen trailer und jede menge info's über leukämie usw.
wir müßen uns unserem schicksal stellen, denn cml kann man vorher nicht beeinflußen...man bekommt es oder nicht ..was sonst als schicksal soll es sein ...ich hoffe ich werde die kraft haben zu beißen, aufgeben tue ich nicht .
lg
chris
[addsig]