von jan » 22.10.2007, 22:51
Hallo Manni,
das ist natürlich keine einfach zu beantwortende Frage. Mit Glivec gibt es bereits über sechs Jahre Erfahrung, die Nebenwirkungen sind weitgehend bekannt, langfristige Überraschungen werden eigentlich auch nicht mehr erwartet. Insofern ist das Medikament im Moment die sicherste CML-Therapie, die man erhalten kann.
Nach Deiner Beschreibung würde ich Marc zustimmen und sagen, die Voraussetzungen für die Verschreibung von Sprycel (schwerwiegende Unverträglichkeit oder Resistenz) wären nicht gegeben. Allerdings werden diese Unverträglichkeits-Kritierien von manchen Ärzten sehr flexibel gehandhabt, und da die Krankenkasse kaum das Gegenteil beweisen kann, ist eine Verschreibung von Sprycel sicher kein größeres Problem.
Allerdings wäre ich selbst etwas zurückhaltend, Sprycel ohne guten medizinischen Grund Glivec vorzuziehen. Im Allgemeinen wirkt Sprycel sehr viel stärker und hat wohl auch ein kräftigeres Nebenwirkungsprofil, auch unter der seit neuestem verringerten Tagesdosis von 100mg. Auch hemmt Sprycel neben BCR-ABL auch noch weitere Signalwege der Zellteilung ("Tyrosinkinasen"), die von Glivec nicht gehemmt werden, und was die bei Sprycel auch gehemmte "SRC-Kinasen" evtl bedeutet, wird man erst in ein paar Jahren genauer wissen. Insofern würde ich selbst erst zu Sprycel greifen, wenn Glivec nicht genügend wirkt oder die Nebenwirkungen wirklich problematisch sind.
Eine Option könnte auch Tasigna/AMN107/Nilotinib sein, das in Kürze in Deutschland zugelassen wird. Man sagt, dass dieses geringere Nebenwirkungen als Sprycel haben soll, dieselben Kinasen wie Glivec hemmt, dafür aber den Nachteil der zweitäglichen Einnahme bei nüchternem Magen mit sich bringt und von der Handhabung dadurch etwas unbequemer als Glivec ist.
Wie Du siehst, es gibt keine einfache Antwort. Ich selbst würde im Moment nur zu einem anderen Medikament wechseln, wenn einen die Nebenwirkungen wirklich deutlich einschränken. Andererseits könntest Du es natürlich auch probieren und falls es keine deutliche Verbesserung der Nebenwirkungen bringt, wieder zurück zu Glivec wechseln...
Viele Grüße,
Jan
Hallo Manni,
das ist natürlich keine einfach zu beantwortende Frage. Mit Glivec gibt es bereits über sechs Jahre Erfahrung, die Nebenwirkungen sind weitgehend bekannt, langfristige Überraschungen werden eigentlich auch nicht mehr erwartet. Insofern ist das Medikament im Moment die sicherste CML-Therapie, die man erhalten kann.
Nach Deiner Beschreibung würde ich Marc zustimmen und sagen, die Voraussetzungen für die Verschreibung von Sprycel (schwerwiegende Unverträglichkeit oder Resistenz) wären nicht gegeben. Allerdings werden diese Unverträglichkeits-Kritierien von manchen Ärzten sehr flexibel gehandhabt, und da die Krankenkasse kaum das Gegenteil beweisen kann, ist eine Verschreibung von Sprycel sicher kein größeres Problem.
Allerdings wäre ich selbst etwas zurückhaltend, Sprycel ohne guten medizinischen Grund Glivec vorzuziehen. Im Allgemeinen wirkt Sprycel sehr viel stärker und hat wohl auch ein kräftigeres Nebenwirkungsprofil, auch unter der seit neuestem verringerten Tagesdosis von 100mg. Auch hemmt Sprycel neben BCR-ABL auch noch weitere Signalwege der Zellteilung ("Tyrosinkinasen"), die von Glivec nicht gehemmt werden, und was die bei Sprycel auch gehemmte "SRC-Kinasen" evtl bedeutet, wird man erst in ein paar Jahren genauer wissen. Insofern würde ich selbst erst zu Sprycel greifen, wenn Glivec nicht genügend wirkt oder die Nebenwirkungen wirklich problematisch sind.
Eine Option könnte auch Tasigna/AMN107/Nilotinib sein, das in Kürze in Deutschland zugelassen wird. Man sagt, dass dieses geringere Nebenwirkungen als Sprycel haben soll, dieselben Kinasen wie Glivec hemmt, dafür aber den Nachteil der zweitäglichen Einnahme bei nüchternem Magen mit sich bringt und von der Handhabung dadurch etwas unbequemer als Glivec ist.
Wie Du siehst, es gibt keine einfache Antwort. Ich selbst würde im Moment nur zu einem anderen Medikament wechseln, wenn einen die Nebenwirkungen wirklich deutlich einschränken. Andererseits könntest Du es natürlich auch probieren und falls es keine deutliche Verbesserung der Nebenwirkungen bringt, wieder zurück zu Glivec wechseln...
Viele Grüße,
Jan