von jan » 18.11.2007, 10:40
Hallo Franziska,
das Ganze ist mit Sicherheit kein einfaches und emotional sehr aufgeladenes Thema - wie bei jedem "Strahlungsthema", weil das Unsichtbare immer mehr Angst einflößt als das Sichtbare. Die Studien widersprechen sich, unter anderem auch, weil sie vom Design her natürlich die zu Forschungsbeginn festgesetzte Hypothese des Forschers oder Auftraggebers zu bestätigen oder zu widerlegen suchen - und diese Forschungshypothese muss man sich genau ansehen und die Studie komplett im Originaltext lesen, um zu vermeiden, dass eine Dritte Quelle nicht durch Auslassung oder Rekombination von Argumenten für verdrehte Schlussfolgerungen sorgt.
Jedenfalls sind die Einflüsse nicht so klar und isoliert meßbar, dass man die Schadenshypothese epidemologisch bejahen könnte -- und endgültig verneinen wird nie gehen, weil man dazu Menschen für Monate oder Jahre in einen sonst von der Außenwelt abgeschirmten Raum einsperren müßte, um Fremdeinflüsse klar auszuschließen.
Sicher hast Du auch diesen <!-- BBCode Start --><A HREF="
http://www.leukaemie-online.de/modules. ... le&sid=228" TARGET="_blank">Artikel</A><!-- BBCode End --> gelesen, den ich sehr interessant fand, weil er zeigt, wie emotional aufgeladen und wissenschaftlich schwierig das Thema ist. Einerseits vermuten die Forscher ein erhöhtes Risiko (und das macht die Schlagzeilen, d.h. die Forscher werden bekannt), andererseits stellen sie in den Nebensätzen dann den ursächlichen Zusammenhang zwischen den Hochspannungsleitungen und den Erkrankungen wieder in Frage und erwägen auch ein zufälliges Zusammentreffen ungeklärter Faktoren (soziale Aspekte bei der Wohnraumsuche, Lebensumstände, Kontakt zu Gefahrstoffen).
Bevor man sich aber in persönliche Unkosten mit dem Umbau des Hauses, Umzug oder gar Neubau stürzt, würde ich nochmal genau nachdenken, ob das ganze nicht doch auf einer etwas irrationalen Angst beruht, und welche sonstigen Faktoren im eigenen Umfeld bestehen, die man verbessern oder beseitigen könnte. Ein komplett abgeschirmtes Haus sorgt vielleicht für eine Reduktion der Strahlen von außen, erfordert aber auch die konsequente Abschaffung von sämtlichen Strahlungsquellen im Haus (Handys, WLAN, vor allem aber DECT-Telefone), da deren Strahlung ja dann den den Innenräumen komplett reflektiert würde und die Bewohner deutlich stärker belasten würde als in einem nicht abgeschirmten Haus. (Ein Handy mit schlechtem Kontakt zur Basisstation sendet zudem mit deutlich stärkerer Leistung als in dessen Nähe). Ist sichergestellt, dass man nicht mit chemischen Gefahrenstoffen im landwirtschaftlichen Betrieb oder z.B. an der Tankstelle in Kontakt kommt? Ist man bei dem Verzicht auf produktionsbedingt belastete Lebensmittel ähnlich konsequent? Werden bei langen Handytelefonaten konsequent Kopfhörer verwendet, und Außenantennen bei Nutzung im Auto, statt im "Faraday'schen Käfig" zu funken? Ist das eigene Haus frei von Materialien, die z.B. in den 80ern mit problematischen Holzschutzmitteln behandelt wurden, die sie heute noch ausdünsten?
All diese Fragen muß man sich in Gesamtheit stellen - manche Themen sind dabei von Bürgerinitiativen leider sehr emotional aufgeheizt, manche leider wenig beachtet.
Grüße
Jan
Hallo Franziska,
das Ganze ist mit Sicherheit kein einfaches und emotional sehr aufgeladenes Thema - wie bei jedem "Strahlungsthema", weil das Unsichtbare immer mehr Angst einflößt als das Sichtbare. Die Studien widersprechen sich, unter anderem auch, weil sie vom Design her natürlich die zu Forschungsbeginn festgesetzte Hypothese des Forschers oder Auftraggebers zu bestätigen oder zu widerlegen suchen - und diese Forschungshypothese muss man sich genau ansehen und die Studie komplett im Originaltext lesen, um zu vermeiden, dass eine Dritte Quelle nicht durch Auslassung oder Rekombination von Argumenten für verdrehte Schlussfolgerungen sorgt.
Jedenfalls sind die Einflüsse nicht so klar und isoliert meßbar, dass man die Schadenshypothese epidemologisch bejahen könnte -- und endgültig verneinen wird nie gehen, weil man dazu Menschen für Monate oder Jahre in einen sonst von der Außenwelt abgeschirmten Raum einsperren müßte, um Fremdeinflüsse klar auszuschließen.
Sicher hast Du auch diesen <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=228" TARGET="_blank">Artikel</A><!-- BBCode End --> gelesen, den ich sehr interessant fand, weil er zeigt, wie emotional aufgeladen und wissenschaftlich schwierig das Thema ist. Einerseits vermuten die Forscher ein erhöhtes Risiko (und das macht die Schlagzeilen, d.h. die Forscher werden bekannt), andererseits stellen sie in den Nebensätzen dann den ursächlichen Zusammenhang zwischen den Hochspannungsleitungen und den Erkrankungen wieder in Frage und erwägen auch ein zufälliges Zusammentreffen ungeklärter Faktoren (soziale Aspekte bei der Wohnraumsuche, Lebensumstände, Kontakt zu Gefahrstoffen).
Bevor man sich aber in persönliche Unkosten mit dem Umbau des Hauses, Umzug oder gar Neubau stürzt, würde ich nochmal genau nachdenken, ob das ganze nicht doch auf einer etwas irrationalen Angst beruht, und welche sonstigen Faktoren im eigenen Umfeld bestehen, die man verbessern oder beseitigen könnte. Ein komplett abgeschirmtes Haus sorgt vielleicht für eine Reduktion der Strahlen von außen, erfordert aber auch die konsequente Abschaffung von sämtlichen Strahlungsquellen im Haus (Handys, WLAN, vor allem aber DECT-Telefone), da deren Strahlung ja dann den den Innenräumen komplett reflektiert würde und die Bewohner deutlich stärker belasten würde als in einem nicht abgeschirmten Haus. (Ein Handy mit schlechtem Kontakt zur Basisstation sendet zudem mit deutlich stärkerer Leistung als in dessen Nähe). Ist sichergestellt, dass man nicht mit chemischen Gefahrenstoffen im landwirtschaftlichen Betrieb oder z.B. an der Tankstelle in Kontakt kommt? Ist man bei dem Verzicht auf produktionsbedingt belastete Lebensmittel ähnlich konsequent? Werden bei langen Handytelefonaten konsequent Kopfhörer verwendet, und Außenantennen bei Nutzung im Auto, statt im "Faraday'schen Käfig" zu funken? Ist das eigene Haus frei von Materialien, die z.B. in den 80ern mit problematischen Holzschutzmitteln behandelt wurden, die sie heute noch ausdünsten?
All diese Fragen muß man sich in Gesamtheit stellen - manche Themen sind dabei von Bürgerinitiativen leider sehr emotional aufgeheizt, manche leider wenig beachtet.
Grüße
Jan