von jan » 23.01.2007, 23:53
Hallo zusammen,
wie Frank richtig sagte: Nicht verrückt machen lassen. Man sollte auf eine regelmäßige Einnahme achten und keinesfalls nachlässig werden, aber wenn es um zwei, drei Stunden hin und her geht, ist das nicht tragisch. Ich selbst habe Glivec immer vor dem Schlafengehen genommen, und meine Bettzeit variiert von Tag zu Tag - die Ergebnisse waren trotzdem gut.
Die Hintergründe aus der Wissenschaft - ich bin natürlich ein Laie und kein Experte für Pharmakonkinetik, die sich wissenschaftlich darum kümmert, wie sich die Verfügbarkeit eines Medikaments im Körper verhält. Die Fachinformation lese ich aber so, dass die Halbwertszeit (d.h. die Zeit, bis nur noch die Hälfte des Wirkspiegels im Blut nachweisbar ist) 18 Stunden beträgt. Die Akkumulation (Ansammlung der Dosis im Blut) beträgt bei täglicher Anwendung das 1,5-2,5fache der Dosis, d.h. bei täglicher Anwendung wächst der Wirkspiegel im Blut auf das eineinhalb- bis zweieinhalbfache der täglich genommenen Dosis. Das zusammen genommen bedeutet, dass man bei regelmäßiger, täglicher Einnahme von 400mg auch nach ein paar Stunden mehr nicht einen starken Abfall des Wirkstoffspiegels befürchten muß.
Insofern keine Panik, und wenn die Einnahmezeit mal ein wenig schwankt, ist die Befürchtung einer Auswirkung auf die Wirksamkeit meines Erachtens völlig übertrieben - wenn auch man natürlich nicht nachlässig werden sollte, das Medikament ungefähr im 24-Stunden-Turnus zu nehmen.
Übrigens: Nach Fachinformation wird die Aufnahme (Resorptionsrate) des Medikaments mit einer fettreichen Mahlzeit verglichen mit dem Nüchternzustand geringfügig vermindert (11% Abnahme des maximalen Plasmaspiegels und Verlängerung des Konzentrationshochs um 1,5 Stunden). Dies bedeutet, die Ernährung hat auch einen Einfluß auf Aufnahme des Medikaments, aber keinen so starken, dass man sich Gedanken machen sollte.
Viel wichtiger ist hingegen die Anwendung von anderen Medikamenten oder "Naturstoffen", die den Wirkspiegel von Glivec im Blut dramatisch erhöhen oder vermindern können, Beispiel Johanniskraut oder Grapefruitsaft. Daher Vorsicht mit anderen Medikamenten, Kräutern und Wundermitteln - immer erst den CML-Arzt fragen, ob diese nicht die Medikamentenresorption beeinflussen.
Interessant auch - ich habe gestern mit einer klinischen Forscherin von Novartis gesprochen. Sie haben nun wohl rausgefunden, dass bei manchen Patienten, die auf Glivec nicht ausreichend ansprachen, trotz Standarddosis eine unerwartet niedrige Plasmakonzentration des Medikaments festgestellt werden konnte. Man prüft nun wohl, ob bei suboptimalem Ansprechen eine Messung des Medikamentenspiegels und ggf. eine individuelle Dosisveränderung hilfreich sein könnte. Leider können nur wenige Labors bisher Plasmaspiegel bestimmer Medikamente messen.
Herzliche Grüße
Jan
Hallo zusammen,
wie Frank richtig sagte: Nicht verrückt machen lassen. Man sollte auf eine regelmäßige Einnahme achten und keinesfalls nachlässig werden, aber wenn es um zwei, drei Stunden hin und her geht, ist das nicht tragisch. Ich selbst habe Glivec immer vor dem Schlafengehen genommen, und meine Bettzeit variiert von Tag zu Tag - die Ergebnisse waren trotzdem gut.
Die Hintergründe aus der Wissenschaft - ich bin natürlich ein Laie und kein Experte für Pharmakonkinetik, die sich wissenschaftlich darum kümmert, wie sich die Verfügbarkeit eines Medikaments im Körper verhält. Die Fachinformation lese ich aber so, dass die Halbwertszeit (d.h. die Zeit, bis nur noch die Hälfte des Wirkspiegels im Blut nachweisbar ist) 18 Stunden beträgt. Die Akkumulation (Ansammlung der Dosis im Blut) beträgt bei täglicher Anwendung das 1,5-2,5fache der Dosis, d.h. bei täglicher Anwendung wächst der Wirkspiegel im Blut auf das eineinhalb- bis zweieinhalbfache der täglich genommenen Dosis. Das zusammen genommen bedeutet, dass man bei regelmäßiger, täglicher Einnahme von 400mg auch nach ein paar Stunden mehr nicht einen starken Abfall des Wirkstoffspiegels befürchten muß.
Insofern keine Panik, und wenn die Einnahmezeit mal ein wenig schwankt, ist die Befürchtung einer Auswirkung auf die Wirksamkeit meines Erachtens völlig übertrieben - wenn auch man natürlich nicht nachlässig werden sollte, das Medikament ungefähr im 24-Stunden-Turnus zu nehmen.
Übrigens: Nach Fachinformation wird die Aufnahme (Resorptionsrate) des Medikaments mit einer fettreichen Mahlzeit verglichen mit dem Nüchternzustand geringfügig vermindert (11% Abnahme des maximalen Plasmaspiegels und Verlängerung des Konzentrationshochs um 1,5 Stunden). Dies bedeutet, die Ernährung hat auch einen Einfluß auf Aufnahme des Medikaments, aber keinen so starken, dass man sich Gedanken machen sollte.
Viel wichtiger ist hingegen die Anwendung von anderen Medikamenten oder "Naturstoffen", die den Wirkspiegel von Glivec im Blut dramatisch erhöhen oder vermindern können, Beispiel Johanniskraut oder Grapefruitsaft. Daher Vorsicht mit anderen Medikamenten, Kräutern und Wundermitteln - immer erst den CML-Arzt fragen, ob diese nicht die Medikamentenresorption beeinflussen.
Interessant auch - ich habe gestern mit einer klinischen Forscherin von Novartis gesprochen. Sie haben nun wohl rausgefunden, dass bei manchen Patienten, die auf Glivec nicht ausreichend ansprachen, trotz Standarddosis eine unerwartet niedrige Plasmakonzentration des Medikaments festgestellt werden konnte. Man prüft nun wohl, ob bei suboptimalem Ansprechen eine Messung des Medikamentenspiegels und ggf. eine individuelle Dosisveränderung hilfreich sein könnte. Leider können nur wenige Labors bisher Plasmaspiegel bestimmer Medikamente messen.
Herzliche Grüße
Jan