von jan » 09.12.2006, 12:53
Hallo Mia,
ich selbst habe immer nur eine lokale Betäubung der Punktionsstelle, und soweit ich weiss, wird dies bei meinem Arzt bei den meisten Patienten ohne Beruhigungs- oder gar Schlafmittel gemacht.
Angenehm ist es natürlich nicht, wenn die Nadel in den Knochen eindringt, da die Narkose lediglich die Knochenhaut, nicht aber das Knocheninnere betäuben kann. Allerdings ist bei mir die ganze Sache nach 10-15 Minuten erledigt: Mit dem Bauch auf die Liege, lokale Betäubungsspritze der Knochenhaut, die ca. 2-3 Minuten zur Wirkung braucht, dann prüft main Arzt an der Haut, ob diese noch empfindlich ist (ggf. nachbetäuben), ritzt dann mit einem Skalpell die Haut ganz leicht an, schraubt die Hohlnadel in den Knochen (erst jetzt wird es unangenehm, Stromschlaggefühl) und saugt dann mit der inneren Nadel mehrere Spritzen Knochenmark bzw. das Knochenmarkblut ab. Diese 1-2 Minuten sind richtig unangenehm, aber mit Luftanhalten auch ohne Anästhesie gut zu überstehen. Danach - Nadel abziehen, Klebeverband drauf und 5-10 Min auf dem Rücken draufliegen, um durch den Druck die Blutung zu stoppen.
Ich selbst habe noch nie Bedarf nach einem Schlafmittel oder gar einer Vollnarkose gehabt, da die Prozedur bei meinem Arzt sehr gut ohne zu überstehen ist, und zweitens, weil ich das Restrisiko wiederholter Narkosen nach Möglichkeit vermeiden möchte. Außerdem möchte/muß ich danach Autofahren können, was mit Betäubungsmitteln ausgeschlossen wäre.
Allerdings sollte man lieber eine Narkose in Kauf nehmen, als die Punktion nicht durchzuführen - denn die Zytogenetik, die Untersuchung der Chromosomen des Knochenmarks, ist durch die PCR nicht ersetzbar. Nur in der Zytogenetik kann man andere Veränderungen an den Chromosomen der Blutstammzellen außer dem Philadelphia-Chromosom feststellen, die für den Verlauf und die Therapie der CML aussagekräfig sind. Ohne Zytogenetik würde man Warnsignale anderer chromosomaler Veränderungen wie die Verdopplung von Chromosomen nicht rechtzeitig erkennen. Die PCR erkennt nur, in welchem Maße BCR-ABL da ist.
Es ist zwar menschlich verständlich, wenn Arzt und Patient sich beide gerne diese unangenehme Prozedur ersparen - aber medizinisch ist das ein Risiko. Die CML-Experten haben im <!-- BBCode Start --><A HREF="
http://www.leukaemie-online.de/modules. ... le&sid=355" TARGET="_blank">CML-Therapieleitfaden</A><!-- BBCode End --> daher unmißverständlich die Notwendigkeit regelmäßiger standardisierter Kontrolluntersuchungen hervorgehoben, u.a. die Zytogenetik "bis zum Erreichen einer kompletten zytogenetischen Remission alle 6 Monate, danach mindestens alle 12 Monate.".
Ich würde als Patient im eigenen Interesse darauf bestehen.
Viele Grüße,
Jan
Hallo Mia,
ich selbst habe immer nur eine lokale Betäubung der Punktionsstelle, und soweit ich weiss, wird dies bei meinem Arzt bei den meisten Patienten ohne Beruhigungs- oder gar Schlafmittel gemacht.
Angenehm ist es natürlich nicht, wenn die Nadel in den Knochen eindringt, da die Narkose lediglich die Knochenhaut, nicht aber das Knocheninnere betäuben kann. Allerdings ist bei mir die ganze Sache nach 10-15 Minuten erledigt: Mit dem Bauch auf die Liege, lokale Betäubungsspritze der Knochenhaut, die ca. 2-3 Minuten zur Wirkung braucht, dann prüft main Arzt an der Haut, ob diese noch empfindlich ist (ggf. nachbetäuben), ritzt dann mit einem Skalpell die Haut ganz leicht an, schraubt die Hohlnadel in den Knochen (erst jetzt wird es unangenehm, Stromschlaggefühl) und saugt dann mit der inneren Nadel mehrere Spritzen Knochenmark bzw. das Knochenmarkblut ab. Diese 1-2 Minuten sind richtig unangenehm, aber mit Luftanhalten auch ohne Anästhesie gut zu überstehen. Danach - Nadel abziehen, Klebeverband drauf und 5-10 Min auf dem Rücken draufliegen, um durch den Druck die Blutung zu stoppen.
Ich selbst habe noch nie Bedarf nach einem Schlafmittel oder gar einer Vollnarkose gehabt, da die Prozedur bei meinem Arzt sehr gut ohne zu überstehen ist, und zweitens, weil ich das Restrisiko wiederholter Narkosen nach Möglichkeit vermeiden möchte. Außerdem möchte/muß ich danach Autofahren können, was mit Betäubungsmitteln ausgeschlossen wäre.
Allerdings sollte man lieber eine Narkose in Kauf nehmen, als die Punktion nicht durchzuführen - denn die Zytogenetik, die Untersuchung der Chromosomen des Knochenmarks, ist durch die PCR nicht ersetzbar. Nur in der Zytogenetik kann man andere Veränderungen an den Chromosomen der Blutstammzellen außer dem Philadelphia-Chromosom feststellen, die für den Verlauf und die Therapie der CML aussagekräfig sind. Ohne Zytogenetik würde man Warnsignale anderer chromosomaler Veränderungen wie die Verdopplung von Chromosomen nicht rechtzeitig erkennen. Die PCR erkennt nur, in welchem Maße BCR-ABL da ist.
Es ist zwar menschlich verständlich, wenn Arzt und Patient sich beide gerne diese unangenehme Prozedur ersparen - aber medizinisch ist das ein Risiko. Die CML-Experten haben im <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=355" TARGET="_blank">CML-Therapieleitfaden</A><!-- BBCode End --> daher unmißverständlich die Notwendigkeit regelmäßiger standardisierter Kontrolluntersuchungen hervorgehoben, u.a. die Zytogenetik "bis zum Erreichen einer kompletten zytogenetischen Remission alle 6 Monate, danach mindestens alle 12 Monate.".
Ich würde als Patient im eigenen Interesse darauf bestehen.
Viele Grüße,
Jan