Hallo zusammen,
seit etwa einem Monat habe ich meine CLL Diagnose: B-CLL, St. IV, IGHV-Status unmutiert, TP53 Mutation in geringer Menge vorhanden. Die zielgerichtete Therapie mit Acalabrutinib ist zwei Wochen später gestartet.
Eine zweite Meinung konnte ich mir in der kurzen Zeit nicht einholen, dazwischen lagen noch Weihnachten und Neujahr.
Meine Blut-Werte:
Vor drei Jahren - top, entsprechen den einer midzwanziger Sportlerin (so der Hausarzt). Bin 49, übergewichtig, Sport mäßig. Bin selten beim Arzt gewesen.
09.12 - Leukozyten 208k, Lymphozyten 81%, Thrombozyten 166k, Hämoglobin 6,3.
16.12 - Leukozyten 175k, Hämoglobin 5,7 => Erythrozytentransfusion 2x
27.12 - Leukozyten 125-150k, Hämoglobin 7,5 => Erythrozytentransfusion 1x
03.01 - Therapiestart
08.01 - Leukozyten 120k, Thrombozyten 90k, Hämoglobin 7,5 => Erythrozytentransfusion 1x
Meine Onko-/Hämatologin meinte bei der Besprechung, meine CLL lässt sich gut behandeln, es ist kein Todesurteil. Dann die Aussage meines Hausarztes vor ein paar Tagen (als ich zur Kontrolle der Nebenwirkungen da war), er sei vor Wochen überrascht gewesen: Bei meinen Werten war ich sehr gut zuwege.
Ich versuche mich in das Thema einzulesen. Das ist mir völlig neu, da mir kein Fall in meiner Umgebung bekannt war/ist und ich nicht in Wait&Watch war. Je mehr ich lese, desto stärker wird mein Gefühl, dass meine Lage optimistischer eingeschätzt wurde, als sie ist.
Ich sehe langsam den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Am Anfang schien es mir nicht so bedrohlich, mit der Krankheit zu leben. Natürlich mit gewissen Umstellungen und Einschränkungen. Jetzt denke ich, dass ich mich von mittel- und langfristigen Projekten verabschieden soll.
Wie kann ich eine realistische Einschätzung erhalten?
Was soll ich zumindest am Anfang beachten? Habe ein Gefühl, etwas zu übersehen oder verpassen.
Was wäre eine mögliche zweite Therapie?
Herzlichen Dank
Inga