von jan » 11.07.2006, 21:33
Hallo Stresa2000,
es tut mir leid, das zu hören. Deiner Beschreibung entnehme ich, dass Dein Vater vermutlich eine fortgeschrittene CML hat (akzelerierte Phase, Blastenkrise -- haben die Ärzte hierzu eine Angabe gemacht?) - in diesen Phasen wirkt Glivec meist nicht mehr so gut, da sich z.B. bereits weitere Mutationen an den Blutstammzellen gebildet haben könnten, die gegen Glivec resistent sind.
Allerdings gibt es bereits weitere Medikamente, die sich in klinischer Erprobung (Studien) befinden und die vielen Glivec-resistenten Patienten helfen - hat der behandelnde Prof diese bereits erwähnt oder in Erwägung gezogen? Eines ist Nilotinib, Handelsname Tasigna und Laborname AMN107, einer Weiterentwicklung von Glivec. Das andere ist Dasatinib, Handelsname Sprycel, Laborname BMS-354825. Du findest viele Informationen zu diesen Medikamenten hier auf der Webseite. Weiterhin wird z.B. SKI-606 erprobt, das einige Resistenzen überwindet, das allerdings noch in einer sehr frühen Phase der Erprobung ist. Zusätzlich ist, wenn man auf Glivec zwar noch anspricht, aber keine gute Remission erreicht wird, eine Kombination von Glivec mit Lonafarnib, RAD001 und Interferon zur Therapieoptimierung möglich. Informationen hierzu, und ob Dein Vater für eines dieser Medikamente in Frage käme, kann z.B die CML-Studienzentrale in Mannheim unter Angabe des bisherigen Krankheits- und Therapieverlaufs geben.
Die Komplikation im Falle Deines Vaters wird dabei sein, dass er bereits über eine Herzschädigung verfügt. Beispielsweise bei Dasatinib gab es Komplikationen mit Patienten mit Herzproblemen und daher sind m.W. solche Patienten von der Teilnahme an den Dasatinib-Studien ausgeschlossen. Ganz sicher, wie dies im sog. "Compassionate Use Programm" mit Dasatinib läuft, bin ich aber nicht.
Aber wie gesagt - das ganze wird sehr medizinisch, und möglicherweise ist es sinnvoll, wenn der Arzt Deines Vaters mit z.B. Prof Hochhaus in Mannheim Kontakt aufnimmt und die Optionen bespricht...
Wenn wir Dir Hintergründe erklären können, melde Dich bitte wieder.
Viel Glück bei den Erkundigungen, und alles Gute Deinem Vater,
Jan
[addsig]
Hallo Stresa2000,
es tut mir leid, das zu hören. Deiner Beschreibung entnehme ich, dass Dein Vater vermutlich eine fortgeschrittene CML hat (akzelerierte Phase, Blastenkrise -- haben die Ärzte hierzu eine Angabe gemacht?) - in diesen Phasen wirkt Glivec meist nicht mehr so gut, da sich z.B. bereits weitere Mutationen an den Blutstammzellen gebildet haben könnten, die gegen Glivec resistent sind.
Allerdings gibt es bereits weitere Medikamente, die sich in klinischer Erprobung (Studien) befinden und die vielen Glivec-resistenten Patienten helfen - hat der behandelnde Prof diese bereits erwähnt oder in Erwägung gezogen? Eines ist Nilotinib, Handelsname Tasigna und Laborname AMN107, einer Weiterentwicklung von Glivec. Das andere ist Dasatinib, Handelsname Sprycel, Laborname BMS-354825. Du findest viele Informationen zu diesen Medikamenten hier auf der Webseite. Weiterhin wird z.B. SKI-606 erprobt, das einige Resistenzen überwindet, das allerdings noch in einer sehr frühen Phase der Erprobung ist. Zusätzlich ist, wenn man auf Glivec zwar noch anspricht, aber keine gute Remission erreicht wird, eine Kombination von Glivec mit Lonafarnib, RAD001 und Interferon zur Therapieoptimierung möglich. Informationen hierzu, und ob Dein Vater für eines dieser Medikamente in Frage käme, kann z.B die CML-Studienzentrale in Mannheim unter Angabe des bisherigen Krankheits- und Therapieverlaufs geben.
Die Komplikation im Falle Deines Vaters wird dabei sein, dass er bereits über eine Herzschädigung verfügt. Beispielsweise bei Dasatinib gab es Komplikationen mit Patienten mit Herzproblemen und daher sind m.W. solche Patienten von der Teilnahme an den Dasatinib-Studien ausgeschlossen. Ganz sicher, wie dies im sog. "Compassionate Use Programm" mit Dasatinib läuft, bin ich aber nicht.
Aber wie gesagt - das ganze wird sehr medizinisch, und möglicherweise ist es sinnvoll, wenn der Arzt Deines Vaters mit z.B. Prof Hochhaus in Mannheim Kontakt aufnimmt und die Optionen bespricht...
Wenn wir Dir Hintergründe erklären können, melde Dich bitte wieder.
Viel Glück bei den Erkundigungen, und alles Gute Deinem Vater,
Jan
[addsig]