von jan » 02.12.2018, 17:04
Liebe Derya
es tut mir unheimlich leid. Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft, damit umzugehen.
Es ist sehr bedauerlich, dass Dich der Gynäkologe in dieser unglücklichen Lage in offensichtlichem Unwissen auch noch mit einer möglichen "Schuld" eines zu frühen Beginns mit Interferon belastet und Dir damit auch noch ein schlechtes Gewissen macht, als ob Du oder Deine Ärzte irgendeine therapeutische Schuld am ungewünschten Ende der Schwangerschaft hätten. Interferon wird in verschiedenen Erkrankungen während der Schwangerschaft eingesetzt - und diese Tage beim amerikanischen Hämatologenkongress ASH in San Diego fanden verschiedene Präsentationen zu dem Thema Schwangerschaft bei CML statt (mehr Poster dazu noch morgen, bin gerade bei der Konferenz). Erst gestern hat Elisabetta Abruzzese von der italienischen CML-Forschungsgruppe GIMEMA in einer Präsentation auf dem Kongress berichtet, dass Interferon in allen drei Trimestern der Schwangerschaft eingesetzt werden kann, wenn die PCR oder Blutwerte zu hoch für therapiefreies Abwarten sind.
Deine Hämatologen sind dafür die Experten. Gynäkologen haben in der Regel von Krebstherapien zu wenig Ahnung.
Der Einsatz von der pegylierten Version von Interferon ist allerdings in Diskussion bei Einsatz in der Schwangerschaft - hier gehen wegen der Pegylierung des Medikaments die Meinungen auseinander. Welches Peg-Interferon alpha2a hast Du genommen?
Aber wie gesagt, belaste Dich bitte nicht auch noch mit Schuldgefühlen. Es ist traurig genug, dass die Schwangerschaft nicht gehalten hat, aber das passiert auch bei Gesunden aus allen möglichen Gründen, und selbst wenn das Risiko eines ungewollten Schwangerschaftsendes wegen der CML oder wegen der Therapie etwas höher war, hast Du im Rahmen der Situation alles richtig gemacht - denn der Schutz der Mutter mit einer CML ist mindestens ebenso wichtig wie der Schutz des ungeborenen Kindes.
(Ich werde noch mehr vom ASH--Kongress zu diesem Thema berichten, wenn die Präsentationen nächsten Montag erfolgt sind)
Viele Grüße
Jan
Liebe Derya
es tut mir unheimlich leid. Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft, damit umzugehen.
Es ist sehr bedauerlich, dass Dich der Gynäkologe in dieser unglücklichen Lage in offensichtlichem Unwissen auch noch mit einer möglichen "Schuld" eines zu frühen Beginns mit Interferon belastet und Dir damit auch noch ein schlechtes Gewissen macht, als ob Du oder Deine Ärzte irgendeine therapeutische Schuld am ungewünschten Ende der Schwangerschaft hätten. Interferon wird in verschiedenen Erkrankungen während der Schwangerschaft eingesetzt - und diese Tage beim amerikanischen Hämatologenkongress ASH in San Diego fanden verschiedene Präsentationen zu dem Thema Schwangerschaft bei CML statt (mehr Poster dazu noch morgen, bin gerade bei der Konferenz). Erst gestern hat Elisabetta Abruzzese von der italienischen CML-Forschungsgruppe GIMEMA in einer Präsentation auf dem Kongress berichtet, dass Interferon in allen drei Trimestern der Schwangerschaft eingesetzt werden kann, wenn die PCR oder Blutwerte zu hoch für therapiefreies Abwarten sind.
Deine Hämatologen sind dafür die Experten. Gynäkologen haben in der Regel von Krebstherapien zu wenig Ahnung.
Der Einsatz von der pegylierten Version von Interferon ist allerdings in Diskussion bei Einsatz in der Schwangerschaft - hier gehen wegen der Pegylierung des Medikaments die Meinungen auseinander. Welches Peg-Interferon alpha2a hast Du genommen?
Aber wie gesagt, belaste Dich bitte nicht auch noch mit Schuldgefühlen. Es ist traurig genug, dass die Schwangerschaft nicht gehalten hat, aber das passiert auch bei Gesunden aus allen möglichen Gründen, und selbst wenn das Risiko eines ungewollten Schwangerschaftsendes wegen der CML oder wegen der Therapie etwas höher war, hast Du im Rahmen der Situation alles richtig gemacht - denn der Schutz der Mutter mit einer CML ist mindestens ebenso wichtig wie der Schutz des ungeborenen Kindes.
(Ich werde noch mehr vom ASH--Kongress zu diesem Thema berichten, wenn die Präsentationen nächsten Montag erfolgt sind)
Viele Grüße
Jan